Lunzenau: Burg & Schloss Rochsburg

Burg & Schloss Rochsburg

Schlossstraße 1
09328 Lunzenau OT Rochsburg

Historisches

Seit 1190 wurde die Rochsburg als Stammburg und 1195 erst­mals urkund­lich erwähnt. Im Jahre 1283 wur­den die Burgrafen von Altenburg als Lehnsherren auf der Rochsburg genannt. Sie kam 1329 an Otto von Leisnig und auf­grund finan­zi­el­ler Probleme 1448 an die Herren zu Gera. Diese ver­pfän­de­ten die Burg an Zschaslaw von Schönfeld, der sein Geld nicht zurück­er­hielt, wor­auf­hin die Rochsburg in wet­ti­ni­schen Besitz kam. Der Graf von Hohnstein eroberte die Rochsburg 1467 und ver­lor sie zwei Jahre spä­ter wie­der an die sächsisch-​kurfürstlichen Truppen. 1470 erwarb Hugold von Schleinitz die Burg und ließ sie bis 1482 zu einem Schloss umbauen. Schon 1488 musste er das Schloss auf­grund eines Gerichtsbeschlusses an Herzog Albrecht von Sachsen zurückverkaufen.

1503 und 1547 wurde das Schloss durch Brände stark beschä­digt. Nach dem ers­ten Brand tausch­ten die Herren von Ende Kriebstein gegen Rochsburg und ver­kauf­ten sie nach dem zwei­ten Brand an die Herren von Schönburg. Diese ver­an­lass­ten umfang­rei­che Wiederaufbauarbeiten und lie­ßen die Anlage zudem mehr­fach umbauen und erwei­tern. Die Grafen von Schönburg, 1700 in den Grafenstand erho­ben, besa­ßen in diver­sen Familienzweiglinien Schloss Rochsburg bis zu ihrer Enteignung 1945. 1911 eröff­nete Graf Joachim von Schönburg-​Forderglauchau ein klei­nes Museum in der damals über­wie­gend unge­nutz­ten Burg. 1932 folgte die Eröffnung einer Jugendherberge.

Nach 1945

Nach der Enteignung der Grafen von Schönburg-​Forderglauchau kam die Anlage an das Land Sachsen, das 1948 das Museum sowie die Jugendherberge wie­der­eröff­nete. 1952 über­nahm der Landkreis Rochlitz die Rochsburg. Das Rittergut wurde bis auf eine Scheune abge­ris­sen. Erhalten blie­ben außer­dem ein 1574 erbau­tes und 1892 umge­stal­te­tes Lusthaus und das Forsthaus.

Nachwendezeit

1992 über­nahm der Landkreis Mittweida das Schloss. Zwischen 1991 und 1997 wohnte Joachim Graf von Schönburg-​Glauchau auf der Rochsburg. Die Jugendherberge wurde 1998 geschlos­sen. Zwischen 2002 und 2004 wurde das ver­fal­lene Lusthaus denk­mal­ge­recht saniert.

Heutige Nutzung

Schloss Rochsburg beher­bergt ein Museum.

Bodendenkmalschutz

Der ursprüng­li­che Burgbau wurde durch das Schloss über­baut, ist teil­weise aber noch erhal­ten. So wurde der Rundturm in den Schloss inte­griert, außer­dem sind noch ein Graben und ein Außenwall vor­han­den. Die Ursprungsburg steht seit 1980 als Bodendenkmal unter Schutz.

Limbach: Rittergut Limbach

Rittergut Limbach

Buchwalder Straße 1
08491 Limbach

Historisches

Gerhard von Querfurt kam 1394 durch Heirat mit einer Tochter aus der Familie von Lobdaburg an den Herrensitz Limbach. Bereits im fol­gen­den Jahr erwarb Markgraf Wilhelm von Meißen Elsterberg und damit auch Limbach. Zwischen 1402 und 1420 besaß Luppold von Wolframmsdorf das Gut Limbach als Pfand und über­trug es dann an Busse Vitzthum und Rudolf Schenk den Jüngeren. Seit 1429 befand sich Limbach im Besitz der Familie von Bünau, von der 1587 Rudolf von Bünau zuletzt genannt wurde.

