Zschaitz-​Ottewig: Wallburg Zschaitz

Wallburg Zschaitz

Burgberg
04720 Zschaitz-Ottewig

Historisches

Der Burgberg war von der Steinzeit bis hin zum Mittelalter immer wie­der ein belieb­ter Ort für Besiedlungen und Befestigungsanlagen. So konn­ten einer­seits Grubenhäuser aus der Zeit um 4200 v. Chr., ande­rer­seits die Befestigung des Geländes zwi­schen 800 und 950 nach­ge­wie­sen werden.

Die Wallburg wurde 1046 als cas­tel­lum nomine Zavviza sowie 1071 als Burgward urkund­lich erwähnt und umfasste einst ein Areal von ca. 20 Hektar. Der Zugang erfolgt über einen Weg, der in Richtung Norden von der Straße Am Burgberg auf Höhe der Hausnummern 11 und 13 abzweigt.

Mit dem im 19. Jahrhundert auf­kom­men­den Ackerbau wur­den große Teile der Wallburg ein­ge­eb­net. Der Hauptwall ist heute noch 3 m hoch und bestand aus einer 8 m brei­ten, ver­füll­ten Holzkastenkonstruktion. Ein 6 m brei­ter Graben war vor­ge­la­gert. Mehrere Abschnittswälle und wei­tere drei vor­ge­la­gerte Grabensysteme sind nachweisbar.

Marienberg: Burg Zöblitz (Burg Nidberg)

Burg Zöblitz | Burg Nidberg

(Alter Latterstein, Löwenkopffelsen)
Zugang über Schlossbergstraße
09517 Marienberg OT Zöblitz

Historisches

Die mit­tel­al­ter­li­che Höhenburg wurde um 1150 erwähnt. Als Erbauer der Burg Nidberg wurde Werner von Neidberg aus der Reichsministerialenfamilie von Erdmannsdorff genannt. Diese Familie war noch bis zur Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert nach­weis­bar. Die Burg Nidberg war zunächst Ministerialensitz und gleich­zei­tig Anlage des Straßenschutzes durch ihre stra­te­gi­sche Lage am böh­mi­schen Steig. Die nahe Burg Lauterstein ent­wi­ckelte sich zum Herrschaftsmittelpunkt. Daher dürfte die Burg Nidberg im Laufe der Zeit schließ­lich auf­ge­ge­ben wor­den sein.

Die Burg befand sich ca. 1.000 m nord­west­lich von Zöblitz auf einem Bergsporn über der Schwarzen Pockau. Der Zugang ist über einen Wanderweg, wel­cher von der Schlossbergstraße abzweigt, möglich.

Bodendenkmalschutz

Erhalten sind ein mut­maß­li­ches Turmfundament, wel­ches bis ins späte 20. Jahrhundert mit einer höl­zer­nen Scheune über­baut gewe­sen war, sowie archäo­lo­gisch nach­ge­wie­sene Abschnittsgräben. Oberflächlich sind jedoch keine Reste mehr erkenn­bar. Bodendenkmalschutz besteht für die Anlage seit Ende 1959.

Zittau: Burg Zittau

Burg Zittau

Burgberg
02763 Zittau

Historisches

Zittau wurde erst­mals 1238 als Herrensitz erwähnt. Möglicherweise ist die­ser Herrensitz mit der eins­ti­gen Burganlage auf dem Burgberg iden­tisch. Dieser Burgenbau ist zeit­lich nicht exakt bestimm­bar. Das Aussehen ist auf­grund von Abtragungen und Veränderungen des Geländes eben­falls nicht nach­voll­zieh­bar. Sie befand sich nörd­lich des Burgteiches.

An die frü­here Burg Zittau erin­nern heute neben dem Burgteich die Alte Burgstraße, die Neue Burgstraße, der Burgmühlgraben und die Straße Am Burgmühlgraben.

Bodendenkmalschutz

Der Standort der Burg Zittau wurde 1980 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Oybin: Burgruine Karlsfried

Burgruine Karlsfried

Zugang über Gabler Straße (S132)
02797 Oybin

Historisches

Unter Kaiser Karl IV. wurde 1357 mit dem Bau der Burg begon­nen. Sieben Jahre spä­ter wurde die Stadt Zittau Pächter der Burg, wel­che 1412 vom Landvogt Hinko Berka von der Duba über­nom­men wurde. Die Hussiten zer­stör­ten die Burg 1424, unter Kaiser Sigmund erfolgte ihr Neubau. 1442, ein Jahr nach­dem der Oberlausitzer Sechsstädtebund die Burg käuf­lich erwor­ben hatte, wurde sie erneut zerstört.

