Hohendubrau: Schloss Gebelzig

Schloss Gebelzig

Am Schloss 7
02906 Hohendubrau OT Gebelzig

Historisches

Es war bereits 1371 ein Herrensitz in Gebelzig ver­zeich­net, der seit 1658 als Rittergut bekannt war. 1687 kam das Rittergut an die Familie von Hundt und Alten-​Grottkau, die durch Carl Gotthelf von Hundt und Alten-​Grottkau mit der Freimaurerei in Verbindung stand. 1767 wurde Gebelzig von der Familie von Hundt und Alten-​Grottkau verkauft.

Das Schloss wurde 1838 unter sei­nem Besitzer Gottfried Wende als Schulgebäude erbaut. Gottfried Wende ver­kaufte das Schloss 1845 an den Freiherrn von Düringshofen, der 1863 Umbauten vor­neh­men ließ.

Seit 1910 bis 1945 befand sich das Schloss im Besitz des Artur von Teichmann und Logischen. In Folge eines Blitzes brannte das Schloss 1910 ab und wurde in den fol­gen­den zwei Jahren wie­der auf­ge­baut sowie mit Rundtürmen versehen.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Tassilo von Teichmann und Logischen wan­derte die­ser nach Kanada aus. Im Schloss Gebelzig fan­den zunächst Umsiedler Unterkunft im Schloss, bis es ab 1946 wie­der als Schule genutzt wurde. Dazu fan­den 1985 und 1986 Umbauten statt.

Nachwendezeit

Von 2006 bis 2008 erfolg­ten erneut Umbauten und Sanierungsarbeiten.

Heutige Nutzung

Hort und Kindergarten sind heute neben der grund­schule eben­falls im Schloss unter­ge­bracht. Die Wirtschaftsgebäude wer­den als Wohnhaus, Bauhof und Veranstaltungszentrum genutzt. Zwischen 2004 und 2012 erfolgte eine umfang­rei­che Sanierung die­ser Nebengebäude.

Hohendubrau: Rittergut Oberprauske

Rittergut Oberprauske

Weißenberger Straße 17
02906 Hohendubrau OT Oberprauske

Historisches

Das Rittergut exis­tierte min­des­tens seit dem 17. Jahrhundert und gehörte lange Zeit zum Rittergut Gröditz dazu. Erst 1771 wurde es ein eigen­stän­di­ges Rittergut, als es aus dem Besitz der Familie von Gersdorff an Isabella Gräfin von Salmour ver­kauft wurde. Nach zahl­rei­chen Besitzerwechseln befand sich das Rittergut Oberprauske ab 1870 im Besitz des Julius Fischer und sei­ner Familie. 1898 kam es in den Besitz der Familie von Schau und wech­selte bis 1945 noch min­des­tens vier Mal den Besitzer. Um 1900 wurde etwas abseits vom Gutshof das Herrenhaus errich­tet. Als letz­ter Besitzer seit 1937 ist Albert Noack bekannt.

Nach 1945

Nach der Enteignung wurde das Rittergut der Familie Kählig zuer­kannt. Unter die­ser ent­stand ein Kuhstall als Anbau.

Heutige Nutzung

Seit 2009 befin­det sich das Herrenhaus des Rittergutes in Privatbesitz und wird bewohnt.

Hohendubrau: Rittergut Weigersdorf

Rittergut Weigersdorf

Hauptstraße 23
02906 Hohendubrau OT Weigersdorf

Historisches

Das Rittergut wurde 1659 urkund­lich erwähnt. Lange Zeit gehörte es zum Rittergut Gröditz, bevor es 1797 eigen­stän­di­ges Rittergut wurde. Damals wurde es von der Familie von Gersdorff an die Familie von Wiedebach ver­kauft. Diese ließ das Rittergut Weigersdorf 1819 versteigern.

