Herrnhut: Rittergut Großhennersdorf

Rittergut Großhennersdorf | Katharinenhof

Am Sportplatz 6 (Katharinenhof)
Bernstädter Straße 16, 20, 22, 26, 28 (Rittergut)
02747 Herrnhut OT Großhennersdorf

Historisches

Schon im spä­ten 13. Jahrhundert wurde Großhennersdorf als Herrensitz 1296 genannt. Dieser ent­wi­ckelte sich zum Rittersitz und konnte 1422 ent­spre­chend nach­ge­wie­sen wer­den. Die Aufwertung zum Rittergut und die erste Erwähnung als sol­ches erfolgte 1563. Henriette Sophie Freiin von Gersdorff grün­dete auf einem Teil des Gutes Hennersdorf 1721 den spä­ter nach Katharina von Gersdorff benann­ten Katharinenhof, des­sen Zweck die Versorgung von Waisenkindern und ver­arm­ter, älte­rer Leute war. 1748 ver­kaufte die Freiin aus wirt­schaft­li­chen Gründen ihr Gut, das dar­auf­hin zu einer Knabenerziehungsanstalt umfunk­tio­niert wurde. 1760 erhielt die Brüdergemeinde das Anwesen, es diente nun als Schule und Internat. Nur vier Jahre spä­ter wurde dem Katharinenhof erneut eine neue Nutzung zuteil, nun als Heim für ledige Schwestern und Mädchen. Eine wie­der­holte Nutzung als Knabenanstalt erfuhr der Hof 1802.

Drei Jahrzehnte spä­ter war er der­ma­ßen ver­fal­len, dass die Gebäude nicht mehr nutz­bar waren. Die Gräfin Charlotte von Einsiedel über­trug den Katharinenhof mit­samt Stiftung 1838 dem Königlich Sächsischen Staatsfiskus, der ver­ein­ba­rungs­ge­mäß die stif­tungs­ge­mäße Nutzung fort­führte und ein Landeswaisenhaus errich­tete. Zwischen 1872 und 1879 erhielt der Katharinenhof ein neues Dach, 1865 wurde das Grundstück durch Landzukäufe ver­grö­ßert. Nach eini­gen Jahren Leerstand erfolg­ten ab 1909 Bauarbeiten, zwei Jahre spä­ter fand die Einweihung als Königlich Sächsische Landesanstalt für schwach­sin­nige Kinder statt. 1940 wur­den im Rahmen der Euthanasie viele Katharinenhof-​Bewohner in Tötungseinrichtungen umgebracht.

Nach 1945

Nach dem Krieg diente der Katharinenhof zunächst als Hilfskrankenhaus und Altersheim. 1950 wurde die Behindertenarbeit wie­der auf­ge­nom­men. 1981 wurde zur Mitarbeiterbindung ein Wohnhaus für Mitarbeiterfamilien gebaut. Ein Jahr spä­ter folgte ein neues Wohnheim für Schwerstbehinderte. Bei einem Brand 1983 star­ben 20 Heimbewohner.

Nachwendezeit

Zwischen 1991 und 1996 erfolg­ten umfang­rei­che und drin­gend erfor­der­li­che Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen. 2001 wurde das ehe­ma­lige Mitarbeiterhaus zum Wohnheim für behin­derte Menschen umge­baut. Die Fassade des Hauptgebäudes wurde 2012 frisch saniert.

Heutige Nutzung

Der Katharinenhof wird durch die Diakonie als Wohnheim für geis­tig und kör­per­lich Behinderte genutzt. Der Rittergutshof mit teils gewerb­li­cher Nutzung befin­det sich ein Stück entfernt.

Herrnhut: Vorwerk Heuscheune

Vorwerk Heuscheune

02747 Herrnhut OT Heuscheune

Historisches

Das Vorwerk Heuscheune wurde 1623 sowie 1875 beur­kun­det. Möglicherweise war es bereits zu Ende des 15. oder Anfang des 16. Jahrhunderts ent­stan­den. Zeitweise soll das Vorwerk den Status eines Ritterguts inne­ge­habt und sich lange Zeit im Besitz der Familie von Gersdorf befun­den haben. 1844 ging das Dorf und damit auch das Vorwerk Heuscheune in den Besitz der Herrnhuter Brüder-​Unität über.

Angaben zum Standort lie­gen nicht vor. Möglicherweise han­delte es sich beim Vorwerk Heuscheune um ein tro­cke­nes Vorwerk ohne ent­spre­chende Gebäudesubstanz.