1632 wech­selte das Rittergut Limbach von Hildebrand Eichelbergk von Trützschler an die Familie von Bose. Ab 1720 befand sich das Rittergut im Besitz der Freiherren von Hühnefeld, das 1827 der eige­nen Familienstiftung über­schrie­ben wurde. Als letzte Besitzer fan­den 1901 Gustav Voigt sowie 1945 des­sen Erben Erwähnung.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist saniert und wird bewohnt.

Lawalde: Wasserburg & Schloss Kleindehsa

Wasserburg & Schloss Kleindehsa

Dorfstraße 6
02708 Lawalde OT Kleindehsa

Historisches

Als ers­ter Grundherr war Hertwicus von Desen bekannt, der 1242 erwähnt wurde. 1348 war ein Herrensitz unter Bernhart von der Thesin bekannt, 1485 ein Rittersitz und ab 1564 ein Rittergut. Das Rittergut Kleindehsageht auf eine frü­here Wasserburg zurück.

Die Familie von Nostitz besaß das Rittergut Kleindehsa im 16. und 17. Jahrhundert. 1710 wurde das Rittergut von Carl Gottlob von Ponickau erwor­ben. Er ver­kaufte das Rittergut 1736 an Wolf Rudolph von Ziegler und Klipphausen, der es wie­derum aus Geldnot 1743 sei­ner Ehefrau Friedericke Juliane von Ziegler und Klipphausen ver­kaufte. Diese ver­an­lasste vier Jahre spä­ter den Bau des Schlosses an Stelle der vor­mals bestehen­den Wasserburg. 1769 wurde das Rittergut versteigert.

Dietrich von Carlowitz erwarb das Rittergut Kleindehsa 1894. Nach sei­nem Tod erbte es seine Frau Elisabeth von Carlowitz, die von 1909 bis 1910 Umbauten durch­füh­ren ließ.  Ihre Tochter Sophie Margarete hei­ra­tete Hans von Zimmermann, der bereits 1916 im Krieg ums Leben kam. In zwei­ter Ehe vrer­mählte sie sich mit Hans von Tschammer und Osten, der in die NSDAP ein­trat und als Reichssportkommissar Karriere machte. Er war Mitorganisator der Olympischen Spiele 1936 in Berlin und ver­starb zwei Jahre vor Kriegsende.

Nach 1945

Die Witwe Sophie Margarethe von Taschmmer und Osten wurde 1945 ent­eig­net. Das Rittergut wurde im Rahmen der Bodenreform auf­ge­teilt. Das Schloss wurde zunächst als Bezirksschulungsstätte der SED genutzt. Ab 1963 diente das Schloss Kleindehsa als Schule.

Nachwendezeit

1992 zog die Grundschule ins Schloss ein. Die Gemeinde ver­an­lasste eine umfang­rei­che Sanierung des Gebäudes.

Heutige Nutzung

Schloss Kleindehsa wird nach wie vor als Grundschule und Hort genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die eins­tige Wasserburg ist durch das Herrenhaus völ­lig über­baut wor­den. Auch die Grabenreste wur­den ver­füllt. Das Burggelände wurde erst­mals 1936 und wie­der­holt 1958 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Laußig: Schloss Pressel

Schloss Pressel

Falkenberger Straße 3
04849 Laußig OT Pressel

Historisches

Das Schloss wurde für den Gutsbesitzer, Reichstagsabgeordneten und Begründer des Landtages Günter Gereke in den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts erbaut.

Nach 1945

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges war es Sitz der rus­si­schen Kommandantur, Wohnhaus für Umsiedler und bis Mitte 1997 Grundschule.

