Stollberg: Schloss Hoheneck

Schloss Hoheneck

An der Stalburg 6
09366 Stollberg

Historisches

Schloss Hoheneck wurde 1244 erst­mals unter Hugo von Staleburc urkund­lich erwähnt und ver­mut­lich um 1200 als mit­tel­al­ter­li­che Grenzfeste Stal(e)burc erbaut. Erkenbert IV. von Tegkwitz, Burggraf von Staleburgk, nannte die Burg 1278 sein Eigen. Die Herren von Schönburg über­nah­men das Gebiet um 1300 und ver­kauf­ten es 1367 an den König Karl IV. von Böhmen. 1459 ging die Staleburg als böh­mi­sches Lehen an Sachsen über. 1473 erwarb Dietrich IV. von Schönberg, sei­ner­zeit Bischof von Meißen, zusam­men mit sei­nen Neffen Heinrich und Caspar von Schönberg die Burg und die Herrschaft Stollberg.

1564 kaufte Kurfürst August I. das Schloss, wel­ches im 16. Jahrhundert auf den Grundmauern der Staleburg errich­tet wor­den war, und funk­tio­nierte es zum Jagdschloss um. Schon drei Jahre spä­ter ver­lor der Kurfürst das Interesse an sei­nem Jagdschloss in Stollberg und wandte sich dem Bau des Jagdschlosses Augustusburg zu. 1602 wurde das Jagdschloss Stollberg durch einen Brand zer­stört. Zwischen 1606 und 1609 wurde das neue Amtshaus im vor­de­ren Teil des Schlosses errich­tet. Eine erneute Zerstörung erfuhr das Schloss Stollberg im Dreißigjährigen Krieg zwi­schen 1618 und 1648.

Im 17. Jahrhundert wurde das Schloss als Untersuchungsgefängnis genutzt. Dazu wurde ein neuer Bergfried errich­tet, der heu­tige Uhrenturm. Durch den Standort des Bergfrieds im Hohen Eck ent­stand der Name Hoheneck. Erstmals tauchte der Name Hoheneck 1704 als amt­li­che Bezeichnung auf, zwei Jahre spä­ter wurde er als Bezeichnung für das Schloss ein­ge­führt. Das neue Amtshaus ent­stand 1812. Das 1815 wie­der auf­ge­baute Schloss beher­bergte bis 1856 das Rentamt und das Justizamt Stollberg.

1862 wurde das Schloss Hoheneck abge­tra­gen und an glei­cher Stelle eine Königlich-​sächsische Weiberzuchtanstalt eröff­net. Das heu­tige Gebäudeensemble hat somit nichts mit dem frü­he­ren Schloss zu tun und der Name Schloss Hoheneck wird im Prinzip fälsch­li­cher­weise für den Nachfolgebau verwendet.

1886 wur­den die inhaf­tier­ten Frauen ins Zuchthaus Waldheim ver­legt, damit Hoheneck umfang­rei­chen Erweiterungsbauten unter­zo­gen wer­den konnte. Nunmehr konn­ten auch Männer in Hoheneck inhaf­tiert wer­den. In Zeiten der bei­den Weltkriege diente es vor­über­ge­hend auch als Reservelazarett. Der Westflügel und die Hälfte des Nordflügels der Haftanstalt Hoheneck ent­stan­den ab 1862. Der Südflügel, der Ostflügel und die andere Hälfte des Nordflügels sowie die vor­ge­la­ger­ten Wirtschaftsgebäude wur­den zwi­schen 1885 und 1888 aus Erweiterungsbauten ausgeführt.

Nebengebäude und bauliche Anlagen

Wirtschaftsgebäude der Anlage befin­den sich sowohl inner­halb der Umfassungsmauern als auch außer­halb. Innerhalb der Mauern ste­hen die zwi­schen 1885 und 1888 errich­te­ten Wirtschaftsgebäude, die als Wäscherei und Krankenstation genutzt wur­den. Außerhalb der Mauern befin­den sich das Pförtnergebäude, das Beamtenwohnhaus sowie das Wachgebäude, die alle­samt aus dem 20. Jahrhundert stam­men. Das Pförtnergebäude wurde 1964 erbaut, das Beamtenwohnhaus 1928 und das Wachgebäude 1930. Letzteres erhielt nach 1990 zwei große Metalltore und Nato-​Stacheldraht im Eingangsbereich.

