Klingenthal: Rittergut Untersachsenberg

Rittergut Untersachsenberg | Unteres Waldgut

Kamerunweg 1
08248 Klingenthal OT Sachsenberg

Historisches

1625 grün­de­ten Johann Wilhelm Boxberger und Georg Knaspe Untersachsenberg. Sie erhiel­ten ein Jahr spä­ter die Erbgerichtsbarkeit. Nachdem Johann Wilhelm Boxberger den Anteil von Georg Knaspe erwor­ben hatte, ver­blieb das Lehngut, wel­ches 1646 erst­mals als Rittergut urkund­lich nach­weis­bar ist, lange Zeit im Besitz der Familie Boxberger bzw. von Boxberg.

Unter Christian Karl Sigismund von Boxberg, der 1757 das gesamte Gut über­nahm, wurde der Rittergutshof neu errich­tet. 1806 ging das Rittergut Untersachsenberg an Louise Christine Auguste von Feilitzsch, gebo­ren von Boxberg, über, die 1823 Konkurs anmel­den musste. Daraufhin wurde das Gut auf­ge­löst und ver­kauft. Ab 1854 befand es sich im Besitz der Familie von Reitzenstein, ab 1901 im Besitz der Anna Hüller und ab 1925 in den Händen von Reinhard Claß. Noch bis 1957 wurde im Rittergut der Gasthof “Unteres Waldgut” betrieben.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich heute in Privatbesitz und wird bewohnt.

Käbschütztal: Rittergut Löthain

Rittergut Löthain

Am Römerhaus 3a‑d
01665 Käbschütztal OT Löthain

Historisches

In Löthain bestand bereits um 1435 ein Vorwerk. Es befand sich im spä­te­ren 15. Jahrhundert im Besitz der Familie von Heynitz und wurde 1551 als Rittergut bezeich­net. 1690 befand sich das Rittergut Löthain im Besitz der Familie Vitzthum von Eckstädt und kam 1796 an die Familie von Römer, nach wel­cher das Rittergut auch als Römerhaus bezeich­net wird. Seit 1845 war das Rittergut Löthain an die Familie Steiger ver­pach­tet. Die Bausubstanz des Römerhauses stammt über­wie­gend aus dem 18. Jahrhundert und erlebte um 1900 Umbauten.

Nach 1945

Die Familie von Römer wurde wie vie­ler­orts auch andere Rittergutsbesitzer 1945 ent­eig­net. Das Pächterhaus wurde bis 1947 abgerissen.

Nachwendezeit

Bis zum Jahr 2000 befand sich das Herrenhaus in Gemeindebesitz und wurde als Schule sowie zu Wohnzwecken genutzt. In einem Nebengebäude befand sich ein Kindergarten.

Heutige Nutzung

2001 wurde das Herrenhaus von pri­vat erstei­gert. Es ist seit­her unge­nutzt und ist umfas­send sanie­rungs­be­dürf­tig. Seit eini­gen Jahren wird es wie­der zum Verkauf angeboten.

Käbschütztal: Rittergut Porschnitz

Rittergut Porschnitz

Porschnitz 1, 1a
01665 Käbschütztal OT Porschnitz

Historisches

1231 wurde ein Herrensitz unter Godeboldus de Borsnitz erwähnt, 1519 ein Vorwerk und seit 1696 ein Rittergut. Die Gebäude des Ritterguts wurde 1704 erbaut und im 19. Jahrhundert bau­lich verändert.

Nach 1945

Das Herrenhaus brannte 1963 ab, seine Reste wur­den abgetragen.

Heutige Nutzung

Erhalten sind ein Wohnstallhaus und ein Wirtschaftsgebäude.

Käbschütztal: Rittergut Deila

Rittergut Deila

Deila 1
01665 Käbschütztal OT Deila

Historisches

In Deila wurde bereits 1256 ein Rittersitz erwähnt, der 1551 als Rittergut auf­ge­führt wurde. Es wurde zwi­schen 1776 und 1793 erbaut. Es ist eines der Rittergüter, über die lei­der nicht viele Informationen zu fin­den sind, obgleich es sich um ein ver­hält­nis­mä­ßig gro­ßes Objekt han­delt. Adolph Steiger kam 1921 in den Besitz des Ritterguts Deila.  Dessen gleich­na­mi­ger Sohn war der letzte Gutsbesitzer.

Nach 1945

Das Rittergut war klei­ner als 100 Hektar und fiel damit nicht unter die Bodenreform. Dennoch galt die Familie als “Großbauern”. Sie sah sich erheb­li­chen Repressalien aus­ge­setzt und flüch­tete. Nach 1945 erfolg­ten optisch nach­tei­lige Abbrucharbeiten am Rittergut, die in den 1970er Jahren fort­ge­führt worden.

