Burg & Schloss Taucha
Haugwitzwinkel 1
04425 Taucha
Historisches
Die erste urkundliche Erwähnung einer Burganlage erfolgte 974. Dreißig Jahre später wurde sie von Kaiser Heinrich II. an den Erzstift Magdeburg verschenkt. Um 1220 wurde ein Schloss errichtet, welches bereits 1282 durch den meißnischen Markgrafen geschliffen wurde. Danach lag der Burgberg lange wüst, bis Wilhelm von Haugwitz 1542 ein neues Schloss errichten ließ.
1569 gelangte das Schloss an den Leipziger Rat. Das Verwalterhaus, bewohnt vom Schlossverwalter, wurde 1610 / 1611 saniert. Das Schloss Taucha diente im Dreißigjährigen Krieg kaiserlichen und schwedischen Truppen als Quartier. Zwischen 1672 und 1676 und erneut zwischen 1722 und 1744 fanden umfangreiche Umbauarbeiten am Schloss statt. Während der Völkerschlacht 1813 wurde das Schloss von preußischen und russischen Truppen als Lazarett genutzt.
Um 1820 wurde der Schlossturm abgetragen. Durch weitere Umbauten in ein Landwirtschaftsareal ging allmählich der Schlosscharakter verloren. In den letzten Jahres des 19. Jahrhunderts entstanden Ställe sowie ein neues Pächterhaus. 1918 wurde die im Jahr zuvor abgebrannte Scheune wieder aufgebaut.
Nach 1945
1946 wurde das Rittergut aufgeteilt, obgleich es sich im Besitz der Stadt Leipzig befand. Nachdem eine LPG die Bewirtschaftung übernommen hatte, erfolgte 1952 der Umbau in eine Schweinemastanlage.
Nachwendezeit
Die Stadt Taucha übernahm das ehemalige Schloss 1996. Der im Jahre 2000 gegründete Förderverein Schloss Taucha e. V. übernimmt seither Sicherungs‑, Abriss- und Sanierungsarbeiten.
Heutige Nutzung
Die Schlossanlage soll zu einem kulturellen Zentrum ausgebaut werden.
Bodendenkmalschutz
Die ursprüngliche Burganlage ist heute überbaut. Im Gegensatz zu einem verflachten Abschnittsgraben vor der Gutseinfahrt ist der Wall nicht mehr erhalten. Die Anlage wurde 1938 unter Bodendenkmalschutz gestellt, der Schutz wurde Ende 1958 erneuert.