Es wech­selte nun oft den Besitzer und befand sich 1870 im Besitz von Christian zu Amerika, sechs Jahre spä­ter in dem von Alexander Bettführ zu Wendisch-​Musta. Ab 1880, dem Erbauungsjahr des Herrenhauses,  besaß es Friedrich Frohberger bis 1886. Von 1891 bis 1905 befand sich das Rittergut Weigersdorf im Eigentum von Walter von Schau. Als wei­tere Besitzer sind 1909 Paul Racher, 1912 Werner Wulf, von 1917 bis 1921 die Familie Dittrich sowie ab 1926 Elfriede Büchner bekannt.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Elfriede Büchner wurde das Herrenhaus als Wohnhaus und Sitz der Gemeindeverwaltung genutzt. Das Rittergut wurde auf­ge­sie­delt. Auf dem Gelände wurde 1969 ein Schulneubau errichtet.

Nachwendezeit

Eine Sanierung erfolgte in den 1990er Jahren.

Heutige Nutzung

Auch heute hat die Gemeindeverwaltung ihren Sitz im Herrenhaus Weigersdorf. Im Dachgeschoss befin­den sich Wohnungen.

Hohendubrau: Rittergut Dauban

Rittergut Dauban

Zur Försterei 19
02906 Hohendubrau OT Dauban

Historisches

Das Rittergut wurde 1627 erst­mals urkund­lich erwähnt. Es exis­tierte jedoch bereits vor­her ein Gut, wel­ches bei der Teilung der Herrschaft Baruth exakt 100 Jahre zuvor an Georg von Gersdorff kam. 1610 gelangte das Gut an den Rat zu Bautzen. Es folg­ten knapp zwei Dutzend wei­tere Besitzerwechsel, bevor das Rittergut 1808 an Ferdinand Graf und Edler Herr zur Lippe-​Biesterfeld-​Weißenfeld kam. Das Herrenhaus wurde 1878  für Gustav Graf zur Lippe erbaut. Er selbst bewohnte es jedoch nicht, son­dern es ent­hielt die Wohnung des Försters. Aus die­sem Grund ist das Herrenhaus des Ritterguts Dauban auch als Forsthaus bekannt.

Nach 1945

1945 wurde Dorothea von Schönburg-​Waldenburg, Witwe von Ferdinand Prinz zur Lippe, ent­eig­net. Im Herrenhaus blieb die Forstverwaltung wei­ter­hin ansässig.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird wei­ter­hin von den Försterfamilien bewohnt und befin­det sich im Besitz des Bundesforstamtes Muskauer Heide.

Hohendubrau: Rittergut Großradisch

Rittergut Großradisch

Kollmer Straße 5a
02906 Hohendubrau OT Großradisch

Historisches

Das 1615 erwähnte Rittergut befand sich bis 1729 im Besitz von Franz Adolf von Nostitz und ver­blieb bis nach 1785 in Familienbesitz. Von 1870 bis 1886 gehörte es der Familie von Heynitz und nach­fol­gend bis 1898 der Rosa von Zezschwitz. Nach mehr­fa­chen Besitzerwechseln erwarb 1921 die Schlesische Landgesellschaft mbH das Rittergut. Ihr gehörte es bis 1926 und ihr folg­ten wenigs­tens drei wei­tere Eigentümer.

Nach 1945

Der letzte Besitzer wurde 1945 ent­eig­net. Das frü­here Herrenhaus wurde 1988 abge­ris­sen. An sei­nem Standort wurde ein Feuerwehrgerätehaus errichtet.

Bertsdorf-​Hörnitz: Schloss Neuhörnitz

Schloss Neuhörnitz

Zittauer Straße 21
02763 Bertsdorf-Hörnitz

Historisches

Das ursprüng­li­che Gut Neuhörnitz ent­stand 1540 unter den Brüdern von Debschitz, wo der Anteil von Christoph von Debschitz ein Vorwerk war, wel­ches in ein Freigut umge­wan­delt wurde. 1543 ver­kaufte Hans von Uechtritz das Freigut an den Rat von Zittau. In der Folgezeit wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach und das Gut ver­blieb etwa 160 Jahre im Besitz der Familie von Lankisch.

