Dippoldiswalde: Vorwerk Paulsdorf

Vorwerk Paulsdorf

01744 Dippoldiswalde OT Paulsdorf

Historisches

Das Vorwerk wurde im Jahre 1564 urkund­lich erfasst, als es vom Landesherren Kurfürst August erwor­ben und dem Rittergut Berreuth unter­stellt wurde. Das Vorwerk bestand bis ins 18. Jahrhundert hin­ein und ist heute nicht mehr vorhanden.

Meißen: Schloss Proschwitz

Schloss Proschwitz

Heiliger Grund 2
01665 Meißen OT Proschwitz

Historisches

1102 erfolgte die erste urkund­li­che Erwähnung eines Ritters Eckbert von Proschwitz, wobei der Ort Proschwitz selbst erst 1380 als Rittersitz nach­weis­bar ist. Bis zur Reformation war Proschwitz ein bischöf­li­ches Tafelgut. Ab 1554 befand es sich im Besitz von Ernst von Miltitz. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das dama­lige Rittergut zer­stört und anschlie­ßend 1657 von Peter Werdemann erwor­ben. 1704 kaufte die Familie Schilling das Rittergut und ver­an­lasste den Bau des Schlosses.

Unter Gräfin Magdalena von Beichlingen, seit 1732 im Besitz des Schlosses, wur­den Umbauten vor­ge­nom­men. Nach ihrem Tod über­nahm deren Tochter, die Gräfin von Gersdorff, das Schloss, von der es 1790 Freiherr Carl Friedrich von Berlepsch über­nahm. Durch Erbschaft gelangte Schloss Proschwitz an die Familie von Carlowitz. Zwischen 1882 und 1888 wurde das Schloss um einen Anbau erwei­tert und erhielt dadurch seine heu­tige Form. Mittels Einheirat kam es an den Reichsgrafen Clemens zur Lippe-​Biesterfeld-​Weißenfeld, der ab 1914 Restaurierungsarbeiten durch­füh­ren ließ. 1943 wurde das Schloss durch die NSDAP beschlagnahmt.

Nach 1945

Christian Prinz zur Lippe wurde 1945 im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net, inhaf­tiert und aus der rus­si­schen Besatzungszone aus­ge­wie­sen. Das Schloss wurde nach der Plünderung als Lungenheilanstalt genutzt. Ab 1979 diente es als Reha-​Zentrum für geis­tig Behinderte.

Nachwendezeit

Seit 1990 kaufte Dr. Georg Prinz zur Lippe die elter­li­chen Weinberge sowie 1996 Schloss Proschwitz zurück. Zunächst diente das Schloss wei­ter­hin bis 2000 als Betreuungsstätte für Behinderte und wurde anschlie­ßend bis 2008 von Bauschäden befreit und umfas­send saniert. Mittlerweile eta­blierte Dr. Georg Prinz zur Lippe mit rund 55 Hektar das größte und älteste pri­vate Weingut in Sachsen.

Heutige Nutzung

Neben der Nutzung als Weingut fin­den im Schloss sowie im weit­läu­fi­gen Schlosspark Konzerte, Tagungen und Hochzeiten statt.
(Fotos: Februar 2025)

Link zum Schloss: Schloss Proschwitz

Diera-​Zehren: Wallburg Göhrisch

Wallburg Göhrisch

01665 Diera-​Zehren OT Göhrisch

Historisches

Die Wallburg Göhrisch befand sich gegen­über Diesbar-​Seußlitz auf einem Felsen und stammt aus der Bronzezeit um etwa 800 v. Chr. Die Höhensiedlung umfasste ein Gebiet von etwa 250 Länge und 200 Breite. Sie war zu zwei Seiten, näm­lich den Steilhängen zur Elbe, mit einem stel­len­weise noch vor­han­de­nen bis zu 12 m hohen Wall gesi­chert. Am Steilhang führte auch der ursprüng­li­che Zugang hin­auf. Der heu­tige Weg wurde spä­ter geschaffen.

