Hochkirch: Rittergut Niethen

Rittergut Niethen

Niethen 1
02627 Hochkirch OT Niethen

Historisches

Das Rittergut ging ver­mut­lich aus der ehe­ma­li­gen Fluchtburg her­vor, als diese zum Rittersitz aus­ge­baut wurde. 1338 erfolgte die Nennung eines Herrensitzes unter Conradus Nydener. Die Ersterwähnung des Rittergutes erfolgte 1424. Die Besitzer, die Familie Niethen, war ein Jahr zuvor in den Adelsstand erho­ben wor­den. Die Chronik belegt ca. 30 Besitzer. Um 1904 wurde Karl Gottlob Ferdinand von Diepow Rittergutspächter. Von 1936 bis 1944 war das Gut unter­ver­pach­tet an das Ehepaar Hasche.

Nach 1945

Das Rittergut fiel nicht unter die Bodenreform und blieb in Privatbesitz der Familie von Diepow. 1952 wurde ihr vor­ge­wor­fen die Auflagen hin­sicht­lich der Feldbestellung nicht erfüllt zu haben. Daraufhin wurde staat­li­cher­seits ein Treuhänder auf dem Gut ein­ge­setzt, der es in genos­sen­schaft­li­ches Eigentum über­führte. Die Gutsgebäude verfielen.

Nachwendezeit

1991 kün­digte das Landratsamt der LPG das Nutzungsrecht. 1995 kaufte ein west­fä­li­scher Bauer das Rittergut Niethen. Der Eigentümer bezog mit sei­ner Familie 1997 ein neu errich­te­tes Wohnhaus auf dem Gelände. Das ehe­ma­lige Gutshaus wurde 2005 auf­grund sei­nes schlech­ten Zustandes zum Abriss frei­ge­ge­ben. An Stelle des alten Gutshauses soll eine Wagenremise errich­tet wer­den. Die Bergscheune wurde saniert, für 2010 war die Wiederherstellung des Waschhauses geplant.

Heutige Nutzung

Auf dem vor­ma­li­gen Rittergut Niethen wird gewohnt und Landwirtschaftsbau betrieben.

Hochkirch: Schloss Kuppritz

Schloss Kuppritz

Nr. 21
02627 Hochkirch OT Kuppritz

Historisches

Ein Herrensitz war erst­mals 1225 urkund­lich unter Otto de Kopericz miles erwähnt. Aus dem Herrensitz ent­wi­ckelte sich ein Vorwerk und aus die­sem wie­derum ein Rittergut. Als sol­ches wurde es urkund­lich erst­mals 1550 bezeich­net. Das Rittergeschlecht derer von Kopperitz ver­ließ 1350 das sor­bi­sche Gebiet. Die fol­gen­den Herren auf Kuppritz waren unter ande­rem die Familien von Leubnitz und von Gersdorf.

Das Schloss wurde 1773 erbaut und um 1930 umge­baut. Der Bau erfolgte unter Einbeziehung eines Vorgängerbaus. Dr. Rudolf Elwir Hähnel erwarb das Rittergut Kuppritz 1875. Er ver­erbte es sei­nem Enkel Hans von Loeben. Kuppritz besitzt einen klei­nen Park, wel­cher von Hans von Loeben 1937 ange­legt wurde.

Nach 1945

Hans von Loeben wurde 1945 ent­eig­net. Er flüch­tete mit sei­ner Familie in den Westen. Das Schloss wurde in ein Mehrfamilienhaus umge­nutzt und das Rittergut aufgeteilt.

Nachwendezeit

Die Gemeinde ließ das Schloss sanieren.

Heutige Nutzung

Schloss Kuppritz wird bewohnt.

Sohland (Spree): Burg Frühlingsberg

Burg Frühlingsberg

Schlossberg
02689 Sohland (Spree)

Historisches

Die Burg befand sich nörd­lich vom Ort und öst­lich vom Stausee Sohland auf dem 337 m hohen Schlossberg. Es han­delte sich um eine Höhenburg, von wel­cher die halb­runde Vorburg mit einem halb­run­den Abschnittswall noch recht gut erhal­ten ist.

Bodendenkmalschutz

Die Turmhügelburg wurde erst­mals 1939 und erneut 1971 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Schmölln-​Putzkau: Wasserburg & Rittergut Putzkau

Wasserburg & Rittergut Putzkau

Ottendorfer Straße 6
01877 Schmölln-Putzkau

Historisches

Die Brüder Haugwitz wur­den 1379 die ers­ten Besitzer des in die­sem Jahr erst­mals erwähn­ten Rittersitzes “villa pocz­kow”. Hierbei han­delte es sich ver­mut­lich um die Wasserburg, deren mini­male Grabenreste sich im Gutsbereich befin­den. Seit 1538 war von einem Rittergut die Rede.

