Dohna: Altes & Neues Schloss Gamig

Altes & Neues Schloss Gamig

Gamig 2
01809 Dohna OT Gamig

Historisches

In Gamig bestand 1445 ein Vorwerk, das sich zum Rittergut ent­wi­ckelte und 1512 nach­ge­wie­sen wurde. Wahrscheinlich exis­tierte aber schon vor­her ein Adelssitz, da die Burggrafen von Dohna ver­mut­lich eine Vorfestung erbauen lie­ßen. Gamig soll zudem dem Kloster Altzella unter­stan­den haben. Als ers­ter urkund­lich erwähn­ter Besitzer ist die Familie Mennewitz genannt. Zwischen 1484 und 1630 befand sich Gamig im Besitz der Familie von Schönberg. Unter ihr erfolgte um 1500 der Bau der Schlosskapelle. Das Schloss und das große Stallgebäude ent­stan­den um 1575. Im 17. Jahrhundert wech­sel­ten die Besitzer oft. Dazu sol­len die Familien von Bärenstein, von Hochkirch und von Hanau gehört haben. 1656 erhielt die Schlosskapelle bei Um- und Ausbauarbeiten einen Turm, der um 1700 erhöht wurde. 1664 erwarb Geheimrat von Hünicke das Rittergut und behielt die umfas­sende Schlossanlage bis 1720 in Familienbesitz.

Danach (einer ande­ren Quelle zufolge bereits 1703) gelangte sie an die Grafen von Bose, unter denen um 1720 die Gartenanlage im fran­zö­si­schen Stil umge­stal­tet wurde.. Um 1830 erwarb Hans Curt von Lüttichau das Gut Gamig. 1834 wurde unter Mitwirkung des Architekten der Dresdner Semperoper, Gottfried Semper, der gleich­na­mige Semperturm als Wohn- und Bibliotheksturm erbaut . Außerdem erfolg­ten Um- und Ausbauten am alten Schlossflügel. Weitere Umgestaltungen wur­den zwi­schen 1860 und 1870 aus­ge­führt. Letzter Besitzer war Georg Höntsch, wel­cher das Gut Gamig um 1900 erwor­ben hatte.

Nach 1945

Die Familie Höntsch wurde 1945 ent­eig­net. Ein Teil der Schlossanlage wurde nach 1945 abge­ris­sen. Gamig wurde fortan als Volksgut und spä­ter bis 1990 als VEB land­wirt­schaft­lich genutzt. Der Semperturm diente zunächst als Silo und wurde 1985 in einen Wohnturm umgebaut.

Nachwendezeit

Nachdem die Erbengemeinschaft der Familie Höntsch auf ihren Rückübertragungsanspruch ver­zich­tete, über­nahm 1991 der Gut Gamig e. V. das Grundstück und eta­blierte eine Rehabilitations- und Begegnungsstätte für psy­chisch kranke und see­lisch behin­derte Menschen. Ende 1998 wur­den die maro­den Stallgebäude abge­bro­chen und neu errichtet.

Heutige Nutzung

Im Schlosskomplex ist u. a. eine Schlossschänke unter­ge­bracht, die Wirtschaftsgebäude wer­den als Hofladen und Werkstätten und die weit­läu­fi­gen Bodenflächen des Gutes für öko­lo­gi­schen Anbau und für Tierhaltung genutzt.

Freital: Schloss Burgk

Schloss Burgk

Altburgk 61
01705 Freital

Historisches

Die erste urkund­li­che Erwähnung der dörf­li­chen Ansiedlung Burgk ist im Jahr 1168 ver­zeich­net. Um 1580 wurde das Schloss unter den dama­li­gen Besitzern, den Herren von Zeutsch, erbaut. Sie behiel­ten das Rittergut Burgk bis 1742 in ihrem Familienbesitz. Nachdem das Gebäude 1707 einem Brand zum Opfer gefal­len war, erfolg­ten im Rahmen des Wiederaufs gleich­zei­tig Umgestaltungsarbeiten. Christiane Eleonore von Zeutsch war die Großmutter von Sophie Friederike Auguste von Anhalt-​Zerbst, die unter dem Namen Katharina die Große als Zarin über Russland herrschte.

Carl Gottfried Dathe erwarb das Rittergut Burgk 1768. Er adop­tierte 1819 sei­nen Enkel Carl Friedrich August Krebs, wel­cher die Freiherrlich Burgker Steinkohlewerke grün­dete. Unter ihm und sei­nem neuen Namen Carl Friedrich August Dathe Freiherr von Burgk wurde 1846 das Schloss umge­baut und es erhielt sein heu­ti­ges Aussehen. Nach 1872 wurde das Schloss nur noch sel­ten bewohnt. 1930 muss­ten die Steinkohlewerke Konkurs anmel­den. Letzte Besitzerin von Rittergut und Schloss Burgk war Elisabeth von Boxdorf, gebo­rene Freiin von Burgk.

