Taucha: Wasserburg & Rittergut Graßdorf

Wasserburg & Rittergut Graßdorf

Am Volksgut 2
04425 Taucha OT Graßdorf

Historisches

Im 15. und 16. Jahrhundert befand sich Graßdorf im Besitz der Familie von Leutzsch. Dabei bestand 1445 ein Rittersitz, der 1501 als Sattelhof genutzt wurde. Die erste Nennung als Rittergut datiert auf das Jahr 1551. 1653 über­nahm Christian von Döring das Rittergut Graßdorf, dem 1681 des­sen Erben folg­ten. 1724 erhielt der Rat zu Leipzig das Rittergut, 1901 folgte die Stadt Leipzig.

Heutige Nutzung

Gut Graßdorf wird als Pferdehof und gas­tro­no­misch genutzt.

Bodendenkmalschutz

Das Rittergut geht auf eine frü­here Wasserburg zurück, wel­che sich im Gutsbereich befand und bereits vor meh­re­ren Jahrhunderten ein­ge­eb­net wurde. Die Überreste der Wasserburg sind inso­weit ein­ge­eb­net, dass ober­ir­disch nichts mehr erkenn­bar ist. 1955 erfolg­ten Grabungen, in der Folge wurde die Anlage drei Jahre spä­ter als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Taucha: Herrenhaus Seegeritz

Herrenhaus Seegeritz

04425 Taucha OT Seegeritz

Historisches

Seegeritz wurde 1445 als Rittersitz und ab 1551 als Rittergut nach­ge­wie­sen. Das Herrenhaus wurde im 16. Jahrhundert erbaut.  Zu Beginn des 18. Jahrhunderts fan­den Umbauten statt.

Nach 1945

1947 wurde das Herrenhaus abgerissen.

Taucha: Wallburg Gewinneberg

Wallburg Gewinneberg

Gewinneberg
04425 Taucha OT Döbitz

Historisches

Die sla­wi­sche Wallburg wurde im 9./10. Jahrhundert errich­tet und befin­det sich süd­west­lich des Orts auf dem Gewinneberg. Die Bergkuppe ist über meh­rere kurze Wanderweg erreich­bar. Erhalten ist ledig­lich ein dop­pel­ter Wall mit einem Zwischengraben.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz besteht seit 1934 für die Ringwallanlage. Erneuert wurde der Schutz Ende 1958 und ergänzt Anfang 1975.

Taucha: Burg & Schloss Taucha

Burg & Schloss Taucha

Haugwitzwinkel 1
04425 Taucha

Historisches

Die erste urkund­li­che Erwähnung einer Burganlage erfolgte 974. Dreißig Jahre spä­ter wurde sie von Kaiser Heinrich II. an den Erzstift Magdeburg ver­schenkt. Um 1220 wurde ein Schloss errich­tet, wel­ches bereits 1282 durch den meiß­ni­schen Markgrafen geschlif­fen wurde. Danach lag der Burgberg lange wüst, bis Wilhelm von Haugwitz 1542 ein neues Schloss errich­ten ließ.

1569 gelangte das Schloss an den Leipziger Rat. Das Verwalterhaus, bewohnt vom Schlossverwalter, wurde 1610 /​ 1611 saniert. Das Schloss Taucha diente im Dreißigjährigen Krieg kai­ser­li­chen und schwe­di­schen Truppen als Quartier. Zwischen 1672 und 1676 und erneut zwi­schen 1722 und 1744 fan­den umfang­rei­che Umbauarbeiten am Schloss statt. Während der Völkerschlacht 1813 wurde das Schloss von preu­ßi­schen und rus­si­schen Truppen als Lazarett genutzt.

Um 1820 wurde der Schlossturm abge­tra­gen. Durch wei­tere Umbauten in ein Landwirtschaftsareal ging all­mäh­lich der Schlosscharakter ver­lo­ren. In den letz­ten Jahres des 19. Jahrhunderts ent­stan­den Ställe sowie ein neues Pächterhaus. 1918 wurde die im Jahr zuvor abge­brannte Scheune wie­der aufgebaut.

