Bannewitz: Rittergut Cunnersdorf

Rittergut Cunnersdorf

Thomas-​Müntzer-​Straße 6
01728 Bannewitz OT Cunnersdorf

Historisches

Das Rittergut wurde erst­mals 1650 erwähnt, Zeitpunkt der Gründung war jedoch ver­mut­lich bereits ab 1633. 1771 brannte das Rittergut nie­der. Im Jahr 1822 ging es ins Eigentum von Dr. Johann August Ehrlich über.

Nach 1945

Die letzte Sanierung erfolgte in den 1950er Jahren.

Heutige Nutzung

Von dem ehe­ma­li­gen Vierseitenhof sind noch zwei Gebäude erhalten.

Bannewitz: Rittergut Rosentitz

Rittergut Rosentitz

Rosentitzer Straße 72–74
01728 Bannewitz

Historisches

Erstmals wurde 1696 ein eigen­stän­di­ges Rittergut in Rosentitz erwähnt. 1732 ver­kaufte Johann Christoph von Wolfframsdorff, dama­li­ger Besitzer des Rittergutes Nöthnitz, das Grundstück an Christian Sander. Es ver­blieb einige Jahrzehnte im Besitz der Familie Sander und erhielt dadurch den Beinamen Sandersches Haus. Julius Bernhard von Könneritz erwarb 1822 das Rittergut Rosentitz.

1870 kaufte Rudolf Carl Freiherr von Finck das Rittergut mit Schloss Nöthnitz, wodurch auch das Rittergut Rosentitz in sei­nen Besitz über­ging. Er ließ 1878 das Haupthaus des Guts abrei­ßen und neu auf­bauen. Das Rittergut Rosentitz wurde vom 19. bis ins 20. Jahrhundert hin­ein als Schäferei des Ritterguts Nöthnitz genutzt.

Heutige Nutzung

Im Rittergut befin­det sich heute Wohnraum.

Bannewitz: Vorwerk Welschhufe

Vorwerk Welschhufe

01728 Bannewitz OT Welschhufe

Historisches

Das 1553 sowie 1791 erwähnte Vorwerk unter­stand dem Rittergut Bärenklause. Weitere zuver­läs­sige Informationen lie­gen bis dato nicht vor.

Bernsdorf: Wasserburg & Rittergut Straßgräbchen

Wasserburg & Rittergut Straßgräbchen

Kamenzer Straße 11
02994 Bernsdorf OT Straßgräbchen

Historisches

Das Gut kam 1476 in den Besitz der Stadt Kamenz und exis­tierte dem­zu­folge bereits vor­her. Vermutlich bestand bereits zu jener Zeit die Wasserburg, auf wel­che das Rittergut Straßgräbchen zurück geht. In der zwei­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts ist die Familie von Ponickau als Eigentümer benannt. 1642 erwarb die Stadt Kamenz das Rittergut.

Im 18. Jahrhundert wurde das Herrenhaus als Ersatz für einen Vorgängerbau errich­tet. Als Bauherr kommt mög­li­cher­weise Friedrich August von Cosel in Frage, wel­cher durch die Vermählung mit Friederike Charlotte Gräfin von Holtzendorff 1755 in den Besitz des Ritterguts Straßgräbchen kam und es bis 1770 behielt. Zuvor hatte sein Schwiegervater Christian Gottlieb Graf von Holtzendorff das Rittergut Straßgräbchen besessen.

1786 erwarb Friedrich von Bassy das Rittergut und behielt es bis 1827. Um 1855 befand es sich in den Händen von Johann Jacobi und wurde 1901 von Anton Hilmar Seidel gekauft. Ihm folgte bis 1920 die Familie Spangenberg. In jenem Jahr ging der Grundbesitz aus der Spangenbergschen Konkursmasse erneut an die Stadt Kamenz über. Verpachtet wurde das Rittergut von der Stadt an einen Herrn Meurer.

Nach 1945

Die Stadt Kamenz wurde bei der Durchführung der Bodenreform zwar nicht ent­eig­net, den­noch wurde der Hof 1950 in ein Volksgut umge­wan­delt. Das Herrenhaus diente als Lehrlingswohnheim. Zusätzlich waren im Herrenhaus rus­si­sche Offiziere untergebracht.