Die Ära der Familie von Haugwitz auf Putzkau endete 1615, als das Rittergut an Christoph von Schleinitz ver­kauft wurde. Ihm folgte Heinrich Freiherr von Friesen. 1726 wurde das Rittergut Putzkau Graf Jakob Heinrich Reichsgraf von Flemming über­tra­gen. Er starb bereits zwei Jahre spä­ter in Wien und wurde in einer Nacht- und Nebelaktion auf sein Gut in Putzkau gebracht, um anschlie­ßend in der Gruft in der Putzkauer Kirche bei­gesetzt zu werden.

Weitere Besitzer waren 1729 Karl Heinrich Graf von Hoym und 1747 Heinrich Graf von Brühl. 1751 wurde das Rittergut von Freiherr Andreas von Riaucour gekauft. Unter ihm erfolg­ten umfang­rei­che Bauarbeiten, bei denen unter ande­rem das Torhaus mit einem Barocktürmchen ent­stand. Adam Graf von Schall-​Riacour über­nahm das Rittergut 1889. Er war der letzte Besitzer des Ritterguts Putzkau bis zur Enteignung.

Nach 1945

Im Rahmen der Bodenreform wurde Adam Graf von Schall-​Riaucour ent­eig­net. Zunächst nutz­ten Umsieder das Herrenhaus zu Wohnzwecken, 1957 wur­den darin ein Kindergarten und eine Kinderkrippe ein­ge­rich­tet. Wegen Baufälligkeit und aus­blei­ben­den Sanierungsarbeiten wurde das Barocktürmchen auf dem Torhaus 1963 abge­tra­gen. Im glei­chen Jahr zog eine Zahnarztpraxis im Herrenhaus ein.

Nachwendezeit

In der Nachwendezeit stand das Herrenhaus einige Jahre leer. Der orts­an­säs­sige Jugendclub begann 1997 einige Räume für seine Zwecke zu nut­zen. 2006 wurde der Verein Initiative Rittergut Putzkau e. V. gegrün­det. Das Herrenhaus Putzkau befin­det sich im Besitz der Gemeinde, wel­che eine umfas­sende Sanierung auf Betreiben des Vereins ver­an­lasste. Die Sanierung des Herrenhauses begann 2007 und konnte durch tat­kräf­tige Unterstützung von Bürgern, orts­an­säs­si­gen Betrieben und Vereinen bereits Anfang 2008 abge­schlos­sen wer­den. 2014 wur­den die ehe­ma­lige Brennerei und wei­tere Nebengebäude wegen Einsturzgefahr abgerissen.

Heutige Nutzung

Das Rittergut wird als zen­tra­ler Anlaufpunkt für Vereine genutzt. Das Herrenhaus kann außer­dem für Feierlichkeiten ange­mie­tet werden.

Kontakt: Initiative Rittergut Putzkau e. V.: rittergut-putzkau@web.de
(Bitte kopie­ren Sie die E‑Mail-​Adresse, sie ist aus Gründen des Spamschutzes nicht anklickbar.)

Bodendenkmalschutz

Von der ehe­ma­li­gen Wasserburg sind noch wenige Grabenreste vor­han­den. Bodendenkmalschutz besteht seit 1937, erneu­ert wurde die­ser Mitte 1960.

Göda: Rittergut Spittwitz

Rittergut Spittwitz

Rosenweg 1
02633 Göda OT Spittwitz

Historisches

Die erste Erwähnung des Rittergutes erfolgte 1562. Um 1700 wurde das Herrenhaus errich­tet, sein Anbau ent­stand in der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Julius Ernst von Zenker erwarb das Rittergut 1868. Er ver­kaufte es 1891 an Odilo Willi Hesse. Dessen Erben ver­äu­ßer­ten das Rittergut an Manfred Heiber.

Nach 1945

Obwohl das Rittergut Spitzwitz klei­ner als 100 Hektar war, wurde die Enteignung im Rahmen der Bodenreform voll­zo­gen. Auf dem Rittergutsgelände wurde 1966 ein Betonwerk errich­tet. Dazu muss­ten die Rittergutsgebäude wei­chen, sie wur­den abge­tra­gen. Das Herrenhaus wurde zu Wohnzwecken genutzt.

Nachwendezeit

Die Nutzung des Herrenhauses zu Wohnzwecken und der Betrieb des Betonwerkes dau­er­ten an.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Spittwitz wird nach wie vor bewohnt. Es besteht umfas­sen­der Sanierungsbedarf. Das Betonwerk ist wei­ter­hin in Betrieb.

Großdubrau: Wasserburg Altes Schloss Großdubrau

Wasserburg Großdubrau

Altes Schloss | Das alte Schloss
02694 Großdubrau

Historisches

Die mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg wird auch als Altes Schloss bezeich­net. Sie befand sich am öst­li­chen Ortsrand in einer Bauchaue und bestand aus einem Turmhügel mit einem umlau­fen­den, was­ser­füh­ren­den Graben.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz besteht für die Burganlage seit 1935. Dieser wurde Ende 1958 erneuert.

