Wilsdruff: Herrensitz Kesselsdorf

Herrensitz Kesselsdorf

01723 Wilsdruff OT Kesselsdorf

Historisches

Kesselsdorf wurde 1223 als Herrensitz des Ritters Gerhardus von Kesselsdorf erwähnt. Der Ort unter­stand dem Markgrafen von Meißen. Zu Beginn der Hussitenkriege, die zwi­schen 1419 und 1439 aus­ge­tra­gen wur­den, wurde Kesselsdorf fast kom­plett ver­nich­tet, wobei bereits 1421 wie­der eine Erbschänke benannt war. Eine feste Gebäudesubstanz war mit dem Herrensitz Kesselsdorf offen­bar nie verbunden.

Wermsdorf: Wallburg Altes Schloss Collm

Wallburg Altes Schloss Collm

Wermsdorfer Forst
04779 Wermsdorf OT Collm

Historisches

Die Wallburg ist unter meh­re­ren Namen bekannt. Neben Altes Schloss Collm wird in ein­schlä­gi­ger Literatur von einem Wüsten Schloss und Der Hahn gespro­chen, eine Online-​Karte ver­weist auf das Wüste Schloss Hayn.

Die Wallburg befand sich nord­öst­lich von Wermsdorf im Wermsdorfer Forst im Winkel von Schneise 9 und Flügel 0. Die Anlage bestand aus einem run­den Bühl von 25 m Durchmesser mit einer Doppelkonstruktion aus je zwei Wällen und Gräben. Der innere Wall ist noch zwi­schen 6 und 7 m hoch, der äußere zwi­schen 3 und 4 m. Vor dem äuße­ren Wall befin­det sich ein drit­ter Graben. Die Gesamtanlage misst an der brei­tes­ten Stelle 80 m und lässt Mauerreste erken­nen, die auf eine Bebauung mit einem Turm hinweisen.

Bodendenkmalschutz

Die Wallburg wurde erst­mals Ende 1935 und erneut Anfang 1959 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Wurzen: Vorwerk Eldorf

Vorwerk Eldorf

04808 Wurzen OT Nitzschka

Historisches

1529 wurde ein Vorwerk in Eldorf benannt. Später wurde das Gut in der Flur von Unternitzschka als wüst bezeich­net. Es ist nicht mehr vorhanden.

Großenhain: Vorwerk Colmnitz

Vorwerk Colmnitz

01561 Großenhain OT Colmnitz

Historisches

1520 wurde ein Vorwerk erwähnt. Die Grundherrschaft oblag Mitte des 16. Jahrhunderts dem Rittergut Skassa und Ende des 17. Jahrhunderts dem Rittergut Zschaiten. Weitere aus­sa­ge­kräf­tige, zuver­läs­sige Informationen lie­gen bis dato nicht vor.

Wermsdorf: Rittergut Gröppendorf

Rittergut Gröppendorf

Zum Brandbusch 1
04779 Wermsdorf OT Gröppendorf

Historisches

Gröppendorf wurde 1350 als Herrensitz unter Johannes de Groperdorf genannt. Aus dem Herrensitz ent­wi­ckelte sich ein Rittersitz, der als sol­cher 1445 nach­weis­bar ist. Die Ersterwähnung als Rittergut erfolgte 1548. Besitzer war Anfang des 17. Jahrhunderts Georg von Taupadel, dem 1634 Christoph von Canitz folgte. Seit Ende des 17. Jahrhunderts sind als Besitzer die Herren von Schönberg, von Zobel und von Wolfersdorff bekannt.

Nachwendezeit

1999 wurde der größte Teil des Herrenhauses abge­ris­sen. Das rest­li­che Gebäude wurde zu einem Eigenheim umgebaut.

Heutige Nutzung

Vom ehe­ma­li­gen Rittergut sind noch meh­rere Gebäude erhal­ten. Dazu zäh­len unter ande­rem der Herrenhausrest, der Pferdestall, die Kumpthalle und eine Scheune. Diese Gebäude sind zum Teil saniert und wer­den bewohnt. Ein Wirtschaftsgebäude ist ruinös.

Lampertswalde: Vorwerk Brößnitz

Vorwerk Brößnitz

01561 Lampertswalde OT Brößnitz

Historisches

Für Brößnitz wurde 1462 erst­mals ein Vorwerk erwähnt. Das Rittergut Großkmehlen im heu­ti­gen Brandenburg übte von der Mitte des 16. bis min­des­tens zur zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Grundherrschaft über Brößnitz mit sei­nem Vorwerk aus. Weitere belast­bare Informationen lie­gen bis dato nicht vor.

