Käbschütztal: Rittergut Löthain

Rittergut Löthain

Am Römerhaus 3a‑d
01665 Käbschütztal OT Löthain

Historisches

In Löthain bestand bereits um 1435 ein Vorwerk. Es befand sich im spä­te­ren 15. Jahrhundert im Besitz der Familie von Heynitz und wurde 1551 als Rittergut bezeich­net. 1690 befand sich das Rittergut Löthain im Besitz der Familie Vitzthum von Eckstädt und kam 1796 an die Familie von Römer, nach wel­cher das Rittergut auch als Römerhaus bezeich­net wird. Seit 1845 war das Rittergut Löthain an die Familie Steiger ver­pach­tet. Die Bausubstanz des Römerhauses stammt über­wie­gend aus dem 18. Jahrhundert und erlebte um 1900 Umbauten.

Nach 1945

Die Familie von Römer wurde wie vie­ler­orts auch andere Rittergutsbesitzer 1945 ent­eig­net. Das Pächterhaus wurde bis 1947 abgerissen.

Nachwendezeit

Bis zum Jahr 2000 befand sich das Herrenhaus in Gemeindebesitz und wurde als Schule sowie zu Wohnzwecken genutzt. In einem Nebengebäude befand sich ein Kindergarten.

Heutige Nutzung

2001 wurde das Herrenhaus von pri­vat erstei­gert. Es ist seit­her unge­nutzt und ist umfas­send sanie­rungs­be­dürf­tig. Seit eini­gen Jahren wird es wie­der zum Verkauf angeboten.

Klipphausen: Rittergut Pegenau

Rittergut Pegenau

Altes Rittergut 2, 4, 8, 10
01665 Klipphausen OT Pegenau

Historisches

Seit 1428 war ein Vorwerk Pegenau bekannt, das bis 1850 dem Rittergut Scharfenberg unter­stand. Das Vorwerk kam 1428 in den Besitz der Herren von Miltitz und ver­blieb in deren Familienbesitz bis 1850, als das spä­tere Rittergut Pegenau an die Familie Oehmichen ver­kauft wurde. Mit dem Bau des Rittergutes wurde 1851 begon­nen, das Herrenhaus ent­stand um 1857 /​ 1858. Vermutlich wur­den um 1900 Veränderungen bzw. Sanierungen vor­ge­nom­men. Max von Oehmichen ver­starb 1938 und seine Enkel erb­ten das Rittergut Pegenau. Sie ver­äu­ßer­ten es im fol­gen­den Jahr an den Landwirt Erich Roßberg.

Nach 1945

1945 wurde die Familie Roßberg ent­eig­net. Das Rittergut Pegenau war bis dahin das größte und wirt­schaft­lich bedeut­samste Rittergut der Gegend.

Nachwendezeit

Bis 2004 war im Herrenhaus eine Mittelschule untergebracht.

Heutige Nutzung

Heute befin­den sich im sanier­ten Herrenhaus Wohnungen.

Käbschütztal: Rittergut Porschnitz

Rittergut Porschnitz

Porschnitz 1, 1a
01665 Käbschütztal OT Porschnitz

Historisches

1231 wurde ein Herrensitz unter Godeboldus de Borsnitz erwähnt, 1519 ein Vorwerk und seit 1696 ein Rittergut. Die Gebäude des Ritterguts wurde 1704 erbaut und im 19. Jahrhundert bau­lich verändert.

Nach 1945

Das Herrenhaus brannte 1963 ab, seine Reste wur­den abgetragen.

Heutige Nutzung

Erhalten sind ein Wohnstallhaus und ein Wirtschaftsgebäude.

Klipphausen: Schloss Weistropp

Schloss Weistropp

Kirchstraße 8 & 9
01665 Klipphausen OT Weistropp

Historisches

Bereits im 13. Jahrhundert wurde unter den Herren von Miltitz eine Burg im heu­ti­gen Weistropp zur Verteidigung gegen die sla­wi­schen Stämme. 1413 erfolgte die erste Erwähnung eines Vorwerks, 1551 die eines Ritterguts. Seit 1595 war Heinrich von Eckersberg Besitzer des Rittergutes und galt auch als Bauherr des 1601 errich­te­ten Schlosses. 1644 ver­kaufte die Familie von Eckersberg das Rittergut an die Familie von Gründerode, die 1661 Erweiterungsbauten vor­neh­men ließ.

