Struppen: Rotes Gut

Rotes Gut
Ebenheit 27
01796 Struppen OT Ebenheit

Allgemeines

Das Gut, vor­mals eines der drei Vorwerke in Ebenheit, liegt als gut erkenn­ba­res Einzelgehöft an der B172. Im hin­te­ren Bereich befin­den sich zusätz­lich errich­tete Gebäude, wel­che der land­wirt­schaft­li­chen Bewirtschaftung der umlie­gen­den Felder dien­lich sind.

Heutige Nutzung

Das Gut ist gepflegt und wird bewohnt.

Strehla: Burg & Schloss Strehla

Burg & Schloss Strehla

Schloss: Schlossplatz 1
01616 Strehla

Historisches

Nach der Albrechtsburg in Meißen ist Schloss Strehla die am frü­hes­ten bezeugte Burg der Mark Meißen. Bereits vor dem Jahr 900 gab es eine sla­wi­sche Feste. Um 928 wurde unter Heinrich I., Herzog von Sachsen, ein Burgward errich­tet. 1002 eroberte König Baleslav I. Chrobry von Polen Strehla. Er ver­machte es sei­ner Tochter, die im glei­chen Jahr mit Hermann Markgraf von Meißen ver­ehe­licht wurde. Einige Zeit spä­ter schenkte der Meißner Markgraf Strehla dem Bistum Naumburg, der wie­derum sel­bi­gen Markgrafen mit Strehla belehnte. 1166 befand sich Strehla im Besitz von Volcmarus de Ztrele, 1266 im Besitz von Ulrich von Saalhausen.

Im Jahr 1305 erfolgte ein Verkauf durch Bischhof Ulrich I. an Bodo IV. von Ilburg. 1338 erwar­ben die Burggrafen von Leisnig Strehla. Nach deren Tod fiel Strehla an den Naumburger Bischof zurück. Nächster Besitzer war ab 1367 Herzog Bolko zu Schweidnitz, Markgraf der Lausitz. Schon im fol­gen­den Jahr fiel das Lehn erneut an den Bischof. Noch drei wei­tere Namen ste­hen mit Strehla in Verbindung, bis sich ein lang­fris­ti­ger Herr fand: 1370 ist Kaiser Karl IV. ver­merkt, gefolgt von Luthold von Torgau. Bis 1384 gehörte Strehla Wenzel von Luxemburg, als er die Burg Otto I. von Pflugk schenkte. Strehla befand sich nun bis 1945 dau­er­haft im Besitz der Familie von Pflugk.

Aus dem Burgward ent­stand eine Burg, aus der Burg ent­stand ein Schloss. Die Burg wurde um 1429 wäh­rend der Husittenkriege schwer beschä­digt. Der Umbau der Burg zum Schloss erfolgte um 1560. Aus jener Zeit stam­men die Vorburg sowie das Torhaus. Der Neubau des Nordflügels erfolgte zwi­schen 1883 und 1890.

Zu Schloss Strehla gehör­ten das Rittergut Görzig und Rittergut Trebnitz. Für beide Rittergüter gab es im Schloss Strehla offen­bar Wohnbereiche. Der des Ritterguts Görzig befand sich im hin­te­ren Schlossteil, der des Ritterguts Trebnitz in der Vorburg. Beide Rittergüter wur­den 1827 zu einem Rittergut ver­ei­nigt und in ein Fideikommiss umge­wan­delt. Außerdem gehört zum Schloss das sich in unmit­tel­ba­rer Nachbarschaft befind­li­che Vorwerk Strehla.

Nach 1945

1945 wurde die Familie von Pflugk ent­eig­net. Im Schloss war von 1946 bis 1977 ein Kinderheim ein­ge­rich­tet. Ein Großteil der Wirtschaftsgebäude wurde in der zwei­ten Hälfte des 20. Jahrhunderts abge­ris­sen. In den 1980er Jahren wurde mit einer denk­mal­ge­rech­ten Sanierung begonnen.

Nachwendezeit

1994 wurde das Schloss Strehla nach einer Versteigerung pri­va­ti­siert und teil­sa­niert. Im Schloss sollte Wohnraum zur Verfügung gestellt wer­den. 2018 beschä­digte ein Sturm das Schloss. Das Torhaus hat einen eige­nen Eigentümer. Es ist saniert.

