Nünchritz: Wallburg Goldkuppe

Wallburg Goldkuppe

Goldkuppe
01612 Nünchritz OT Diesbar-Seußlitz

Historisches

Bei der Wallburg Goldkuppe han­delt es sich um eine Sporn- bzw. Turmhügelburg, die sich auf einem Geländesporn bzw. Hochplateau über dem Schloss von Diesbar-​Seußlitz befand. Erhalten sind noch einige Reste des Walls und des vor­ge­la­ger­ten Grabens. Die Wallanlage stammt Funden zufolge aus der Zeit um etwa 1300 bis 700 v. Chr. und gilt als eine der größ­ten bron­ze­zeit­li­chen Anlagen ihrer Art in Deutschland.

Die Höhensiedlung war von einem etwa 2 km lan­gen und bis zu 18 m hohen Wall umge­ben und diente der Sicherung der Handelswege an der Rauhen Furt, einer Möglichkeit der Überquerung der Elbe. Das Innere der Wallburg war etwa einen Kilometer lang und etwa 300 m breit. Mehrere Steilhänge boten natür­li­chen Schutz. Etwa 50 m vor dem Hauptwall wurde ein Vorwall ange­legt. An der Nordostseite der Befestigung wurde eine 80 x 90 m große Wasserfläche zur Versorgung der Bewohner ange­staut. Der Hauptwall wurde durch Steinbrüche sowie Weinberge teil­weise zerstört.

Bodendenkmalschutz

Die Wallanlage wurde bereits Anfang 1938 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Dieser wurde Ende 1957 erneu­ert. Zur Goldkuppe kann über zwei Wanderwege begin­nend ab der Forststraße auf­ge­stie­gen werden.

 

Nünchritz: Heinrichsburg & Luisenburg

Heinrichsburg & Luisenburg

Schlosspark Diesbar-​Seußlitz (Luisenburg)
Forststraße (Heinrichsburg)
01612 Nünchritz OT Diesbar-Seußlitz

Historisches

Beide Objekte befin­den sich ober­halb des Schlosses auf den sich gegen­über lie­gen­den Hängen. Es han­delt sich bei den vor­han­de­nen Bauwerken nicht um Burgen im eigent­li­chen Sinne.

Luisenburg

Bei der Luisenburg han­delt es sich um ein baro­ckes Winzerhaus.

Heinrichsburg

Die Heinrichtsburg war eine alte Wehranlage, die als Turmhügelburg auf einem Geländesporn errich­tet wurde. Unterhalb die­ser Burganlage ließ Graf Heinrich von Bünau 1725 /​ 1726 ein eben­falls Heinrichsburg genann­tes pavil­lon­ar­ti­ges Gartenhaus nach Plänen von George Bähr errich­ten.  Die ursprüng­li­che Anlage wurde als Bodendenkmal 1938 unter Schutz gestellt, die­ser wurde 1957 erneuert.

Nünchritz: Schloss Grödel

Schloss Grödel

Wirtschaftshof 2, 3
01612 Nünchritz OT Grödel

Historisches

Auf dem Areal einer ehe­ma­li­gen Wehranlage wurde um 1746 ein Herrenhaus errich­tet, des­sen Besitzer der Oberhofjägermeister Karl Ludwig Graf von Wolffersdorf war. Erstmals wurde Grödel als Herrensitz genannt. Diese Nennung datiert auf das Jahr 1324 unter “Apecz der gen­ant ist Gredil”. 1551 erfolgte die Erwähnung als Rittergut, vier Jahre spä­ter als Vorwerk. 1858 war wie­der ein Rittergut vermerkt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Ritterguts exis­tiert nicht mehr. Die ehe­ma­lige Scheune und ein rui­nö­ses Wohnhaus wur­den 2013 abge­bro­chen. Erhalten sind noch zwei Wohn- und Wirtschaftsgebäude.

Nünchritz: Schloss Diesbar-Seußlitz

Barockschloss Diesbar-​Seußlitz

An der Weinstraße 1
01612 Nünchritz OT Diesbar-Seußlitz

Historisches

Um 1205 war ein Gut mit dem Besitzer Otto  von Suselitz bekannt. Dabei hatte es sich um eine Wasserburg gehan­delt, die schon 1226 wie­der abge­bro­chen wurde. Unter dem Markgrafen von Meißen, Heinrich dem Erlauchten, ent­stand dar­auf­hin eine Jagdresidenz. Er stif­tete das Gut mit­samt Dörfern und Grundbesitz 1268 dem Orden der Klarissinnen, die das Gut als Nonnenkloster nutz­ten. Mit der Reformation wurde das Kloster 1540 auf­ge­löst. Der Geheime Rat am säch­si­schen Hof, Dr. Simon von Pistoris, kaufte das ehe­ma­lige Kloster, ließ es in ein Wohnschloss umbauen und wan­delte das Gut in ein Rittergut um. Graf Heinrich von Bünau erwarb das Rittergut 1722 und beauf­tragte George Bähr mit dem Umbau des Schlosses und der Schlosskirche. Diese Umbauten fan­den von 1726 bis 1730.