1690 erfolgte der Abbruch von Steinen für den Bau der Lückendorfer Kirche. 1721 wurde auch der Rest der Felsenburg abge­bro­chen und als Baumaterial für die Stadt Zittau verwendet.

Heutige Nutzung

Heute ist die Burgruine als Ausflugsziel über Wanderwege erreich­bar. Neben Resten der stei­ner­nen Burg ist noch ein Wallgraben, eine frü­here Straßensperre, erkennbar.

Bodendenkmalschutz

Die Burgruine Karlsfried steht seit 1980 als Bodendenkmal unter beson­de­rem Schutz.

Großenhain: Altes Schloss & Palais Zabeltitz

Altes Schloss & Palais Zabeltitz

Am Park 1 (Palais)
Am Park 2 (Altes Schloss)
01561 Großenhain OT Zabeltitz

Historisches

1207 war ein Herrensitz unter Heinricus de Zablatwitz benannt, der als Wasserburg aus­ge­führt wurde und mehr­fach den Besitzer wechselte.

Das Alte Schloss wurde von 1590 bis 1598 durch die Kurfürsten Christian I. und Christian II. in unmit­tel­ba­rer Nähe zur Wasserburg errich­tet und als Jagdhaus genutzt. 1728 erfolgte die Schenkung an den Grafen von Wackerbarth.

Auf den Resten der Wasserburg wurde 1565 ein ers­tes Palais errich­tet, das bis 1730 über­baut wurde, nach­dem Kabinettsminister Wackerbarth den Auftrag dazu erteilt hatte. Unter Wackerbarth wurde auch der Park ange­legt. Später wech­sel­ten die Besitzer häufig.

Nachwendezeit

1993 erfolgte die Sanierung des Palais sowie der wei­tere Ausbau zum Schulungszentrum, das von der Deutschen Reichsbahn genutzt wurde und schließ­lich in den Besitz der Deutschen Bahn überging.

Heutige Nutzung

Genutzt wird das Alte Schloss heute durch Gastronomie, Souvenirshop und zu Wohnzwecken. Das Palais wird nach eini­gen Jahren Leerstand für Veranstaltungen ver­schie­de­ner Art genutzt.
(Fotos: Oktober 2022)

Großenhain: Herrenhaus Stroga

Herrenhaus Stroga

Uebigauer Straße 10
01561 Großenhain OT Stroga

Historisches

Das 1399 erwähnte allo­dium wurde 1474 als Vorwerk bezeich­net und unter­stand grund­herr­schaft­lich dem Rittergut Zabeltitz. Im Laufe der Zeit gab es viel­fa­che Besitzerwechsel, wobei sich das Vorwerk Stroga seit unge­fähr 1530 im Besitz der Familie Pflugk befand. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das ganze Dorf bis auf das Vorwerk und die Mühle ver­wüs­tet. 1889 erwarb Heinrich Adolph Lieber das Vorwerk Stroga. Es befand sich bis 1945 im Besitz der Familie Lieber, die 1927 das Herrenhaus erbauen ließ.

Nach 1945

Die Familie Lieber wurde im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. Ab 1945 nutzte die Sowjetarmee das ent­eig­nete Vorwerk als Versorgungsgut, ehe es 1949 zum Volksgut wurde.

Nachwendezeit

1990 ging aus dem Volksgut die Landgut Stroga GmbH hervor.

Heutige Nutzung

Im sanier­ten Herrenhaus befin­det sich die Gutsverwaltung. Die Wirtschaftsgebäude sind unsaniert.
(Foto: Oktober 2022)

Großenhain: Burg & Schloss Strauch

Burg & Schloss Strauch

Im Gut
01561 Großenhain OT Strauch

Historisches

Im 14. und 15. Jahrhundert sind die Herren von Maltitz Besitzer des 1551 schrift­lich erwähn­ten Rittergutes. Die Familie von Köckeritz besaß das Rittergut Strauch mehr­fach: Zuerst von 1490 bis 1652, erneut von 1654 bis 1668 und zuletzt 1699. Der erste Zwischenbesitzer war die Familie von Arras, der zweite die Familie von Kraupitz.

