Wasserburg & Schloss Cunnersdorf
Schönbacher Straße 8 (Wirtschaftsgebäude)
01920 Kamenz OT Cunnersdorf
Historisches
1362 wurde erstmals ein Herrensitz genannt, 1432 ein Rittersitz. Sechs Jahre später war Georg von Heinrichsdorf als Rittergutsbesitzer erwähnt. 1473 erwarb Rule von Bloschdorf das Rittergut. 1515 übernahm es Jacob von Ponickau. 1580 wurde W. G. W. von Rechenberg Besitzer des Gutes, welches seit 1618 als Rittergut bezeichnet und 1622 vom Stadtrat von Kamenz erworben wurde.
1700 wurde die alte Cunnersdorfer Wasserburg fast vollständig abgerissen.
Um 1700 wurde das neue Schloss errichtet. 1806 übernahm Ehrenfried Lobegott von Lippe das Rittergut, in dessen Familienbesitz es sich bis zur Enteignung 1945 blieb. Dabei übernahm nach 1938 der Sohn von Georg Bernhard von Lippe die Verwaltung des Rittergutes, gefolgt von den Schwiegersöhnen Friedrich Heinrich Gotthold von Vangerow und Gustav Adolf Pabst.
Wasserburg
Zur früheren Wasserburg und ihrem Standort gibt es widersprüchliche Angaben in den vorliegenden Quellen.
Die Wasserburg soll sich einerseits an anderer Stelle im Ort als das spätere Schloss befunden haben. Der Wassergraben soll größtenteils zugeschüttet und später teilweise durch ein Wohnhaus überbaut worden sein. Außerdem sollen Grabenreste zu Teichen erweitert worden sein.
Dem gegenüber stehen Informationen, dass Reste der alten Wasserburg im Keller eines der zu Wohnraum umgebauten Wirtschaftsgebäude zu finden wären. Zudem soll sich die Wasserburg im südöstlichen Bereich des Guts befunden haben. Ausgehend von der vorgenannten Adressangabe lassen sich in diesem Bereich keine Teiche vor Ort finden.
Nach 1945
Nach der erfolgten Enteignung wurde das Schloss im Zuge der Bodenreform abgerissen. Der Schlussstein, der seit 1700 den Eingang des Schlosses zierte, wurde zur Kirche gebracht. Unter anderem durch den Umbau ehemaliger Wirtschaftsgebäude des Rittergutes wurden Neubauernstellen geschaffen.
Bodendenkmalschutz
Der ehemalige Standort der Wasserburg wurde durch ein Wohnhaus überbaut. Seit 1935 steht die Anlage als Bodendenkmal unter besonderem Schutz, welcher 1971 erneut ausgestellt wurde.