Wurzen: Burg & Schloss Wurzen

Burg & Schloss Wurzen (Bischofsburg)

Amtshof 2
04808 Wurzen

Historisches

Eine Burg wurde erst­mals 1369 erwähnt. Der Bau des heu­ti­gen Schlosses erfolgte zwi­schen 1491 und 1497 für den Bischof Johann VI. von Saalhausen. Damit gilt Schloss Wurzen als das wohl älteste Schloss in Sachsen. 1508 folg­ten Erweiterungs- sowie 1519 Erneuerungsbauten. Den Zusatznamen Bischofsburg erhielt das Schloss dadurch, dass bis 1581 die Wurzener Bischöfe im Schloss resi­dier­ten. In jenem Jahr dankte Bischof Johann IX. von Meißen ab und das Meißner Domkapitel über­nahm Schloss Wurzen, um es als Sitz der Stiftsregierung zu nut­zen. Bei einem Brand 1631 wur­den die bei­den Rundtürme zer­stört. Ein Turm wurde 1646 wie­der auf­ge­baut, der andere von 1670 bis 1673. 1818 änderte sich die bis­he­rige Nutzung. Das Schloss diente nun­mehr als Polizei- und Gerichtsgebäude.

Nach 1945

Zu DDR-​Zeiten diente Schloss Wurzen als Volkspolizeikreisamt.

Nachwendezeit

Im Jahr 2002 ver­kaufte die Stadt das Schloss an pri­vat. Das Schloss wurde umfas­send saniert.

Heutige Nutzung

In Schloss Wurzen befin­det sich heute ein erst­klas­si­ges Hotel.

Bodendenkmalschutz

Die Burg wurde durch das Schloss über­baut und umfasste ursprüng­lich zusätz­lich den bereich von Dom und Domplatz. Der letzte noch erhal­tene Burgrest ist ein noch erkenn­ba­rer Graben vor dem Schloss. Seit 1958 besteht Schutz als Bodendenkmal.

Wülknitz: Vorwerk Streumen

Vorwerk Streumen

Dorfstraße 54 (Herrenhaus)
Dorfstraße 56a (Wirtschaftsgebäude)
01609 Wülknitz OT Streumen

Historisches

Das Vorwerk wurde erst­mals 1588 urkund­lich genannt und unter­stand dem Rittergut Zabeltitz. Im 19. Jahrhundert wurde das Herrenhaus errich­tet. Sein letz­ter Besitzer war Ernst Greulich.

Nach 1945

Ernst Greulich wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde dar­auf fol­gend als Kindergarten und Schule genutzt. Die LPG nutzte die land­wirt­schaft­li­chen Flächen.

Heutige Nutzung

1996 erfolgte die Sanierung. Das Herrenhaus wird heute durch die Gemeinde genutzt.

Wolkenstein: Lehngut Heinzebank

Lehngut Heinzebank

An der Heinzebank 8
09429 Wolkenstein OT Heinzebank

Historisches

Das Lehngut Heinzebank ent­wi­ckelte sich aus einer ein­zel­nen Bank her­aus, wie man sie zum Ausruhen an vie­len Orten fin­det. Diese Entwicklung ist wohl ein­zig­ar­tig: Für Herzog Heinrich wurde um 1520 eine Ruhebank für seine Jagdausflüge erbaut, der einige Jahre spä­ter eine Schänke folgte. Hier ward 1543 Stefan Heinz als Nachfolger sei­nes Vaters in die­ser Schänke genannt. Er ver­kaufte den Gasthof 1561 an Hans Georg Schick, der Stefan Heinz’ Tochter gehei­ra­tet hatte. Dieser baute die Schänke zu einem Landwirtschaftsbetrieb aus, wel­cher 1586 in ein Mannlehngut umge­wan­delt wurde.

Das Lehngut war ein Einzelgehöft. Die Familie Schick besaß das Lehngut Heinzebank bis 1723. 1781 erwarb es Johann Gottfried Lutze. Ein Brand ver­nich­tete das Lehngut 1848, das unter Johann Traugott Lutze neu auf­ge­baut wurde.  Das Lehngut Heinzebank wurde 1884 von Auguste Wilhelmine Lutze ver­kauft. Die Forstflächen wur­den 1885 von der Forstverwaltung über­nom­men, wäh­rend das Herrenhaus als Wohn- und Amtssitz des Forstmeisters genutzt wurde.