Hirschstein: Vorwerk Bahra

Vorwerk Bahra

01594 Hirschstein OT Bahra

Historisches

Der Ortsteil Bahra wurde 1302 erst­mals als Herrensitz von Tymo de Borow erwähnt. Die erste Nennung als Vorwerk erfolgte 1539. Weitere zuver­läs­sige, aus­sa­ge­kräf­tige Informationen lie­gen bis dato nicht vor.

Dresden: Palais Brühl 1

Palais Brühl 1

(Schießgasse)
01067 Dresden

Historisches

Das älteste Brühlsche Palais wurde zwi­schen 1712 und 1715 unter Daniel Pöppelmann in der Großen Schießgasse 10 errich­tet, indem ein Vorgängerbau umge­baut wurde. Der säch­si­sche Minister Heinrich von Brühl erwarb das Palais 1747 und behielt es bis 1762 in sei­nem Besitz, ohne es jedoch jemals selbst zu bewoh­nen. Vor dem Siebenjährigen Krieg wurde das Palais Brühl offen­bar von Brühls Schwiegersohn Georg August Minsczecki und des­sen Familie bewohnt. Von 1816 bis 1830 nutzte der Geselligkeitsverein Harmonie das Gebäude und ließ einen Saal in das Palais inte­grie­ren. Der Barockbau wurde in den Jahren 1885 und 1886 abge­ris­sen, als ein Durchbruch zum Pirnaischen Platz von der Moritzstraße und König-​Johann-​Straße vor­ge­nom­men wurde.

Das Palais Brühl befand sich im Bereich der heu­ti­gen Wilsdruffer Straße zwi­schen dem Pirnaischen Platz und dem Altmarkt.

Großpösna: Rittergut Kötzschwitz

Rittergut Kötzschwitz

04463 Großpösna OT Kötzschwitz

Historisches

Ab 1445 war ein Rittersitz unter Thyme von Czemen zu Kotczewicz  bekannt. Zu den Besitzern seit Anfang des 17. Jahrhunderts zähl­ten die Familien von Zehmen, von Seydelitz, Otto, von Karstädt, Leplay und Schmiedel. Das Rittergut wurde 1977 /​ 1980 über­bag­gert, um Platz für den Tagebau zu schaf­fen. 1963 wurde der Ort auf­grund des Kohleabbaus aufgelöst.

Stolpen: Vorwerk Altstadt

Vorwerk Altstadt

Untere Straße 3, 5, 7
01833 Stolpen

Historisches

Das 1428 urkund­lich erst­mals erwähnte Vorwerk diente einst als Schäferei und unter­stand dem Kammergut bzw. Rittergut Rennersdorf. 1875 erfolgte die Versteigerung an Theodor Bake, dem nach des­sen Tod im Jahre 1890 sein Sohn Adolf Bake folgte. Hermann Kopp erwarb das Vorwerk 1898 und es ver­blieb bis in die frü­hen Jahre des 20. Jahrhunderts im Besitz der Familie Kopp. 1914 erwarb Ulrich Clauß die Schäferei.

Heutige Nutzung

Nach eini­gen Jahren Leerstand wurde das Wohnhaus (Nr. 5) des Vorwerks 2012 von pri­vat erwor­ben und anschlie­ßend im Innenbereich saniert. Bei den bei­den ande­ren Gebäuden des Schäferei-​Vorwerks (Nr. 3 und 7) han­delt es sich um Scheunen.
(Foto: März 2025)

Strehla: Herrenhaus Oppitzsch

Herrenhaus Oppitzsch

Altoppitzscher Straße 1, 2
01616 Strehla OT Oppitzsch

Historisches

Das Rittergut Oppitzsch befand sich im 16. Jahrhundert im Besitz der Familie von Nitzschwitz. Ihr folg­ten die Familien von Taupadel und von Schönfels. Gegen Ende des fol­gen­den Jahrhunderts erwarb Georg Rudolph von Heynitz das Rittergut, des­sen Familie den Grundbesitz über fünf Generationen behielt. 1763 erfolgte der Verkauf an Johann Christian Kessinger. Der Bau des Herrenhauses wird der Familie Kessinger in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts zuge­schrie­ben, wobei ältere Bausubstanz ver­wen­det wurde. 1925 wurde Otto Lorenz als Besitzer des Ritterguts Oppitzsch genannt, vor­her besaß es eine Familie von Petrikowsky.