Von 1717 bis 1744 befand sich das Schloss im Besitz der Freiherrenfamilie von Sayffertitz, die 1723 einen Umbau des Schlosses ver­an­lasste. Durch Heirat kam das Schloss 1769 an Graf Curt Adolph von Tottleben und ver­blieb dort unter einer gering­fü­gi­gen Erweiterung bis 1822. Dann wurde das Schloss vom Kaiserlich Österreichischen Generalkonsul Jacob von Krause erwor­ben, der das Rittergut aus­bauen ließ. Unter dem Besitzer Dr. Keil erfolg­ten 1873 wei­tere Um- und Erweiterungsarbeiten am Schloss Weistropp. 1890 ging der Grundbesitz an die Erben von Dr. Adolph Keil über, die Schloss Weistropp an Gregor William Bellmann veräußerten.

Nach 1945

1945 wurde Gregor William Bellmann ent­eig­net. Das Schloss diente in der Folgezeit als Gemeindeamt, Schule, Jugendclub und Wohnhaus, das Rittergut wurde von einer LPG genutzt.

Nachwendezeit

Nach lan­gen Jahres des Leerstand wurde Schloss Weistropp 2006 von der Gemeinde an ein Dresdner Ehepaar ver­kauft. Diese ver­kauf­ten das Schloss nur fünf Jahre spä­ter an ein Immobilienunternehmen. Zwischen 2014 und 2016 wurde Schloss Weistropp auf­wen­dig saniert.

Heutige Nutzung

Schloss Weistropp wird als Eigentumswohnanlage genutzt.

Käbschütztal: Rittergut Deila

Rittergut Deila

Deila 1
01665 Käbschütztal OT Deila

Historisches

In Deila wurde bereits 1256 ein Rittersitz erwähnt, der 1551 als Rittergut auf­ge­führt wurde. Es wurde zwi­schen 1776 und 1793 erbaut. Es ist eines der Rittergüter, über die lei­der nicht viele Informationen zu fin­den sind, obgleich es sich um ein ver­hält­nis­mä­ßig gro­ßes Objekt han­delt. Adolph Steiger kam 1921 in den Besitz des Ritterguts Deila.  Dessen gleich­na­mi­ger Sohn war der letzte Gutsbesitzer.

Nach 1945

Das Rittergut war klei­ner als 100 Hektar und fiel damit nicht unter die Bodenreform. Dennoch galt die Familie als “Großbauern”. Sie sah sich erheb­li­chen Repressalien aus­ge­setzt und flüch­tete. Nach 1945 erfolg­ten optisch nach­tei­lige Abbrucharbeiten am Rittergut, die in den 1970er Jahren fort­ge­führt worden.

Nachwendezeit

Die Erben von Adolph Steiger erhiel­ten den Familienbesitz zurück. Sie ver­kauf­ten ihn an neue Eigentümer.

Heutige Nutzung

Die sanie­rungs­be­dürf­tige Vierseitenanlage befin­det sich in Privatbesitz und steht leer, nur im Torgebäude ist eine Wohnung belegt. Das Gut besteht aus Wohnhaus, Torhaus sowie meh­re­ren Wirtschafts- und Stallgebäuden.

Klipphausen: Vorwerk Reppnitz

Vorwerk Reppnitz

Reppnitzer Rittergut 1–5
01665 Klipphausen OT Reppnitz

Historisches

1456 wurde das Vorwerk des Schlosses Scharfenberg erst­ma­lig erwähnt. Seit 1457 befand sich das Vorwerk im Besitz der Herren von Miltitz. 1850 wurde es von der Familie Oehmichen erworben.

Nach 1945

Die Familie Oehmichen wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk steht seit meh­re­ren Jahren leer.