Zum Hinterland wurde die Befestigungsanlage mit einem eben­falls etwa 12 m hohen Sperrwall gesi­chert, der aus Holz und Erde bestand. Seit vie­len Jahrhunderten bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde am Felsen Granit abge­baut und die Anlage dadurch nicht uner­heb­lich zerstört.

Bodendenkmalschutz

Das Plateau wurde 1935 unter Bodendenkmalschutz gestellt, die­ser wurde 1957 erneu­ert. Die Wallburg befin­det sich west­lich des Göhrischguts und ist über einen kur­zen Wanderweg erreichbar.

Meißen: Burg Schlossberg (Keilbusch)

Burg Schlossberg | Burg Keilbusch

Zugang: Jahnatalstraße
01662 Meißen OT Klosterhäuser

Historisches

Die ehe­mals befes­tigte Wehrburg wurde ver­mut­lich in der ers­ten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut und exis­tierte noch als Warte im 14. Jahrhundert. Als Spornburg befand sie sich auf einem Geländesporn nord­öst­lich über der Schlossmühle und dem Jahnabach. Heute noch erkenn­bar sind der Turmhügel mit Doppelgraben.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde 1936 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Der Schutz wurde 1957 erneuert.

Besonderheit

Bei der Burg könnte es sich um den Nachfolger der Burg Guozdeck han­deln, die im aus­lau­fen­den 11. Jahrhundert in Meißen errich­tet, nach kur­zer Zeit bereits zer­stört und im Gebiet von Keilbusch neu auf­ge­baut wor­den war. Daher ist sie in eini­gen Quellen auch als Burg Keilbusch bezeichnet.

Diera-​Zehren: Wallburg Löbsal (Burg Liubusua)

Wallburg Löbsal | Burg Liubusua

Burgberg
01665 Diera-​Zehren OT Löbsal

Historisches

Die Wallburg west­lich von Löbsal befand sich öst­lich der Elbe ober­halb von Diesbar und wurde bereits um 1800 v. Chr. erbaut. Bis ins 5./4. Jahrhundert v. Chr. war sie bewohnt und wurde im 9./10. Jahrhundert n. Chr. neu besie­delt. Sie gehörte mit den Wallburgen Goldkuppe und Göhrisch zu den bedeu­tends­ten Anlagen ihrer Zeit und diente der Sicherung und Kontrolle von Handelswegen.

Der Burgberg war etwa 240 m lang und 150 m breit und eine zwei­ge­teilte Anlage, wobei der klei­nere Teil etwas tie­fer lag. Steilhänge zum Elbufer boten natür­li­chen Schutz. Der noch erhal­tene Erdwall im Nordbereich der Anlage besteht aus Überresten der aus Holz und Erde bestehen­den Burgmauer. Ein Wanderweg führt zum Burgberg.

Bei der Burganlage soll es sich nach neue­ren Überzeugungen um die mys­te­riöse Burg Liubusua han­deln, die in den alten Quellen nur ohne Ortsangabe auf­taucht, jedoch von gro­ßer Bedeutung für die dama­lige Zeit gewe­sen war. Löbsal selbst wurde 1277 erst­mals als Lubesowe erwähnt.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde als Bodendenkmal Anfang 1935 unter Schutz gestellt. Der Bodendenkmalschutz wurde Anfang 1973 erneuert.

Diera-​Zehren: Burg Zehren

Burg Zehren

Burgberg
01665 Diera-​Zehren OT Zehren

Historisches

Das “cas­tel­lum cirin” wurde erst­mals schrift­lich im Jahre 1003 erwähnt von Thietmar von Merseburg, wel­cher über eine Auseinandersetzung zwi­schen dem deut­schen König Heinrich II. und dem Polenherzog Chobry berich­tete. 1245 war ein Herrensitz benannt, bei dem es sich ver­mut­lich um die noch genutzte Burganlage handelt.