Nach 1945

Das Rittergut fiel unter die Bodenreform. Die Besitzer wur­den ent­eig­net und das Rittergut auf­ge­teilt. Dabei wurde auch eine Lücke in das Herrenhaus gebro­chen, so dass heute der Eindruck von zwei Herrenhäusern ent­steht. Beide Gebäudeteile sind mit einem klei­nen Flachbau mit­ein­an­der verbunden.

Nachwendezeit

Das Hochwasser im Jahre 2002 hin­ter­ließ schwere Schäden am Rittergut, die anschlie­ßend wie­der beho­ben wurden.

Heutige Nutzung

Die bei­den sanier­ten Herrenhaus-​Teile befin­den sich in Privatbesitz und wer­den für Wohnzwecke genutzt.

Schöpstal: Rittergut Liebstein

Rittergut Liebstein

Liebstein 8
02829 Schöpstal OT Liebstein

Historisches

Das Rittergut wurde erst­mals 1525 schrift­lich erfasst, als es von Hans Frenzel gekauft wurde. In den nächs­ten zwei Jahrhunderten gab es mehr­fach Besitzerwechsel. 1726 erwarb Johann George Adolph von Heldreich das Rittergut und ließ 1730 das Herrenhaus errich­ten. 1769 sowie 1830 wur­den Umbauten getä­tigt. Die Familie von Heldreich ver­kaufte ihren Besitz 1855. 1904 erwarb Hermann Gebhardt das Rittergut von der Familie von Wolff und ließ 1919 wei­tere Umbauten vornehmen.

Nach 1945

Hermann Gebhardt wurde 1945 ent­eig­net. Nach Kriegsende wur­den Notwohnungen im Herrenhaus ein­ge­rich­tet, spä­ter auch eine Verkaufsstelle. Die Wirtschaftsgebäude wur­den in den 1970er Jahren abgerissen.

Nachwendezeit

Gebhardts Enkel kaufte das Rittergut 1996 zurück. Außer dem Herrenhaus ist noch ein Stall erhalten.

Heutige Nutzung

Die Besitzerfamilie betreibt auf dem Restgut einen Ökohof mit Direktvermarktung.

Sohland (Spree): Schloss Sohland

Schloss Sohland | Rittergut Mittelsohland

Straße am Friedenshain 20
02689 Sohland an der Spree

Historisches

1404 wurde für Sohland ein Rittersitz erwähnt, der 1432 als Vorwerk bezeich­net wurde. Die Bezeichnung Rittergut ist für 1553 belegt. Bis 1679 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Metzradt und wurde im glei­chen Jahr von der Familie von der Sahla erwor­ben, die das Rittergut über lange Zeit besaß. 1747 erfolgte der Bau des Schlosses, im fol­gen­den Jahrhundert wurde es umge­baut. 1777 wurde das Rittergut auf­ge­teilt und es ent­stan­den die Rittergüter Mittelsohland, Niedersohland und Obersohland. 1854 kamen Rittergut und Schloss an die Familie von Nostitz-​Wallwitz. In die­ser Familie ver­blieb das Schloss Sohland bis zur Enteignung.

Nach 1945

Benno von Nostitz-​Wallwitz wurde als letz­ter Besitzer 1945 ent­eig­net. Danach diente Schloss Sohland als Flüchtlingslager. Später wurde es als Tuberkuloseheim, Erholungsheim für Schwerkranke und in den 1980er Jahren als Schwangerenerholungsheim genutzt.

Nachwendezeit

Von 1994 bis 1998 wurde Schloss Sohland als Klinik für Alkoholkranke genutzt. Das auch als “Roter Hof” bezeich­nete Schloss wurde 1995 saniert, stand aber bereits ab 1999 viele Jahre leer und war dadurch von Vandalismus betrof­fen. 2008 wurde Schloss Sohland von Niederländern erstei­gert. Die Eigentümer haben das Schloss erneut saniert und als Bed & Breakfast-​Hotel genutzt.

Heutige Nutzung

Im Juni 2018 wurde das Schloss Sohland vom jet­zi­gen Eigentümer im sanie­rungs­be­dürf­ti­gen Zustand erwor­ben. Ab 2020 erfolgte eine auf­wen­dige Komplettsanierung. Auch die angren­zende Parkanlage wurde wie­der her­ge­stellt. Das Schloss kann künf­tig für Hochzeiten, Firmenevents und Geburtstagsfeiern gemie­tet wer­den. Auch Übernachtungen sind im Schloss mög­lich. Die Eröffnung ist für Juni 2025 geplant.

Direkt zu Schloss Sohland.