Nachwendezeit

Bis Mai 2000 war im Schloss ein Seniorenpflegeheim untergebracht.

Heutige Nutzung

Seit 2010 befin­det sich das Schloss in Privatbesitz. Zeitweise wurde es durch Künstler und für Veranstaltungen genutzt, es soll der­zeit jedoch leer ste­hen. Eine Sanierung schei­terte laut Aussage des Eigentümers bis­lang an feh­len­den zah­lungs­kräf­ti­gen Nutzern.
(Stand: August 2016)

Nünchritz: Rittergut Roda

Rittergut Roda

Grundstraße 1
01612 Nünchritz OT Roda

Historisches

Der 1365 erwähnte Rittersitz wurde 1474 als Vorwerk erwähnt. Vor 1517 diente es als Klostergut dem Kloster Großenhain und kam danach an die Familie von Pflugk. 1696 wurde das Gut als Rittergut erwähnt. Es gehörte um 1800 der Familie von Odeleben und wurde nach­fol­gend von der Familie Seyferth und 1828 von der Familie Scholz erwor­ben. Um 1860 kam es an den Freiherrn von Palm und gehörte ab 1901 Alfred Kröber.

Heutige Nutzung

Das Wirtschaftsgebäude wird durch einen Sportverein genutzt. Das Herrenhaus steht leer.

Niesky: Vorwerk Zedlig

Vorwerk Zedlig

Zedlig Nr. 10
02906 Niesky OT Zedlig

Historisches

1768 erfolgte ein schrift­li­cher Nachweis über das Vorwerk. Es befand sich min­des­tens im Zeitraum 1822 bis 1845 im Besitz der Charlotte Sophie Gräfin von Einsiedel. Als wei­te­rer Besitzer ist Hermann Günter Freiherr von Schlotheim bekannt.

Heutige Nutzung

Das Wohnhaus des Vorwerks wird als eben sol­ches genutzt.

Niesky: Rittergut Ödernitz

Rittergut Ödernitz

Helmut-​Just-​Straße 53
02906 Niesky OT Ödernitz

Historisches

Das Rittergut ent­stand erst um 1863 unter Adolph Graf von Fürstenstein, der 1870 das Herrenhaus mit­samt Wirtschaftsgebäuden als Vierseitenhof erbauen ließ. Das Herrenhaus diente dem Gutsverwalter als Wohnhaus, wäh­rend der Graf im Ullersdorfer Schloss wohnte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde einige Umbauten vorgenommen.

Pächter war zuletzt Heinz Meinking, der auf dem Rittergut Ödernitz eine renom­mierte Saatgutzucht betrieb. Friedrich Wilhelm Graf  von Fürstenstein geriet in eine finan­zi­elle Schieflage und musste sich dar­auf­hin von sei­nem Rittergut Ödernitz tren­nen. Neuer Besitzer wurde der bis­he­rige Pächter Heinz Meinking. verkauft.

Nach 1945

Die Witwe Hildegard Meinking wurde 1945 ent­eig­net. Die LPG über­nahm das Rittergut.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren wurde das Rittergut an den Enkel der vor­ma­li­gen Besitzer ver­kauft. Sein Vorhaben, das Rittergut zu einer Schönheitsklinik aus­zu­bauen, schei­terte. Seit 2008 gibt es einen neuen Eigentümer.

Heutige Nutzung

Das Rittergut befin­det sich in Privatbesitz. Die Gebäude bedür­fen einer Sanierung, der Park einer gründ­li­chen Pflege.

Nossen: Wasserburg & Schloss Heynitz

Wasserburg & Schloss Heynitz

Nr. 8–10
01683 Nossen OT Heynitz

Historisches

Bereits 1338 waren die Herren von Heynitz fest mit dem früh­mit­tel­al­ter­li­chen Herrensitz, aus dem das spä­tere Schloss Heynitz her­vor­ging, ver­bun­den. Vermutlich bestand jedoch bereits im 10. Jahrhundert eine mit einem Wachturm ver­se­hene Schutzburg. Im 12. Jahrhundert soll ein turm­ar­ti­ger Vorgängerbau, umge­ben von einem Wall mit Holzpalisaden, ent­stan­den sein. Dieser wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts durch eine Ringmauer ersetzt, die spä­ter zum Teil über­baut wurde. 1349 wurde Jenchin von Heynnicz als Herr auf Heynitz nachgewiesen.