Nachwendezeit

Das Rittergut wurde ab 1992 umge­stal­tet, als die heute darin ansäs­sige Firma ihren Geschäftsbetrieb dort auf­nahm. Die Ställe wur­den abge­ris­sen, um Platz für Lagerhallen zu schaffen.

Heutige Nutzung

Das alte Rittergut wird heute gewerb­lich genutzt. Das Herrenhaus ist saniert und beher­bergt die Verkaufsausstellung des Unternehmens.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg ist durch das Herrenhaus des Ritterguts über­baut. Dadurch ist von der Burg ober­fläch­lich nichts mehr erkenn­bar. Die Anlage wurde als sol­che erst­mals 1938 und erneut Ende 1956 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Bad Gottleuba-​Berggießhübel: Schloss Friedrichsthal & Vorwerk Dürrhof

Schloss Friedrichsthal & Vorwerk Dürrhof

Am Schloss 1
01816 Bad Gottleuba-Berggießhübel

Historisches

Das Schloss ging aus einem 1452 erwähn­ten Vorwerk her­vor, wel­ches einst­mals Dürrhof genannt wurde. Das Einzelgut lag wüst, bevor es wie­der­be­lebt wurde.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde unter Johann Ludwig Tüllmann ein Vorgängerbau des Schlosses errich­tet. Er genoss Privilegien von August dem Starken und nutzte diese zum erfolg­rei­chen Ausbau des Kurbetriebs in Berggießhübel. Nach Herrn Tüllmann erwarb Graf Kaisersmark das Gut. Ihm folgte Graf Pötting, der das heu­tige Schloss bauen ließ. Seine Tochter hei­ra­tete 1822 den Freiherren August Friedrich Wilhelm von Leyser und Schloss Friedrichsthal kam in des­sen Besitz. 1897 erwarb der Kommerzienrat und Fabrikant für Küchenmöbel Carl Eschebach Schloss Friedrichsthal. Nach des­sen Tod erwarb 1908 Graf Alexander von Rex Schloss Friedrichsthal. Unter die­sem fan­den zwi­schen 1908 und 1913 Umgestaltungsarbeiten nach heu­ti­gem Aussehen statt. Dabei ent­stan­den auch zwei der Wirtschaftsgebäude.

Nach 1945

Graf Alexander von Rex wurde 1945 ent­eig­net. Er starb nach sei­ner Deportation 1948. Schloss und Rittergut wur­den geplün­dert und anschlie­ßend auf­ge­teilt. Die LPG nutzte das Gut, dazu wur­den einige Gutsgebäude abge­ris­sen. Das Schloss selbst wurde 1949 zu einem Kur- und Bettenhaus umgebaut.

Nachwendezeit

Seit 1993 wurde das Schloss durch eine Fachklinik für psy­cho­so­ma­ti­sche Störungen genutzt und von 1996 bis 1997 saniert. Mitte 2005 schloss das the­ra­peu­ti­sche Zentrum im Schloss und zog in einen Neubau auf dem ehe­ma­li­gen Gutsgelände um. Ein Pächter nutzte das Schloss fortan für wenige Jahre als Hotel.

Heutige Nutzung

Aktuell steht das Schloss leer. Zum Rittergut gehör­ten ehe­mals die Kurhäuser Sächsisches Haus, Meißner Haus, Johann-​Georgen-​Bad, Talfrieden und Im Wiesengrund.

Bernsdorf: Wasserburg & Rittergut Großgrabe

Wasserburg & Rittergut Großgrabe

Am Saleskbach 25, 25 a/​b
02994 Bernsdorf OT Großgrabe

Historisches

Großgrabe war bereits 1401 ein Herrensitz und 1481 der Sitz eines Ritters. 1563 als Rittergut erwähnt, wurde die­ses Gut zeit­weise als Vorwerk genutzt und als sol­ches 1777 erwähnt. Ab 1858 wei­sen die Quellen wie­der ein Rittergut in Großgrabe nach. Das Rittergut an sich geht auf eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg zurück.

