Ostrau: Vorwerk Schlagwitz

Vorwerk Schlagwitz

Zur Sandgrube 4 (?)
04749 Ostrau OT Schlagwitz

Historisches

Hinweise auf ein ehe­ma­li­ges Vorwerk sind in alten Urkunden sowohl 1588 als auch 1791 zu finden.

Heutige Nutzung

Heute ist im ehe­ma­li­gen Vorwerk ein Bauunternehmen ansässig.

Ostrau: Wasserburg Pulsitz

Wasserburg Pulsitz

Am Wal
04749 Ostrau OT Pulsitz

Historisches

1185 wurde erst­mals ein Herrensitz erwähnt. Hierbei han­delte es sich ver­mut­lich um eine sla­wi­sche Wasserburg, gele­gen nörd­lich am Weg zur Mühle. Die recht­eckige Innenfläche war etwa 40 x 25 m groß und war von einem Wassergraben  umge­ben. Der Burghügel ist heute nur noch leicht erhöht. Der Graben selbst ist etwa 6 m breit.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde 1973 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Ostrau: Herrenhaus Pulsitz

Herrenhaus Pulsitz

Pulsitzer Hauptstraße 14
04749 Ostrau OT Pulsitz

Historisches

Das Herrenhaus wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts erbaut. Weitere geschicht­li­che Informationen sind bis­lang nicht verfügbar.

Nach 1945

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gut durch die LPG bewirtschaftet.

Nachwendezeit

1992 erwar­ben die jet­zi­gen Betreiber des Hofguts das Gebäudeensemble und lie­ßen es umfas­send sanieren.

Heutige Nutzung

Der Hof wird als Hofgut Pulsitz betrie­ben. Das Herrenhaus ist saniert und dient Wohnzwecken. Die Wirtschaftsgebäude wer­den als Kuhstall, Käserei und Hofladen genutzt.

Ostrau: Wasserburg & Schloss Noschkowitz

Wasserburg & Schloss Noschkowitz

Schlossstraße 8
04749 Ostrau OT Noschkowitz

Historisches

Vorgängerbau des Schlosses war eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg. Noschkowitz wurde 1239 erst­mals als Herrensitz erwähnt und 1551 als Rittergut genannt. Hans von Taubenheim war ver­wandt mit Katharina von Bora und erwarb das Rittergut 1568. Er fun­gierte als Bauherr des heute noch vor­han­de­nen Nordostflügels und ver­kaufte Noschkowitz 1587 an Johann Lauterbach. Dieser hatte 1572 die Bartholomäusnacht mit­er­lebt und floh in Folge die­ser nach Italien. Nach sei­ner Rückkehr lebte er bis zu sei­nem Tod ein­sam auf Schloss Noschkowitz und schrieb Gedichte.

Von 1604 bis 1667 folgte die alt­säch­si­sche Adelsfamilie von der Sahla als Besitzer von Noschkowitz, bis 1775 die Familie von Lüttichau, Stauchitzer Linie. Hans Heinrich von Lüttichau erschoss sich 1762 auf Noschkowitz. 1775 erwarb Wolf Abraham Leberecht von Weidenbach das Schloss. Er ver­machte es sei­nem Sohn Hans August Wilhelm, der den Grundbesitz jedoch durch Misswirtschaft ver­lor. 1805 erwarb Johann Christian Gottlob Kopp das Schloss und ver­kaufte es 1814 an Christian Gottlieb Krause, der es sei­nem Stiefsohn Carl Gustav Adolf Ruppoldt überließ.

Im Erbgang gelangte Schloss Noschkowitz an des­sen Schwägerin Amalie Augusta Schreiber, die 1844 Gustav Friedrich Theodor von König ehe­lichte und die­sem die Güter über­trug. Nach sei­nem Tod 1885 folgte als Besitzer sein Sohn Georg Wilhelm, der aber bereits sie­ben Jahre spä­ter selbst ver­starb. Schloss Noschkowitz ging nun an Albert von König aus der preu­ßi­schen Linie der Familie über. Unter ihm ent­stand die Kapelle im zuvor ange­leg­ten eng­li­schen Landschaftspark, in wel­cher er 1913 bestat­tet wurde. Sein Neffe Werner von Dittrich erbte den Grundbesitz, der sich damals in Verwaltung von Hans von Lüders befand und von die­sem her­un­ter­ge­wirt­schaf­tet wurde.