Ehemalige Gebäude des Komplexes waren das 1955 erbaute Kulturhaus, das um 1850 ent­stan­dene und 2012 abge­ris­sene Wohn-​Wirtschaftsgebäude, wel­ches ein bau­li­cher Überrest der Schlossanlage von vor 1862 war, sowie ein Freibad, das vor 2015 abge­bro­chen wurde und nur noch in Resten vor­han­den ist.

Die Umfassungsmauer ist 415 Meter lang und zwi­schen 4 und 7 Meter hoch. Sie besteht aus Ziegelsteinen, die mit Glasscherben ver­setzt ist. Im Westen und Norden befin­den sich zwei Wachtürme, die im 20. Jahrhundert erbaut wor­den waren.

Nach 1945

Zu DDR-​Zeiten wurde der Nachfolgebau von Schloss Hoheneck als Frauengefängnis genutzt und erlangte durch die unmensch­li­chen Haftbedingungen sei­nen berühmt-​berüchtigten Ruf. Die ers­ten Insassinnen wur­den aus den Speziallagern Bautzen und Sachsenhausen nach Hoheneck ver­legt. Das für 600 Gefangene aus­ge­legte Gefängnis war zu die­sem Zeitpunkt mit über 1.100 Insassinnen voll­kom­men über­be­legt. In Hoheneck saßen vor allem aus poli­ti­schen Gründen inhaf­tierte sowie straf­fäl­lig gewor­dene Frauen ein. Nach dem Fall der Mauer erfolgte im November 1989 eine Amnestie für die letz­ten poli­ti­schen Häftlinge der DDR.

Nachwendezeit

Im April 2001 wurde das Gefängnis geschlos­sen, wel­ches nach 1990 als ein­zi­ges Frauengefängnis in Sachsen wei­ter­ge­nutzt wor­den war und ab 1994 auch männ­li­che Strafgefangene auf­ge­nom­men hatte. Der Freistaat ver­kaufte Schloss Hoheneck Mitte 2003 an einen pri­va­ten Investor. Die geplante Umnutzung zu einem Freizeit- und Erholungskomplex schei­terte einer­seits am Widerstand von Opferverbänden, ande­rer­seits tra­ten wirt­schaft­li­che Schwierigkeiten auf. Im Jahr 2014 erwarb die Stadt Stollberg das Schloss zurück.

Heutige Nutzung

Auf Voranmeldung fin­den Führungen statt. Das gesamte Gelände umfasste ursprüng­lich an die 25 Gebäude, von denen zu Beginn des Jahres 2012 einige abge­tra­gen wur­den. Archäologische Grabungsarbeiten, bei denen unter ande­rem Mauern aus dem 17. Jahrhundert wie­der­ent­deckt wur­den, dau­ern fort. Das künf­tige Konzept sieht eine räum­lich getrennte Nutzung als Gedenkstätte, Freizeitreff und Begegnungsstätte mit Übernachtungsmöglichkeiten vor. Das Konzept soll in Zusammenarbeit von Eigentümer, Stadt und Opferverein umge­setzt werden.

2015 wurde eine Gedenkstätte mit ori­gi­nal erhal­te­nem Zellentrakt im Südflügel ein­ge­rich­tet, 2017 eröff­nete die inter­ak­tive Lern- und Erlebniswelt „Phänomenia“ im Nordflügel von Schloss Hoheneck. Weitere Pläne sehen im Westflügel eine Gedenkstätte zur his­to­ri­schen Einordnung des SED-​Unrechts und zur Würdigung der Opfer vor.

Bodendenkmalschutz

Die ältes­ten Teile der eins­ti­gen Höhenburg wur­den Mitte 1970 unter Bodendenkmalschutz gestellt.
(Fotos: Oktober 2022)

Stollberg: Vorwerk Hoheneck

Vorwerk Hoheneck

09366 Stollberg

Historisches

Das 1923 nach Stollberg ein­ge­mein­dete Dorf Hoheneck ist aus dem vor­ma­li­gen Vorwerk der “Staleburg” (Schloss Hoheneck) her­vor­ge­gan­gen. Das Vorwerk exis­tierte bereits vor 1564, als die Burg in den Besitz der säch­si­schen Kurfürsten kam. Im Zuge des­sen wurde das Vorwerk in ein Kursächsisches Kammergut umge­wan­delt. Als August der Starke aus Geldmangel unter ande­rem auch das Kammergut Hoheneck ver­kaufte, kam die­ses in den Besitz von Gottlob Friedrich Nester. Schon 1728 ver­kaufte Nester das Kammergut an Sachsen zurück, da er in Konkurs gera­ten war.