Nach 1945

Elisabeth von Boxdorf wurde 1945 ent­eig­net. Das Schloss wurde direkt in ein Museum umge­wan­delt, so dass die his­to­ri­sche Ausstattung erhal­ten wer­den konnte. Im Folgejahr eröff­nete zusätz­lich das Haus der Heimat im Schloss Burgk.

Nachwendezeit

Die gezeig­ten Sammlungen im Schloss und sei­nen Nebengebäuden wur­den in den 1990er Jahren erheb­lich erwei­tert. Außerdem erfolgte eine Sanierung.

Heutige Nutzung

Die Städtischen Sammlungen Freital  nut­zen das Schloss als Museum und Ausstellungsfläche. Im Schloss kann auch gehei­ra­tet wer­den, ebenso fin­den Veranstaltungen statt. Im Schlosspark befin­det sich der Eingang zum Besucherbergwerk “Tagesstrecke Oberes Revier Burgk”.

Freital: Klostergut Döhlen

Klostergut Döhlen

J.-G.-Palitzsch-Hof 1
01705 Freital

Historisches

Das ehe­ma­lige Kammergut Döhlen ist das Areal auf dem sich heute der Palitzschhof befin­det. Die erste Erwähnung datiert aus dem Jahr 1206 als Herrensitz. Ab 1551 war das Gut Rittergut, seit 1875 wurde es als Kammergut bezeichnet.

Nach 1945

Zu DDR-​Zeiten war eine Produktionsstätte für Kinderbekleidung eingerichtet.

Nachwendezeit

1997 wurde die gemein­nüt­zige Gesellschaft „Zur alten Gerichtsbarkeit“ von den Kreisverbänden des DRK und der Volkssolidarität gegrün­det. Ende 1999 zogen die ers­ten Mieter in die Anlage für betreu­tes Wohnen ein. 2004 wurde Insolvenz angemeldet.

Heutige Nutzung

Teile des Klostergutes sind bewohnt. Im Hauptgebäude befin­det sich wei­ter­hin ein Seniorenheim.
(Foto: Dezember 2015)

Freital: Jochhöhschlösschen

Jochhöhschlösschen

Am Jochhöh 42
01705 Freital

Historisches

1795 wurde das Schloss von Karl Albrecht von Nimptsch als Winzerhaus erbaut. 1848 war es das Hochzeitsgeschenk von Karl Friedrich von Burgk an sei­nen Sohn. Der Freiherr von Burgk hatte das Anwesen ein Jahr zuvor erwor­ben. Später wurde es als Lusthaus verwendet.

Nach 1945

Die Stadt Freital rich­tete 1953 ein Seniorenheim darin ein.

Nachwendezeit

Kurze Zeit nach der Schließung des Heimes wurde das Schloss von pri­vat gekauft und für Wohnzwecke saniert.

Heutige Nutzung

Wohnungen

Freital: Heilsberger Gut

Heilsberger Gut

Leitenweg 2a
01705 Freital

Historisches

Das Gut wurde im Jahr 1370 erst­mals erwähnt. Der weit­läu­fige Park (1,6 ha) wurde im 18. Jahrhundert ange­legt und spä­ter als “Engländerei” bekannt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist umfas­send saniert und wird bewohnt. Der Grundstücksteil mit der Engländerei ist nicht öffent­lich zugänglich.

Freital: Rittergut Wurgwitz

Rittergut Wurgwitz

Am Weinberg 6 (Herrenhaus)
Zöllmener Straße 40 (Rittergut)
01705 Freital

Historisches

1206 erfolgte die erste Erwähnung von Wurgwitz als Herrensitz. Der Ritter Hermannus de Worganewiz hatte sich hier nie­der­ge­las­sen. Das Vorwerk wurde in der Mitte des 15. Jahrhunderts nach­ge­wie­sen und unter­stand im Laufe der Jahre und Jahrhunderte ver­schie­de­nen Rittergütern, so zuerst dem Rittergut Niederjahna, dann dem Rittergut Schieritz und noch in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts dem Rittergut Klingenberg. Unter die­sem erfolgte der Neuaufbau der Rittergutsgebäude, auch das Herrenaus im Stil der Neorenaissance entstand.

1801 erwarb der Kohlegrubenbesitzer Christian Gottlieb Brendel das Rittergut Wurgwitz. Das Herrenhaus wurde auch als Villa bzw. Brendel-​Villa bezeich­net. Die Scheune wurde um 1840 erbaut. Da die Landwirtschaft nicht wie erhofft flo­rierte, ver­schul­dete sich die Familie Brendel zuneh­mend und musste schließ­lich das Rittergut 1880 ver­kau­fen. Das Herrenhaus ver­blieb wei­ter­hin in ihrem Besitz und wurde 1884 umge­baut. Neben einem zwei­ten Obergeschoss erhielt es den hof­sei­ti­gen Treppenturm.

Nach 1945

Das Rittergut umfasste weni­ger als 100 Hektar Fläche und fiel damit nicht unter die Bodenreform. Die land­wirt­schaft­li­chen Flächen wur­den den­noch der spä­ter gegrün­de­ten LPG zur Nutzung übergeben.

