Gut Förstel
Elterleiner Straße 2
08352 Raschau-Markersbach OT Langenberg
Historisches
Das Gut Förstel geht auf ein altes Hammerwerk zurück, welches 1540 unter Kaspar Klinger erbaut wurde. Unter dem nächsten Besitzer, Rudolf von Schmerzing, wurde der Grundbesitz erweitert und das Hammerwerk in den Stand eines Rittergutes erhoben. Nachdem das Rittergut im Dreißigjährigen Krieg 1632 / 1633 große Schäden erlitten hatte, wechselten die Besitzer mehrfach. Benannt sind ab 1646 Hans Ernst von der Mosel, ab 1664 Hannibal von Schmerzing, fünf Jahre später Christian Cronberg, der auf Förstel eine Papiermühle betrieb, ab 1687 die Familie Häßler und ab 1701 die Familie Treutler.
1790 erwarb Johann Querfurth das Rittergut und gestaltete es komplett neu. So entstanden zwischen 1793 bis 1814 mehrere Wirtschaftsgebäude, während das Herrenhaus bereits 1807 fertiggestellt wurde. Die nächsten Besitzer waren ab 1846 Gustav Flemming, ab 1872 Carl Böhm sowie ab 1877 die Brüder Meyer, die im Herrenhaus ein Zimmer zu Unterrichtszwecken zur Verfügung stellten. Zu jenem Zeitpunkt wurde im Rittergut bereits der Förstelgasthof betrieben.
Dr. Willmar Schwabe erwarb Förstel und ließ es zu einem Genesungsheim umbauen, welches 1889 eingeweiht und Bedürftigen kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde. Der Gasthof wurde parallel dazu weiterbetrieben. Zu NS-Zeiten wurde Förstel zum Müttererholungsheim umfunktioniert.
Nach 1945
Ab Sommer 1945 wurde das Gut Förstel Zufluchtsstätte für Flüchtlinge. Im darauffolgenden Jahr begann die Umgestaltung zum Altersheim. Die Heimstättenstiftung des Gründers wurde 1959 aufgelöst und das Heim fortan unter dem Namen “Feierabendheim der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft” betrieben. Ein erster Anbau entstand 1976, sechs Jahre später wurden die Wirtschaftsgebäude abgetragen, um Platz für einen weiteren Neubau zu schaffen.
Nachwendezeit
1992 erlangte die Schwabesche Heimstättenstiftung ihre alten Rechte zurück. Das Herrenhaus wurde 1995 komplett umgebaut.
Heutige Nutzung
Das Herrenhaus dient heute dem betreuten Wohnen.