Nach 1945

1946 wurde das Rittergut auf­ge­teilt, obgleich es sich im Besitz der Stadt Leipzig befand. Nachdem eine LPG die Bewirtschaftung über­nom­men hatte, erfolgte 1952 der Umbau in eine Schweinemastanlage.

Nachwendezeit

Die Stadt Taucha über­nahm das ehe­ma­lige Schloss 1996. Der im Jahre 2000 gegrün­dete Förderverein Schloss Taucha e. V. über­nimmt seit­her Sicherungs‑, Abriss- und Sanierungsarbeiten.

Heutige Nutzung

Die Schlossanlage soll zu einem kul­tu­rel­len Zentrum aus­ge­baut werden.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Burganlage ist heute über­baut. Im Gegensatz zu einem ver­flach­ten Abschnittsgraben vor der Gutseinfahrt ist der Wall nicht mehr erhal­ten. Die Anlage wurde 1938 unter Bodendenkmalschutz gestellt, der Schutz wurde Ende 1958 erneuert.

Triebel: Rittergut Troschenreuth

Rittergut Troschenreuth

Kammweg, Naturschutzgebiet Feilebach
08606 Triebel OT Sachsgrün

Historisches

Ursprünglich ver­fügte Troschenreuth über eine alte, von Wällen umge­bene Burg, die jedoch etwa um 1700 abge­tra­gen wurde. 1445 wurde ein Rittersitz genannt, 1542 ein Vorwerk und 1606 ein Rittergut. Als Vorwerk diente Troschenreuth dem Rittergut Wiedersberg. In der frü­hes­ten Zeit unter­stand der Ort den Herren von Wiedersberg, denen die Herren von Sack und die­sen wie­derum die Herren von Magwitz bis ins 16.´Jahrhundert folgten.

Als wei­tere Besitzer sind 1631 Dr. Michael Thomas, 1666 Dr. Pretzschner, 1727 Siegmund Albert, 1754 die Familie von Schönfeld, danach die Familie Seidel und zur Mitte des 19. Jahrhunderts hin die Familie Stengel auf­ge­führt. Das Herrenhaus war zu deren Zeit bereits mehr­fach umge­baut wor­den. Letztlich bestan­den zwei Herrenhäuser.

Nach 1945

Der letzte Besitzer wurde 1945 ent­eig­net. Das grö­ßere der bei­den Herrenhäuser wurde 1949 abge­ris­sen. 1972 folgte das klei­nere Herrenhaus, als im Zuge der Grenzsicherung das gesamte Dorf Troschenreuth abge­tra­gen wurde.

Klipphausen: Burg & Schloss Rothschönberg

Burg & Schloss Rothschönberg

Schloss 1
01683 Klipphausen OT Rothschönberg

Historisches

Von 1254 bis zu ihrer Enteignung 1945 waren die Ritter von Schönberg dau­er­haft auf Rothschönberg ansäs­sig. Dabei fand ein Hof Schönberg, ein Burgbau, erst­ma­lig 1392 Erwähnung. Die ältes­ten noch erhal­te­nen bau­li­chen Teile des heu­ti­gen Schlosses stam­men aus dem 15. Jahrhundert. Dabei han­delt es sich um den Südost-​Bau mit Bastion, der im 16. Jahrhundert noch­mals umge­baut wurde. Die Kapelle im spät­go­ti­schen Stil wurde gegen Ende des 15. und Beginn des 16. Jahrhunderts errich­tet. 1631 erfolgte die Anlage des Schlossparks. Der Südflügel ent­stand zwi­schen 1651 und 1659, der Westflügel 1738 und der Nordflügel 1744. In den Kelleranlagen des Schlosses befan­den sich vor­mals die Schlossbrauerei, die Schlossküche sowie ein Gefängnisraum.

Nach 1945

Nach 1945 konnte das Schloss vor dem Abriss bewahrt wer­den, indem es als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurde. Später wur­den meh­rere Wohnungen ein­ge­rich­tet. Zwischen 1954 und 1993 dien­ten das Herrenzimmer und das Speisezimmer als Konsum. Das Rittergut wurde nach 1945 durch Abbrüche und Brände stark ver­än­dert. Der 1789 erbaute Pavillon wurde 1980 abge­bro­chen und im Park von Schloss pro­schwitz wie­der aufgestellt.