Johann Siegismund Ehrenreich Graf von Redern ver­kaufte das Rittergut Großgrabe 1816 an Hans Wilhelm Adolph Graf von Kalckreuth. Schon im fol­gen­den Jahr erwarb Sophie Charlotte Eleonore Gräfin zu Stolberg-​Stolberg das Rittergut. Das Rittergut war lange Zeit ver­pach­tet. Letzte Umbauten am Herrenhaus erfolg­ten 1864.  1944 wurde unter dem Pächter Herrn Sieber ein neues, heute noch erhal­te­nes Stallgebäude errichtet.

Nach 1945

1945 wurde im Rahmen der Bodenreform die Enteignung voll­zo­gen. Betroffen davon war der Pächter Herr Sieber. Mitte der 1970er Jahre brannte das Herrenhaus ab. Der Wiederaufbau erfolgte als schich­tes Wohnhaus.

Nachwendezeit

2004 wurde das her­un­ter­ge­kom­mene Rittergut von einem Privatmann erwor­ben. Im Mai 2015 wurde durch Brandstiftung der Stall zer­stört. Dabei wur­den meh­rere Pferde verletzt.

Heutige Nutzung

Das Rittergut Großgrabe dient als Reiterhof mit ange­schlos­se­nem Kutschenfahrdienst.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg ist ein­ge­eb­net und ober­fläch­lich nicht mehr zu erken­nen. Die Anlage nahe des Löschteichs süd­west­lich der Kirche wurde erst­mals Anfang 1936 und erneut Ende 1956 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Bautzen: Ortenburg

Ortenburg

Ortenburg 3–5, 9
02625 Bautzen

Historisches

Die Ortenburg auf einem Felsplateau war die Stammburg der Milzener. König Heinrich I. begrün­dete 928 eine Landesburg und ließ mit dem Bau der Ringmauer begin­nen. Sein Sohn Otto I. been­dete die­sen Bau und ließ zudem die Ortenburg errich­ten. 1018 fand auf der Ortenburg ein wich­ti­ges his­to­ri­sches Ereignis statt, als der Frieden von Bautzen zwi­schen dem Heiligen Römischen Reich und Polen geschlos­sen wurde.

Das “castrum Budissin” wurde 1158 Verwaltungszentrum, als die Lausitz als Lehen an Böhmen ging. 1405 erfolgte die erste nament­li­che Erwähnung als Ortenburg. Sie war Sitz des jewei­li­gen Landesvogts seit dem spä­ten 13. Jahrhundert bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. Anschließend diente sie der Oberlausitzer Oberamtsregierung als Sitz bis ins 19. Jahrhundert hin­ein. Die erhal­te­nen Befestigungen der Burg stam­men aus dem 15. Jahrhundert. Nach den Stadtbränden 1401 sowie 1441 wur­den Ausbau- und Sanierungsarbeiten getä­tigt. 1479 wurde sie dem unga­ri­schen König Matthias Corvinus zuge­spro­chen, der den Neubau der Ortenburg zwi­schen 1483 und 1486 ver­an­lasste. Aus die­ser Zeit stammt auch der nach dem König benannte Matthiasturm.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Ortenburg zwei­mal durch Brand schwer zer­stört. Die Wiederaufbauarbeiten dau­er­ten lange Zeit an und wur­den erst 1698 been­det. 1649 wurde das Hofrichterhaus fer­tig gestellt, zu Ende des 18. Jahrhunderts folg­ten neben wei­te­ren Baumaßnahmen das Kornhaus, ein Magazingebäude und das Salzhaus, wel­ches 1869 als Schwurgerichtsgebäude neu erbaut wurde. Einige Bauten wur­den in Laufe der Zeit abgetragen.

Nach 1945

Die Ortenburg wurde bei den Angriffen 1945 schwer beschä­digt. Das Schwurgerichtsgebäude nahm 1971 das Sorbische Museum auf.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren wurde die Burg saniert und 2003 der Bau des Burgtheaters abgeschlossen.