Die Spornburg befand sich zwi­schen dem Hochufer der Elbe und einem Bacheinschnitt am nörd­li­chen Ortsrand. Über einen kur­zen Wanderweg abzwei­gend von der Leipziger Straße ist der Burgberg schnell erklom­men. Der Hauptwall ist noch erkenn­bar, er umfasst eine Fläche von rund 50 x 60 m. Durch Steinbrucharbeiten wur­den wei­tere Zeugnisse der frü­hen Burg zerstört.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage auf dem Burgberg wurde 1942 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt, wel­cher 1957 erneu­ert wurde.

Diera-​Zehren: Rittergut Zadel

Rittergut Zadel

Dorfanger 19
01665 Diera-​Zehren OT Zadel

Historisches

Der Kern des Gutes geht ver­mut­lich auf das 17. Jahrhundert zurück. Im 18. und 19. Jahrhundert erfolg­ten Umbauten. Das Rittergut im Ortsteil Zadel gehörte und gehört zum Schloss Proschwitz, wel­ches geo­gra­fisch noch der Stadt Meißen zuzu­ord­nen wäre. Durch die Verbundenheit der bei­den Objekte sind sie beide dem Ortsteil Zadel zugewiesen.

Weitere Informationen zum Objekt fin­den Sie unter Schloss Proschwitz.

Dippoldiswalde: Vorwerk Reinberg

Vorwerk Reinberg

Reinberger Dorfstraße 15
01744 Dippoldiswalde OT Reinberg

Historisches

Das Vorwerk Reinberg gehörte zum Rittergut Oberhäslich, wel­ches 1710 geteilt wurde. Der Kurfürst August ver­äu­ßerte auf Befehl das Rittergut und spä­tere Freigut Oberhäslich aus Kostengründen an Privatbesitzer. 1724 gelangte Peter von Suhm in den Besitz der Ländereien. Das Vorwerk ent­stand ver­mut­lich inner­halb der fol­gen­den vier Jahre, in denen er meh­rere Gebäude auf sei­nem Besitz errich­ten ließ.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk Reinberg besteht aus drei Gebäuden in Form eines Dreiseitenhofs und ist der älteste Gebäudekomplex von Reinberg. Leerstand besteht bereits seit meh­re­ren Jahrzehnten.

Das Vorwerk befin­det sich in einem äußerst deso­la­ten Zustand und es besteht wei­tere Einsturzgefahr. Das Grundstück ist nicht ein­ge­zäunt, sollte aus Sicherheitsgründen jedoch nicht betre­ten wer­den. Bei allen Gebäuden sind die Dächer kom­plett ein­ge­stürzt. Auch das Grundstück wird nicht mehr gepflegt.

Ein erneu­ter Besuch vor Ort im Herbst 2024 zeigt deut­lich, dass das Vorwerk kom­plett ver­lo­ren ist. Ein Wiederaufbau, aber auch ein Verkauf sind offen­bar nicht vorgesehen.
(Stand: Oktober 2024)

Dippoldiswalde: Schloss Reichstädt

Schloss Reichstädt

Am Schloss 1
01744 Dippoldiswalde OT Reichstädt

Historisches

Bereits um 1336 exis­tierte ein Herrensitz, der sich in den Händen der Herren von Reichenstadt befand. 1445 war ein Rittersitz bezeugt. Dieser wurde 1503 von Sigismund von Maltitz erwor­ben. 1535 wurde erst der Ostflügel, spä­ter ein zwei­ter Flügel des Schlosses unter Heinrich von Maltitz erbaut. 1569 wurde das Schloss an den säch­si­schen Kurfürsten August ver­kauft, der es als Jagdschloss nutzte. Unter Heinrich von Taube, seit 1639 Besitzer des Ritterguts Reichstädt, wur­den die 1632 ver­ur­sach­ten Kriegsschäden aus­ge­bes­sert. 1696 ist urkund­lich erst­mals ein Rittergut sicher nachweisbar.

