Neukieritzsch: Schloss Deutzen

Schloss Deutzen

04574 Neukieritzsch OT Deutzen

Historisches

1238 wurde ein Herrensitz unter Herwicus de Dycin erwähnt. 1318 wurde eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg erwähnt, die als Vorgängerbau des Schlosses gilt. 1370 war ein Rittersitz unter den Brüdern Conradus und Lutherus de Wizzenbach und ab 1548 ein Rittergut bekannt. Der Rittergutsbesitzer Georg Christoph von Braun errich­tete 1717 eine zwei­ge­schos­sige drei­flü­ge­lige Schlossanlage. Eine andere Quelle belegt die­sen Bau mit dem Jahr 1721. Zu den Besitzern zähl­ten die Familien von Bernstein, von Arnim, von Braun, Querner, von Holleufer und Francke.

Heutige Nutzung

Das Schloss ist nicht mehr vor­han­den und befand sich in Altdeutzen. Das Gebiet wurde für den Kohleabbau in den 1960er Jahren abge­tra­gen. Heute befin­det sich dort das Speicherbecken Borna, im Volksmund auch “Adria” genannt.

Dahlen: Rittergut Ochsensaal

Rittergut Ochsensaal

Forstweg 8
04774 Dahlen OT Ochsensaal

Historisches

Das Rittergut Ochsensaal befand sich seit dem 16. Jahrhundert im Besitz der Familie von Schleinitz. Zu Beginn des 18. Jahrhudnerts erwarb Christoph Sigmund von Holtzendorff das Rittergut. Später gelangte es über Louise Henriette Gräfin von Hoym durch Einheirat an die Fürstenfamilie Reuß jün­gere Linie. Das Rittergut selbst war nicht als herr­schaft­li­cher Wohnsitz aus­ge­legt und wurde von Oberförstern ver­wal­tet, die im klei­nen Herrenhaus leb­ten. Das Herrenhaus wurde um 1830 erbaut unter jener Louise Henriette, wel­che damals bereits ver­wit­wet war. Letzter Besitzer des Ritterguts war Prinz Heinrich XLV. Reuß.

Nach 1945

Prinz Heinrich XLV. Reuß wurde 1945 ent­eig­net. Die groß­flä­chi­gen Waldgebiete, wel­che zum Rittergut gehör­ten, gin­gen an den Staat über.

Nachwendezeit

1999 wurde der Rittergutshof von pri­vat erwor­ben. Die Eigentümer haben das Gesindehaus zu Wohnzwecken saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrnhaus steht unsa­niert leer. Das Gesindehaus wird bewohnt.

Dahlen: Wasserburg & Schloss Börln

Wasserburg & Schloss Börln

Clara-​Zetkin-​Straße 1
04774 Dahlen OT Börln

Historisches

Die erste Erwähnung von Schloss Börln erfolgte um 1200 als Herrensitz unter Petrus de Borlin. Allerdings wurde bereits im Jahre 926 ein Ritter als Besitzer von Börln benannt, der ver­mut­lich die Wasserburg besaß, auf deren Resten das spä­tere Schloss errich­tet wurde. Die Wasserburg wurde von einem heute teil­weise noch erhal­te­nen Wallgraben umge­ben. Dietrich der Ältere von Schleinitz kaufte den Herrensitz Börln im Jahre 1472.

Das 1551 erwähnte Rittergut erhielt zwi­schen 1617 und 1620 ein baro­ckes Jagdschloss unter Johann Georg I., sei­nes Zeichens Kurfürst von Sachsen. Nach 1800 wur­den die bis dahin noch was­ser­füh­ren­den Gräben nach und nach tro­cken gelegt. Nachweisbare Besitzer waren unter ande­rem die Herren von Döring und die Herren von Plötz sowie die Familien von Nischwitz und von Schleinitz.

Nach 1807 wurde das Schloss Börln von dem dama­li­gen Besitzer, dem Baron von Pfister, umge­baut. Letzte Umbauten, bei denen unter ande­rem zwei klei­nere Flügel ent­fernt und ein grö­ße­rer Flügel neu errich­tet wor­den waren, fan­den 1880 unter den Grafen von Zech-​Burkersroda statt. Auch in den fol­gen­den Jahren wur­den immer wie­der klei­nere Umgestaltungsarbeiten am Schloss durch­ge­führt. Die Grafen von Zech-​Burkersroda, die das Rittergut ver­pach­tet hat­ten, waren die letz­ten Besitzer von Schloss Börln. Die Pächterfamilie Gey bewohnte das Gutshaus bis zur Enteignung.