Der letzte Rittergutsbesitzer war Walter Uhlemann, des­sen Vater Schloss Noschkowitz 1932 bei einer Versteigerung erwarb. Danach begann eine zwei­jäh­rige Sanierungsphase, bei wel­cher zunächst die land­wirt­schaft­li­chen Flächen nutz­bar gemacht wur­den. Es schloss sich die bis­lang letzte Sanierung der Gebäude an, die auch eine neue Dacheindeckung beinhal­tete. Als die Familie Uhlemann ein­zog, wurde auch die Kaltblut-​Pferdezucht auf dem Rittergut eingeführt.

Nach 1945

Im Frühjahr 1945 kehrte Walter Uhlemann aus ame­ri­ka­ni­scher Kriegsgefangenschaft zurück, wurde jedoch kurz dar­auf in rus­si­sche Gefangenschaft ver­schleppt. Die Bodenreform wurde auf dem Rittergut voll­zo­gen, wobei 116 ha an Neubauern ver­teilt wur­den, wäh­rend 140 ha beim neu­ge­grün­de­ten Volkseigenen Gut Noschkowitz verblieben.

Ende 1949 kehrte Herr Uhlemann aus der rus­si­schen Kriegsgefangenschaft zurück. Eine Rückkehr nach Schloss Noschkowitz war jedoch auf­grund eines Verweises aus­ge­schlos­sen. Er sie­delte zu sei­ner Familie über, die bereits seit Ende 1945 im Haus der Schwiegereltern in Mügeln Unterschlupf gefun­den hatte. Walter Uhlemann starb 95-​jährig. Er hatte Noschkowitz nie wie­der betreten.

Nachwendezeit

Das Volksgut wurde 1990 auf­ge­löst und von der Treuhand über­nom­men. Diese ver­pach­tete die Agrarflächen an Fremdunternehmen. Ein öster­rei­chi­sches Ehepaar erstei­gerte Schloss Noschkowitz 1999.

Heutige Nutzung

Schloss Noschkowitz befin­det sich in Privatbesitz und dient Wohnzwecken. Wenige Sanierungsarbeiten wur­den aus­ge­führt, es besteht wei­te­rer Sanierungsbedarf.

Bodendenkmalschutz

Die frü­here Wasserburg wurde 1973 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Sie wurde durch das Schloss über­baut, erhal­ten ist ledig­lich ein was­ser­füh­ren­der Graben mit Erweiterung zum Teich.

Ostrau: Rittergut Niedersteina

Rittergut Niedersteina

04749 Ostrau OT Wutzschwitz

Historisches

1350 war ein Allodium (Einzelgut) ver­zeich­net, wel­ches 1555 als Vorwerk genannt wurde. Seit 1578 wurde es als Rittergut bezeich­net. Es wurde noch 1764 als eigen­stän­di­ges Rittergut bezeich­net, spä­ter aber dem Rittergut Oberwutzschwitz zuge­schla­gen. Die Gebäude wur­den bereits 1856 abge­ris­sen. Als Besitzer waren unter ande­rem die Familien von Leipziger und von Hackeborn sowie Hugold Dietrich von Zehmen bekannt.

Heutige Nutzung

Das Rittergut ist nicht mehr vorhanden.

Ostrau: Herrenhaus Beutig

Herrenhaus Beutig

Nr. 1
04749 Ostrau OT Beutig

Historisches

Das Freigut Beutig ent­stand im 17. Jahrhundert, als Familie Gasch zwei Höfe zusam­men­le­gen ließ. Familie Gasch wurde mit beson­de­ren Rechten aus­ge­stat­tet, so dass ihr neu gegrün­de­ter Hof, den sie bis 1875 in Familienbesitz behiel­ten, zum Freigut avan­cierte. 1877 erwarb Julius Müler das Freigut Beutig und ließ das Herrenhaus errich­ten. Gerhard Müller war ab 1925 Besitzer des Freiguts.