Nachwendezeit

Die Erben von Adolph Steiger erhiel­ten den Familienbesitz zurück. Sie ver­kauf­ten ihn an neue Eigentümer.

Heutige Nutzung

Die sanie­rungs­be­dürf­tige Vierseitenanlage befin­det sich in Privatbesitz und steht leer, nur im Torgebäude ist eine Wohnung belegt. Das Gut besteht aus Wohnhaus, Torhaus sowie meh­re­ren Wirtschafts- und Stallgebäuden.

Käbschütztal: Rittergut Leutewitz

Rittergut Leutewitz

Leutewitz 1
01665 Käbschütztal OT Leutewitz

Historisches

Frühere Besitzer des Ritterguts Leutewitz waren ab 1486 Gunter von Kertzsch und ab 1504 die Familie von Nitzschwitz. Unter ihr erfolgte 1554 die Nennung als Rittergut. Es folg­ten Johann Adam Hamm und Hans Ernst von Warnsdorf. 1623 war Hieronymus von Nischwitz als Eigentümer benannt. Das Gut wech­selte 1764 erneut den Besitzer, die neuen Eigentümer, die Familie Steiger, wur­den ab 1805 durch ihre Merinoschafzucht bekannt. Die Familie Steiger stieg sowohl durch die Schafzucht als auch durch Saatgutverkauf von ein­fa­chen Bauern zu Vorzeigelandwirten auf und besaß das Rittergut Leutewitz bis zur Enteignung.

Das Herrenhaus wurde im 17. Jahrhundert errich­tet und im 18. Jahrhundert im Barockstil umge­baut. 1895 erfolg­ten erneute Umbauten, die Otto Steiger beauf­tragt hatte.

Noch 1945

Das Rittergut blieb von der Enteignung 1945 nicht ver­schont und wurde als VEB wei­ter­ge­führt bis zur Schließung 1990.

Nachwendezeit

1998 erwarb eine Baufirma das Gut und sanierte die Gebäude umfassend.

Heutige Nutzung

Das Rittergut dient heute Wohnzwecken und beher­bergt auch einige Büroflächen.

Käbschütztal: Rittergut Barnitz

Rittergut Barnitz

Barnitz Nr. 1
01665 Käbschütztal OT Barnitz

Historisches

Möglicherweise exis­tierte bereits im frü­hen 13. Jahrhundert ein Herrensitz, der 1696 als Rittergut nach­weis­bar ist. Im Jahr 1731 ist die Familie von Köhler benannt, unter der im glei­chen Jahr der Bau der Herrenhauses erfolgte. Weitere Besitzer waren die Herren von Zehmen und die Familie Steiger. Seit 1901 ist die Familie Oehmichen als Besitzer ver­zeich­net, die in den Jahren 1912 und 1913 den Umbau des Herrenhauses vornahm.

Nach 1945

Fritz Oehmichen wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus diente nach­her als Arztpraxis, Kindertagesstätte, Kultur- und Wohnhaus.

Nachwendezeit

Ab 1997 erfolgte eine drei­jäh­rige Sanierungszeit.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient wei­ter­hin als Kita der Johanniter Unfallhilfe und ver­fügt zudem im Dachgeschoss über Wohnraum.

Klipphausen: Rittergut Wildberg

Rittergut Wildberg

Am Berg 2–4
01665 Klipphausen OT Wildberg

Historisches

1227 erfolgte die erste urkund­li­che Erwähnung des Herrensitzes, als Adela de Wiltberch dem Meißner Heilig-​Kreuz-​Kloster ein Gut schenkte. Albertus de Wiltberch wurde 1233 erwähnt. Vom 14. bis ins 18. Jahrhundert gab es ver­schie­dene Lehnsherren auf Wildberg. So wurde 1429 Thu Bust von Wildberg genannt und im 15. Jahrhundert Georg und Dietrich von Miltitz. Unter die­sen bei­den wurde 1476 das Vorwerk geteilt, spä­ter jedoch wie­der vereinigt.

Im 16. Jahrhundert wurde die Familie Berbisdorf genannt, zu Anfang des 17. Jahrhunderts Dr. Siegismund Rehling. Im 18. Jahrhundert tra­ten die Grafen von Zinzendorf als Grundherren auf Wildberg auf. Das Rittergut wurde dem Rittergut Gauernitz ange­glie­dert, 1745 jedoch wie­der von die­sem getrennt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehörte es einem Herrn Müller und 1827 einem Herrn Geissler. Das Herrenhaus in sei­ner bestehen­den Form wurde ver­mut­lich 1697 errich­tet, ein Jahr nach der Nennung des Rittergutes, das Wirtschaftsgebäude um 1800.

