Käbschütztal: Schloss Sornitz

Schloss Sornitz

Sornitz Nr. 1c
01665 Käbschütztal OT Sornitz

Historisches

Sornitz im Käbschütztal bei Meißen wurde 1334 erst­mals als Surnewicz, alt­sor­bisch für Mühlort, urkund­lich erwähnt. Das Kloster St. Afra unter­hielt einst ein Vorwerk in Sornitz, wel­ches nach der Beleihung der Familie von Wildberg im 15. Jahrhundert in den Besitz der Familie von Nischwitz überging.

Der ursprüng­lich spät­go­ti­sche Bau soll um 1500 als Wasserschloss mit umlau­fen­dem Wassergraben aus­ge­führt wor­den sein. Zu die­ser Zeit des Spätmittelalters wandte sich die Bauweise all­mäh­lich von der wehr­haf­ten Burg weg und zum Wohnschloss hin. Schon um 1550, als noch das Rittergut Deila die Grundherrschaft über Sornitz aus­übte, wurde Schloss Sornitz renais­sance­ty­pisch umge­baut. Im 17. Jahrhundert über­nah­men die säch­si­schen Kurfürsten das Rittergut Sornitz und über­tru­gen es den Herren von Wehlen.

Erst 1696 wurde das Rittergut Sornitz als amts­säs­si­ges und damit eigene Grundherrschaft aus­üben­des Rittergut erwähnt. 1738 erhielt Ferdinand Gerhard von Wehlen vom Kurfürsten Friedrich August II. von Sachsen die Fasaneriegerechtigkeit für das Rittergut Sornitz. 17411742 ließ er am Schloss Umbauten im Barockstil vor­neh­men. Die Familie von Zehmen besaß Rittergut mit Schloss im 19. Jahrhundert.

1815 ward Freiherr Ludwig Wilhelm Friedrich von Beschwitz als Besitzergenannt. Dessen Tochter Marie war mit dem Grafen Franz zur Lippe-​Biesterfeld-​Weißenfeld ver­ehe­licht, so dass Schloss Sornitz an diese Familie gelangte. Sie bewohn­ten aller­ding das Schloss Döberkitz bei Bautzen und hat­ten Schloss und Rittergut Sornitz seit Mitte des 19. Jahrhunderts an die Familie Steiger verpachtet.

Im Laufe der Zeit wurde das Rittergut Sornitz zu Lasten von Bauernland erwei­tert und umfasste um 1900 etwa 80 ha Land. Die gesamte Sornitzer Dorfflur betrug etwa 92 ha Fläche. Wenige Meter von Schloss Sornitz ent­fernt befin­det sich des­sen ehe­ma­li­ges Brauhaus. Der zwei­ge­schos­sige, recht­eckige Bau wurde vor 1900 errich­tet und ver­fügte einst über einen Anbau sowie ein Spitzdach, wel­ches heute stark abge­flacht ist.

Nach 1945

Bei der Bodenreform wur­den übli­cher­weise Großgrundbesitzer ab 100 ha Land ent­eig­net. Das Rittergut Sornitz bil­dete hier offen­bar eine der weni­gen Ausnahmen: Die Rittergutsflächen wur­den unter 13 Neubauern auf­ge­teilt. Ein Jahr nach Kriegsende wurde Schloss Sornitz von Wilhelm Heuchert erwor­ben und zu Wohnzwecken genutzt.

Noch 1945 wurde einer der bei­den dia­go­nal ange­ord­ne­ten Schlosstürme abge­bro­chen, um Baumaterial für den Anbau eines Stalles zu gewin­nen. Der zweite, heute noch erhal­tene, Turm mit Schießscharten ver­lor seine Haube. Insgesamt wurde Schloss Sornitz nach der Bodenreform bau­lich stark ver­än­dert. Erhalten sind noch im Erdgeschoss die Schwarzküche mit Klostergewölbe sowie die Hofstube mit Renaissancebalkendecke, im Wehrturm das Kerkergewölbe, das säu­len­ge­tra­gene Barocktreppenhaus sowie Details wie zum Beispiel Eichentüren, Ofennischen, Stuckdecken, Einbauschränke und bis zu 1,20 m dickes Mauerwerk.

Die Wassergräben sind längst ver­füllt, an das ursprüng­li­che Aussehen als Wasserschloss erin­nert heute nur noch der angren­zende Teich.

Das Brauhaus diente bereits vor dem Zweiten Weltkrieg als Wohnhaus.

