Heidenau: Rittergut Gommern

Rittergut Gommern

01809 Heidenau

Historisches

Vermutlich war Gommern bereits im Jahre 1206 als Herrensitz unter Fridericus de Komeram exis­tent. Für das Jahr 1548 bele­gen his­to­ri­sche Quellen, dass das Rittergut Gommern antei­lig die Herrschaft über das Rittergut Mügeln aus­übte. 1696 sowie 1764 berich­ten Quellen davon, dass Gommern dem Gamiger Rittergut unter­stand. Zu die­sem Zeitpunkt war das Rittergut Gommern ver­mut­lich schon lange aufgelöst.

Heidenau: Schloss Kleinsedlitz (Schloss Lützow)

Schloss Kleinsedlitz (Schloss Lützow)

Pechhüttenstraße 10
01809 Heidenau

Historisches

Klein Zcedelitz wurde 1501 erst­mals erwähnt und ver­fügte bereits in der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts über ein Vorwerk, wel­ches 1548 als wüst bezeich­net wurde. 1606 unter­stand Kleinsedlitz dem Kammergut Großsedlitz. 1873 erwarb der Großgrundbesitzer Lützow das Anwesen und ließ bis 1875 das Schloss im klas­si­zis­ti­schen Stil erbauen. Nach sei­nem Erbauer wird Schloss Kleinsedlitz auch Schloss Lützow genannt. Nachdem er 1940 ver­starb, erwarb zwei Jahre spä­ter ein Kaufmann das Schloss mit­samt sei­nem weit­läu­fi­gem Park.

Nach 1945

Die Landesschule des FDGB über­nahm Schloss Kleinsedlitz 1949. Von 1957 bis 1990 wurde es als Kinderkurheim genutzt.

Nachwendezeit

1991 über­nahm das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland e. V. (CJD) das Schloss und rich­tete in einem Nebengebäude ein Wohnprojekt für Jugendliche ein. Auch das Schloss selbst wurde genutzt und das Grundstück gepflegt. Im Park ent­stand 2005/​2006 im Rahmen einer Jugend-​ABM die natur­nahe Station “Der Zaubergarten” des Heidenauer MärchenLebensPfades.

Heutige Nutzung

2015 ging das Schloss in Privatbesitz über. Das CJD nutzt seine Räumlichkeiten nach wie vor für sein Wohnprojekt. Für das Schloss wird aktu­ell die Sanierung zu Wohnraum vor­be­rei­tet. Entstehen soll hoch­wer­ti­ger Wohnraum. (Stand: November 2020 /​ Dezember 2021)

Heidenau: Rittergut Mügeln

Rittergut Mügeln

01809 Heidenau

Historisches

In Mügeln wurde erst­mals 1393 ein Herrensitz erwähnt. 1548 gehörte Mügeln antei­ligt zum Rittergut Gommern und damit Melchior von Korbitz. Das Rittergut wurde 1764 erwähnt. Es gehörte im 18. Jahrhundert Carl Christian von Tettau. 1782 erwarb es die Hofrätin von Schade, Anfang des 19. Jahrhundert befand es sich im Besitz eines Herrn Kleinhempel. Die Familie von Oppel erwarb das Rittergut Mügeln 1827 und besaß es noch um 1860.

Heidenau: Vorwerk Heidenau-Süd

Vorwerk Heidenau (Süd)

01809 Heidenau

Historisches

Heidenau wurde erst­mals 1347 als Heydenowe erwähnt. 1441 bestand im heu­ti­gen Stadtteil Heidenau-​Süd ein Vorwerk. Dieses wurde 1530 auf das Amt Pirna und Hans Korbitz auf Zscheckwitz auf­ge­teilt. 1640 übte das Rittergut Pillnitz die Grundherrschaft über Heidenau aus, 1764 das Kammergut Sedlitz.

Heidenau: Rittergut Sedlitz – Niederhof

Rittergut Sedlitz (Niederhof)

Am Niederhof 1, 2, 2a‑d
01809 Heidenau

Historisches

Das Rittergut wurde 1555 als sol­ches bezeich­net, exis­tierte aber bereits frü­her. Es ent­wi­ckel­ten sich ein Oberhof, das heute noch als Kammergut bezeich­nete Objekt direkt neben dem Barockgarten, und ein Niederhof.

Heutige Nutzung

Das ehe­ma­lige Stallgebäude wird heute gewerb­lich genutzt. Die Wirtschaftsgebäude wur­den noch bis in die 2010er Jahre bewohnt. Inzwischen steht der gesamte Hof steht leer. Seine Zukunft ist ins­be­son­dere im Hinblick auf die geplante Schnellstrecke der Zugverbindung nach Prag unge­wiss. Das Grundstück gehört in den Einzugsbereich der geplan­ten Bahnstecke. Dem Niederhof könnte somit der Abriss drohen.