Um 1500 soll in Strauch ein soge­nann­tes “fes­tes Haus” bestan­den haben, wobei es sich ver­mut­lich um eine Burg han­delte, die unter Georg von Köckritz aus Feldsteinen errich­tet wor­den war.  1699 wurde Hans Adam von Seyffertitz mit dem Rittergut Strauch belehnt. Neben der Burg ließ er ein neues Schloss im baro­cken Stil errich­ten. Die alte Burg blieb dabei vor­erst bestehen, wurde noch im Jahr 1860 erwähnt und kurze Zeit spä­ter abgetragen.

Heinrich Gottlob von Bibra erwarb Ort und Rittergut Strauch 1749 und ver­kaufte bei­des 1755 an Johann Friedrich von Erdmannsdorff. 1792 über­nahm Amtshauptmann Carl Friedrich von Rochow das Rittergut Strauch. Sein Enkel Bernhard von Rochow, ein Kammerherr, über­nahm 1834 das Rittergut und ver­an­lasste kurze Zeit spä­ter umfas­sende Umbauten am Schloss und eine Erweiterung des Schlossparks. An der Gutseinfahrt ließ er 1835 ein Torhaus mit zwei Ställen errich­ten. Zum Rittergut Strauch gehör­ten zwei Vorwerke, die sich im heu­ti­gen Brandenburg befinden.

1889 erbte der älteste Sohn Heinrich Bernhard Theodor Freiherr von Rochow das Rittergut Strauch. Er starb bereits sechs Jahre später.Das Gut wurde zunächst ver­pach­tet und 1909 von Wichard Freiherr von Rochow über­nom­men, unter dem noch ein­mal umfang­rei­che Umbauarbeiten am Schloss erfolgten.

Nach 1945

Die Familie von Rochow wurde 1945 im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net und der Rittergutsbesitz an Bauern, Umsiedler und Landarbeiter ver­teilt. Vier Jahre spä­ter wurde das Schloss abge­ris­sen. Auf sei­nem frü­he­ren Standort wurde ein Kindergarten errich­tet. Das Torhaus wurde 1953 noch ein­mal saniert, 1973 aber eben­falls abgerissen.

Heutige Nutzung

Reste der Grundstücksmauer mit Torpfeilern sowie der seit 1945 in Privatbesitz befind­li­che Schlosspark sind noch vorhanden.

Zeithain: Schloss Promnitz

Schloss Promnitz

Am Elbdamm 1 (Schloss), 2, 3a, 3b
01619 Zeithain OT Promnitz

Historisches

Bereits 1272 war ein Herrensitz vor­han­den, des­sen Besitzer bis 1430 die Herren von Promnitz  zu Promnitzau. Ab 1517 folgte die Familie von Köckeritz, unter der zwei Jahre spä­ter die Vereinigung der bei­den Vorwerke erfolgte, die seit 1324 neben­ein­an­der bestan­den hat­ten. Das neue Vorwerk wurde 1551 in den Stand eines Ritterguts erho­ben und 1603 aus­ge­baut. Schloss Promnitz ver­blieb bis 1699 im Besitz der Familie von Köckeritz und erlebte danach meh­rere Besitzerwechsel.

1728 erfolgte der Umbau zur baro­cken Dreiflügelanlage. Bis dahin bestand das Schloss aus zwei ein­zel­nen Bauten, die durch einen Mittelbau mit­ein­an­der ver­bun­den wur­den. Bis 1755 war Carl Gottlieb von Thielau als Besitzer ver­zeich­net, in sei­nem Familienbesitz befand sich das Schloss bis 1832. Danach kam das Gut in drei Teilen an bür­ger­li­che Besitzer. Weitere Eigentümer waren die Familie von Wolffersdorff, Julius Maximilian Starke und ab 1901 Ernst Rudolph.

Nachwendezeit

1996 erfolgte der Verkauf an pri­vat, doch das geplante Nutzungskonzept, wel­ches eine Mischung aus Tierzucht und Wohnflächen vor­sah, wurde nicht umge­setzt. Stattdessen stand der Schlosskomplex wei­ter­hin leer. Ein 2009 von einem Nachkommen der Herren von Promnitz  zu Promnitzau gegrün­de­ter Förderkreis wurde man­gels Interesse bereits im fol­gen­den Jahr wie­der aufgelöst.

Heutige Nutzung

Im Januar 2013 über­nahm eine Projektentwicklungsgesellschaft die Anlage. Schloss Promnitz steht wei­ter­hin leer und ist umfang­reich sanierungsbedürftig.