1845 wurde das Vorwerk auf­ge­teilt und kam an ver­schie­dene Privatleute.

Sächsische Schweiz: Burgwarte Lorenzstein

Burgwarte Lorenzstein (Rabenstein)

Sächsische Schweiz

Historisches

Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts hie­ßen die Lorenzsteine, bestehend aus dem Kleinen Lorenzstein und dem Großen Lorenzstein, Rabensteine. Demnach sind die Burgwarte Rabenstein und die Burgwarte Lorenzstein iden­tisch. Der Große Lorenzstein trug eine höl­zerne Befestigung, von der kaum noch Spuren vor­han­den sind. Im 18. Jahrhundert fand man dort noch einige höl­zerne, mit Eisen beschla­gene Bolzen. 1451 wurde der Rabenstein mit den Schlössern und Wäldern der Herrschaft Wildenstein an den Kurfürsten von Sachsen abge­tre­ten. Das Erreichen der Gipfel ist Kletterern vor­be­hal­ten, Wanderwege füh­ren nicht hinauf.

Sächsische Schweiz: Burgwarte Raumberg

Burgwarte Raumberg

Raumberg
Sächsische Schweiz

Historisches

Die kleine Burgwarte Raumberg bestand bis ins 15. Jahrhundert hin­ein. Sie wurde in höl­zer­ner Bauweise als Vor- bzw. Außenposten der Hauptburg auf dem Neuen Wildenstein auf dem heu­ti­gen Raumberg errich­tet. Besitzer waren die Berken von der Duba, die das Wildensteiner Gebiet ihr Eigen nann­ten. Es ging 1451 an Sachsen über, womit auch das Ende der Burgwarte besie­gelt war. Die Burgwarte auf dem Raumberg, ehe­mals Rabenberg genannt, wurde 1456 als wüst und damit auf­ge­ge­ben bezeichnet.

Sächsische Schweiz: Burgwarte Rauschenstein

Burgwarte Rauschenstein

Rauschenstein
Sächsische Schweiz

Historisches

Bei der Burgwarte Rauschenstein han­delte es sich ver­mut­lich ledig­lich um einen Wartturm. Früher wurde der Rauschenstein auch als Reischenstein bzw. Weissenstein bezeich­net und vom Volk “Reischenschloß” genannt. 1456 wurde die Burgwarte als ehe­ma­lige und damit nicht mehr genutzte Burgstätte auf­ge­führt. Mit der Regulierung der Grenzen von Böhmen und Sachsen gehörte der Rauschenstein seit 1492 zu Sachsen. Von der eins­ti­gen Befestigung sind nur noch wenige Spuren erhalten.

Sächsische Schweiz: Burgwarte Wartburg

Burgwarte Wartburg

Hintere Sächsische Schweiz
Sächsische Schweiz

Historisches

Der Fels namens Wartburg ver­rät bereits durch sei­nen Namen, dass er einst über eine Burgwarte ver­fügte. Diese war auf­grund der Größe des Felsens, der sich ein klei­nes Stück west­lich des Wintersteins befin­det, von eher klei­ner Bauweise, die in Holz aus­ge­führt wor­den war. Die Burgwarte diente als Außenposten der Burg Winterstein und ver­fügte über einen Lastenaufzug. Erkennbar sind noch Stufen und Balkenfalze.

Etwa 300 m ent­fernt befin­det sich der soge­nannte Bärenfang, der eben­falls zur Burganlage gehörte. Dort sind noch ein recht­ecki­ger Fundamentgrundriss sowie Stufen erhal­ten, die zu einem höl­zer­nen Wachturm führten.

Sächsische Schweiz: Burgwarte Vorderer Torstein

Burgwarte Vorderer Torstein

Hintere Sächsische Schweiz

Historisches

Die Burgwarte Vorderer Torstein wurde als Signalwarte gebaut. Dafür war der Vordere Torstein auf­grund sei­ner frei ste­hen­den Lage bes­tens geeig­net. Bis auf mini­male Reste wie Falze und Stufen sind keine Zeitzeugnisse mehr vor­han­den. Der Gipfelaufstieg bleibt Kletterern vor­be­hal­ten, ein Aufstieg zur ehe­ma­li­gen Warte auf nor­ma­lem Wanderweg ist nicht möglich.

