Klipphausen: Burg & Schloss Rothschönberg

Burg & Schloss Rothschönberg

Schloss 1
01683 Klipphausen OT Rothschönberg

Historisches

Von 1254 bis zu ihrer Enteignung 1945 waren die Ritter von Schönberg dau­er­haft auf Rothschönberg ansäs­sig. Dabei fand ein Hof Schönberg, ein Burgbau, erst­ma­lig 1392 Erwähnung. Die ältes­ten noch erhal­te­nen bau­li­chen Teile des heu­ti­gen Schlosses stam­men aus dem 15. Jahrhundert. Dabei han­delt es sich um den Südost-​Bau mit Bastion, der im 16. Jahrhundert noch­mals umge­baut wurde. Die Kapelle im spät­go­ti­schen Stil wurde gegen Ende des 15. und Beginn des 16. Jahrhunderts errich­tet. 1631 erfolgte die Anlage des Schlossparks. Der Südflügel ent­stand zwi­schen 1651 und 1659, der Westflügel 1738 und der Nordflügel 1744. In den Kelleranlagen des Schlosses befan­den sich vor­mals die Schlossbrauerei, die Schlossküche sowie ein Gefängnisraum.

Nach 1945

Nach 1945 konnte das Schloss vor dem Abriss bewahrt wer­den, indem es als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurde. Später wur­den meh­rere Wohnungen ein­ge­rich­tet. Zwischen 1954 und 1993 dien­ten das Herrenzimmer und das Speisezimmer als Konsum. Das Rittergut wurde nach 1945 durch Abbrüche und Brände stark ver­än­dert. Der 1789 erbaute Pavillon wurde 1980 abge­bro­chen und im Park von Schloss pro­schwitz wie­der aufgestellt.

Nachwendezeit

Das Schloss wurde nach und nach leer­ge­zo­gen. Unter dem Heimatverein wurde 1998 der Gartenpavillon neu aufgebaut.

Heutige Nutzung

Im Herrenzimmer befin­det sich heute eine kleine Ausstellung, wei­ter­hin wird das Schlossensemble teil­weise durch einen Heimatverein genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die Überreste der alten Wehranlage ste­hen als Bodendenkmal unter Schutz.

Triebel: Schloss Posseck

Schloss Posseck

Am Kulturhaus 1
08606 Triebel OT Posseck

Historisches

Posseck befand sich im 11. Jahrhundert im Besitz der Herren von Posseck. Die eins­ti­gen Wälle und Gräben sind ins­be­son­dere durch die Zerstörungen in den Hussitenkriegen sowie im Dreißigjährigen Krieg und den jeweils erfolg­ten Neuaufbauten des ehe­ma­li­gen Wasserschlosses nicht mehr erhalten.

In Urkunden sind 1335 ein Herrensitz sowie 1355 eine “veste” benannt, außer­dem ging der Besitz von den Herren von Posseck an die von Reitzenstein über und befand sich noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts in deren Eigentum. Die Familie von Reitzenstein kam nach kur­zem Zwischenbesitz der Familie von Zauthier erneut in den Besitz des Rittergutes Posseck und ver­äu­ßerte ihn 1782 an die Familie von Feilitzsch. Nach 1844 kam das Gut in bür­ger­li­che Hände. Hier sind der Herr Opitz und 1854 ein Herrn Döhler zu nen­nen. Als Besitzer im Jahre 1901 wurde Robert Lienhardt genannt, ab 1920 die Familie Schmidt.

Nach 1945

1945 fand die Enteignung statt. Noch im fol­gen­den Jahr war die Rote Armee im Herrenhaus des Rittergutes unter­ge­bracht. Danach diente es als Ambulanz und Kulturhaus.

Heutige Nutzung

Seit 1998 befin­det sich Schloss Posseck in Privatbesitz.

Striegistal: Rittergut Arnsdorf

Rittergut Arnsdorf

Berbersdorfer Straße 24
09661 Striegistal OT Arnsdorf

Historisches

Möglicherweise bestand bereits im aus­ge­hen­den 12. Jahrhundert ein Herrensitz in Arnsdorf, der mit der Familie von Honsberg in Verbindung gebracht wer­den kann. Sie ver­kauf­ten ihren Grundbesitz um 1440 an Hans und Günter von Zaßnitz. Eine erste urkund­li­che Erwähnung als Vorwerk ist für das Jahr 1486 belegt, die Ersterwähnung als Rittergut datiert auf 1551. 1609 ging das Rittergut an die Familie Kölbel von Geising über. Deren Erben ver­äu­ßer­ten das Rittergut 1668 an Georg Carl von Carlowitz.