Großpostwitz: Vorwerk Großpostwitz

Vorwerk Großpostwitz

02692 Großpostwitz

Historisches

Bereits um 1331 soll ein Herrensitz im dama­li­gen Bustewitz bestan­den haben. Um 1413 war ein Rittersitz exis­tent, aus dem 1507 das Vorwerk her­vor ging. Da wei­tere Angaben bis­lang nicht in Erfahrung gebracht wer­den konn­ten, ist davon aus­zu­ge­hen, dass das Vorwerk nicht lange Betand hatte und wie­der auf­ge­löst wor­den war.

Kamenz: Rittersitz Schönbach

Rittersitz Schönbach

01920 Kamenz OT Schönbach

Historisches

Schönbach konnte als Rittersitz 1562 nach­ge­wie­sen wer­den. Die Grundherrschaft oblag dem Kloster Marienstern. Weitere Informationen über den Rittersitz Schönbach lie­gen der­zeit nicht vor.

Sohland (Spree): Rittergut Niedersohland

Rittergut Niedersohland

Metzradts Hof
Rosenbachstraße 2
02689 Sohland an der Spree

Historisches

Das Rittergut wurde als sol­ches 1777 urkund­lich erwähnt. 1728 war Kaspar Ernst von Metzradt als Besitzer ver­zeich­net. Das Rittergut Niedersohland wurde 1750 unter dem Grafen zu Solms-​Sonnenwalde mit dem Rittergut Wendischsohland ver­ei­nigt. Beide Güter wur­den 1803 vom Grafen Joseph August von Seilern und Aspang und 1842 von der Familie von Nostitz-​Wallwitz gekauft.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung von Benno von Nostitz-​Wallwitz. Das Herrenhaus wurde 1970 abgerissen.

Heutige Nutzung

Wirtschaftsgebäude sind noch vorhanden.

Schmölln-​Putzkau: Rittergut Schmölln

Rittergut Schmölln

Am Rittergut 1
01877 Schmölln-Putzkau

Historisches

Die Geschichte des Rittergutes reicht bis an den Beginn des 10. Jahrhunderts zurück, als Schmölln als Lehen ver­ge­ben und das spä­tere Rittergut begrün­det wurde. Die erste Erwähnung als Rittersitz erfolgte 1412, die Nennung als Rittergut datiert auf das Jahr 1619. Durch zahl­rei­che Besitzerwechsel und Teilungen sowie Zusammenlegungen bestan­den 1580 die Rittergüter Nieder‑, Mittel- und Ober-​Schmölln. Ab 1700 kam noch das Rittergut Neu-​Schmölln dazu, 1732 waren nur noch zwei Güter benannt, im Jahre 1850 wie­derum drei.

1736 erwarb Johann Georg Benada das Rittergut Schmölln und ver­erbte es 1746 sei­ner Tochter Johanna Dorothea Matthäi. Das heute erhal­tene Herrenhaus wurde zwi­schen 1746 und 1750 in ihrem Auftrag errich­tet. Weitere Besitzer waren die Familie von Zehmen von 1781 bis 1841 sowie der Hofschauspieler Emil Devrient, der das Rittergut als Tuskulum nutzte. Ihm folg­ten die Herren Päßler sowie Schmatz. 1910 kamen die drei Schmöllner Rittergüter in den Besitz der Berliner Landesbank.

Nach 1945

Das Rittergut Schmölln fiel unter die Bodenreform und wurde ent­eig­net. Der geplante Abbruch nach dem Zweiten Weltkrieg konnte ver­hin­dert wer­den und das Herrenhaus wurde als Wohnhaus für Umsiedler und Vertriebene genutzt. Ab 1950 diente es als Kindergarten, Grundschule und Bibliothek, sechs Jahre spä­ter kam ein Heimatmuseum dazu. Im Kellergeschoss wurde die Küche der LPG eingerichtet.

Nachwendezeit

Seit 1989 stand das Herrenhaus leer. Die Gemeinde ver­kaufte das mitt­ler­weile stark sanie­rungs­be­dürf­tige Herrenhaus 1994 an pri­vat. Dessen Sanierungskonzept schei­terte jedoch und das Herrenhaus stand wei­ter­hin leer. Ein Förderverein erwarb das Herrenhaus nach 2010 und bemühte sich eben­falls um den Erhalt des Gebäudes durch eine schritt­weise Sanierung.

Heutige Nutzung

Mittlerweile befin­det sich das Herrenhaus des Ritterguts Schmölln wie­der in Privatbesitz. Die Sanierung ist in vol­lem Gange. Das linke Wirtschaftsgebäude ist rui­nös. Weitere Wirtschaftsgebäude befin­den sich in sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand.
(Fotos: April 2023)