Heutige Nutzung

Seit 1997 wird Schloss Pressel von der Heimvolkshochschule genutzt. Ist ist sanierungsbedürftig.
(Stand: November 2020)

Limbach-​Oberfrohna: Rittergut Kaufungen

Rittergut Kaufungen

Uhlsdorfer Straße 5
09212 Limbach-​Oberfrohna OT Kaufungen

Historisches

Der 1226 erwähnte Herrensitz war das Stammschloss der Familie von Kaufungen, brannte 1450 ab und wurde fünf Jahre spä­ter bis auf die Grundmauern geschleift, nach­dem Kunz von Kaufungen hin­ge­rich­tet wor­den war. Später wurde der Grundbesitz von der Familie von Miltitz belehnt, wel­che in der Mitte des 16. Jahrhunderts auf den Grundmauern den heu­ti­gen Bau errich­te­ten. 1551 erfolgte zudem die erste Nennung als Rittergut. In deren Besitz befand sich das Rittergut fast 100 Jahre und ging danach an die bekannte Familie von Pflugk über. Nach mehr­ma­li­gem Besitzerwechsel, u. a. die Familie von Thumbshirn und nach­fol­gend die Edlen von der Planitz, erwarb 1766 /​ 1768 Graf von Einsiedel das Gut.

Heutige Nutzung

Im sanier­ten Herrenhaus befin­den sich Wohnungen.

Lampertswalde: Rittergut Adelsdorf

Rittergut Adelsdorf

01561 Lampertswalde OT Adelsdorf

Historisches

1266 ist der Verkauf des Rittergutes von Rulico Vogt von Großenhain an das Nonnenkloster ver­zeich­net. Nachdem 1540 das Kloster auf­ge­löst wurde, ging das Gut als Vorwerk in den Besitz von Dr. von Kommerstädt über. 1587 erwarb Kurfürst Christian I. das Vorwerk. Es blieb in kur­fürst­li­chem Besitz mit ver­schie­de­nen Verwaltern. Kurfürst Johann Georg II. über­trug 1659 das Gut an einen Herrn von Carlowitz, der es 1664 in ein Allodialgut umwan­delte. Ab 1687 befand es sich im Besitz des säch­si­schen Herzogs. Seit 1696, einer ande­ren Quelle zufolge bereits seit 1606, erfolgte die Nennung als Rittergut. Es folg­ten meh­rere wei­tere Besitzerwechsel. Das Rittergut Adelsdorf war 1935 Staatsgut.

Nach 1945

Im Zweiten Weltkrieg wurde Adelsdorf fast voll­stän­dig zer­stört. Die Reste des Herrenhauses wur­den 1948 abgerissen.

Limbach-​Oberfrohna: Rittergut Limbach

Rittergut Limbach

Rathausplatz 1
09212 Limbach-Oberfrohna

Historisches

Das Rittergut ent­stand ver­mut­lich bereits in der ers­ten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Es wurde als land­wirt­schaft­li­cher Hof erbaut und 1459 als Vorwerk bezeich­net. Besitzer waren die Ritter von Meckau. Ab 1538 gehörte das Rittergut der Familie von Schönberg, die das Herrenhaus 1570 neu errich­ten ließen.

Mit dem Tod von Georg Anton von Schönberg 1755 fiel das Rittergut Limbach an des­sen junge Witwe Helena Dorothea von Schönberg. Unter ihr ent­stan­den um 1770 die Wirtschaftsgebäude. Ihr Bruder Georg Reinhard Graf von Wallwitz über­nahm das Rittergut 1799. Bis 1845 ver­blieb das Rittergut in Familienbesitz. Friedrich Ludwig Leuschner folgte als Besitzer 1862. 1911 erwarb die Stadt Limbach das Gut. Im Laufe der Zeit wur­den sowohl Herrenhaus als auch Wirtschaftsgebäude mehr­fach umgebaut.

Nach 1945

Es erfolgte keine Enteigung nach Ende des Zweiten Weltkrieges.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich in sanier­tem Zustand und wird als Rathaus genutzt.

Laußnitz: Wasserburg & Rittergut Glauschnitz

Wasserburg & Rittergut Glauschnitz

Radeburger Straße 2, 4
01936 Laußnitz OT Glauschnitz

Historisches

Das Herrenhaus des Ritterguts Glauschnitz geht auf eine frü­here Wasserburg zurück, die 1376 als Herrensitz Erwähnung fand. Dabei han­delte es sich mög­li­cher­weise um das 1520 erwähnte Vorwerk, wel­ches als Einzelgut in der Wüstung Glauschnitz genannt wurde und der Herrschaft Königsbrück unter­stand.  1564 wurde das Vorwerk zu einem eigen­stän­di­gen Rittergut erhoben.