Nach 1945

Nach der Enteignung 1945 wurde das Rittergut unter Verwaltung der sowje­ti­schen Armee gestellt und bis 1946 als Notunterkunft und Kinderheim genutzt. Das Land wurde an Neubauern auf­ge­teilt und spä­ter durch die LPG genutzt. Ende der 1940er und zu Beginn der 1950er Jahre wurde im Schloss eine Schule betrie­ben. Parallel diente es auch als Altenheim und wurde als sol­ches bis 2002 genutzt. Während die­ser Nutzung wur­den im Inneren viele Intarsien zerstört.

Nachwendezeit

Im Juli 2003 wurde Schloss Börln an einen pri­va­ten Investor aus Südafrika ver­kauft, der die schritt­weise Sanierung des umfang­rei­chen Areals vornimmt.

Heutige Nutzung

Das Schloss steht leer, das Gutshaus  wird gewerb­lich genutzt und der Eigentümer bewohnt das Gartenhaus. Ställe wer­den für Ausstellungen und Konzerte genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wurde durch das Schloss über­baut. Erhalten ist ein ehe­mals was­ser­füh­ren­der Graben im Osten, Süden und Westen. Bodendenkmalschutz besteht für die Anlage seit Anfang 1959.

Delitzsch: Burg & Schloss Delitzsch

Burg & Schloss Delitzsch

Schloßstraße 31
04509 Delitzsch

Historisches

Das Schloss reicht als Wehranlage ins 9./10. Jahrhundert zurück. 1285 ist ein Herrensitz belegt, auf wel­chem lan­des­fürst­li­che Versammlungen der Markgrafen von Meißen statt­fan­den. Um 1390 ent­stand eine Wettinerburg, mit mit einem Wassergraben ver­bun­den war.  Dieser war Teil der zum Teil heute noch bestehen­den Wehranlage. Zwischen 1550 und 1558 wurde die Burg zu einem Wohnschloss umgebaut.

Herzog Christian I. von Sachsen-​Merseburg bestimmte das Schloss zur Reiseresidenz und als Witwensitz für seine Frau Christiane. Dazu waren erneute Umbauten zwi­schen 1689 und 1696 not­wen­dig. 16921693 wurde der Schlossgarten ange­legt. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde das Schloss einer viel­fäl­ti­gen Nutzung zuge­führt, bevor es 1860 zum Frauenzuchthaus umge­nutzt wurde, wel­che 1926 auf­ge­löst wurde. Drei Jahre spä­ter erwarb die Stadt Delitzsch das Gebäude und nutzte es als Museum.

Zwischen 1974 und 1993 war das Schloss wegen bau­li­chen Schäden nicht zugäng­lich. Bis 2005 wurde es in zwölf­jäh­ri­ger Arbeit saniert.

Heutige Nutzung

Schloss Delitzsch wird als Museum genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Burg aus der Slawenzeit ist durch Schloss und Schule über­baut. Die eins­tige Ausdehnung der Burg ist nicht hin­rei­chend erforscht. Lediglich ein 15 m brei­ter Graben zeugt noch sicht­bar von der frü­he­ren Burg. Bodendenkmalschutz besteht seit 1957.

Delitzsch: Rittersitz Paupitzsch

Rittersitz Paupitzsch

04509 Delitzsch OT Paupitzsch

Historisches

1218 exis­tierte ein Herrensitz, wel­cher 1288 im Zusammenhang mit Theodericus dic­tus Pubsch erwähnt wurde. 1418 sowie 1486 erfolgte die Nennung als Rittersitz. 1459 wurde der Rittersitz Paupitzsch erst­mals unter dem Namen Neuhaus genannt. In der Folge ent­wi­ckelte sich aus dem Rittersitz Paupitzsch das Rittergut Neuhaus.

Nach 1945

Der Ortsteil Paupitzsch wurde 1976 zur Kohlegewinnung abgetragen.

Demitz-​Thumitz: Rittergut Medewitz

Rittergut Medewitz

Ring 29
01877 Demitz-​Thumitz OT Medewitz

Historisches

Das Rittergut fand erst­mals 1603 urkund­li­che Erwähnung.

Nach 1945

1949 wurde das Herrenhaus durch einen Brand schwer beschä­digt. Es wurde in der Folge abge­tra­gen, an sei­nem Standort ent­stand 1951 ein Wohnhaus.

Heutige Nutzung

Der Wirtschaftshof dient über­wie­gend Wohnzwecken.

Rötha: Schloss Mölbis

Schloss Mölbis

Mölbiser Hauptstraße 34
04579 Rötha OT Mölbis

Historisches

1230 erfolgte die Ersterwähnung eines Herrensitzes unter Hermannus de Melebuz. Der Herrensitz wurde 1445 als Rittersitz unter Hans von Draschewicz zcu Melbiß erwähnt und befand sich um 1488 im Besitz von Melchior von Etzdorf sowie um 1574 im Besitz von Georg von Haugwitz. 1579 ging er an Innocenz von Starschedel über und ver­blieb bis Mitte des 17. Jahrhunderts in Familienbesitz.