Gottfried Heinrich von Lankisch ver­kaufte aus finan­zi­el­ler Not das Gut 1745 an den Zittauer Kaufmann Gottfried Hering. Er bewohnte das Wallhaus, wel­ches auf den Überresten der alten Wasserburg Althörnitz errich­tet wor­den war. Diesen Wohnsitz gab er zuguns­ten des neuen Schlosses Neuhörnitz auf, wel­ches er 1751 erbauen ließ. Er starb bereits im fol­gen­den Jahr und das Erbe trat zunächst sein Sohn Christian August Hering, danach des­sen Witwe Johanne Eleonore Hering bis zu ihrem Tode 1819 an.

1793 wurde dem Schloss ein Anbau hin­zu­ge­fügt. 1820 über­nahm die Stadt Zittau das Schloss Neuhörnitz, das bis dahin bewohnt wurde. 1867 wurde im Schloss eine Brauerei ein­ge­rich­tet. Die Brauerei befand sich 1897 als Schlossbrauerei im Besitz von F. A. Halang. Ab 1907 wurde die Familie Boethig als Besitzer genannt.

Nach 1945

In den 1960er Jahren wurde der frü­here Anbau des Schlosses abge­ris­sen und durch einen damals moder­nen Anbau ver­se­hen. Die Brauerei war zu DDR-​Zeiten wei­ter­hin in Betrieb.

Heutige Nutzung

Das Schloss befin­det sich in Privatbesitz und in drin­gend sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand. Es steht leer.
(Fotos: September 2024)

Klingenberg: Burgruine Ruppendorf

Burgruine Ruppendorf

Beerwalder Straße
01774 Klingenberg OT Ruppendorf

Historisches

Die heute noch erhal­te­nen Ruinenreste gehen auf eine Burganlage zurück, die im 12. Jahrhundert zu Schutz- und Wehrzwecken errich­tet wor­den war. Lange währte ihr Dasein nicht, denn bereits in der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die ehe­ma­lige Wasserburg zer­stört und ihr Verfall begann.

Dennoch ent­wi­ckelte sich ein Rittersitz, der um 1350 Heinrich von Reichstädt unter­stand. In den Anfängen des 15. Jahrhunderts ver­lor die Burg zuneh­mend ihre Bedeutung als Wehranlage und wurde in der fol­gen­den Zeit als Vorwerk genutzt, wel­ches 1445 erst­mals urkund­lich benannt wurde. In der Mitte des 15. Jahrhunderts gelang­ten die Ritter von Theler in den Besitz der Burg, um 1490 befand sie sich im Besitz von Siegfried von Maltitz.

1869 beschä­digte ein Brand nicht nur das Vorwerk stark, son­dern auch die Burgruine. Die Burgruine musste zudem noch her­hal­ten, als Baumaterial für den Wiederaufbau des Vorwerks benö­tigt wurde.

Heutige Nutzung

Von den ehe­mals vier Türmen ist heute nur noch einer neben einem Teil der alten Ringmauer vor­han­den, der Wassergraben ist längst ver­füllt. Die Ruine wurde 1999 saniert, um ihren Erhalt küm­mert sich die Gemeinde. Die Anlage steht seit 1968 unter Bodendenkmalschutz.
(Stand: August 2021)

Klingenberg: Rittergut Höckendorf

Rittergut Höckendorf

ehe­mals Kirchweg /​ Am Gäßchen
01774 Klingenberg OT Höckendorf

Historisches

Bereits im Jahre 1235 war ein Herrensitz unter Hoico de Hoikendorph bekannt. Der Herrensitz wurde 1529 als Rittersitz und 1559 als Rittergut bezeich­net. Conrad von Theler und sein gleich­na­mi­ger Sohn zogen von 1316 bis 1330 für die Markgrafen von Meißen in den Krieg. Zum Dank wurde ihnen das Rittergut Höckendorf über­tra­gen. Benno von Theler ver­äu­ßerte 1565 das Rittergut an den Kurfürsten August von Sachsen.

Kurfürst Christian II. ließ das Rittergut mit­samt dem Schloss der Ritter von Theler im 16. Jahrhundert zer­stö­ren. Das Rittergut befand sich im Bereich der Höckendorfer Dorfkirche und des süd­lich benach­bar­ten Gebäudes, wel­ches auf den Grundmauern des Ritterguts errich­tet wurde.

