Altes Vorwerk
Vorwerkstraße 1
01778 Altenberg OT Geising
Heutige Nutzung
Das Vorwerk wurde lange Zeit als Café und Restaurant genutzt, steht aber bereits seit mehreren Jahren leer.
(Stand: September 2017)
Schlösser, Burgen und Rittergüter im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Ahornallee 19
01773 Altenberg OT Oberbärenburg
Erstmals wurde 1696, einer anderen Quelle zufolge bereits 1589, ein Vorwerk im Kurort Bärenburg erwähnt. Die historische Gebäudesubstanz weist einen Kern aus dem 16. Jahrhundert auf. Das Vorwerk befand sich einst in den Händen der Familie von Bernstein. Das Wohnhaus wurde später als Försterei genutzt. Es besaß teilweise eine Holzkonstruktion, brannte in den 1970er Jahren ab und wurde nachfolgend neu aufgebaut.
Vorhanden sind das Wohnhaus, ein kleines Backhaus, eine Scheune sowie die Einfriedung.
Alte Böhmische Straße 2
01773 Altenberg OT Bärenfels
Als Begründer des Ritterguts gilt Hans von Bernstein, welcher zwischen 1546 und 1559 in den Besitz der Ländereien kam. In dieser Zeit entstand auch der Gutshof, der vor allem für den Forstbetrieb genutzt wurde. Das Herrenhaus wurde um 1570 erbaut, der Stall um 1830 und das Wohngebäude in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Auch in Anlehnung an diese vormalige Nutzung befindet sich heute im Herrenhaus die Forstverwaltung.
Schlosshof 10
01773 Altenberg OT Bärenstein
Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Burg Bärenstein als Stammsitz der Familie von Bernstein gegründet und erbaut. Die Ersterwähnung als Herrensitz datiert auf das Jahr 1315. Um 1501 ließ Hans von Bernstein unterhalb seines Schlosses das Städtchen Bärenstein anlegen. Der Rundturm des Schlosses wurde im 14. Jahrhundert errichtet und gegen Ende des 15. Jahrhunderts erhöht. Im 16. Jahrhundert erfolte ein Umbau der Burg zu einem Wohnschloss. Für diese Bauarbeiten sind die Jahreszahlen 1522 und 1534 belegt. Die Familie von Bernstein behielt den Adelssitz etwa 300 Jahre in ihrem Besitz. Weitere ehemalige Besitzer waren die Herren von Schönberg von 1699 bis 1711, denen bis 1755 die Familie von Holzendorff folgte.
Die Gräfin Charlotte Luise Marianne von Cosel war eine Enkelin der berühmten Gräfin Cosel. Ihre Mutter wiederum war eine Gräfin von Holtzendorff. Über diese Linie erbte Gräfin Charlotte Luise Marianne von Cosel, verheiratet mit dem Grafen Rudolf von Bünau, Schloss Bärenstein und behielt es bis 1816. In jenem Jahr kam Schloss Bärenstein über die Tochter Eugenie von Bünau an die Familie von Lüttichau, da sie seit 1811 mit Hannes Friedrich Curt von Lüttichau verheiratet war. Die Familie von Lüttichau behielt Schloss und Rittergut Bärenstein bis zur Enteignung in ihrem Familienbesitz.
Die Familie von Lüttichau wurde 1945 enteignet und deportiert. Schloss und Rittergut wurden getrennt, wobei das Schloss geplündert und in ein Schulungs- und Ferienheim der NDPD umgewandelt wurde.
Schloss Bärenstein wurde noch bis 1991 als Schulungs- und Ferienheim genutzt. Vier Jahre später verkaufte die Treuhand das Schloss an privat. Der Eigentümer veranlasste Sanierungsarbeiten und ließ den Schlosspark wieder herrichten.
Das in Privatbesitz befindliche Schloss ist nicht zugänglich.
Talstraße 1
01773 Altenberg OT Rehefeld
1672 bestand ein Vorwerk in Rehefeld, welches 1696 als Rittergut bezeichnet wurde. Vor 1791 bestand zudem ein kurfürstliches Jagdhaus, das jedoch über keinen Gutshof verfügte.
Das Schloss wurde 1873 für das Sächsische Königshaus errichtet und diente viele Jahre als Jagdschloss. 1924 veräußerte Friedrich August von Sachsen das Jagdschloss an eine Nebenorganisation der Dresdner Freimaurerloge „Zu den drei Schwertern“, nämlich an die „Schwerter-Genossenschaft“. Unter dieser wurde das Jagdschloss Rehefeld zu einem Erholungsheim für ihre Logen-Mitglieder umgebaut. Zusätzlich wurden ein Konferenzraum und ein Speisesaal mit Küche eingerichtet und in Versorgungsmedien investiert. Auch die Nebengebäude entstanden in den 1930er Jahren.
1935 wurde die Freimaurerloge wie viele andere auch vom NS-Régime verboten. Die Schwerter-Genossenschaft sah sich zu einem Verkauf des Jagdschlosses gezwungen. Sie bot dem Sächsischen Königshaus den Rückkauf an, in dem Prinz Friedrich Christian von Sachsen einwilligte. Unter ihm wurde das Jagdschloss nun als Pension betrieben. Die Wehrmacht beschlagnahmte das Jagdschloss 1942, um es als Lazarett zu nutzen. Der Direktor und das Personal der Pension wurden zum Dienst an den Verwundeten verpflichtet.
Noch 1945 wurde die Enteignung vollzogen. Das Jagdschloss Rehefeld diente nun bis 1989 als Ferienheim für das DDR-Ministerium des Innern.
Bis Ende 2000 nutzte die Landespolizeischule das Schloss als Fortbildungs- und Tagungsstätte. Unstimmigkeiten bezüglich der künftigen Trinkwasserversorgung führten dazu, dass die Landespolizeischule den Betrieb des Jagdschlosses einstellte. Zum 1. Januar 2003 übernahm das Staatliche Liegenschaftsamt Sachsen das Jagdschloss. Seither steht der Gebäudekomplex leer und verfällt.
Bedingt durch den langjährigen Leerstand befindet sich das Jagdschloss Rehefeld in stark sanierungsbedürftigem Zustand. Es stand 2012 für 200.000 € zum Verkauf und wechselte den Besitzer. Mit Stand 2018 steht es noch immer leer und wartet auf Sanierung und Nutzung. Im Juni 2023 fand Schloss Rehefeld in einer Versteigerung für 106.000 € wieder einen neuen Besitzer. Das Grundstück umfasst ca. 11.200 m², die Wohnfläche beträgt um die 2.550 m².
(Stand: Juni 2023)