Die Besitzer des Ritterguts waren zunächst die Herren von Schönberg aus der Reichenauer Linie. Im 17. Jahrhundert erwar­ben die Herren von Schleinitz das Rittergut Glauschnitz. Das Herrenhaus wurde um 1700 als Neubau errich­tet, wobei die Reste der Wasserburg über­baut wur­den. 1776 befand sich das Rittergut im Besitz von Christian Wilhelm von Just, gefolgt von den Grafen von Hohenthal-​Königsbrück und den Herren von Altrock.

Zum etwa 550 ha gro­ßen Rittergut Glauschnitz gehör­ten neben den weit­läu­fi­gen Ländereien auch ein Schlossteich, eine Schäferei und eine etwas abseits gele­gene Ziegelscheune an der Straße nach Laußnitz. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts kam noch ein Forsthaus hinzu.

Letzter Besitzer des Ritterguts Glauschnitz im zei­ti­gen 20. Jahrhundert war Julius Crome, ein Antiquitätenhändler aus Dresden, der im Herrenhaus viele wert­volle Möbel und Kunstgegenstände lagerte. Nach deren Diebstahl wurde, um Spuren zu ver­wi­schen, Feuer gelegt und das Herrenhaus brannte am 11. Juli 1945 ab.

Nach 1945

Die Grundmauern des Herrenhauses wur­den nach dem Brand abge­tra­gen und Julius Crome wurde im Rahmen des Vollzugs der Bodenreform ent­eig­net. Der Grundbesitz Cromes wurde anschlie­ßend verstaatlicht.

Heutige Nutzung

Die ehe­ma­li­gen Ställe und Wirtschaftsgebäude sind zu Wohngebäuden umge­baut und wer­den bewohnt. Die Umfassungsmauern des Grundstücks sind stra­ßen­sei­tig erhal­ten. Die ehe­ma­lige Toreinfahrt wurde sym­bo­lisch im Frühjahr 2007 wie­der aufgebaut.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage der Wasserburg wurde Ende 1935 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Der Schutz wurde Ende 1955 erneu­ert. Die Burg wurde durch das abge­ris­sene Herrenhaus völ­lig über­baut. Eine Böschungsmauer wird als ehe­ma­lige Abgrenzung zu einem nicht mehr vor­han­de­nen Graben betrachtet.
(Stand: Oktober 2023)

Laußnitz: Freigut Höckendorf

Freigut Höckendorf

Am Gemeindeamt 1
01936 Laußnitz OT Höckendorf

Historisches

Ein Herrensitz ent­stand bereits ab 1195, nach­dem das Höckendorfer Gebiet an den Dohnaer Burggrafen gelangt war. Das ehe­ma­lige Vorwerk wurde zwi­schen 1540 und 1543 errich­tet. Nach der Fertigstellung ver­kaufte Herzog Moritz das Vorwerk an das Amt Radeberg. Seit 1662 befand sich das Vorwerk in Privatbesitz von Christoph Mendel. Nachdem es im Dreißigjährigen Krieg stark beschä­digt wurde, ließ er es 16641665 ver­än­dert nach heu­ti­gem Aussehen auf­bauen. Die Bezeichnung Freigut ist für 1875 belegt. 1878 war Ferdinand Koch, zwei Jahre spä­ter August Ziesche als Besitzer benannt. 1942 kaufe die NSDAP das Freigut und rich­tete darin eine Jugendherberge für Mädchen ein.

Nach 1945

Ab 1945 wurde es als Kindergarten genutzt, wei­ter­hin waren Kinderkrippe, Schule, Wohnungen, Bücherei, Schwesternstation und das Gemeindeamt darin untergebracht.

Heutige Nutzung

Das Freigut Höckendorf befin­det sich mitt­ler­weile seit vie­len Jahren in Privatbesitz.