Ein wei­te­rer Besitzer war ab 1670 Wolf von Gustedt. Nachdem Ursula von Gustedt Ende des 17. Jahrhunderts Christoph Dietrich Bose den Älteren gehei­ra­tet hatte, gelangte das Rittergut Mölbis, als sol­ches erst­mals 1696 nach­weis­bar, in den Besitz der Familie von Bose. 1708 über­nahm Adam Heinrich Bose den Rittergutshof und ließ 1714 /​ 1717 das Schloss neu errich­ten. Unter ihm wurde auch der Park angelegt.

Das Rittergut Mölbis wurde inner­halb der Familie (von) Bose wei­ter­ver­erbt und von Carl Adam Heinrich von Bose 1789 an Wilhelm Conrad Lange ver­kauft. Dieser behielt den Grundbesitz nur wenige Jahre. Ihm folg­ten Ernst August von Wilke und Leopold Friedrich von Görne. 1798 kam es an den säch­si­schen Rittmeister Christian Adolf von Hopfgarten, 1816 an Joachim Friedrich Gustav Brandt von Lindau. Dessen Erben ver­äu­ßer­ten das Rittergut Mölbis 1855 an den Kaufmann Georg Wilhelm Wünning.

Der nächste Besitzer war Alfred Rudolf Stentzler. Er ver­machte das Rittergut 1932 sei­ner Gattin Flora Stentzler. Diese wie­derum musste den Gutshof 1937 an die Aktiengesellschaft Sächsische Werke ver­kau­fen, da große Flächen des Ritterguts zur Errichtung eines Braunkohle- und Kraftwerks benö­tigt wurden.

Nach 1945

Schloss und Rittergutsgebäude blie­ben von den Bombenangriffen ver­schont. Eine andere Quelle wie­derum berich­tet, dass das Schloss 1945 beschä­digt wurde. Nach der Enteignung 1945 wurde das Schloss Mölbis ein Jahr spä­ter abge­ris­sen. Einer ande­ren Quelle zufolge erfolgte der Abriss 1948.

Heutige Nutzung

Die um 1714 erbaute Orangerie des Rittergutes ist noch erhal­ten. Sie ist saniert und wird zu Wohnzwecken sowie für Veranstaltungen und Vereine genutzt.

Delitzsch: Rittergut Storkwitz

Rittergut Storkwitz

Am Herrenhaus 2
04509 Delitzsch OT Storkwitz

Historisches

Im Jahr 1437 wurde erst­mals ein Rittersitz als im Besitz von Hans von Pagk ver­zeich­net. Die Herren von Friberg besa­ßen ihn ab 1445, 1471 gefolgt von den Herren von Grobtzk und ab 1499 von den Herren von Scheiding. Unter die­sen wurde der Rittersitz 1540 als Sattelhof geführt. Unter Bastian von Scheiding erfolgte 1613 eine Aufwertung zum Rittergut.

Zwischen 1647 und 1730 lag das Rittergut wüst und wurde erst ab 17301731 wie­der bewirt­schaf­tet. Joachim Friedrich Graf von Flemming hatte das Rittergut Storkwitz 1709 erwor­ben und in jenem Jahr 1730 an die Herren von Scheiding rück­ver­äu­ßert. Weitere Besitzer waren ab 1756 die Familie Friedemann, ab 1792 Christiane Henriette von Krosigk und ab 1797 die Familie von Holleufer. 1820 erwarb die Familie von Pfannenberg das Rittergut. Vierzig Jahre nach ihnen wurde es von der Familie von Rauchhaupt gekauft. Der letzte Besitzer war ab 1928 Hans Klaus von Werner.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung.

Heutige Nutzung

Das Gutshaus ist sanie­rungs­be­dürf­tig und dient heute Wohnzwecken.

Elstra: Rittergut Rehnsdorf

Rittergut Rehnsdorf

Talstraße (süd­öst­li­cher Ortseingang)
01920 Elstra OT Rehnsdorf

Historisches

1540 erwar­ben die Herren von Ponickau den Rehnsdorfer Besitz und ver­äu­ßer­ten ihn 1663 an die Familie von Theler. Unter den Herren von Ponickau erfolgte 1623 eine urkund­li­che Erwähnung als Rittergut. 1741 erwarb die Familie Schüssler das Rittergut, 1773 die Familie von Zimmermann. Nach 1821 wech­sel­ten die Besitzer des Rittergutes mehr­fach. Ab 1890 befand es sich in den Händen der Familie von Boxberg.

Nach 1945

Eine Tochter aus die­ser Familie, Theodora d’Oporto, wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde 1947 abge­ris­sen, von ihm sind nur noch geringe Mauerreste vorhanden.

Heutige Nutzung

Das Foto zeigt eines der rui­nö­sen Wirtschaftsgebäude.