Wasserburg & Jagdschloss Laußnitz
Hofeweg
01936 Laußnitz
Historisches
Laußnitz wurde erstmals 1289 als “Feste Lusenitz” erwähnt, als Markgraf Friedrich dem König Wenzel Stadt und Schloss Dresden, Stadt und Schloss Pirna, die Burgen Dohna und Tharandt samt Zubehör, weitere Städte und die Feste Lusenitz übergab. Der Ort war viele Jahrhunderte heidnisch und wendisch geprägt. Die Feste bestand aus einer festen Burg, umgeben von Wallgraben, Mauern und Teichen. 1349 kaufte der Probst des Klosters zum Hayn (Großenhain) die Burg Lusenitz, zu der auch sechs umliegende Dörfer gehörten. Unter dem Probst wurde der heiligen Walpurga zu Ehren eine Kapelle erbaut. Von dieser sind auf dem Walperberg, früher Berg der Walpurga, nur noch geringe Überreste der Grundmauern vorhanden.
1420 erfolgte die Erwähnung als Rittersitz. Otto Pflugk verkaufte Laußnitz 1564 an den Kurfürsten August, der den Laußnitzer Grundbesitz 1573 an Oswald von Carlowitz veräußerte. Nach dessen Tod 1579 übernahm seine Witwe Magdalena von Carlowitz den Rittersitz Laußnitz, bis sie es 1592 an Paul Gröbel verkaufte. Dieser vermachte das Gut zwei Jahre später seinem Sohn Heinrich. Ende 1604 verkaufte Heinrich Gröbel das Rittergut Laußnitz mit den Vorwerken Gräfenhain und Höckendorf an den Kurfürsten von Sachsen, Christian II.. Dieser überließ den Grundbesitz jedoch seinem Bruder Johann Georg I. Im gleichen Jahr wurde das Rittergut in ein Kammergut umgewandelt.
Nur drei Jahre später, im Jahre 1607, ließ Prinz Herzog Johann Georg I. die alte Burg abreißen und an dessen Stelle ein neues Jagdschloss errichten, welches ebenfalls von Wassergräben umgeben war und im nördlichen Bereich über einen Brücke zu erreichen war. Das Jagdschloss verfügte über drei Stockwerke und einen Turm. Im Jagdschloss wohnte ein Amtsverwalter, der die Dörfer Laußnitz, Gräfenhain, Höckendorf und Okrilla gepachtet hatte. Seit 1823 wurde das Jagdschloss Laußnitz von den Landesfürsten nicht mehr genutzt. 1837 wurde das Kammergut aufgelöst und in mehrere Hundert Parzellen aufgeteilt, welche von den Einwohnern erworben wurden. Schließlich wurde 1847 das Jagdschloss Laußnitz abgerissen, um Baumaterial für die Dörfler und die abgebrannte Stadt Königsbrück zu gewinnen. Erhalten blieben nur wenige Überreste.
Nachwendezeit
In den 1990er Jahren wurden durch ABM-Kräfte die allerletzten spärlichen Überreste des Jagdschlosses beseitigt.
Heutige Nutzung
Erhalten sind noch das über 500 Jahre alte Brauhaus, der im 13. Jahrhundert erbaute Kuhstall, welcher bis 1837 als solcher genutzt und erst dann zu Wohnungen umgebaut wurde und teilweise noch über Gewölbekeller und bis zu 1,40 m dicke Mauern verfügt, sowie wenige andere Wirtschaftsgebäude, welche dem Abriss nicht zum Opfer gefallen sind. Ebenfalls sind noch großflächige Reste der Begrenzungsmauern an verschiedenen Stellen zu sehen und Reste der ehemaligen wasserführenden Grabenanlagen. Der Hofeweg ist die ehemalige Zufahrt zum Schloss. Unter ihm ist noch die steinerne Schlossbrücke erkennbar.
Bodendenkmalschutz
Die Wasserburganlage wurde bereits 1936 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Der Schutz wurde Ende 1956 erneuert.