Sächsische Schweiz: Burg Winterstein /​ Hinteres Raubschloss

Burg Winterstein | Hinteres Raubschloss

Sächsische Schweiz
Bad Schandau OT Ostrau

Historisches

Als die älteste und größte Burganlage der Hinteren Sächsischen Schweiz gilt die Burg auf dem Winterstein, nicht zu ver­wech­seln mit dem Winterberg. Nur wenige Quellen sind für den Winterstein greif­bar, und so kommt es bereits bei der Entstehungsgeschichte zu unter­schied­li­chen Interpretationen.

Eine erste Datierung fin­det sich im Jahr 1379, mög­lich ist aber auch, dass die Burg bereits in der Mitte des 13. Jahrhunderts gegrün­det wurde. Aus der Urkunde von 1379 geht her­vor, dass der Winterstein vom böh­mi­schen König Wenzel IV. an Thimo von Colditz ver­pfän­det wurde. 1396 folgte die Verpfändung an Burkhard Strnad von Janowitz. Vermutlich im fol­gen­den Jahr über­nahm Johann von Wartenberg den Winterstein als Pfand, nach­dem von Janowitz ermor­det wor­den war.

1404 kam die bis dahin böh­mi­sche Burg im Zusammenhang mit der Dohnaischen Fehde an den Markgrafen von Meißen. Um 1440 gelangte sie wahr­schein­lich wie­der in böh­mi­schen Besitz und wurde 1441 vor allem als Unterschlupf von Raubrittern genutzt. Diese wur­den noch im glei­chen Jahr wie­der ver­trie­ben und die Anlage kam, nach­dem sie erneut in den Besitz von Johann von Wartenberg gekom­men war, im Juli 1441 an den Oberlausitzer Sechsstädtebund, der sie ein Jahr dar­auf schlei­fen ließ. Ein kur­zer Zwischenbesitz der Berken von der Duba endete 1451 mit dem Verkauf der Herrschaft an die Wettiner, bereits fünf Jahre spä­ter berich­tet eine Quelle von der Burg in der Vergangenheit.

Die tou­ris­ti­sche Erschließung des Wintersteins begann mög­li­cher­weise im spä­ten 18. Jahrhundert; für 1812 ist eine Instandsetzung einer Steiganlage belegt. Um 1850 bestand die heu­tige Eisenleiter noch aus Holz.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Steiganlage bau­fäl­lig und wurde 1948 abge­ris­sen, wor­auf­hin die Nutzung als Kletterfelsen ein­setzte. Eine neue Steiganlage wurde 1952 errich­tet. Damit wurde die kurze Ära des Wintersteins als Klettergebiet wie­der beendet.

Heutige Nutzung

Der heu­tige Zugang zum Winterstein ent­spricht dem frü­he­ren Burgzugang. Die Burg mit ihrer Unterburg und Oberburg bestand einst, wie zu jener Zeit üblich, vor­wie­gend aus Holz, so dass ledig­lich Balkenauflagen, Steinbearbeitungen, Mauerreste, eine Zisterne und ein künst­lich erwei­ter­tes Höhlengemach mit Steinbänken und Rauchabzug heute noch die Ausdehnung und den Aufbau der Burg ver­an­schau­li­chen. Auf dem Plateau des Wintersteins sind noch deut­lich erkenn­bare Fundamentreste eines alten Wohnturmes zu erkennen.

Wissenswertes zum Aufstieg

Unter den Burgen in der Sächsischen Schweiz, die von Wanderern erreicht wer­den kann, ist die Burg Winterstein die­je­nige mit dem aben­teu­er­lichs­ten Aufstieg. Unter ande­rem muss eine etwa 8 m hohe senk­rechte Leiter über­wun­den wer­den, von der aus sich ein wei­ter Blick ins Tal offen­bart. Der Aufstieg will bei Höhen- und/​oder Platzangst gut über­legt sein.

Bodendenkmalschutz

Die Burganlage steht als Bodendenkmal unter Schutz.

Sächsische Schweiz: Burgwarte Falkenstein

Burgwarte Falkenstein

Sächsische Schweiz

Historisches

Der den Schrammsteinen vor­ge­la­gerte frei­ste­hende Falkenstein mit einer Höhe von etwa 80 Metern über Bodenniveau befin­det sich nahe Bad Schandau. Aufgrund sei­ner expo­nier­ten Lage eig­nete er sich per­fekt als Beobachtungs- und Sicherungsposten der Handelswege zu Wasser. Er trug bereits im 14. Jahrhundert ein Sperrfort bezie­hungs­weise eine Burgwarte.