Nachwendezeit

Das denk­mal­ge­schützte Schloss mit ca. 500 m² Fläche wurde von den Nachfahren von Wilhelm Heuchert an Privatleute 2009 ver­äu­ßert und bis 2014 teil­sa­niert. Die Eigentümer bewohn­ten Schloss Sornitz selbst und ver­mie­te­ten Räumlichkeiten für Hochzeiten und andere klei­nere Feiern. Der etwa 4.000 m² große Schlosspark ist zum Schloss pas­send gestal­tet und sehr gepflegt.

Heutige Nutzung

Das Schloss Sornitz scheint nur spo­ra­disch bewohnt zu wer­den. Das Dach des Brauhauses war längst ein­ge­stürzt. Es wurde 2020 ver­kauft. Offenbar droht ein Abriss.

Käbschütztal: Wasserburg & Rittergut Niederjahna

Wasserburg & Rittergut Niederjahna

Dorfstraße 3 (Herrenhaus)
Dorfstraße 4, 5, 7 (Wirtschaftsgebäude)
Inselteich (Wasserburg)
01665 Käbschütztal OT Niederjahna

Historisches

Niederjahna war bereits in den frü­hen Jahren des 14. Jahrhunderts ein Allodium. Hier bestand eine mitt­ler­weile nicht mehr exis­tente Wasserburg, deren Erbauungszeit ver­mut­lich in der ers­ten Hälfte des 13. Jahrhunderts liegt. Über den Standort der Burg gehen die Aussagen aus­ein­an­der. Entweder befand sich die Burg auf einer Insel des zum Ritterguts gehö­ren­den, aber etwas abseits gele­ge­nen Teiches, die­ser Bereich wurde unter Bodendenkmalschutz gestellt, oder aber der Standort der vor­ma­li­gen Burg ist mit dem Standort des heu­ti­gen Herrenhauses identisch.

1414 wurde Niederjahna als Rittersitz genannt, der 1551 zum Rittergut erho­ben wurde. 1437 befand es sich im Besitz der Familie Mönch. 1579 ging das Rittergut Niederjahna in den Besitz von Hans von Schleinitz über. Das Herrenhaus wurde um 1601 erbaut und im Dreißigjährigen Krieg schwer ver­wüs­tet. Bis 1687 befand es sich im Besitz der Familie von Schleinitz und ging für die nächs­ten zwei Jahre an Ernst von Miltitz über. 1689 erwarb Hans Dietrich von Miltitz das Rittergut Niederjahna und ließ es 1691 in sei­ner jet­zi­gen Grundgestalt ver­än­dern. 1697 kam es in den Besitz der Familie von Thumshirn, 1759 an die Herren von Theler.

Als fol­gende Besitzer sind die Familie Ende und ab 1914 Margarethe von Bischoffshausen benannt. Letztere nutzte das Herrenhaus in Niederjahna zwar kaum, ließ für ihre Aufenthalte in Niederjahna jedoch einen Seitenflügel neu errich­ten. Ihr Sohn Günther Freiherr von Bischoffshausen über­nahm ab 1923 die Bewirtschaftung des Rittergutes.

Nach 1945

Günther Freiherr von Bischoffshausen wurde 1945 ent­eig­net und das Herrenhaus geplün­dert. In ihm wur­den zunächst Kriegsflüchtlinge unter­ge­bracht. Infolge der Bodenreform fiel das Herrenhaus dann der Gemeinde Niederjahna zu. Danach wurde es als Verkaufsstelle, Kinoraum, Gemeindeamt und Kindergarten genutzt. Das Rittergut Niederjahna wurde soweit auf­ge­teilt, dass die heu­tige Dorfstraße direkt durch das frü­here Rittergut führt.

Nachwendezeit & Heutige Nutzung

1996 zog die Gemeindeverwaltung aus. Das Herrenhaus Niederjahna wurde 2010 pri­vat erwor­ben und von 2011 bis 2012 zu Wohnzwecken saniert. Es wird nach wie vor bewohnt.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz für den Standort der frü­he­ren Wasserburg besteht seit 1972.

Kitzscher: Schloss Thierbach

Schloss Thierbach

Landstraße
04567 Kitzscher OT Thierbach

Historisches

1277 wurde Heinrich von Thierbach als Besitzer des Herrensitzes Thierbach erwähnt. Ab 1471 befand sich der Herrensitz im Besitz der Familie von Kitzscher, unter wel­cher 1548 die Aufwertung zum Rittergut erfolgte. Ab 1650 befand sich das Rittergut für fast ein Jahrhundert im Besitz der Familie von Claußbruch und wurde 1730 an die Familie von Zehmen ver­kauft. Es wech­selte ab 1773 noch mehr­fach die Besitzer und kam 1888 an die Familie von Auenmüller, unter wel­cher im glei­chen Jahr das Schloss in unmit­tel­ba­rer Nähe des Rittergutes im neo­go­ti­schen Stil errich­tet wurde. 1941 wurde Schloss Thierbach an die ASW Espenhain ver­kauft und diente als Wohnunterkunft für Werksdirektoren.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung des Rittergutes. Das Schloss hin­ge­gen ver­blieb im Besitz der Aktiengesellschaft Sächsische Werke Espenhain und diente Umsiedlern als Unterkunft.