Heutige Nutzung

Im sanie­rungs­be­dürf­ti­gen Gutshaus befin­den sich Wohnungen. Der Komplex steht jedoch über­wie­gend leer.

Wilsdruff: Schloss Herzogswalde

Schloss Herzogswalde (Hamannhof)

Hauptstraße 13
01723 Wilsdruff OT Herzogswalde

Historisches

Ehemaliger Besitzer des 1856 erwähn­ten Schloss war der Baron von Schönberg. Er erwarb einen alten Bauernhof, den Hamannhof, und ließ die­sen in ein herr­schaft­li­ches Anwesen umbauen. Das schloss­ähnlche Gebäude wurde 1860 unter Erich von Schönberg erbaut. Sein Sohn Donald erbte 1883 das Anwesen, wohnte aber auf der Burg Reinberg. Das Herzogswalder Anwesen wurde fortan als Jagdschloss genutzt.

Nach 1945

Wolf-​Erich von Schönberg wurde 1945 ent­eig­net und das Schloss diente als Lehrlingswohnheim und Altenheim.

Nachwendezeit

Die Agrargenossenschaft Herzogswalde rich­tete im Schloss Herzogswalde eine Pension ein und ver­pach­tete den Betrieb.

Heutige Nutzung

Schloss Herzogswalde wird wei­ter­hin als Pension genutzt.
(Fotos: Oktober 2022)

Wolkenstein: Burg & Schloss Wolkenstein

Burg & Schloss Wolkenstein

Schlossplatz 1
09429 Wolkenstein

Historisches

Im 13. Jahrhundert wurde erst­mals eine Burg erwähnt, auf der die Herren von Waldenburg saßen. Sie wähl­ten die Burg Wolkenstein 1378 zu ihrem Hauptsitz. Im 14. Jahrhundert wurde der Wohnturm errich­tet. 1474 fiel ihr Besitz an die Wettiner, die die Burg kurz vor der Jahrhundertwende zum Wohnsitz im Renaissancestil aus­bauen lie­ßen und in ein her­zog­li­ches Amt umform­ten. Generell wurde an der Burg so viel um- und aus­ge­baut, dass im Laufe der Zeit ein Schloss ent­stan­den war, wel­ches einige mit­tel­al­ter­li­che Bauteile bewah­ren konnte.

Herzog August, seit 1553 Kurfürst, nutzte Schloss Wolkenstein als Wohnsitz. Danach diente es über­wie­gend als Verwaltungssitz. Die Schlossanlage ver­fiel zuse­hends, nach­dem sie im Dreißigjährigen Krieg beschä­digt wor­den war. 1834 bis 1836 erfolg­ten die nächs­ten grö­ße­ren, nen­nens­wer­ten Umbauten, um das Schloss Wolkenstein als Behördensitz wei­ter­hin nut­zen zu kön­nen und den Verfall end­lich auf­zu­hal­ten. Im Nordflügel wurde ein Gefängnis ein­ge­rich­tet. Die Justizbeamten bewohn­ten den Südflügel.

Nach 1945

Die Strafanstalt bestand zunächst fort und wurde erst 1951 auf­ge­löst. Ins Schloss zogen nun Mieter ein. Schloss Wolkenstein diente noch bis in die Mitte der 1960er Jahre als Wohnschloss, 1964 wurde eine Heimatstube ein­ge­rich­tet und 1984 ein lan­des­kund­li­ches Kabinett mit Volkskunstschule.

Heutige Nutzung

Im Schloss befin­den sich heute ein Heimatmuseum, eine Bibliothek, ein Trauzimmer sowie ein Restaurant. Im Fürstensaal fin­den Veranstaltungen statt.

Bodendenkmalschutz

Von der ursprüng­li­chen Wehranlage sind zwei Abschnittsgräben erhal­ten. Der innere Graben ist zwi­schen 15 und 18 m breit und 3 m tief, der äu´ßere wird heute als Teich genutzt. Die Burganlage steht seit 1969 unter Bodendenkmalschutz.