Weißenberg: Rittergut Weicha

Rittergut Weicha

Hauptstraße 23 (Herrenhaus)
Hauptstraße 29 (Wirtschaftsgebäude)
02627 Weißenberg OT Weicha

Historisches

In Weicha exis­tierte bereits 1241 ein Herrensitz. Er wurde 1485 als Rittersitz und 1563 als Rittergut bezeich­net. Im 17. Jahrhundert befand sich das Rittergut im Besitz von Hans von Gersdorff. Um 1700 erfolgte der Bau des Herrenhauses unter Anna Helena von Nimptsch. Ihre Tochter erbte den Besitz 1712. Weitere Besitzer waren im 18. Jahrhundert die Familie von Broizen und ab 1804 die Familie von Heynitz. Wichard von Heynitz wurde auf­grund sei­ner geis­ti­gen Behinderung 1941 auf dem Pirnaer Sonnenstein ermor­dert. Die Nationalsozialisten lös­ten das Rittergut Weicha auf und teil­ten den Grund und Boden an Bauern auf.

Nach 1945

Benno von Heynitz, der Bruder von Wichard von Heynitz, wurde 1947 als vor­geb­lich feind­li­cher Agent ver­haf­tet und bis 1956 inhaf­tiert. Nach Kriegsende wurde im Herrenhaus ein Alten- und Pflegeheim eingerichtet.

Nachwendezeit

Das Pflegeheim zog 2003 aus dem Herrenhaus aus.

Heutige Nutzung

Heute dient das Herrenhaus als Begegnungszentrum des Weichaer Herrenhaus e. V.

Weißenberg: Wasserburg & Schloss Wurschen

Wasserburg & Schloss Wurschen

Schlossplatz 7
02627 Weißenberg OT  Wurschen

Historisches

Bei dem 1486 erwähn­ten Rittersitz han­delte es sich um eine Wasserburg, die bereits um das Jahr 1000 exis­tierte. Besitzer waren die Herren von Kittlitz und von Luzan, ab 1498 Caspar von Sley und ab 1504 die Herren von Nadelwitz. Unter die­sen wurde der Rittersitz 1527 zum Rittergut erho­ben. 1532 ging der Besitz an die Familie von Muschwitz über. In der fol­gen­den Zeit wech­sel­ten die Besitzer häu­fig. Unter ihnen befan­den sich die von Hoym, von Ramsey und von Platen.

Ab 1696 besaß die Familie von Ziegler und Klipphausen das Rittergut. Unter die­ser wurde zwi­schen 1701 und 1708 (andere Quelle: 1720) das Schloss mit­samt Gutshof neu errich­tet. Der Gutshof kam 1762 an Johann Erdmann von Gersdorff. 1813 diente das Rittergut als Hauptquartier der Preußen im napo­leo­ni­schen Krieg, als im Mai die Schlacht um Wurschen aus­ge­tra­gen wurde. Ab 1821 besaß die Witwe von Rex-​Thielau das Rittergut und ver­erbte es 1832 an ihre Adoptivtochter Clara Maria, die fünf Jahre spä­ter den Grafen Theodor zu Solms-​Sonnenwalde heiratete.

Nach 1945

Wilhelm Graf zu Solms-​Sonnenwalde wurde 1945 ent­eig­net. Danach wur­den im Schloss Vertriebene und Flüchtlinge ein­quar­tiert. Die Gemeinde als Eigentümer nutzte das Schloss als Kindergarten, Bücherei und Lebensmittelgeschäft. Um 1955 erfolg­ten die ers­ten Sanierungsmaßnahmen.

Nachwendezeit

1992 wurde das Dach saniert. 1997 erwarb ein Nachfahre aus der Grafenfamilie zu Solms-​Sonnenwalde das Schloss zurück. Er ließ es bis 2002 umfas­send sanieren.

Heutige Nutzung

Schloss Wurschen wird von sei­nem Eigentümer bewohnt und bie­tet zusätz­lich eine Ferienwohnung. Das Nebengebäude dient als Mehrfamilienhaus.

Bodendenkmalschutz

Die mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg ist kom­plett über­baut wor­den. Der was­ser­füh­rende Graben ist noch voll­stän­dig erhal­ten. Schutz als Bodendenkmal besteht seit Ende 1970.