Heutige Nutzung

Das Schloss Strehla steht leer.

Bodendenkmalschutz

Die durch das Schloss über­baute Burganlage wurde 1962 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Der älteste Gebäudeteil stammt aus dem jahre 1335. Es han­delt sich dabei um den Rittersaal zwi­schen den bei­den Türmen.

Strehla: Wallburg Görzig

Wallburg Görzig (Schäferei)

Torgauer Straße (auf Höhe Nr. 34a)
01616 Strehla OT Görzig

Historisches

Die sla­wi­sche Wallburg ent­stand im aus­ge­hen­den 8. bzw. zei­ti­gen 9. Jahrhundert. Von der Anlage süd­lich vom Ort ist heute nicht mehr viel zu erken­nen. Das Burginnere ist Privatbesitz und bebaut. Der recht­eckige Burgwall mit einer Kantenlänge von ca. 60 m und bis zu 7 m Höhe ist zwar voll­kom­men ver­wil­dert, am Talhang zur Elbe jedoch noch erkennbar.

Bodendenkmalschutz

Anfang  1936 wurde die Anlage unter Bodendenkmalschutz gestellt, die­ser wurde Ende 1957 erneuert.

Stolpen: Vorwerk Langenwolmsdorf

Vorwerk Langenwolmsdorf

Stolpner Straße 1, 3
01833 Stolpen OT Langenwolmsdorf

Historisches

In Langenwolmsdorf bestan­den ein Vorwerk sowie ein Freigut, wobei das Vorwerk das ältere von bei­den Objekten dar­stellt. Es wurde bereits 1495 als Vorwerk der Burg Stolpen erwähnt und spä­ter dem Kammergut Rennersdorf unter­stellt. Als die­ses 1875 ver­stei­gert wurde, erfolgte die Loslösung des Vorwerks Langenwolmsdorf und des­sen Verkauf. Seit min­des­tens 1900 befand sich das Vorwerk im Besitz der Familie Forker, die auch das Freigut besaß. Die Bausubstanz stammt aus dem 18. Jahrhundert, wurde spä­ter jedoch umgebaut.

Nach 1945

1945 wurde die Familie Forker enteignet.

Heutige Nutzung

Erhalten sind das sanierte, vil­len­ähn­li­che Wohnhaus (Nr. 1) sowie das umfas­send sanie­rungs­be­dürf­tige, im Fachwerkstil erbaute Verwalterhaus (Nr. 3) und die Toreinfahrt.

Stolpen: Rittergut Rennersdorf

Rittergut Rennersdorf

Alte Hauptstraße 2
01833 Stolpen OT Rennersdorf

Historisches

Ein Vorwerk wurde erst­mals im 16. Jahrhundert erwähnt, das im Jahre 1632 ver­kauft wurde. Lange Zeit war das Gut im Besitz der Meißner Bischöfe. Der Dreiseitenhof wurde 1742 im Barockstil unter August III., Sohn von August dem Starken, errich­tet, 1764 urkund­lich als Kammergut bezeich­net und diente seit 1778 als Hauptzuchtstelle für spa­ni­sche Merinoschafe. Zum Kammer- bzw. Rittergut Rennersdorf, das sich in Staatsbesitz befand und über­wie­gend ver­pach­tet wurde, gehörte das Vorwerk Altstadt bei Stolpen. Theodor Bake erstei­gerte das Gut 1875, es wurde 1898 von des­sen Sohn an die Familie Kopp ver­äu­ßert. Unter die­ser erfolg­ten Erweiterungsbauten am Seitenflügel. 1914 wurde Ulrich Clauß neuer Besitzer.

Nach 1945

Nach der Enteignung 1945 wurde das Rittergut in ein volks­ei­ge­nes Gut umge­wan­delt. Im Herrenhaus befand sich bis 1992 ein Lehrlingswohnheim der LPG.

Nachwendezeit

Das ehe­ma­lige Kammergut wurde 1992 leer­ge­zo­gen und steht seit­her auch leer. 1999 erfolgte der Verkauf an einen Investor, wel­cher offen­bar auf­er­leg­ten Investitionspflichten nicht nach­ge­kom­men ist, ohne das dies, wie in ande­ren Fällen, zu Konsequenzen führte.