Heidenau: Kammergut Großsedlitz

Kammergut Großsedlitz
(Rittergut Sedlitz, Oberhof)

Heimweg 1 (Ruine Wirtschaftsgebäude)
Heimweg 2 (Gutsverwalterhaus)
01809 Heidenau

Historisches

Das Kammergut war bereits 1412 als Rittersitz exis­tent und befand sich im Besitz der Dohnaer Burggrafen. Diese nutz­ten es um 1448 als Vorwerk der Burg Dohna. Im Jahre 1555 bezeich­nete eine Urkunde das Vorwerk als Rittergut, wel­ches 1762 als Kammergut erwähnt wurde. Bereits um 1530 erfolgte die Aufteilung des Gutes in einen Oberhof und einen Niederhof. Das vil­len­ar­tige Gutsverwalterhaus wurde als spä­tere Ergänzung um 1900 hinzugefügt.

Heutige Nutzung

Das Wirtschaftsgebäude ist höchst rui­nös, eine Nutzung dem­entspre­chend nicht gege­ben. Inzwischen ist der Dachstuhl kom­plett zusam­men­ge­bro­chen und der Grünwuchs noch stär­ker. Zudem sind noch Reste eines ver­mut­lich wei­te­ren Wirtschaftsgebäudes vorhanden.

Das Gutsverwalterhaus ist saniert und wird bewohnt.
(Stand: 2020)

Haselbachtal: Rittergut Bischheim

Rittergut Bischheim

Am Park 1, 3, 5, 7, 9, 11
01920 Haselbachtal OT Bischheim

Historisches

Cunradus de Bischofesheim konnte bereits 1225 nach­ge­wie­sen wer­den. Als Herrensitz wurde Bischheim erst einige Jahre spä­ter, kon­kret 1287, unter Frisco de Bischoffheim beur­kun­det. Der Herrensitz befand sich 1313 in den Händen einer Seitenlinie der Herren von Kamenz. Von 1382 bis 1438 besa­ßen ihn die Herren von Kamenz selbst. Um 1600 befand sich das Gut im Besitz der Familie von Schönberg. Die Erhebung zum Rittergut erfolgte 1623. Das Herrenhaus mit­samt dem Rittergut brannte 1665 ab.

Der Park wurde im eng­li­schen Stil ange­legt und dient gele­gent­lich als Veranstaltungsfläche. Die Sandsteinstatue “Flora” aus dem 18. Jahrhundert ist die ein­zig noch erhal­tene Plastik.

Nach 1945

Das Herrenhaus brannte im Frühjahr 1945 ab. Später wur­den die Überreste abge­tra­gen. Das Rittergutsgelände unter­lag der Bodenreform, wurde ent­eig­net und auf­ge­teilt. Aus den Gutsgebäuden ent­stan­den Bauernhöfe.

Heutige Nutzung

Die meis­ten Gutsgebäude sind zu Wohngebäuden umge­baut, der groß­zü­gige Rittergutspark ist öffent­lich und vor allem zur Rhododendronblüte empfehlenswert.

Heidenau: Barockgarten Großsedlitz

Barockgarten Großsedlitz

Parkstraße 85
01809 Heidenau

Historisches

Der Barockgarten Großsedlitz mit dem Friedrichschlösschen befin­det sich in Großsedlitz, wel­ches ober­halb von Heidenau liegt. Er umfasst eine Fläche von etwa 18 Hektar und erin­nert in sei­ner Gestaltung und in sei­nem Aussehen an die Schloss- und Parkanlage in Versailles.

Reichsgraf August Christoph von Wackerbarth hatte 1715 ein abge­brann­tes Rittergut erwor­ben. Zwischen 1719 und 1723 ließ er den Barockgarten als Landsitz erbauen. Dabei ent­stand das Schloss, die soge­nannte Friedrichsburg, 1720 und die Obere Orangerie ein Jahr spä­ter. Bereits 1723 erwarb August der Starke, Kurfürst von Sachsen, das Anwesen. Die ange­spannte finan­zi­elle Lage des säch­si­schen Herrscherhauses führte dazu, dass der Kaufvertrag zunächst geheim­ge­hal­ten wurde und Graf von Wackerbarth auch wei­ter­hin als pri­va­ter Bauherr auf­trat. Erst 1726 wurde der Kaufvertrag öffent­lich gemacht.

Die Anlage wurde noch bis 1727 erwei­tert, unter ande­rem um die Untere Orangerie. Jedoch erfolgte keine Vollendung der Anlage, die gemäß der Pläne einst 96 Hektar vor­sa­hen. 1727 wur­den die Baumaßnahmen am Schloss und 1732 an der Gartenanlage gestoppt, August der Starke hatte das Interesse an dem Objekt verloren.

August der Starke wollte Großsedlitz ursprüng­lich als Ordensschloss für die Stiftungsfeste des pol­ni­schen Weißen-​Adler-​Ordens eta­blie­ren. Ein sol­ches Fest fand 1727 ein­ma­lig statt. Sein Sohn Kurfürst Friedrich August II. führte diese Tradition zwi­schen 1740 und 1756 wei­ter. Nach 1750 begann der Verfall der baro­cken Anlage.