Ein Teil des dama­li­gen Wassergrabens ist heute noch erhal­ten, und zwar in Form eines Teiches. Im 15. Jahrhundert wurde die Burganlage ver­grö­ßert, und auch um 1510 wur­den Erweiterungsbauten getä­tigt. Etwa um 1585 war der Bau in sei­ner heu­ti­gen Form voll­endet. Von 1847 bis 1849 fan­den Umbauten am Schloss Heynitz statt, Sanierungen im Innenbereich erfolg­ten 1919/​1920. Auch für den Zeitraum von 1937 bis 1939 sind Sanierungsarbeiten ver­merkt. Über die gesamte Zeit bis 1945 befand sich Schloss Heynitz im Besitz der gleich­na­mi­gen adli­gen Familie.

Nach 1945

Nach der Enteignung wurde das Schloss viel­sei­tig unter ande­rem durch das Gemeindeamt und als Kindergarten sowie Schule genutzt. Später diente es auch Wohnzwecken und bot einer Heimatstube Raum.

Nachwendezeit

In den frü­hen 1990er Jahren fan­den umfang­rei­che Sanierungsarbeiten am Schloss Heynitz statt. 2004 erwar­ben eine Familie sowie der Förderverein Schloss Heynitz e. V. gemein­schaft­lich das Schloss von der Gemeinde.

Heutige Nutzung

Die heu­tige Nutzung schließt an eine Nutzung aus den 1930er Jahren an, die öko­lo­gisch geprägt war. Ein Museum zum Ökolandbau, ein Öko-​Café sowie Wohnungen sind geplant. Das Schlossensemble wird bereits für Kammerkonzerte, kunst­his­to­ri­sche Führungen, Eheschließungen (mit öko­lo­gi­schem Hintergrund) und Seminare genutzt. Weiterhin steht eine Ferienwohnung zur Anmietung bereit und der Arbeitskreis Sächsischer Baubiologen hat Sitz auf Schloss Heynitz genommen.

Bodendenkmalschutz

Die mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg ist durch das Schloss voll­stän­dig über­baut. Erhalten sind tro­cken­ge­legte Grabenteile sowie die Stauanlage. Bodendenkmalschutz besteht seit Ende 1972.

Niesky: Rittergut Moholz

Rittergut Moholz

Martin-​Voß-​Straße 86
02906 Niesky OT Moholz

Historisches

1652 erfolgte die erste urkund­li­che Erwähnung. Das Schloss des Rittergutes wurde im 19. Jahrhundert bau­lich verändert.

Nach 1945

Der letzte Besitzer Ernst Schneider wurde im Zuge der Bodenreform ent­eig­net. Nach 1945 wurde das auf­grund von Kriegseinwirkungen abge­brannte Schloss kom­plett abge­bro­chen. An sei­ner Stelle wurde ein Neubau mit einem Gartencenter errichtet.

Heutige Nutzung

Die Wirtschaftsgebäude wer­den zu Wohnzwecken und als Sitz einer Agrargenossenschaft sowie land­wirt­schaft­lich genutzt.

Niesky: Schloss See

Schloss See

Martin-​Voß-​Straße 24
02906 Niesky OT See

Historisches

Das Rittergut wurde 1510 schrift­lich erwähnt, aller­dings waren bereits seit dem 14. Jahrhundert adlige Besitzer bekannt. Das Schloss wurde 1783 für Johann Heinrich Gottfried von Nostitz und Jänkendorf erbaut, der das Rittergut erst im dar­auf fol­gen­den Jahr erwarb. Bereits 1791 kaufte Peter Graf von Hohenthal das Rittergut mit Schloss See. Er ver­machte den Grundbesitz sei­ner Tochter Eleonore Auguste, die mit dem Grafen Ludwig zur Lippe ver­hei­ra­tet war. Das Rittergut See wurde bis 1945 inner­halb der Familie weitervererbt.

Nach 1945

Karl Christian Prinz zur Lippe-​Weißenfels, der damals erst 15 Jahre alt war, wurde 1945 ent­eig­net. Die Familie ver­blieb in der DDR. Schloss See wurde seit den 1950er Jahren als Altenheim genutzt, wozu das Dachgeschoss aus­ge­baut wurde.

Nachwendezeit

Das Heim zog 1999 aus, das Schloss steht seit­her leer.

Heutige Nutzung

Schloss See befin­det sich in Privatbesitz, Sanierungsarbeiten ste­hen jedoch schon lange aus. Die Wirtschaftsgebäude wer­den eben­falls nicht genutzt und befin­den sich in bau­lich schlech­tem Zustand.