Nachwendezeit

Der frü­here Besitzer Winkler erhielt das Rittergut 1990 zurück. Er grün­dete das Betonsteinwerk Wurgwitz, ging aber insolvent.

Heutige Nutzung

Das deso­late Herrenhaus wurde zwi­schen 2012 und 2016 umfang­reich und hoch­wer­tig saniert. Es wird bewohnt und ver­fügt über eine Ferienwohnung. Der große Vorgarten wurde neu ange­legt. Die ehe­ma­lige Scheune wird als Kulturscheune genutzt. Das Rittergut, teil­weise aus sanier­ten Fachwerkbauten bestehend, wird bewohnt.

Freital: Rittergut Potschappel

Rittergut Potschappel

01705 Freital

Historisches

1206 war ein Herrensitz bekannt, der 1420 als Vorwerk und seit 1551 als Rittergut bezeich­net wurde. Im 16. Jahrhundert war die Familie von Theler mit dem Rittergut belie­hen, 1689 befand es sich im Besitz von einem Herrn von Haugwitz. 1726 kam das Rittergut an die Familie von Lüttichau. Diese ver­kaufte das Rittergut an den Grafen von Hagen das Rittergut, erhielt es jedoch 1784 wie­der zurück. Die wei­te­ren Besitzer waren die Familie von Güntherode, 1804 die Familie von Schönberg und ihr fol­gend die Familie Klett.

Heutige Nutzung

Die Rittergutsgebäude wur­den zwi­schen­zeit­lich abge­bro­chen. Im Jahr 2004 wurde auch die ehe­ma­lige Zille-​Schule abge­ris­sen. Das Gebäude, in dem Heinrich Zille von 1865 bis 1867 zur Schule ging, befand sich in Privatbesitz und stand seit ca. 1992 leer. Ursprünglich wurde das Gebäude als Gästehaus des Rittergutes genutzt, diente spä­ter jedoch als Erweiterung für die über­füllte Potschappler Schule.

Freital: Rittergut Pesterwitz

Rittergut Pesterwitz

Gutshof 1, 2, 3
01705 Freital

Historisches

1529 wurde erst­mals ein Vorwerk erwähnt, 1651 das Rittergut. Dieses soll unter Herrn von Schrenckdorff, Geheimsekretär des Kurfürsten Johann Georg I., durch die Zusammenlegung von drei zwi­schen 1649 und 1653 erwor­be­nen Gütern ent­stan­den sein. Das Rittergut ging 1737 aus dem Familienbesitz der Familie von Schrenckdorff an den Reichsgrafen Heinrich von Brühl über, der es nach nur drei Jahren bereits wie­der ver­kaufte. Friederica Sidonia von Nimptsch wurde 1740 neue Besitzerin. Das Rittergut ver­blieb bis 1805 in Familienbesitz, danach erlebte es viele Besitzerwechsel. 1819 erwarb Carl August Friedrich Dathe von Burgk das Rittergut Pesterwitz, das bis 1945 in Familienbesitz ver­blieb, jedoch sel­ten bewohnt wurde.

Nach 1945

Die Familie von Burgk wurde 1945 im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. Das Rittergut Pesterwitz wurde zunächst Versorgungsgut der Roten Armee und 1949 in ein Volkseigenes Gut umge­wan­delt. In den spä­ten 1960er Jahren wurde der Turm wegen Baufälligkeit abgebrochen.

Nachwendezeit

1992 wurde das Rittergut von einer Projektentwicklungsgesellschaft erwor­ben. Dennoch dau­erte es noch ein Jahrzehnt, bis mit der Sanierung begon­nen wurde. Diese wurde 2004 abge­schlosse, das Herrenhaus erhielt sei­nen Turm zurück.

Heutige Nutzung

Im Herrenhaus bestehen Wohnungen und Gewerberäume. Weitere Nebengebäude wer­den eben­falls als Wohnraum genutzt.

Freital: Allodialgut Eckersdorf

Allodialgut Eckersdorf

Rabenauer Straße 46
01705 Freital

Historisches

Eckersdorf war zunächst böh­mi­sches Lehen und Kammergut der Markgrafen und Kurfürsten. Um 1500 erhielt Georg Siegismund von Miltitz das Vorwerk als Lehen, das 1569 an den Kurfürsten August über­ging. Das Rittergut ist seit 1696 nach­weis­bar. Im 17. Jahrhundert waren die Familien Hopfenberger und Krauss Lehensnehmer. Im 18. Jahrhundert kam es erneut in den Besitz der Herren von Miltitz. 1875 fand es Erwähnung als Allodialgut.

Nach 1945

Die Besitzer wur­den nach Kriegsende ent­eig­net und der Besitz auf­ge­teilt. Die LPG nutzte die land­wirt­schaft­li­chen Flächen und Wirtschaftsgebäude.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient Wohnzwecken, die Wirtschaftsgebäude ste­hen einem Reiterhof zur Verfügung.