Aktuelle Nutzung

Es herrscht nach wie vor Leerstand, ein Wirtschaftsgebäude ist bereits ein­ge­stürzt. Der gesam­ten denk­mal­ge­schütz­ten Anlage droht der kom­plette Verfall.

Stolpen: Schloss Helmsdorf

Schloss Helmsdorf

Wilschdorfer Straße 2, 4, 6, 8
01833 Stolpen OT Helmsdorf

Historisches

1428 bestand in Helmsdorf bereits ein Vorwerk. Das Dorf wurde nach­fol­gend in Niederhelmsdorf, wo sich das Vorwerk befand, und Oberhelmsdorf geteilt und spä­ter wie­der­ver­ei­nigt. Spätestens 1696 erfolgte eine Aufwertung zum Rittergut. 1446 besaß Günther von Gisslau das Vorwerk, 1469 wurde Hans von Saalhausen damit belie­hen. Anschließend gehörte es der Familie von Starschedel. Folgende Besitzer waren ab 1559 die Familie von Carlowitz, ab 1617 Abraham von Kiesewetter, danach Carl Ludwig von Schröter bis 1843 sowie 1906 Charles Friedrich Schmieder.

Das heu­tige Schloss Helmsdorf wurde 1909 errich­tet und zählt damit zu den jün­ge­ren Schlossbauten in Sachsen. Zuvor wurde das vor­mals bestehende kleine Schloss abge­ris­sen, wel­ches einst 1595 fer­tig­ge­stellt wor­den war. 1933 erfolgte der Verkauf des Schlosses an die Bäckerinnung. Unter die­ser erfolg­ten 1937 Umbauten, um das Schloss künf­tig als Bäckermeisterschule nut­zen zu kön­nen. Weiterhin diente es auch als Erholungsheim für Bäckermeister.

Nach 1945

Nach Kriegsende wurde Schloss Helmsdorf als Handwerker-​Erholungsheim genutzt.

Heutige Nutzung

Seit 1999 befin­det sich Schloss Helmsdorf in Privatbesitz und steht für Übernachtungen und Veranstaltungen zur Verfügung. Es ist Sitz einer Künstler- und Kulturvereinigung. Das Gebäude der Bäcker-​Fachschule steht augen­schein­lich leer. Die Gebäude des Ritterguts sind sanierungsbedürftig.

Seelitz: Rittergut Kolkau

Rittergut Kolkau

Am Hain 4 /​ 5
09306 Seelitz OT Kolkau

Historisches

Für Kolkau wurde 1445 erst­mals ein Rittersitz erwähnt. Aus die­sem ging zunächst 1490 ein Sattelhof her­vor, bevor 1551 die erste Erwähnung als Rittergut ver­zeich­net ist.

Als Rittergutsbesitzer sind seit Ende des 15. Jahrhunderts die Familien von Deben, von Weißbach, von Görlitz, von Kleeberg und Steiger bekannt. 1580 erwarb Moritz von Taubenheim das Rittergut Kolkau. Das ursprüng­li­che Herrenhaus wurde im 17. Jahrhundert um 1618 errich­tet und im spä­te­ren 19. Jahrhundert in das Mägdehaus umge­baut. Die Familie von Taubenheim ver­kaufte das Rittergut Kolkau 1726 an Gottlob Heinrich von Pöllnitz. David Kleeberg erwarb es 1759. Ernst Hermann Koppe ist seit 1881 als Besitzer bekannt. Unter ihm wurde bis 1884 ein neues Herrenhaus errich­tet. Seine Witwe ver­kaufte das Rittergut Kolkau 1911 an Martin Wehner.

Nach 1945

Martin Wehner wurde 1945 ent­eig­net, als die Bodenrefom voll­zo­gen wurde. Das Rittergut wurde an Neubauern aufgeteilt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus und das Mägdehaus haben heute unter­schied­li­che pri­vate Eigentümer. Das Herrenhaus dient Wohnzwecken. Beide Gebäude sind sehr ordent­lich saniert.

