Schloss Großzschepa
Schloßstraße 15
04808 Lossatal OT Großzschepa
Historisches
Möglicherweise bestand bereits 1262 ein Herrensitz unter Heinricus de Chephe, der erneut 1287 unter Hermannus miles de Tzepe Erwähnung fand.
Die erstmalige gesicherte Erwähnung des Rittergutes Großzschepa erfolgte 1554. Es ging aus einem Gut hervor, welches sich im 15. Jahrhundert im Besitz der Familien von Maschwitz, von Schönberg und von Amsdorf befand. Ihnen folgten die Familien von Planck, von Holleufer und von Birckholz. 1666 kam das Rittergut für rund einhundert Jahre an die Familie von Hartitzsch, die zwischen 1710 und 1720 das Schloss errichten ließ.
Nachdem es 1742 völlig ausbrannte, wurde das Schloss in seiner heutigen Form neu errichtet. Von der Familie von Hartitzsch ging Schloss Großschepa an den Hofrat Hommel über, welcher es 1827 Amalie Henriette Pöckel vererbte, die es bis mindestens 1852 besaß. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es von der Familie von Schönberg gekauft und 1883 unter Elisabeth von Schönberg umgestaltet. Ihre Enkel verkauften Schloss Großzschepa 1894 an Richard Auerbach. Bernhard Hans Beyer war der letzte Eigentümer des Ritterguts.
Nach 1945
Bernhard Hans Beyer wurde im Rahmen der Bodenreform enteignet. Das Schloss wurde geplündert und zur Unterkunft für Wohnungslose umfunktioniert; die landwirtschaftlichen Flächen wurden an Neubauern aufgeteilt. In den 1970er Jahren erfolgten im Inneren des Schlosses erhebliche Umbauten.
Nachwendezeit
Schloss Großzschepa wurde 2002 an privat verkauft. Ausbleibende Sanierungsarbeiten führten zu einem Verfall des Baus.
Heutige Nutzung
Im Sommer 2012 wurde ein Förderverein gegründet, dessen Ziel die Umgestaltung des desolaten Rittergutes Großzschepa für eine öffentliche Nutzung ist. Besonderes Augenmerk liegt auf dem einsturzgefährdeten Schloss, wobei ein Wiederaufbau angesichts der zu erwartenden enormen Kosten aussichtslos scheint.