Im Siebenjährigen Krieg zwi­schen 1756 und 1763 wurde der Barockgarten Großsedlitz zeit­weise als Hauptlager der Preußischen Armee genutzt, wobei das Schloss schwere Schäden erlitt und der Garten ver­wüs­tet wurde. Erneuten Schaden erlitt die gesamte Anlage wäh­rend der Koalitionskriege von 1792 bis 1815.

Unter König Johann wur­den ab 1846 bis 1878 Sanierungsarbeiten an der Unteren Orangerie durch­ge­führt. Außerdem wurde die Ruine der Friedrichsburg 1871 abge­ris­sen und ein neues, aber deut­lich klei­ne­res Schloss über dem frü­he­ren Ostflügel wurde von 1872 bis 1874 als Friedrichschlösschen errich­tet. Nach 1918 diente es unter ande­rem als Kinderheim. Die letz­ten der einst 1.250 unter August dem Starken im Garten von Großsedlitz auf­ge­stell­ten Bitterorangen und Pomeranzen erfro­ren im Winter 1928 und 1929.

Nach 1945

Das Haupteingangstor des Barockgartens wurde 1960 vom Vorhof des alten Landhauses in Dresden hier­her umge­setzt. Zwischen 1968 und 1970 wurde die Fassade des Schlösschens einer Neugestaltung unterzogen.

Nachwendezeit

Seit 1992 unter­steht der Barockgarten Großsedlitz dem Sächsischen Schlösserbetrieb, der spä­ter in Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen umbe­nannt wurde. Es wur­den umfas­sende Restaurierungs- und Rekonstruktionsarbeiten an den Gebäuden und an der Gartenanlage durch­ge­führt. Seit 1997 wur­den über 400 Orangenbäumchen und Pomeranzen angeschafft.

Heutige Nutzung

Die Obere und die Untere Orangerie sind heute die ein­zi­gen noch erhal­te­nen ori­gi­na­len Gebäude. Im Friedrichschlösschen befin­det sich eine Gaststätte, die Obere Orangerie wird als Standesamt und durch einen Shop genutzt. Die Obere und die Untere Orangerie die­nen außer­dem für Konzerte und Ausstellungen. Zusätzlich dient die Untere Orangerie als Winterquartier für die Kübelpflanzen des Gartens. Die Anlage umfasst das Friedrichschlösschen, das Alte Gärtnerhaus, die Obere und Untere Orangerie, das Obere und Untere Parterre, das Wasserparterre, die “Stille Musik”, die Waldkaskade und das Naturtheater.

Haselbachtal: Rittergut Obergersdorf

Rittergut Obergersdorf

Obergersdorfer Straße 18
01920 Haselbachtal OT Gersdorf

Historisches

Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges wur­den 1648 durch die Herren von Theler auf Wohla die Vorwerke in Niedergersdorf sowie Obergersdorf gebil­det. 1684 wurde der Ort Gersdorf in Ober- und Niedergersdorf geteilt. Obergersdorf kam an die Herren von Theler auf Rehnsdorf.  1833 ver­kaufte Karl Samuel Obendorfer das Rittergut Obergersdorf sei­nem Sohn Carl Friedrich Obendorfer. Unter die­sem wurde das bereits bestehende Herrenhaus umge­stal­tet. 1873 erwarb Carl Paul von Hartmann das Rittergut.

Nach 1945

Das Rittergut Obergersdorf wurde im Rahmen der Bodenreform nicht auf­ge­teilt, da es zu klein war.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren wurde das Rittergut von einer Baufirma erwor­ben und saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist saniert und wird bewohnt.

Haselbachtal: Rittergut Niedergersdorf

Rittergut Niedergersdorf

Mühlweg 8
01920 Haselbachtal OT Gersdorf

Historisches

Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges wur­den 1648 durch die Herren von Theler die Vorwerke in Niedergersdorf sowie Obergersdorf gebil­det. 1684 wurde der Ort Gersdorf in Ober- und Niedergersdorf geteilt. Niedergersdorf ver­blieb bei den Herren von Theler. Das Vorwerk wurde 1684 zum Rittergut erho­ben und befand sich bis 1764 im Besitz der Herren von Theler. In jenem Jahr ging es an Adolph Burchard Christoph von Schiebell über. Seit 1871 bis nach 1925 besaß die Familie von Zenker das Rittergut Niedergersdorf. Letzter Besitzer war die Familie Rimpeau.

Nach 1945

Aufgrund sei­ner zu gerin­gen Größe wurde das Rittergut Niedergersdorf im Rahmen der Bodenreform nicht auf­ge­teilt. Die Landwirtschaftsflächen muss­ten spä­ter den­noch in die ört­li­che LPG ein­ge­bracht werden.

Nachwendezeit

Nach der poli­ti­schen Wende erhie­len die Erben der Familie Zenker das Rittergut zurück.

Heutige Nutzung

Das sanierte Herrenhaus befin­det sich in Privatbesitz und wird als Wohnraum genutzt.