Leisnig: Rittergut Marschwitz

Rittergut Marschwitz

Marschwitz 1
04703 Leisnig OT Marschwitz

Historisches

1308 wurde Marschwitz als Herrensitz genannt, ab 1551 als Rittergut. Als Besitzer sind die Familien von Arras, von Birckholz, von Geyer und Hottewitzsch bekannt.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus des Ritterguts wurde 2002 bis auf das Erdgeschoss abge­tra­gen. Über dem Herrenhausrest wurde ein neues Gebäude errich­tet, wel­ches zu Wohnzwecken genutzt wird.

Heutige Nutzung

Erhalten sind meh­rere Wirtschaftsgebäude.

Leisnig: Rittergut Polditz

Rittergut Polditz

Polditz 1a
04703 Leisnig OT Polditz

Historisches

Das Rittergut Polditz wurde bereits 1548 erwähnt. Adlige Besitzer des Guts waren unter ande­rem die Familien von Wolfersdorff, von Wiese und von Brandenstein. Das Herrenhaus wurde im 18. Jahrhundert im Barockstil erbaut. 1791 erwarb Johann Gottlieb Clauß das Rittergut Polditz. Seine Nachkommen behiel­ten den Hof bis 1914 in Familienbesitz. Gertrud Flora Fritzler kam 1925 in den Besitz des Ritterguts.

Nach 1945

Das Herrenhaus wurde nach 1945 bis auf das Erdgeschoss abge­ris­sen und neu über­baut. Dadurch hat es seine frü­here Ausstrahlung kom­plett verloren.

Heutige Nutzung

Der Neubau wird bewohnt. In den ehe­ma­li­gen Wirtschaftsgebäuden befin­den sich Wohnungen.

Herrnhut: Rittergut Niederrennersdorf

Rittergut Niederrennersdorf

Siedlung 5
02747 Herrnhut OT Rennersdorf

Historisches

Rennersdorf wurde erst­mals 1430 als Rittersitz urkund­lich genannt, befand sich jedoch bereits seit 1413 im Besitz von Hans zu Rennersdorf. Diesem folg­ten 1422 Ulrich von Henrichdorf und ab 1464 die Familie von Gersdorff, unter wel­cher nach 1477 die Teilung in Oberrennersdorf und Niederrennersdorf erfolgte. 1480 ist Heinrich von Hehnersdorf ver­zeich­net, ab 1521 für zwei Jahrzehnte die Herren Christoph und Hans von Lottitz.

In den nächs­ten Jahrhunderten wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Verzeichnet sind ab 1541 Anton von Breitenbach, des­sen Bruder Melchior von Breitenbach das Rittergut1560 an Christoph von Gersdorff ver­kaufte. Ihm folgte 1572 Siegmund von Schwantz. Dessen Witwe Salome von Schwantz ver­kaufte das Rittergut Niederrennersdorf 1584 an Joachim von Klix. Dessen Witwe Anna von Klix behielt den Grundbesitz bis 1594 in ihrem Besitz und ver­kaufte ihn dann an Caspar von Gersdorff. Im Besitz der Familie von Gersdorff ver­blieb das Rittergut Niederrennersdorf etwa ein hal­bes Jahrhundert, ehe es 1649 von Anna Margarethe von Nostitz, gebo­ren von Gersdorff, an  Wolf Abraham von Eberhard ver­äu­ßert wurde. 

1718 erwarb Johann Christian Nesen das Rittergut. Es ver­blieb in Familienbesitz und gelangte über Christiane Friederike Mücke, gebo­ren Nesen, an die Familie Mücke, die 1806 geadelt wurde und das Rittergut bis zur Enteignung in ihrem Familienbesitz behielt. 

Nach 1945

Werner von Mücke wurde 1945 ent­eig­net. Im glei­chen Jahr brannte das Herrenhaus auf­grund Brandstiftung ab. Die Reste wur­den spä­ter abgetragen.

Heutige Nutzung

Heute exis­tie­ren noch das ehe­ma­lige Verwalterhaus, wel­ches Wohnzwecken dient, und eine zum Wohnhaus umge­baute Scheune. Beide Gebäude sind saniert.

Herrnhut: Rittergut Oberrennersdorf

Rittergut Oberrennersdorf

Am Eichler 4
02747 Herrnhut OT Rennersdorf

Historisches

Unter der Familie von Gersdorff, die Rennersdorf seit 1464 besaß, erfolgte nach 1477 die Teilung in Oberrennersdorf und Niederrennersdorf. Noch bis 1486 befand sich das Rittergut Oberrennersdorf im Besitz der Familie von Gersdorff, dann gelange es durch Einheirat an die Familie von Metzradt. Bereits 1526 erhielt es die Familie von Gersdorff zurück, 1581 wurde es an die Familie von Klix ver­kauft, die es bis 1651 besaß und an Hermann Hull verkaufte.