Dessen Nachfahren, auch unter ande­rem Familiennamen, besa­ßen das Rittergut Arnsdorf bis 1945. So sind außer­dem die Familie von Tümpling und ab 1831 die Freiherren von Beschwitz als Eigentümer bekannt. Das Herrenhaus wurde offen­bar in der Mitte des 18. Jahrhunderts errich­tet. 1891 erfolg­ten unter Max Freiherr von Beschwitz Umgestaltungsarbeiten im Neorenaissancestil. Dessen gleich­na­mi­ger Sohn über­nahm das Rittergut 1920.

Nach 1945

Nach Durchführung der Bodenreform und Enteignung der letz­ten Besitzer wurde der Mittelteil des Herrenhauses abge­ris­sen. Die bei­den Herrenhausreste wur­den zu Wohnzwecken genutzt, das Rittergut und die Ländereien an Neubauern aufgeteilt.

Nachwendezeit

Der eine Teil des Herrenhauses war noch immer mit einem Neorenaissancegiebel ver­se­hen. Ein ers­ter Antrag der Gemeinde auf Abbruch schei­terte, einem zwei­ten wurde nach einem erheb­li­chen Sturmschaden 2007 statt­ge­ge­ben. Dieser Teil wurde bau­li­chen dem ande­ren Teil des Herrenhauses angepasst.

Heutige Nutzung

Die bei­den sanier­ten bezie­hungs­weise teil­sa­nier­ten Herrenhausteile wer­den bewohnt. Es sind außer­dem noch Wirtschaftsgebäude vorhanden.

Klipphausen: Schloss Miltitz

Schloss Miltitz

Am Rittergut 1
01665 Klipphausen OT Miltitz

Historisches

Der Ort Miltitz wurde bereits in einer Urkunde aus dem Jahr 1186 als Herrensitz unter Theodericus de Miltiz erwähnt. Im Oberdorf befand sich das weit­läu­fige Rittergut der Familie von Miltitz, das 1457 erst­mals urkund­lich als Ritterhof genannt wurde. Die Familie von Miltitz hielt das 1551 urkund­lich nach­weis­bare Rittergut bis ins 17. Jahrhundert hin­ein in ihrem Besitz. Weitere Besitzer waren bis 1710 die Familien von Luckowin und in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Familie von Heynitz. Bis 1945 ver­blieb der Grundbesitz bei der Familie von Heynitz. Der Ursprungsbau des Schlosses datiert auf das 15. und 16. Jahrhundert. Die Baureste wur­den 1660 inte­griert, als das neue Schloss errich­tet wurde.

Nach 1945

Adolf von Heynitz wurde im Herbst 1945 ent­eig­net. Daraufhin wurde das Schloss umge­baut und dabei teil­weise zer­stört. Genutzt wurde das Schloss zu Wohnzwecken.

Nachwendezeit

Das Schloss steht seit gerau­mer Zeit leer, diente vor­mals Wohnzwecken und ist stark sanie­rungs­be­dürf­tig. Ende März 2011 wurde es für 9.500 € ver­stei­gert und im November 2012 an pri­vat ver­kauft. Die neuen Eigentümer rich­ten Schloss Miltitz zu Wohnzwecken her.

Heutige Nutzung

Ein Gebäude im Rittergutskomplex wird durch die Feuerwehr genutzt, ein ehe­ma­li­ges Wirtschaftsgebäude ist saniert und wird bewohnt. Das 1836 fer­tig­ge­stellte Wohn- und Verwalterhaus (Am Rittergut 4) beher­bergte im Erdgeschoss Stallungen und im Obergeschoss Wohnräume für die Bediensteten. Es ist stark sanierungsbedürftig.

 

Klipphausen: Rittergut Munzig

Rittergut Munzig

Obermunzig 5
01665 Klipphausen OT Munzig

Historisches

Erstmals wurde 1340 ein Jenchin von Muncik und Munzig damit als Herrensitz erwähnt. Der Ort sel­ber nahm seine Anfänge im heu­ti­gen Obermunzig, wo 1457 ein Vorwerk Erwähnung fand. Die Grundherrschaft übten im 16. Jahrhundert die Herren von Miltitz aus. Aus dem Vorwerk hatte sich im Laufe der Zeit ein Rittergut ent­wi­ckelt, wel­ches als sol­ches 1696 auf­ge­führt ist.

Bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts befand sich das Rittergut Munzig im Besitz der Familie Ende. Danach gehörte es der Familie Kölbel, die 1743 ein Herrenhaus im Barockstil errich­ten lie­ßen. Damit wurde der renais­sance­zeit­li­che Vorgängerbau aus dem Jahre 1571 ersetzt. Umbauten am Herrenhaus wur­den 1784 sowie 1822 vor­ge­nom­men. Der Familie Kölbel folg­ten bis ins frühe 19. Jahrhundert die Familie von Schleinitz sowie bis um 1860 die Familie von Könneritz. Danach über­nah­men ver­schie­dene bür­ger­li­che Besitzer das Rittergut. Seit 1888 gehörte das Rittergut Munzig der Familie Zumpe.

Nach 1945

Nach der 1945 erfolg­ten Enteignung der Familie Zumpe diente das Herrenhaus als Kinderheim.

Nachwendezeit & Heutige Nutzung

Nach der Wende zog ein sozi­al­the­ra­peu­ti­sches Rehazentrum und Wohnheim für Suchtkranke im Herrenhaus ein. Das Herrenhaus und die Nebengebäude des Rittergutes wur­den bis 2001 umfang­reich saniert.

Torgau: Kurfürstliches Gestüt mit Gutshaus Graditz

Kurfürstliches Gestüt mit Gutshaus Graditz

Gestütsstraße 65
04860 Torgau OT Graditz

Historisches

Das Gutshaus wurde 1722 von Matthäus Daniel Pöppelmann erbaut. Auf dem Gelände befin­det sich das über 300jährige Kurfürstliche Gestüt. Vormals wurde das Gutshaus zeit­weise als Kino und Turnhalle genutzt.

Nachwendezeit

2002 erfolgte die Sanierung des Komplexes.

Heutige Nutzung

Das Gutshaus Graditz und seine Nebenanlagen wer­den für ver­schie­dene Veranstaltungen genutzt.

Striegistal: Rittersitz Etzdorf

Rittersitz Etzdorf

09661 Striegistal OT Etzdorf

Historisches

1445 war ein Rittersitz urkund­lich erfasst. Um 1552 übte das Kloster Altzelle die Grundherrschaft über Etzdorf aus. Weitere his­to­ri­sche Informationen lie­gen zum jet­zi­gen Zeitpunkt nicht vor. Es muss davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass der Rittersitz nicht von lan­ger Dauer war.

Torgau: Burg & Schloss Hartenfels

Burg & Schloss Hartenfels

Schlossstraße 27
04860 Torgau

Historisches

Schloss Hartenfels wurde um 973 als Burg erbaut und befand sich seit dem 12. Jahrhundert unter wet­ti­ni­scher Herrschaft. 1470 wurde mit dem Bau des Albrechtsbau begon­nen, 1482 bis 1485 fan­den Erweiterungen statt. 1533 bis 1536 folgte der Johann-​Friedrich-​Bau, 1543 /​ 1544 die Schlosskirche, die 1544 als erste pro­tes­tan­ti­sche Kirche durch Luther geweiht wurde. 1627 fand die Uraufführung der ers­ten deutsch­spra­chi­gen Oper „Daphne” von Heinrich Schütz statt. Schloss Hartenfels wurde 1771 als Zuchthaus genutzt. 1815 erfolgte die Umgestaltung unter preu­ßi­scher Herrschaft zur Kaserne. 1904 war das Gericht im Schloss unter­ge­bracht. Ein kom­plet­ter völ­li­ger Innenumbau zu Verwaltungszwecken fand 1924 statt.

Nach 1945

Nach erneu­ter Restaurierung 1952 wurde das Schloss als Museum und durch das Landratsamt genutzt.

Nachwendezeit

Ab 1992 fan­den erneut umfang­rei­che Sanierungsarbeiten statt. Nachfolgend wurde das Schloss für die 2. Sächsische Landesausstellung genutzt.

Heutige Nutzung

Im Schlossgraben, dem Bärengraben, wurde bereits 1482 begon­nen Bären zu hal­ten. Aktuell leben zwei Bärinnen im Bärengraben. Das Schloss ist Sitz der Landkreisverwaltung Nordsachsen.