Heutige Situation

Vom Rittergut sind keine sicht­ba­ren Spuren mehr erhal­ten. Auf den Grundmauern wurde ein Bauerngut errich­tet, wel­ches heute Wohnzwecken dient.

Hochkirch: Rittergut Pommritz

Rittergut Pommritz

Pommritz Nr. 1
02627 Hochkirch OT Pommritz

Historisches

Der Ort wurde das erste Mal 1359 urkund­lich erwähnt, das Rittergut wahr­schein­lich danach gegrün­det. Im 17. Jahrhundert gab es zwei Rittergüter in Niederpommritz und Oberpommritz. 1820 erwarb Johann Gottfried zen­ker das Rittergut Pommritz. Im dar­auf­fol­gen­den Jahr wurde er vom säch­si­schen König geadelt. 1863 wurde das Rittergut als Eigentum der Landstände des Markgrafentums Oberlausitz in eine land­wirt­schaft­li­che Versuchsstation umge­wan­delt. Um 1910 erhielt das Schloss einen Anbau. 1919 wurde das Sächsische Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Träger des Versuchsgutes.

Nach 1945

Die Versuchsanstalt wurde 1945 nach Leipzig ver­legt. 1949 wurde das Versuchsgut in ein Volkseigenes Gut umgewandelt.

Nachwendezeit

Nach 1989 wurde das Pommritzer LebensGut neuer Nutzer des Ritterguts.

Heutige Nutzung

Das Schloss und die meis­ten Wirtschaftsgebäude sind auf­wen­dig und modern saniert. Sie wer­den zu Wohn- und Gewerbezwecken genutzt. Ebenso wird Tierhaltung betrieben.

Bertsdorf-​Hörnitz: Wasserburg & Schloss Althörnitz

Wasserburg & Schloss Althörnitz

Zittauer Straße 9
02763 Bertsdorf-Hörnitz

Historisches

Das Schloss geht auf eine frü­here Wasserburg zurück, von der keine Reste mehr erhal­ten sind. Die erste urkund­li­che Nennung erfolgte im Jahr 1366 als Vorwerk. 1419 wurde die Burg als Rittersitz genannt. 1512 brannte die alte Wasserburg ab und über ihren Resten wurde das alte Wallhaus errichtet.

Ein Rittergut bestand in Althörnitz seit 1562. Zwischen 1651 und 1654 wurde das Schloss für den Zittauer Bürgermeister von Hartig erbaut. Hier fan­den Gespräche mit Walter von Tschirnhaus über die Entwicklung des Meißner Porzellans sowie alchi­mis­ti­sche Versuche statt, wel­che einen Brand zur Folge hatten.

Bis 1771 war die Familie von Hartig Besitzer des Schlosses, ihr folgte für die nächs­ten zehn Jahre die Familie von Kyaw, der wei­tere Besitzer folg­ten. 1853 wurde der klei­nere Treppenturm ange­fügt, 1892 die Vorhalle. 1881 kam das Schloss in den Besitz des säch­si­schen Kammerherrn Hans Rudolf von Sandersleben, in des­sen Familienbesitz sich das Grundstück bis zur Enteignung 1945 befand. 1912 wur­den Schloss Althörnitz und Rittergut Neuhörnitz vereinigt.

Nach 1945

Nach der Enteignung der letz­ten Schlossbesitzer im Rahmen des Vollzugs der Bodenreform wurde das Schloss als Unterkunft für Umsiedler und bis 1991 als Ferienheim des DDR-​Gewerkschaftsbundes genutzt.

Nachwendezeit

Ein Nachfahre des letz­ten Besitzers erwarb Schloss Althörnitz 1993 von der TLG und begann im Herbst des dar­auf fol­gen­den Jahres mit den Sanierungsarbeiten.

Heutige Nutzung

Seit Anfang 1996 dient Schloss Althörnitz als Hotel.

Bodendenkmalschutz

Der einst was­ser­füh­rende Graben der Wasserburg ist fast kom­plett ver­eb­net. Bodendenkmalschutz besteht seit Ende 1935, er wurde 1958 erneuert.
(Fotos: September 2024)