Nach 1945

Arthur Kunze als letz­ter Besitzer wurde nicht ent­eig­net, da die Ländereien unter 100 Hektar groß waren. Das Rittergut wurde den­noch durch die LPG genutzt. Das Herrenhaus diente zuletzt als Wohnhaus.

Nachwendezeit

Gut Wildberg wurde von den jet­zi­gen Besitzern in einem bau­lich schlech­ten Zustand über­nom­men und soll saniert wer­den. Dabei wird Wert dar­auf gelegt, die Bausünden der vor­an­ge­gan­ge­nen Zeit so gut wie mög­lich zu behe­ben. Ein klei­nes Gesindewohnhaus wurde 2004 abge­ris­sen, nach­dem es bau­fäl­lig war und zudem durch einen Lkw-​Unfall noch wei­ter beschä­digt wurde. Auch ein Wohnstallhaus mit angren­zen­der Scheune musste auf­grund Baufälligkeit abge­tra­gen wer­den. Das Rittergut Wildberg ist nicht mit dem benach­bar­ten Gut Wildberg auf dem Gutsweg zu verwechseln.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht nach wie vor leer. Die Durchführung von Sanierungsarbeiten ist nicht erkennbar.
(April 2024)

Klipphausen: Schloss & Rittergut Gauernitz

Schloss & Rittergut Gauernitz

Schloß 1–2 (Schloss)
Rittergut 1–6 (Rittergut)
01665 Klipphausen OT Gauernitz

Historisches

1393 erfolgte die Ersterwähnung als Rittersitz. Zu jener Zeit befand sich das Schloss im Besitz der Herren von Ziegler, die ihren Besitz 1446 an die Herren von Schleinitz ver­äu­ßer­ten und ihn spä­ter von die­sen zurück­er­hiel­ten. 1530 wurde das Neue Schloss gebaut. Die Familie von Pflugk erwarb das Rittergut 1595 und ver­kaufte es 1648 an Heinrich Gerhardt von Miltitz, der 1659 den Neu- bzw. Umbau des Schlosses ver­an­lasste. Ab 1707 befan­den sich Rittergut und Schloss im Besitz der Grafen von Zinzendorf und Pottendorf, 1804 kam bei­des an Carl Sigismund von Hopfgarten, wel­cher den Besitz 1819 an die fürst­li­che Familie von Schönburg-​Waldenburg ver­kaufte. Diese nutz­ten das Schloss als Sommerresidenz und lie­ßen um 1850 das Rittergut neu errich­ten. Umbauten wur­den zwi­schen 1862 und 1870 getätigt.

Die umfang­rei­che Anlage ver­fügte über einen Wirtschaftshof, eine Gärtnerei sowie eine Parkanlage mit Inselteich und reichte bis ans Elbufer. Das Rittergut befin­det auf der gegen­über­lie­gen­den Straßenseite. Die Scheune wurde im 18. Jahrhundert erbaut, das Wohnhaus und die Wirtschaftsgebäude stam­men aus dem 19. Jahrhundert.

Nach 1945

Karl Leopold Prinz von Schönburg-​Waldenburg war der letzte Besitzer von Schloss Gauernitz und dem dazu­ge­hö­ri­gen Rittergut. Nach der 1945 erfolg­ten Enteignung wurde das Schloss als Gemeindeamt, Kindergarten und für Wohnzwecke genutzt und stand auch teil­weise leer. Das Torhaus und die Schlosskapele wur­den abgerissen.

Nachwendezeit

Nach 1990 wurde das Schloss Gauernitz schritt­weise leer­ge­zo­gen. Pläne, ein Kongresszentrum im Schloss ein­zu­rich­ten, sind geplatzt. 2002 ging das Schloss in Privatbesitz über. Das Nutzungskonzept sah Wohnraum, gewerb­li­che und öffent­li­che Nutzung vor. Da die ver­trag­li­chen Investitionspflichten nicht erfüllt wur­den, for­derte die Kommune das Schloss Anfang 2008 per Gerichtsverfahren zurück. Nach Zusage von Sanierungsarbeiten durfte der Eigentümer Schloss Gauernitz behalten.