Käbschütztal: Rittergut Leutewitz

Rittergut Leutewitz

Leutewitz 1
01665 Käbschütztal OT Leutewitz

Historisches

Frühere Besitzer des Ritterguts Leutewitz waren ab 1486 Gunter von Kertzsch und ab 1504 die Familie von Nitzschwitz. Unter ihr erfolgte 1554 die Nennung als Rittergut. Es folg­ten Johann Adam Hamm und Hans Ernst von Warnsdorf. 1623 war Hieronymus von Nischwitz als Eigentümer benannt. Das Gut wech­selte 1764 erneut den Besitzer, die neuen Eigentümer, die Familie Steiger, wur­den ab 1805 durch ihre Merinoschafzucht bekannt. Die Familie Steiger stieg sowohl durch die Schafzucht als auch durch Saatgutverkauf von ein­fa­chen Bauern zu Vorzeigelandwirten auf und besaß das Rittergut Leutewitz bis zur Enteignung.

Das Herrenhaus wurde im 17. Jahrhundert errich­tet und im 18. Jahrhundert im Barockstil umge­baut. 1895 erfolg­ten erneute Umbauten, die Otto Steiger beauf­tragt hatte.

Noch 1945

Das Rittergut blieb von der Enteignung 1945 nicht ver­schont und wurde als VEB wei­ter­ge­führt bis zur Schließung 1990.

Nachwendezeit

1998 erwarb eine Baufirma das Gut und sanierte die Gebäude umfassend.

Heutige Nutzung

Das Rittergut dient heute Wohnzwecken und beher­bergt auch einige Büroflächen.

Klipphausen: Rittergut Oberpolenz

Rittergut Oberpolenz

Hauptstraße 23
01665 Klipphausen OT Polenz

Historisches

Polenz befand sich von 1180 bis ins 14. Jahrhundert im Besitz der Familie von Polenz, wobei Cristianus de Polenzke als ers­ter Herr auf Polenz nach­ge­wie­sen wurde. Ihnen folg­ten die Familien von Karras, von Taubenheim, Ziegler, von Schönfeld und von Krostewitz. 1547 oder 1548 über­nahm Magnus von Bernstein den Polenzer Grundbesitz. Er ließ um 1550 das bestehende alte Schloss errich­ten. Nach sei­nem Tod 1588 teil­ten seine bei­den Söhne den Besitz in Oberpolenz und Niederpolenz auf. Eine andere Quelle besagt, dass erst ab 1696 beide Rittergüter nach­weis­bar gewe­sen seien.

1789 ver­kaufte Heinrich Siegmund von Bärenstein das Rittergut Oberpolenz an Ferdinand Bernhard von Watzdorf, der um 1800 den Neubau des Herrenhauses ver­an­lasste. 1810 befand sich das Rittergut im Besitz des Johann Gottlieb Fichtner, der das Rittergut Oberpolenz im Jahr zuvor erwor­ben hatte. Bis 1858 wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Unter ihnen befan­den sich die Familien Klotz, Görner sowie Wolf. Als letz­ter Besitzer ist die Familie Barth ver­merkt, die 1858 das Rittergut Oberpolenz erwarb.

Nach 1945

Die Familie Barth wurde 1945 ent­eig­net. Nach der Enteignung diente das Herrenhaus der Gemeindeverwaltung. Es ver­fügte über eine Verkaufsstelle und diente ebenso Wohnzwecken. Das älteste Gebäude des Rittergutes Oberpolenz war das soge­nannte Nonnenhaus aus dem 15. Jahrhundert. Es wurde nach dem Zweiten Weltkrieg abge­tra­gen, um Baumaterial zu gewinnen.

Nachwendezeit

2006 erfolgte der Verkauf durch die Gemeinde an einen Privateigentümer.

Heutige Nutzung

Die Wohnraumnutzung dau­ert fort.