Wilthen: Herrenhaus Wilthen

Herrenhaus Wilthen

St.-Barbara-Platz 3
02681 Wilthen

Historisches

Das Herrenhaus wurde um 1741 erbaut für Christiane Sophie von Below, die das Rittergut bereits zehn Jahre zuvor für ihre Söhne erwor­ben hatte. Schon 1746 ver­äu­ßerte sie den Grundsitz jedoch an Adam Friedrich von Braun, des­sen Familie das Rittergut bis 1783 in Familienbesitz behielt. Johann Friedrich Richter erstei­gerte das Rittergut Wilthen 1815. Seit 1837 befand sich das Herrenhaus Wilthen mit sei­nem zuge­hö­ri­gen Wirtschaftshof im Besitz des Domkapitels St. Petri in Bautzen. 1842 wurde die Rittergutsbrauerei an Christian Traugott Hünlich ver­pach­tet. Für die Brauerei wurde 1910 ein eige­nes Verwaltungsgebäude errich­tet. 1927 wurde in der ehe­ma­li­gen Brauerei des Ritterguts eine kleine katho­li­sche Kapelle eingerichtet.

Nach 1945

Aufgrund der kirch­li­chen Besitzverhältnisse erfolgte keine Enteignung. Das Rittergut Wilthen ver­blieb wei­ter­hin im Besitz des Domkapitels. Aus der  Branntweinbrennerei Hünlich ging in der DDR der VEB Weinbrand Wilthen hervor.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist auf­wen­dig saniert. Es wird zu Wohnzwecken und durch die Caritas genutzt. Die Wirtschaftsgebäude wer­den durch die Forstverwaltung des Domkapitel genutzt.

Wittichenau: Versunkenes Schloss

Versunkenes Schloss | Fluchtburg Dubring

Dubringer Moor
02997 Wittichenau OT Dubring

Historisches

Das Versunkene Schloss ist eine fast qua­dra­ti­sche Viereckschanze im Naturschutzgebiet Dubringer Moor. Aufgrund ihrer Lage mit­ten im Moor wird die Wallburg in ihrer einst­ma­li­gen Nutzung als Fluchtburg gedeu­tet. Vom Wittichenauer Ortsteil Dubring führt ein Abzweig des Froschradweges zum Versunkenen Schloss. Der Weg ist teil­weise als Naturlehrpfad ausgewiesen.

Die Burganlage ist von einem unge­fähr einen Meter hohen Wall umge­ben und annä­hernd 140 mal 140 m groß. 1985 wur­den erste Keramikscherben frei­ge­legt, wel­che der Billendorfer Kultur zuge­ord­net wer­den konn­ten und archäo­lo­gi­sche Grabungen zur Folge hat­ten.  Damit konnte die Entstehungszeit der Wallburganlage auf die Zeit zwi­schen das 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. datiert wer­den. Typisches Merkmal für Burgwälle aus der Zeit der Billinger Kultur ist die Errichtung an Gewässern.

Der Name “Versunkenes Schloss” geht auf eine Sage zurück, nach wel­cher im 12. und 13. Jahrhundert auf dem Areal der Wallburganlage ein ver­sun­ke­nes Raubritterschloss gestan­den haben soll. Der als hart­her­zig beschrie­bene Ritter soll nach sei­nem Tod keine Ruhe gefun­den haben. Noch heute soll sein Heulen und Klagen vom Grund des Moores zu hören sein.

Bodendenkmalschutz

Das Versunkene Schloss wird auch als Fluchtburg Dubring bezeich­net und steht als Bodendenkmal unter beson­de­rem Schutz. Vor Ort infor­mie­ren zwei Informationstafeln sowohl über die Hintergründe der Burganlage als auch der Sage.
(Fotos: Januar 2023)

Wilsdruff: Schloss Wilsdruff

Schloss Wilsdruff

Schlossallee 1 (Schloss)
Meißner Straße 4 (Rittergut)
01723 Wilsdruff

Historisches

Bereits 1286 ist ein Herrensitz bezeugt, aus dem sich im Laufe der Zeit ein Rittergut ent­wi­ckelt hatte. Vermutlich im Jahr 1420 erwar­ben sechs Brüder von Schönberg, dar­un­ter zwei spä­tere Bischöfe von Meißen, den Herrensitz mit­samt der Stadt. Der Vorgängerbau des heu­ti­gen Schlosses wurde zwi­schen 1535 und 1543 errich­tet. In der zwei­ten Hälfte des 17. Jahrhunderts wur­den zwei Flügel ange­fügt. Die Gebäude des Ritterguts stam­men aus dem 18. Jahrhundert. Der ehe­ma­lige Nordflügel von Schloss Wilsdruff wurde um 1820 abge­ris­sen, da er bau­fäl­lig gewor­den war. Das Rittergut war lange zeit ver­pach­tet, das Schloss selbst diente als Witwensitz.