Schon ein Jahr dar­auf gelangte das Rittergut Oberrennersdorf erneut an die Familie von Gersdorff, die es 1729 an Wolfgang Caspar Tropaneger ver­kaufte. Von 1732 bis 1742 besaß Wolf Rudolf von Ziegler und Klipphausen das Rittergut. 1740 brannte das Herrenhaus durch ein Feuer in einem benach­bar­ten Wirtschaftsgebäude ab und wurde kurz dar­auf neu auf­ge­baut. 1742 über­nahm es das Klosterstift St. Marienthal. Die wei­te­ren Besitzer waren ab 1759 Christiane Sophie von Heynitz, ab 1765 die Familie von Wattewille und ab 1811 Charlotte Sophie Gräfin von Einsiedel. Ab 1844 über­nahm die Brüderunität das Rittergut Oberrennersdorf.

Nach 1945

Die Brüderunität wurde 1948 nach­träg­lich ent­eig­net und das Rittergut in ein Volksgut umgewandelt.

Nachwendezeit

Mit der Auflösung des Volksguts 1990 wurd edie Nutzung des Herrenhauses und des Ritterguts aufgegeben.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht heute leer.

Beiersdorf: Rittergut Beiersdorf

Rittergut Beiersdorf

Alte Schulstraße /​ Löbauer Straße
02736 Beiersdorf

Historisches

Das Rittergut wurde 1566 erst­mals urkund­lich nach­ge­wie­sen. Um 1696 haben zwei Rittergüter bestan­den, die in den fol­gen­den Jahren wie­der zu einem Rittergut Beiersdorf ver­ei­nigt wur­den. Die Gebäude des Rittergutes ent­stan­den im 18. Jahrhundert.

Nach 1945

Das Herrenhaus wurde in den 1970er Jahren abge­tra­gen. Das Rittergut befand sich im Bereich Hofepark/​Mittelteich. Die Teiche gehör­ten zum Rittergutspark.

Bautzen: Wallburg Temritz

Wallburg Temritz

Wiewalze
02625 Bautzen OT Temritz

Historisches

Die ver­mut­lich mit­tel­al­ter­li­che und als Rundwall über­lie­ferte Burganlage befin­det sich auf einem Waldhügel namens Wiewalze nord­west­lich vom Ort, nord­öst­lich der Straße nach Schmochtitz sowie süd­west­lich des Kleinwelkaer Irrgartens. Sie fand 1267 als Herrensitz unter Reinko de Themeriz miles Erwähnung. Sie ist über einen kur­zen Wanderweg erreich­bar und zeigt noch den etwa 2 m hohen Burghügel. Der umlau­fende Weg könnte ein mitt­ler­weile ver­flach­ter Graben gewe­sen sein.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage steht seit 1938 und erneut seit Anfang 1959 als Bodendenkmal unter beson­de­rem Schutz.

Bennewitz: Rittergut Schmölen

Rittergut Schmölen

Am Schwarzwasser 6
04828 Bennewitz OT Schmölen

Historisches

Bereits zu Beginn des 10. Jahrhunderts soll eine Wehrburg mit Wassergraben bestan­den haben. Erstmals wurde 1445 ein Rittersitz im Besitz von Nicol Steinbach erwähnt, der bereits sechs Jahre spä­ter den Rang eines Vorwerks und seit 1764 den eines Ritterguts inne hatte. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde das schloss­ar­tige Gebäude durch die Hussiten zer­stört und nach­fol­gend wie­der als Wasserburg auf­ge­baut. Die Besitzer wech­sel­ten oft, so sind ab 1519 die Familie von Pfersdorf, ab 1570 der Herr von Lachs und ab 1579 die Familie von Schleinitz bekannt. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges befand sich das Gut Schmölen im Besitz der Familie von Thümmel, wurde zer­stört und wie­der aufgebaut.

Nach wei­te­ren Besitzerwechseln kam Schmölen 1690 an den General Hans Hermann Wastromyrsky von Rocketnick, unter dem das Gut in ein Allodial- und Erbgut umge­wan­delt, der Park ange­legt und das Herrenhaus umge­baut wurde. Einer der wei­te­ren Besitzer, Chirurg Gustav Pohl, gestal­tete den Park öffent­lich und trat sei­nen Grundbesitz 1849 frei­wil­lig an den Staat ab. Das Rittergut erhielt damit die Patrimonialgerichtsbarkeit und erlebte wei­tere Besitzerwechsel. So kam es 1894 an Paul Haring, unter dem die Gebäude stark her­un­ter­ge­wirt­schaf­tet wur­den. Mit der 1901 durch­ge­führ­ten Versteigerung kam das Rittergut an den Hauptmann Karl Johann Schultz, der das Herrenhaus kom­plett im fran­zö­si­schen Renaissancestil umbauen und den Wallgraben tro­cken legen ließ. Seit 1924 war das Rittergut im Besitz der Familie Schultz.