Bodendenkmalschutz

Von dem Ursprungsbau ist nur noch ein ver­än­der­ter Abschnittsgraben erhal­ten. Die Anlage wurde als Bodendenkmal  Ende 1957 unter Schutz gestellt.

Klipphausen: Steingut Burkhardswalde

Steingut Burkhardswalde

Zur Bayerhöhe 35
01665 Klipphausen OT Burkhardswalde

Historisches

Das Steingut soll bereits im 14. Jahrhundert als Burg ent­stan­den sein, doch über seine Geschichte ist nur wenig bekannt. 1923, Harald Döring war sei­ner­zeit Besitzer des Steingutes, wurde bei Grabungen Reste frei­ge­legt, die offen­bar zu einer frü­he­ren Burg als Vorgängerbau gehört haben sol­len. Diese Burg wurde wohl noch im 15. Jahrhundert, even­tu­ell auch eher auf­ge­ge­ben und als Bauernhof genutzt. Die heute erhal­tene Bausubstanz des Steinguts wurde zwi­schen 1808 und 1811 unter dem Besitzer Lommatzsch errich­tet. In der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelangte das Steingut an die Familie Döring.

Nach 1945

Zwar wurde die Familie Döring 1945 nicht ent­eig­net, den­noch wurde sie 1953 ver­trie­ben und musste flie­hen. Ins Steingut zogen zwei Familien ein. In den 1950er Jahren erfolgte zudem der Abriss einer Holzscheune und die LPG begann das Steingut bis 1964 für ihre Verwaltung zu nut­zen. In den fol­gen­den Jahren wurde das Gebäude als Kindertagesstätte genutzt.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren zog der letzte Bewohner aus dem Hauptgebäude aus. Im Jahre 2000 erfolgte die Rückübertragung des Steingutes an die Familie Döring. Eine andere Quelle benennt einen Verein, der sich für den Erhalt des Steingutes ein­setzte, als Erwerber des Hofes. Mit Hilfe von Fördermitteln wurde der Wohnturm saniert und als Vereinszentrum ausgebaut.

Heutige Nutzung

Seit 2015 wird das Steingut als Bürger- und Vereinszentrum genutzt.

Klipphausen: Burg & Rittergut Tanneberg

Burg & Rittergut Tanneberg

Pfarrweg | Am Rittergut 1
01683 Klipphausen OT Tanneberg

Historisches

Alttanneberg war bereits im Jahr 1227 als Herrensitz unter Hermann von Tanneberg benannt. Im frü­hen 15. Jahrhundert kam die Burg Tanneberg an das Kloster Altzella und ver­blieb dort bis zu sei­ner Aufösung 1540, als es an die Familie Alnpeck kam. Sieben Jahre spä­ter wurde Nikol von Staupitz als Herr über Tanneberg genannt.

Eine andere Quelle jedoch benennt 1438 erst­mals einen Ritterhof, der 1431 von der Familie von Heynitz erwor­ben wurde und bereits 1501 an die Familie von Staupitz kam, unter der 1551 die Nennung als Rittergut erfolgte. 1575 kam es erneut an die Familie Alnpek und 1660 kaufte Moritz Heinrich von Miltitz das Rittergut. Um 1675 fiel es an die Familie von Schönberg, in deren Besitz es bis 1945 blieb. Unter die­ser wurde das Herrenhaus 1744 errich­tet. Dem ging ein Vorgängerbau vor­aus, der aus dem 16. Jahrhundert stammte und im rech­ten Seitenflügel in den Neubau mit ein­be­zo­gen wurde. 1852 erfolgte die Anlage eines Parks im eng­li­schen Stil. 1879 wurde das Herrenhaus umgebaut.

Nach 1945

Horst von Schönberg-​Pötting war der letzte Besitzer des Ritterguts Tanneberg. Nach sei­ner Enteignung wurde er in die Sowjetunion depor­tiert. Das Herrenhaus des Ritterguts diente danach für Wohnzwecke, als Kindergarten und Jugendclub.

Heutige Nutzung

Nach mehr­jäh­ri­gem Leerstand wird das Rittergut heute teil­weise durch einen psy­cho­so­zia­len Trägerverein genutzt, der Ende 2012 aus­zog. Der Zustand der ein­zel­nen Gebäude reicht von rui­nös bis saniert.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Burg ist kom­plett durch das Herrenhaus über­baut. Ein Grabenrest ist noch vor­han­den. Für die mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage besteht Bodendenkmalschutz.