Heutige Nutzung

Das Schloss befin­det sich nach wie vor in Privateigentum. Einzelne Gardinen las­sen auf eine teil­weise Wohnnutzung des stark sanie­rungs­be­dürf­ti­gen Gebäudeensembles schlie­ßen. Das Grundstück ist ver­schlos­sen. Erkennbare Sanierungsarbeiten erfolg­ten noch nicht. (Stand: Juni 2021)

Das Rittergut ist stark sanie­rungs­be­dürf­tig und wird teil­weise genutzt.

Kodersdorf: Herrenhaus Särichen

Herrenhaus Särichen

Görlitzer Straße 44
02923 Kodersdorf OT Särichen

Historisches

Als frü­hes­ter Besitzer von Särichen wurde 1390 Helwig de Serchin erwähnt, gefolgt von Lorencz von Zerechin im Jahre 1405. Das Rittergut wurde urkund­lich 1560 genannt, als es von Franz Graf und Freiherr von Thurn an Hans von Temrich ver­kauft wurde. Das Herrenhaus wurde ver­mut­lich 1615 erbaut, als ein Besitzerwechsel inner­halb der Familie Temrich statt­fand. 1642 ging es aus Familienbesitz an Erasmus von Gersdorff über. Im Besitz der Familie von Gersdorff befand sich das Rittergut Särichen noch 1777. Auch die Familien von Nostitz und von Uechtritz besa­ßen das Rittergut Särichen zeitweise.

In der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts erfolg­ten Umbauten am Herrenhaus. In der Mitte des 19. Jahrhunderts erwarb die Grafenfamilie von Fürstenstein das Rittergut. Sie bewohn­ten es aller­dings nie selbst und setz­ten Gutsverwalter ein. 1928 zwan­gen finan­zi­elle Gründe die Grafen von Fürstenstein das Rittergut an Heinz Meinking zu ver­kau­fen. Er war Pächter des Ritterguts Ödernitz, wel­ches sich eben­falls im Besitz der Grafen von Fürstenstein befand.

Nach 1945

Die Witwe Hildegard Meinking wurde 1945 ent­eig­net. Nachfolgend diente das Herrenhaus der Gemeinde sowie als Wohnraum.

Nachwendezeit

2004 wurde das Herrenhaus an Niederländer ver­kauft. Geplant waren Eigentumswohnungen nach der drin­gend erfor­der­li­chen Sanierung. Ende 2012 wurde die Rückabwicklung des Kaufvertrages bekannt. Im Frühjahr 2016 wurde das leer ste­hende Herrenhaus mit Nebengebäuden erneut verkauft.

Heutige Nutzung

Ende 2019 wurde mit den drin­gend not­wen­di­gen Sanierungsarbeiten begon­nen. Die zukünf­tige Nutzung sieht Wohnraum vor.

Kodersdorf: Schloss Niederrengersdorf

Schloss Niederrengersdorf

Straße der Freundschaft 1
02923 Kodersdorf OT Niederrengersdorf

Historisches

In Niederrengersdorf gab es ver­mut­lich bereits im 13. Jahrhundert einen von Wasser umge­be­nen Rittersitz. Das heu­tige Schloss ent­stand in der zwei­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts und wurde nach heu­ti­gem Aussehen um 1800 umge­stal­tet. 1804 wurde Niederrengersdorf von Gottlieb Wilhelm Graf von Bressler gekauft. 1834 wurde das Rittergut ver­stei­gert und kam an eine Bietergemeinschaft. Zunächst erfolgte eine gemein­schaft­li­che Bewirtschaftung, doch 1842 erfolgte schließ­lich die Aufteilung des Landes. Das Schloss Niederrengersdorf selbst erlebte meh­rere Besitzerwechsel und ging per Verkauf 1881 an Edo von Schlicht. 1910 erwarb es Dr. Ulrich Ebermann.

Nach 1945

Dr. Ebermann wurde 1946 ent­eig­net. Das Schloss befand sich schon im letz­ten Kriegsjahr in einem erbärm­li­chen Zustand. 1948 über­nahm die Gemeinde das deso­late Schloss und ließ es sanie­ren, um es künf­tig als Gemeindeamt zu nut­zen. Ebenso wurde es als Jugendclub, Friseur und Arztpraxis genutzt.

Nachwendezeit

Zwischen 1995 und 1999 fan­den erneute Sanierungsarbeiten statt und das Schloss wurde mit der cha­rak­te­ris­ti­schen roten Farbbemalung ver­se­hen, die es bereits in frü­he­ren Zeiten gab.

Heutige Nutzung

Das Schloss dient heute der Gemeindeverwaltung Kodersdorf und zu Wohnzwecken.