Als wei­te­rer Besitzer wird die Familie von Nostitz genannt. Gottlob von Nostitz ver­äu­ßerte das Schloss Reichstädt 1717 an seine Schwester Charlotte Christiane von Nostitz, wel­che mit Caspar Abraham von Schönberg ver­hei­ra­tet war, wodurch Schloss und Rittergut Reichstädt in den Besitz der Familie von Schönberg gelang­ten. Unter Adam Rudolph von Schönberg wurde das Schloss ab 1765 bis 1776 zu einer Vierflügelanlage aus­ge­baut. Er starb 1795 und ver­erbte sei­nen Grundbesitz an sei­nen Neffen. 1918 über­nahm Hans von Schönberg Schloss Reichstädt. Er grün­dete auf­grund sei­ner Kinderlosigkeit eine Familienstiftung, in wel­che er das Schloss ein­brachte. Während des Zweiten Weltkrieges diente Schloss Reichstädt als Auslagerungsort für Kunstschätze.

Nach 1945

Ende Oktober 1945 wur­den Hans und Margarete von Schönberg im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. Nachfolgend diente das Schloss bis 1990 als Schule, Kindergarten und Kulturhaus. Teile des Rittergutes wur­den abge­ris­sen, das ori­gi­nale Mobiliar entfernt.

Nachwendezeit

1993 wurde Schloss Reichstädt zum Verkauf ange­bo­ten. Fünf Jahre spä­ter erwarb eine Nachkommin der letz­ten Besitzer das Schloss. Nach und nach wurde Schloss Reichstädt saniert.

Heutige Nutzung

Einzelne Räumlichkeiten kön­nen für Veranstaltungen ange­mie­tet werden.
(Stand: Oktober 2024)

Dippoldiswalde: Schloss Dippoldiswalde

Schloss Dippoldiswalde

Kirchplatz 8
01744 Dippoldiswalde

Historisches

Im 12. Jahrhundert wurde die ursprüng­li­che Burganlage als mark­gräf­li­cher Amtssitz und zum Schutz des Bergbaus errich­tet. 1266 wurde ein Ritter von Clomen urkund­lich erwähnt. Ihm folg­ten die Ritter auf Bilin und die Dohnaer Burggrafen als Besitzer. 1289 kam die Burg in den Besitz des böh­mi­schen Königs Wenzel, 1300 ging sie an Friedrich den Kleinen über. Zwischen 1358 und 1363 wur­den die Burg und die Stadt unter Markgraf Friedrich dem Strengen mit Mauern, Türmen und Gräben befes­tigt. Im Jahr 1429 brannte die Burg aus, nach­dem die Hussiten die Stadt in Brand gesetzt hatten.

Erst 1485 erfolg­ten unter Herzog Albrecht Instandsetzungsarbeiten sowohl an der Burg als auch an der Stadtbefestigung. Zwischen 1500 und 1550, seit 1503 im Besitz von Heinrich von Maltitz, wurde die Burg zu einem Renaissanceschloss umge­baut. Kurfürst August kam 1568 in den Besitz des Schlosses Dippoldiswalde und ver­an­lasste ab dem fol­gen­den Jahr den Bau des Südflügels, der bis 1572 fer­tig­ge­stellt wurde. Im Dreißigjährigen Krieg wur­den Schloss und Stadt erneut geplün­dert und in Brand gesteckt. Erneuerungsarbeiten wur­den nach 1665 und 1666 aus­ge­führt. Der Nordflügel wurde 1840 errich­tet. Bis 1845 wur­den Teile der Stadtmauer abgetragen.

Nach 1945

Während der DDR-​Zeit befan­den sich das Kreisgericht und das Wehrkreiskommando im Schloss.

Nachwendezeit

Schloss Dippoldiswalde wurde zwi­schen 1992 und 2000 in drei Bauabschnitten umfang­reich rekon­stru­iert. Im Jahr 2000 wurde es offi­zi­ell sei­ner Bestimmung als Amtsgericht übergeben.

Heutige Nutzung

Heute befin­den sich im Schloss das Amtsgericht Dippoldiswalde, das Museum Osterzgebirgsgalerie und das Museum für mit­tel­al­ter­li­chen Bergbau im Erzgebirge. Ein Teil der Stadtmauer ist ebenso noch vor­han­den wie ein klei­ner Schlosspark.