Steinigtwolmsdorf: Wasserburg & Rittergut Steinigtwolmsdorf

Wasserburg & Rittergut Steinigtwolmsdorf

Am Markt 6 (Rittergut)
Forstweg /​ Grenzstraße (Wasserburg)
01904 Steinigtwolmsdorf

Historisches

Das Rittergut geht auf eine alte Wasserburg zurück, die sich süd­west­lich vom Rittergut befand. Um 1250 ent­stand Steinigtwolmsdorf und bestand vor­erst nur aus einem Hof, den der Lokator zins­frei als Freigut erhal­ten hatte. Von 1340 bis 1399 besa­ßen die Herren von Hermsdorf das Freigut und ver­kauf­ten es an die Familie von Haugwitz. Um 1459 lie­ßen sie eine Schäferei erbauen, die gegen­über dem Friedhof lag und als Herrensitz diente. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts endete die Herrschaft der Familie von Haugwitz auf Steinigtwolmsdorf.

1586 ging das Rittergut an Georg von Starschedel. Dieser wurde 1624 für 22 Jahre wegen Wildfrevels auf der Burg Hohnstein in Kerkerhaft gehal­ten. Währenddessen über­nahm Peter Nitzschmann die Geschäfte auf dem Rittergut. 1654 kaufte Dr. Christian Hartmann den Gutshof. Vier Jahre spä­ter ließ er das Rittergut zwi­schen Kirche und Erbgericht erbauen. Ursprünglich war es von einem Wassergraben umge­ben, der spä­ter zur Gartenanlage umge­stal­tet wurde. 1663 wurde das Rittergut vom kur­fürst­li­chen Rat- und Obersteuerbuchhalter Andreas Beyer sen. erstei­gert. In des­sen Familienbesitz ver­blieb das Gut über 100 Jahre. Weitere Besitzer waren ab 1838 Ernst Traugott von zen­ker, ab 1858 Albert Freiherr von Oppen und Huldenberg und ab 1905 Lothar von Ponickau. Er behielt das Rittergut Steinigtwolmsdorf bis 1945.

Nach 1945

Nach der Enteignung im Rahmen der Bodenreform erhiel­ten die bei­den Neubauern Willkommen und Usemann die ehe­ma­li­gen Rittergutsgebäude. Im Gutshaus war spä­ter eine Spielzeugfabrik eingerichtet.

Nachwendezeit

1995 wurde das Rittergut ver­kauft. Ein Teil des Herrenhauses wurde bewohnt, die Wirtschaftsgebäude blie­ben über­wie­gend unge­nutzt. Im Herbst 2017 sollte das Herrenhaus für 20.000 € ver­stei­gert werden.

Heutige Nutzung

Es besteht all­um­fas­sen­der Sanierungsbedarf des Ritterguts.

Bodendenkmalschutz

Der Graben der Wasserburg wurde zu einem Teich erwei­tert, in dem sich die Burginsel befin­det. Bodendenkmalschutz besteht seit Beginn des Jahres 1978.

Sohland (Spree): Schloss Niedertaubenheim

Schloss Niedertaubenheim

Sohlander Straße 83
02689 Sohland OT Taubenheim

Historisches

Taubenheim war 1345 ein Herrensitz unter Jutta de Tubinheym und wurde 1439 als Rittersitz bezeich­net. Ein Rittergut bestand seit 1562. 1875 wurde das Rittergut in die Rittergüter Niedertaubenheim und Obertaubenheim aufgeteilt.

Von 1730 bis 1845 befand sich das Rittergut Niedertaubenheim im Besitz von den Herren von Zezschwitz. 1845 erwarb Johann Christian Adler das Rittergut. Ihm folgte Wolf Adolph Gottlob von Nostitz-​Jänckendorf. Das Schloss wurde 1890 für des­sen Witwe Marie von Nostitz und Jänckendorf erbaut. Anbauten wur­den 1912 ange­fügt. Zu jener Zeit befand sich das Rittergut seit drei Jahren in bür­ger­li­chem Besitz.

Nach 1945

Das Schloss Niedertaubenheim wurde nach Kriegsende bis zur Wende als Wohnraum genutzt.

Nachwendezeit

Es erfolg­ten einige Sanierungsarbeiten.

Heutige Nutzung

Schloss Niedertaubenheim steht leer und ver­fügt über ein park­ähn­li­ches Grundstück. Es besteht umfang­rei­cher Sanierungsbedarf.