Der Falkenstein gehörte zur Herrschaft Hohnstein, die 1353 von Kaiser Karl IV. als böh­mi­sches Lehen an die Berka von der Duba ver­ge­ben wurde. 1410 teilte Hinko Berka von der Duba die Hohnsteiner Herrschaft unter sei­nen Söhnen auf, wobei Heinrich die neue Herrschaft Wildenstein zuteil wurde. Der Falkenstein ging eben­falls an die Herrschaft Wildenstein über. An geeig­ne­ten Standorten wie dem Falkenstein ließ Heinrich Berka von der Duba Burgwarten zur Absicherung der Stammburg auf dem Neuen Wildenstein und der Handelswege errichten.

Im Mittelalter Valkenstein genannt, wurde der Falkenstein wie auch andere Burgwarten im umlie­gen­den Gebiet 1451 an Sachsen abge­tre­ten. Er war 1456 unter den abge­gan­ge­nen Burgen ver­zeich­net und wurde als Burgwarte von den Wettinern nicht mehr genutzt.

Sichtbare Überreste

Von der ehe­ma­li­gen Burgwarte Falkenstein sind noch einige Spuren erhal­ten. Auffälligstes Zeitzeugnis ist die mit­tel­al­ter­li­che Stufenreihe am soge­nann­ten Turnerweg, der 1864 als ers­ter neu­zeit­li­cher Aufstieg auf den Kletterfelsen geschaf­fen wurde. Diese in den Fels gehauene Stufenreihe stammt aus der Zeit um 1400 und führte auf die Burgwarte. Wiederentdeckt wurde sie 1892 unter Wildwuchs. Sie befin­det sich zwi­schen dem so genann­ten Breiten Sprung und ober­halb des drei­ar­mi­gen Kamins. Weiterhin sind Balkenlager und Falze erhalten.

Neuere Zeit

Umfangreiche Forschungen zu der ehe­ma­li­gen Anlage der Burgwarte erfolg­ten 1940. Die dabei ent­deck­ten Spuren von Brandschutt lie­ßen dar­auf schlie­ßen, dass die Burgwarte bei Kampfhandlungen zer­stört wor­den war. Die Aufbauten auf der Burgwarte Falkenstein befan­den sich über­wie­gend auf der Nordseite des Falkensteins und wur­den wie zu jener Zeit üblich in Holzbauweise errichtet.

Heutige Nutzung

Der Falkenstein zählt heute zu den belieb­tes­ten Kletterfelsen der Sächsischen Schweiz. Der Gipfelaufstieg bleibt Kletterern vor­be­hal­ten. Die Stufenreihe ist wan­dern­der­weise über einen Pfad, der kein offi­zi­el­ler Wanderweg, son­dern Kletterzugang ist, erreichbar.

Stolpen: Burg Stolpen

Burg Stolpen

Schlossstraße 10
01833 Stolpen

Die impo­sante Burg Stolpen wurde auf einem Basaltberg, der einst durch vul­ka­ni­sche Aktivität ent­stan­den war, erbaut.

Historisches

Um 1200 ent­stand die 1220 als castrum erwähnte Burg, die unter den Meißner Bischöfen kon­se­quent zu einer eigen­stän­di­gen Grundherrschaft aus­ge­baut wurde. Das castrum war um 1320 Verwaltungsmittelpunkt des neu gebil­de­ten Amtes Stolpen und ver­blieb etwa 340 Jahre in bischöf­li­chem Besitz. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde die Burg durch Hussiten bela­gert. Etwa zeit­gleich bil­dete sich eine der Burg vor­ge­la­gerte Siedlung, die schnell zur Stadt heranwuchs.

Für den Ausbau der Burganlage wurde über­wie­gend hei­mi­scher Basalt ver­wen­det. Der Seigerturm ent­stand um 1455, zwi­schen 1476 und 1487 wurde der Schösserturm, Sitz des Amtsschössers, errich­tet. Ebenfalls gegen Ende des 15. Jahrhunderts ent­stan­den der Siebenspitzenturm sowie das Hochschloss, wel­ches die Repräsentationsräume der meiß­ni­schen Bischöfe und spä­ter der säch­si­schen Kurfürsten beher­bergte. 1509 ent­stand der Johannisturm, 1518 das Kornhaus.