Nach 1945

1945 wurde Joseph von Schönberg-​Rothschönberg ent­eig­net. Zwei Jahre spä­ter zogen Gewerbetreibende ins Schloss Wilsdruff. Seit 1952 war der VEB Spiegelwerk im Schloss Wilsdruff ansässig.

Nachwendezeit

Unterlassene Instandhaltungsarbeiten zu DDR-​Zeiten hat­ten das Schloss ver­kom­men las­sen. 1999 konnte es an einen Investor ver­kauft wer­den, der umfang­rei­che Sanierungsarbeiten durch­füh­ren ließ.

Heutige Nutzung

Im Schloss befin­den sich Mietwohnungen.

Wilsdruff: Gutshaus Kleinopitz

Gutshaus Kleinopitz

Zum Rittergut 1–3
01737 Wilsdruff OT Kleinopitz

Historisches

Der Herrensitz Kleinopitz exis­tierte bereits im 14. Jahrhundert.  Das Herrenhaus wurde unter Einbeziehung eines Vorgängerbaus um 1670 unter George Götze, einem im Dreißigjährigen Krieg zu Macht und Einfluss gekom­me­nen Festungskommandanten, erbaut. Er hatte das Rittergut Kleinopitz 1664 erwor­ben und durch Zukäufe wei­te­rer Grundstücke ver­grö­ßert. Ihm fol­gende Besitzer waren zumeist von bür­ger­li­cher Herkunft.

Nach 1945

Das Rittergut wurde 1945 im Rahmen der Bodenreform aufgelöst.

Nachwendezeit

Zwischen 1990 und 1995 fan­den Teilsanierungsarbeiten statt. Eine 1999 in Konkurs gegan­gene Firma nutzte das Herrenhaus als Referenzobjekt für Heizungs- und Solartechnik.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wurde zu Wohnungen umge­baut. Im Keller befin­det sich ein 60 m² gro­ßer Rittersaal. Ein gro­ßer Innenpoolbereich ist eben­falls vorhanden.

Wurzen: Rittergut Unternitzschka

Rittergut Unternitzschka

Muldenstraße 6
04808 Wurzen OT Nitzschka

Historisches

1534 als Vorwerk bezeich­net, erfolgte 1606 die Erwähnung eines Ritterguts Nitzschka. Dieses wurde, als es sich im Besitz der Familie von Minckwitz befand, in der Mitte des 17. Jahrhunderts in Obernitzschka und Niedernitzschka geteilt. Um 1736 wurde das schlichte Herrenhaus unter Hans Wilhelm von Minckwitz erbaut. 1803 wurde das Rittergut Niedernitzschka von Hans Carl David von Minckwitz an Leopold Ernst Ferdinand aus dem Winckel ver­kauft, der bereits das Rittergut Obernitzschka besaß. Ihm folgte 1814 Siegfried August Mahlmann und die­sem wie­derum folgte 1826 der Baron von Lorenz. Ab 1858 war Carl Degenkolb Besitzer bei­der Rittergüter. Seit 1862 befand sich das Rittergut Niedernitzschka über meh­rere Generationen im Besitz der Familie von Carlowitz. Unter Anna Henriette von Carlowitz erfolg­ten 1907 Umbauten am Herrenhaus. Oswald Georg Anton von Carlowitz ver­kaufte es 1928.

Nach 1945

Nach Kriegsende wurde das Herrenhaus zu Wohnzwecken genutzt und dazu umgebaut.

Heutige Nutzung

Herrenhaus und Stallgebäude ste­hen leer. Der Landwirtschaftsbetrieb auf den ehe­ma­li­gen rit­ter­güt­li­chen Flächen wurde eingestellt.