Heutige Nutzung

Mittlerweile steht Schloss Thierbach seit vie­len Jahren leer und ist voll­kom­men ruinös.

Nossen: Gutshaus Schänitz

Gutshaus Schänitz

01623 Nossen OT Schänitz

Historisches

Möglicherweise bestand um 1203 ein Herrensitz in Schänitz unter Borezlaus et Hermannus de Scheniz. Die Grundherrschaft übte vom 16. bis 18. Jahrhundert das Rittergut Graupzig über Schänitz aus. Das Gutshaus wurde um 1843 erbaut.

Kirchberg: Burg Hohenforst (Burg Fürstenberg)

Burg Hohenforst | Burg Fürstenberg

Hoher Forst
08107 Kirchberg

Historisches

Die Burg wurde Funden zufolge im 13./14. Jahrhundert genutzt und 1316 erst­mals urkund­lich erwähnt. 1331 erfolgte die urkund­li­che Erwähnung als Huz zu dem Honforste. Als eigent­li­cher Name ist “Burg Fürstenberg” bekannt, die Bezeichnung “Burg Hohenforst” ist his­to­risch nicht belegt und resul­tiert ver­mut­lich aus der Lage im Hohen Forst. Zwischen 1324 und 1329 wurde die Turmhügelburg zerstört.

Die Hauptburg war von etwa 22 m Durchmesser und wird als befes­tig­ter Hof gedeu­tet. Dieser ist von einem 10 bis 12 m brei­ten und 1 m tie­fen Graben sowie einem 8 m brei­ten und bis zu 1,5 m hohen Wall umge­ben. Weiterhin gibt es eine in den Fels geschla­gene Zisterne. Nach Aufgabe der Burg ent­stand in unmit­tel­ba­rer Nähe eine Bergarbeitersiedlung.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz besteht seit 1958 für die kom­bi­nierte Anlage aus Burg und Bergbausiedlung. Das Areal ist über Wanderwege zu errei­chen und befin­det sich etwa 1,25 km süd­öst­lich von Burkersdorf im Forst.

Schirgiswalde-​Kirschau: Burgruine Körse

Burgruine Körse

Schlossberg /​ Callenberger Straße
02681 Schirgiswalde-​Kirschau OT Kirschau

Historisches

Zwischen 900 und 1000 wurde auf dem Burgberg eine sor­bi­sche Wehranlage “Korzym” errich­tet, die ver­mut­lich um  1100 zer­stört wurde. Um 1200 ent­stand die Körse als stei­nerne deut­sche Burganlage, sie galt dar­auf­hin als die größte und ver­tei­di­gungs­stärkste Burganlage der Oberlausitz. Nachdem sie 1352 durch den Sechsstädtebund zer­stört wurde, diente sie kurz­fris­tig als Raubritternest, bis 1359 die voll­stän­dige Zerstörung statt­fand. 1408 kam die Burgruine an das Domstift zu Bautzen, im Jahr dar­auf erfolgte die Erwähnung als castrum.

1922 fan­den erste Ausgrabungsarbeiten statt.

Nachwendezeit

1995 wurde das Burgmuseum erbaut. Erhalten sind nur noch wenige Mauerreste. Die Burgruine ist über einen Wanderweg erreichbar.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage steht seit 1936 unter Schutz als Bodendenkmal. Der Schutz wurde Ende 1958 aufgefrischt.

Pegau: Herrenhaus Hohenlohe

Herrenhaus Hohenlohe

Am Kulturhaus 4
04523 Pegau OT Hohenlohe

Historisches

Das Herrenhaus wurde bereits vor 1800 errich­tet. 1915 erfolgte ein Umbau.

Heutige Nutzung

Es wird durch die Gemeindeverwaltung genutzt.

Nossen: Vorwerk Priesen

Vorwerk Priesen

01623 Nossen OT Priesen

Historisches

1317 bestand ein Herrensitz unter Petrus de Bresyn. 1537 wurde ein Vorwerk erwähnt. Weitere zuver­läs­sige und aus­sa­ge­kräf­tige Informationen lie­gen bis dato nicht vor.

Nossen: Vorwerk Zetta

Vorwerk Zetta

01623 Nossen OT Zetta

Historisches

Das Vorwerk wurde 1762 urkund­lich erwähnt. Zu jener Zeit unter­stand es grund­herr­schaft­lich dem Rittergut Raußlitz. Weitere Informationen lie­gen der­zeit nicht vor.