Nachwendezeit

Das Schloss wurde nach und nach leer­ge­zo­gen. Unter dem Heimatverein wurde 1998 der Gartenpavillon neu aufgebaut.

Heutige Nutzung

Im Herrenzimmer befin­det sich heute eine kleine Ausstellung, wei­ter­hin wird das Schlossensemble teil­weise durch einen Heimatverein genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die Überreste der alten Wehranlage ste­hen als Bodendenkmal unter Schutz.

Triebel: Schloss Posseck

Schloss Posseck

Am Kulturhaus 1
08606 Triebel OT Posseck

Historisches

Posseck befand sich im 11. Jahrhundert im Besitz der Herren von Posseck. Die eins­ti­gen Wälle und Gräben sind ins­be­son­dere durch die Zerstörungen in den Hussitenkriegen sowie im Dreißigjährigen Krieg und den jeweils erfolg­ten Neuaufbauten des ehe­ma­li­gen Wasserschlosses nicht mehr erhalten.

In Urkunden sind 1335 ein Herrensitz sowie 1355 eine “veste” benannt, außer­dem ging der Besitz von den Herren von Posseck an die von Reitzenstein über und befand sich noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts in deren Eigentum. Die Familie von Reitzenstein kam nach kur­zem Zwischenbesitz der Familie von Zauthier erneut in den Besitz des Rittergutes Posseck und ver­äu­ßerte ihn 1782 an die Familie von Feilitzsch. Nach 1844 kam das Gut in bür­ger­li­che Hände. Hier sind der Herr Opitz und 1854 ein Herrn Döhler zu nen­nen. Als Besitzer im Jahre 1901 wurde Robert Lienhardt genannt, ab 1920 die Familie Schmidt.

Nach 1945

1945 fand die Enteignung statt. Noch im fol­gen­den Jahr war die Rote Armee im Herrenhaus des Rittergutes unter­ge­bracht. Danach diente es als Ambulanz und Kulturhaus.

Heutige Nutzung

Seit 1998 befin­det sich Schloss Posseck in Privatbesitz.

Striegistal: Rittergut Arnsdorf

Rittergut Arnsdorf

Berbersdorfer Straße 24
09661 Striegistal OT Arnsdorf

Historisches

Möglicherweise bestand bereits im aus­ge­hen­den 12. Jahrhundert ein Herrensitz in Arnsdorf, der mit der Familie von Honsberg in Verbindung gebracht wer­den kann. Sie ver­kauf­ten ihren Grundbesitz um 1440 an Hans und Günter von Zaßnitz. Eine erste urkund­li­che Erwähnung als Vorwerk ist für das Jahr 1486 belegt, die Ersterwähnung als Rittergut datiert auf 1551. 1609 ging das Rittergut an die Familie Kölbel von Geising über. Deren Erben ver­äu­ßer­ten das Rittergut 1668 an Georg Carl von Carlowitz.

Dessen Nachfahren, auch unter ande­rem Familiennamen, besa­ßen das Rittergut Arnsdorf bis 1945. So sind außer­dem die Familie von Tümpling und ab 1831 die Freiherren von Beschwitz als Eigentümer bekannt. Das Herrenhaus wurde offen­bar in der Mitte des 18. Jahrhunderts errich­tet. 1891 erfolg­ten unter Max Freiherr von Beschwitz Umgestaltungsarbeiten im Neorenaissancestil. Dessen gleich­na­mi­ger Sohn über­nahm das Rittergut 1920.

Nach 1945

Nach Durchführung der Bodenreform und Enteignung der letz­ten Besitzer wurde der Mittelteil des Herrenhauses abge­ris­sen. Die bei­den Herrenhausreste wur­den zu Wohnzwecken genutzt, das Rittergut und die Ländereien an Neubauern aufgeteilt.

Nachwendezeit

Der eine Teil des Herrenhauses war noch immer mit einem Neorenaissancegiebel ver­se­hen. Ein ers­ter Antrag der Gemeinde auf Abbruch schei­terte, einem zwei­ten wurde nach einem erheb­li­chen Sturmschaden 2007 statt­ge­ge­ben. Dieser Teil wurde bau­li­chen dem ande­ren Teil des Herrenhauses angepasst.