Nach 1945

Die Familie Schultz wurde 1945 ent­eig­net und die Wirtschaftsgebäude, Ställe und Scheunen wur­den abge­tra­gen. Bereits zwei Jahre spä­ter wurde ein Alten- und spä­ter Pflegeheim im Herrenhaus ein­ge­rich­tet. Nach einem Brand 1967 wurde das Dach rekonstruiert.

Nachwendezeit

Bis 2002 erfolgte eine Nutzung als Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt, danach stand das Herrenhaus bis 2006 leer.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wurde von pri­vat erstei­gert und dient heute als Bed & Breakfast-Hotel.

Herrnhut: Schloss Berthelsdorf /​ Zinzendorfschloss

Schloss Berthelsdorf | Zinzendorfschloss

Herrnhuter Straße 19
02747 Herrnhut OT Berthelsdorf

Historisches

1687 exis­tierte ein zum Teil abge­brann­tes Herrenhaus, wel­ches 1722 von Henriette Katharina von Gersdorff an ihren sehr reli­giös gepräg­ten Enkel Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf ver­kauft wurde. Dieser ließ nach einem Komplettabriss den Neubau des Schlosses in Auftrag geben. Eine andere Quelle berich­tet ledig­lich von einem Umbau. Das Rittergut Berthelsdorf blieb noch einige Zeit in Familienbesitz.

Aufgrund der geist­li­chen Pärgungen und Aktivitäten des Grafen von Zinzendorf musste die­ser Sachsen ver­las­sen. Das Rittergut hatte er 1732 sei­ner Ehefrau Erdmuthe Dorothee Gräfin von Reuß-​Ebersdorf ver­kauft. 1756 erbte Henriette Benigna Justina Freifrau von Wattewille Schloss und Rittergut Berthelsdorf. Über die Familie ihres Gatten gelangte Schloss Berthelsdorf an Charlotte Sophie Gräfin von Einsiedel, wel­che es 1844 der Brüderunität übereignete.

Die Brüderunität nutzte das Gut schon seit 1791 als Sitz der Kirchenleitung und ab ver­pach­tete es 1913 an den säch­si­schen Staatsfiskus. Dieser rich­tete im Rittergut Berthelsdorf ein Remontegut ein, um hier Militärpferde zu züch­ten. Ab 1937 diente das Rittergut als Remontegut der Nationalsozialisten zur Aufzucht von Kavalleriepferden.

Nach 1945

Das Schloss wurde bis 1945 als Wohnhaus genutzt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges erhielt die Brüderunität das Rittergut als Entschädigung für die Übernahme durch die Nazionalsozialisten zurück. Sie ver­lor es 1949 erneut, als die Enteignung im Rahmen der Bodenreform vor­ge­nom­men wurde.

Nachwendezeit

Noch bis 1992 wurde das Rittergut als volks­eig­nes Gut genutzt. Die Gebäude dien­ten teil­weise als Wohn- und Büroraum. 2001 erwarb ein Verein das her­un­ter­ge­kom­mene Schloss, nach­dem ein Rückübertragungsantrag der Brüderunität abge­lehnt wor­den war.

Heutige Nutzung

Das mitt­ler­weile auf­wän­dig sanierte Schloss wird im Sinne Zinzendorfs genutzt und bie­tet unter ande­rem Führungen, geist­li­che Konzerte und eine Begegnungsstätte. Die Wirtschaftsgebäude bedür­fen noch der Sanierung.

Leisnig: Herrenhaus Bocksdorf

Rittergut Bocksdorf

04703 Leisnig OT Polkenberg

Historisches

Das Rittergut Bocksdorf ging aus dem Rittergut Polkenberg her­vor. Dieses wurde 1445 als Rittersitz und 1696 als Rittergut urkund­lich nach­ge­wie­sen. Bis 1613 gehörte das Gut der Familie von Arras, dann folg­ten als Besitzer die Familien Spiegel, von Nostitz, Braun und von Poigk. Der Ort Bocksdorf wurde um 1720 von der namens­ge­ben­den Familie Bock ange­legt. Das Herrenhaus wurde in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut und gegen Ende des 19. Jahrhunderts umge­stal­tet. Der Familie von Bock folg­ten als Eigentümer die Familien Springsfeld, Petzsch und Clauß. Ehemaliger Besitzer war eben­falls der Kammerherr von Frege.