Kurfürst August von Sachsen, von der stra­te­gisch wich­ti­gen Lage der Burg und Stadt Stolpen über­zeugt, for­derte 1559 vom Bischof einen Tausch. Nach der Übernahme ließ der Kurfürst umfas­sende Umbauarbeiten im Stil der Renaissance durch­füh­ren. Die Burg glich nun einem wehr­haf­ten Schloss. Mit der Schaffung des Basaltbrunnens wurde 1608 begon­nen, seine Fertigstellung nahm 22 Jahre in Anspruch. Der Brunnen gilt heute mit sei­nen 82 m als der welt­tiefste in Basalt getrie­bene Brunnen.

Zerstörungen, Wiederaufbau und die Gräfin Cosel

Bei der Verteidigung im Dreißigjährigen Krieg 1632 kam es zu schwe­ren Brandbeschädigungen. Der Wiederaufbau wurde schnell vor­an­ge­trie­ben, zudem folgte 1675 der ver­grö­ßernde Ausbau zur Festung. Mit der Verbannung der Gräfin Cosel zog mit ihr 1716 die berühm­teste Gefangene auf der Burg ein. Ein Stadtbrand im Jahr 1723 ver­nich­tete Teile der Burg. Zu erneu­ten Beschädigungen kam es 1756, als sie durch die Preußen besetzt und ein Jahr spä­ter sogar geschleift wurde. 1758 konnte die Burg von Sachsen zurück­er­obert wer­den, 1764 wurde die Garnison auf­ge­löst. Im fol­gen­den Jahr starb die Gräfin Cosel und der Verfall der nun nicht mehr genutz­ten Burganlage begann. Einsturzgefährdete Teile, dar­un­ter auch das Hochschloss, wur­den 1773 aus Sicherheitsgründen abgerissen.

1806 kam Sachsen unter fran­zö­si­sche Besatzung. In Stolpen wur­den Verteidigungsanlagen reak­ti­viert und teil­weise neu erbaut. Nachdem Napoleon mit sei­nem Russlandfeldzug geschei­tert war, sprengte die fran­zö­si­sche Armee bei ihrem Rückzug 1813 große Teil der Burganlage und ver­schüt­tete den Brunnen. Die Burg Stolpen ver­lor damit ihre kurz­zei­tig wie­der­erlangte mili­tä­ri­sche Bedeutung.

Mit dem ein­set­zen­den Zeitalter der Romantik, die das Mittelalter als ideale Epoche schätzte und lob­preiste, wurde die Burg im tou­ris­ti­schen Sinn bedeut­sam. König Johann von Sachsen ver­an­lasste 1859 umfas­sende Restaurierungsmaßnahmen. 1874 gab es erste Führungen, drei Jahre spä­ter wurde die Burganlage schließ­lich der Öffentlichkeit zugäng­lich gemacht. 1881 wurde im Rahmen von Grabungsarbeiten das Grab der Gräfin Cosel in der vor­ma­li­gen Kapelle der Burg ent­deckt. Die Freilegung des Basaltbrunnens wurde 1883 durch­ge­führt. Zwischen 1935 und 1939 wurde die Burg aus­ge­baut, um den Fremdenverkehr zu fördern.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich die tou­ris­ti­sche Nutzung fort. Die Stadt Stolpen über­nahm die Burg 1957 und ließ zwi­schen 1973 und 1975 Erhaltungsmaßnahmen am Johannisturm, umgangs­sprach­lich als Coselturm bezeich­net, durch­füh­ren. In den 1980er Jahren fan­den auf der Burg Filmaufnahmen zu dem Sechsteiler “Sachsens Glanz und Preußens Gloria” statt.

Nachwendezeit

Die Burg Stolpen wurde 1992 durch den Freistaat Sachsen über­nom­men und spä­ter in den staat­li­chen Schlossbetrieb über­führt. Zum Erhalt der Veste und zur Förderung des Tourismus wur­den und wer­den Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt.

Heutige Nutzung

Die Burganlage selbst ist als Freilichtmuseum zugäng­lich. In den Gebäuden sowie in den unter­ir­di­schen Anlagen sind ver­schie­dene Themenausstellungen zu besich­ti­gen. Die Burghöfe wer­den für Veranstaltungen genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die Ursprungswehranlage wurde als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.