Heutige Nutzung

Die bei­den sanier­ten bezie­hungs­weise teil­sa­nier­ten Herrenhausteile wer­den bewohnt. Es sind außer­dem noch Wirtschaftsgebäude vorhanden.

Klipphausen: Schloss Miltitz

Schloss Miltitz

Am Rittergut 1
01665 Klipphausen OT Miltitz

Historisches

Der Ort Miltitz wurde bereits in einer Urkunde aus dem Jahr 1186 als Herrensitz unter Theodericus de Miltiz erwähnt. Im Oberdorf befand sich das weit­läu­fige Rittergut der Familie von Miltitz, das 1457 erst­mals urkund­lich als Ritterhof genannt wurde. Die Familie von Miltitz hielt das 1551 urkund­lich nach­weis­bare Rittergut bis ins 17. Jahrhundert hin­ein in ihrem Besitz. Weitere Besitzer waren bis 1710 die Familien von Luckowin und in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Familie von Heynitz. Bis 1945 ver­blieb der Grundbesitz bei der Familie von Heynitz. Der Ursprungsbau des Schlosses datiert auf das 15. und 16. Jahrhundert. Die Baureste wur­den 1660 inte­griert, als das neue Schloss errich­tet wurde.

Nach 1945

Adolf von Heynitz wurde im Herbst 1945 ent­eig­net. Daraufhin wurde das Schloss umge­baut und dabei teil­weise zer­stört. Genutzt wurde das Schloss zu Wohnzwecken.

Nachwendezeit

Das Schloss steht seit gerau­mer Zeit leer, diente vor­mals Wohnzwecken und ist stark sanie­rungs­be­dürf­tig. Ende März 2011 wurde es ver­stei­gert und im November 2012 an pri­vat ver­kauft. Die neuen Eigentümer rich­ten Schloss Miltitz zu Wohnzwecken her.

Heutige Nutzung

Ein Gebäude im Rittergutskomplex wird durch die Feuerwehr genutzt, ein ehe­ma­li­ges Wirtschaftsgebäude ist saniert und wird bewohnt. Das 1836 fer­tig­ge­stellte Wohn- und Verwalterhaus (Am Rittergut 4) beher­bergte im Erdgeschoss Stallungen und im Obergeschoss Wohnräume für die Bediensteten. Es ist stark sanierungsbedürftig.

 

Klipphausen: Rittergut Munzig

Rittergut Munzig

Obermunzig 5
01665 Klipphausen OT Munzig

Historisches

Erstmals wurde 1340 ein Jenchin von Muncik und Munzig damit als Herrensitz erwähnt. Der Ort sel­ber nahm seine Anfänge im heu­ti­gen Obermunzig, wo 1457 ein Vorwerk Erwähnung fand. Die Grundherrschaft übten im 16. Jahrhundert die Herren von Miltitz aus. Aus dem Vorwerk hatte sich im Laufe der Zeit ein Rittergut ent­wi­ckelt, wel­ches als sol­ches 1696 auf­ge­führt ist.

Bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts befand sich das Rittergut Munzig im Besitz der Familie Ende. Danach gehörte es der Familie Kölbel, die 1743 ein Herrenhaus im Barockstil errich­ten lie­ßen. Damit wurde der renais­sance­zeit­li­che Vorgängerbau aus dem Jahre 1571 ersetzt. Umbauten am Herrenhaus wur­den 1784 sowie 1822 vor­ge­nom­men. Der Familie Kölbel folg­ten bis ins frühe 19. Jahrhundert die Familie von Schleinitz sowie bis um 1860 die Familie von Könneritz. Danach über­nah­men ver­schie­dene bür­ger­li­che Besitzer das Rittergut. Seit 1888 gehörte das Rittergut Munzig der Familie Zumpe.

Nach 1945

Nach der 1945 erfolg­ten Enteignung der Familie Zumpe diente das Herrenhaus als Kinderheim.

Nachwendezeit & Heutige Nutzung

Nach der Wende zog ein sozi­al­the­ra­peu­ti­sches Rehazentrum und Wohnheim für Suchtkranke im Herrenhaus ein. Das Herrenhaus und die Nebengebäude des Rittergutes wur­den bis 2001 umfang­reich saniert.