Nach 1945

Das Freigut Beutig fiel nicht unter die Bodenreform, den­noch flüch­tete die Familie Müller und das Freigut wurde von der LPG vereinnahmt.

Nachwendezeit

Eine Erbin der Familie Müller erhielt das Freigut Beutig 1990 zurück und ver­kaufte den Hof. Die neuen Eigentümer grün­de­ten einen Landwirtschaftsbetrieb und sanier­ten das her­un­ter­ge­kom­mene Herrenhaus. Die maro­den Wirtschaftsgebäude wur­den teils saniert, teils abgerissen.

Heutige Nutzung

Die Eigentümer woh­nen im Herrenhaus und bie­ten Ferienwohnungen an, zudem betrei­ben sie auf dem Hofgut Landwirtschaft.

Ostrau: Rittergut Oberlützschera

Rittergut Oberlützschera

04749 Ostrau OT Oberlützschera

Historisches

Das ehe­ma­lige Rittergut gehörte Balthasar von Kobershain. Wilhelm von Meißen ver­wan­delte es in drei Bauerngüter. 1530 hat das Rittergut schon nicht mehr bestanden.

Ostrau: Herrenhaus Goldhausen

Herrenhaus Goldhausen

Goldhausener Straße 5
04749 Ostrau OT Goldhausen

Historisches

Das Herrenhaus wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts erbaut. Doch bereits im Mittelalter bestand ein Herrensitz. Hier wer­den der Ritter Heinrich von der Jahna um 1360 und Dietrich von Honsberg um 1460 genannt. Um 1600 ist die Familie von Seyfertitz als Besitzer bekannt. Ihr folgte Mitte des 18. Jahrhunderts die Familie von Hopfgarten. Seit 1808 bis min­des­tens 1855 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie Kretzschmar.

Nach 1945

Sowohl das Herrenhaus als auch einige Wirtschaftsgebäude wur­den nach 1945 abgerissen.

Heutige Nutzung

Erhalten sind ledig­lich noch ein Wirtschaftsgebäude und die Reste der ehe­ma­li­gen Einfahrt. Die Nutzung des Areals ist land­wirt­schaft­lich geprägt.

Oschatz: Rotes Vorwerk (Praschwitz)

Rotes Vorwerk

Bahnhofstraße
04758 Oschatz

Historisches

Das Vorwerk ist unter den Namen Vorwerk Pratschitz, Vorwerk Praschwitz, Vorwerk vor dem Brüdertor sowie Rotes Vorwerk bekannt, wird über­wie­gend jedoch mit letz­te­rer Bezeichnung ver­wen­det. Es gilt als der eigent­li­che Vorläufer der heu­ti­gen Krankenhauses am Stadtpark.

Die urkund­li­che Ersterwähnung als Vorwerk erfolgte 1476, obgleich das Gut bereits im 12. Jahrhundert ent­stan­den sein soll. Der Ursprungsbau des Vorwerkes stammt aus dem 16. Jahrhundert.

1838 über­nahm die Stadt Oschatz das Vorwerk aus dem Besitz der Kirche zur Nutzung als Hospital. Die ers­ten Krankenstuben wur­den zwei Jahre spä­ter belegt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts platzte das Hospital aus allen Nähten und der Neubau eines grö­ße­ren Krankenhauses wurde voran getrie­ben. 1895 wurde das Krankenhaus im Roten Vorwerk geschlos­sen. Hauptgebäude und Nebengebäude wur­den zu Wohnzwecken ver­mie­tet. Die Scheune wurde ver­pach­tet, spä­ter aber für kom­mu­nale Zwecke genutzt.

Nachwendezeit

Das Nebengebäude und die Scheune wur­den 2004 abgerissen.

Heutige Nutzung

Das noch vor­han­dene Hauptgebäude steht leer. Es soll einem Parkplatz wei­chen. Aufgrund sei­ner bedeu­tungs­vol­len Historie for­miert sich Widerstand gegen den Abriss.
(Stand: August 2016)