Heutige Nutzung

Heute wird die Ortenburg haupt­säch­lich durch das Oberverwaltungsgericht und das Sorbische Museum genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die Ursprungsburg wurde 1978 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Bergen: Rittergut Bergen

Rittergut Bergen

Bergstraße 10
08239 Bergen (Auerbach)

Historisches

Im 17. Jahrhundert wurde das Herrenhaus des Ritterguts Bergen errich­tet. Die Ersterwähnung als Rittergut erfolgte 1764. 1896 kaufte die Stadt Plauen das Rittergut, um die Nutzflächen für den geplan­ten Bau der Geigenbachtalsperre zu nut­zen. Vormals befand sich das Rittergut Bergen im Besitz der Familie von Trützschler, ab 1788 war es in den Händen der Familie Förster.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Ritterguts diente zuletzt als Wohnraum, steht der­zeit jedoch mit Sanierungsbedarf leer.

Belgershain: Wasserburg & Schloss Belgershain

Wasserburg & Schloss Belgershain

Schloßstraße
04683 Belgershain

Historisches

Das Schloss Belgershain ent­stand aus einer bereits im 11./12. Jahrhundert ange­leg­ten Sumpfburg, die von einem Wassergraben umge­ben war. Die Anlage wurde 1330 als im Besitz von Heinrich von Trebsen erwähnt. Bis 1482 befand sich das Vorwerk Belgershain im Besitz der Burggrafen von Leisnig, denen die Familie von Pflugk folgte. Nach 1510 kam das Vorwerk an die Familie von der Planitz, die es bis 1555 besaß und unter der 1551 die urkund­li­che Erwähnung als Rittergut erfolgte. 1555 wurde das Rittergut an die Herren von Schönfeld ver­kauft, die es bis 1619 besa­ßen und an die Familie von Schulenburg ver­äu­ßer­ten. Als wei­tere Besitzer sind seit 1681 die Familie von Ponickau, seit 1782 die Familie von Rex, seit 1786 die Frau von Hopfgarten, seit 1792 die Familie von Uechteritz, seit 1844 Friedrich von Zehmen und seit 1852 die Familie von Schönburg-​Waldenburg verzeichnet.

Nach 1945

1945 wurde Günther von Schönburg-​Waldenburg ent­eig­net. Das Schloss Belgershain sollte 1950 dem Abriss zum Opfer fal­len, wurde dann aber als Schule bis 1973 genutzt.

Nachwendezeit

Von 2002 bis 2004 fan­den umfang­rei­che Sanierungsarbeiten am Schloss selbst und am Schlossareal statt.

Heutige Nutzung

Das ehe­ma­lige Kavaliershaus dient heute als Rathaus. Im Schloss sind u. a. Vereinszimmer und ein Jugendklub untergebracht.

Bodendenkmalschutz

Die eins­tige Wasserburg wurde durch das Schloss über­baut und damit grund­le­gend ver­än­dert. Der umlau­fende Wassergraben ist erhal­ten. Die Anlage der Wasserburg wurde 1956 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Belgershain: Vorwerk Köhra

Vorwerk Köhra

Fuchshainer Straße 38
04683 Belgershain OT Köhra

Historisches

Für 1478 ist ein “frey gut” ver­merkt, even­tu­ell bestand jedoch bereits um 1335 ein Herrensitz. In der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts befand sich das Gut in den Händen der Familien von Zehmen, von Pflugk und von Minckwitz. 1536 erwarb Hans von Ponickau das Gut. Unter ihm erfolgte 1548 die urkund­li­che Erwähnung, dass die Grundherrschaft über Köhra teil­weise dem Rittergut Pomßen und teil­weise dem Rittergut Belgershain oblag.

Seit 1555 befand sich das Gut im Besitz der Familie von Schönfeld. Von die­ser erwarb die Familie von Schulenburg 1619 das Gut. 1681 kam das Gut an die Familie von Ponickau. Weitere Besitzer waren ab 1782 die Familie von Rex, ab 1786 Johanne Elisabeth Wilhelmine von Hopfgarten, ab 1792 die Familie von Uechteritz sowie ab 1852 die Familie von Schönburg-​Waldenburg. Seit dem 18. Jahrhundert wurde das Gut als Vorwerk geführt.

Nach 1945

Die Familie von Schönburg-​Waldenburg wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk ver­fügte über kein Herrenhaus. Vorhanden ist noch ein zum Wohnhaus umge­bau­tes Wirtschaftsgebäude.