Käbschütztal: Rittergut Barnitz

Rittergut Barnitz

Barnitz Nr. 1
01665 Käbschütztal OT Barnitz

Historisches

Möglicherweise exis­tierte bereits im frü­hen 13. Jahrhundert ein Herrensitz, der 1696 als Rittergut nach­weis­bar ist. Im Jahr 1731 ist die Familie von Köhler benannt, unter der im glei­chen Jahr der Bau der Herrenhauses erfolgte. Weitere Besitzer waren die Herren von Zehmen und die Familie Steiger. Seit 1901 ist die Familie Oehmichen als Besitzer ver­zeich­net, die in den Jahren 1912 und 1913 den Umbau des Herrenhauses vornahm.

Nach 1945

Fritz Oehmichen wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus diente nach­her als Arztpraxis, Kindertagesstätte, Kultur- und Wohnhaus.

Nachwendezeit

Ab 1997 erfolgte eine drei­jäh­rige Sanierungszeit.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient wei­ter­hin als Kita der Johanniter Unfallhilfe und ver­fügt zudem im Dachgeschoss über Wohnraum.

Klipphausen: Burg & Schloss Scharfenberg

Burg & Schloss Scharfenberg

Schlossweg 1
01665 Klipphausen OT Scharfenberg

Historisches

Die erste urkund­li­che Erwähnung von 1227 zeugt von “cas­tel­lum Scharphenberch”. Es han­delte sich um die Burg der Meißner Bischöfe, die 1288 offi­zi­ell als castrum benannt war. 1390 ging sie an den Herrn Balthasar von Maltitz und 1403 an Dietrich von Miltitz. Eine andere Quelle besagt, dass die Burg bereits ab 1338 im Besitz derer von Miltitz war.

In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde ein Schloss auf Resten der alten Burganlage errich­tet und zwi­schen 1618 und 1648 wäh­rend des Dreißigjährigen Krieges zer­stört. 1654 folgte der Bau des heu­ti­gen Schlosses, des­sen Wehranlagen 1706 erwei­tert wur­den. Der Nordflügel wurde 1789 zer­stört und 1823 abge­bro­chen. Ab 1812 bis 1940 diente das Schloss als Wohnsitz der Familie von Miltitz. Schloss Scharfenberg wurde 1940 schließ­lich von Carl Freiherr von Miltitz and Johann Heinrich Reichel ver­äu­ßert. Insgesamt war­tet Schloss Scharfenstein bau­ge­schicht­lich mit einem bun­ten Mix unter­schied­li­cher Zeit- und Stilepochen auf.

Nach 1945

Johann Heinrich Reichel ver­lor Schloss Scharfenberg nach Kriegsende, obwohl der Grundbesitz ohne Landwirtschaftsflächen nicht unter die Bodenreform fiel. Die Gemeinde Scharfenberg über­nahm die Verwaltung des Schlosses und brachte darin zunächst Flüchtlinge unter. 1958 bis 1973 war ein Heimatmuseum darin ein­ge­rich­tet. Das Schloss wurde ab Ende der 1970er Jahre von pri­vat im Rahmen der Möglichkeiten erhal­ten und mit die­sem Engagement best­mög­lich vor dem wei­te­ren Verfall bewahrt.Etwa um 1980 stürte der Rittersaal ein.

Nachwendezeit

Nach 1990 wurde Schloss Scharfenberg von der Treuhand an die Erbengemeinschaft des letz­ten Besitzers über­tra­gen. Das Schloss ver­fiel wei­ter und wurde erneut von pri­vat Interessierten, die einen Verein grün­de­ten, best­mög­lich erhal­ten. Seit 1997 befin­det sich die Burg in Privatbesitz und wurde bis 2007 auf­wen­dig und his­to­risch gerecht saniert. Bereits wäh­rend die­ser Zeit konnte sich Schloss Scharfenberg als Veranstaltungsort etablieren.

Heutige Nutzung

Heute wird Schloss Scharfenstein haupt­säch­lich als Wohnsitz und als Hotel mit ange­schlos­se­ner Gastronomie genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Burg wurde durch das Schloss kom­plett über­baut und erwei­tert. Bodendenkmalschutz besteht seit Ende 1972.