Freigut Oelsa
Zum Götzenbusch 1
01734 Rabenau OT Oelsa
Altes Herrenhaus
Erich-Weinert-Straße 1
01734 Rabenau OT Oelsa
Historisches
Erstmals erwähnt wurde das Vorwerk Oelsa 1526, obgleich es bereits früher entstanden sein und zur Burg Rabenau gehört haben soll. Für die Burgherren erfüllte das Vorwerk Versorgungs- und Verteidigungszwecke. Um 1626 gehörte das seit zwei Jahren Kleinoelsa genannte Vorwerk Rudolf von Bünau, vier Jahre später befand es sich im Besitz von George Seiffert. Nach einem Brand im Jahre 1639 entstand das Freigut. Teile der Freigut-Ländereien wurden an neu angesiedelte Kleinbauern zur Bewirtschaftung abgegeben. Ursula Margarethe von Grünrode wurde 1694 als Besitzerin genannt. Vermutlich unter ihr erfolgte eine Aufwertung zum Rittergut, als welches das Freigut zwei Jahre später bezeichnet wurde.
Im 18. und 19. Jahrhundert wechselte der Besitz vielfach den Eigentümer. Nachwiesen wurden 1700 General Major Gottfried Grawert, 1740 Georg Christoph Dinglinger, 1757 David Gottlob Lehmann, 1765 Johann Georg Wolf, 1805 Friedrich Wilhelm Behrisch, 1813 Johann Gottfried Jähnigen, 1819 Gotthelf Leberecht Schlegel, 1823 Karl Ludwig Hock, 1839 Heinrich Julius Heuchler, 1853 Friedrich August Vogel und Erben und 1883 Friedrich Arthur Hamann. Im Jahre 1898 wurde das Freigut abgebrochen und an gleicher Stelle neu errichtet.
1906 brannte der Freigutshof nieder. Im gleichen Jahr erfolgte an anderer, heutiger Stelle der Wiederaufbau. 1907 wurde Emil Theodor Merbitz als Besitzer aufgeführt, ab 1928 Emil Otto Karl Zielke. Das alte Herrenhaus des abgebrannten Freigutes wurde 1923 (andere Quelle: 1919) von Oskar Hermann Wolf erworben und in ein villenartiges Gutshaus umgebaut.
Nach 1945
Emil Zielke wurde 1945 enteignet. 1948 erfolgte die Umwandlung des Freiguts in ein Volksgut, welches durch die LPG und später zu Wohnzwecken genutzt wurde.
Oskar Wolf wurde 1945 verhaftet und verschleppt. Im Alten Herrenhaus wurde 1950 ein Heim für Waisenkinder eingerichtet. Ab 1951 erfolgte eine Nutzung als Finanzfachschule. Das Herrenhaus diente ab 1958 zudem als Außenstelle der Bezirksparteischule der SED Dresden. 1975 wurde es umgebaut.
Nachwendezeit
Das Freigut wurde in den frühen 2000er Jahren leergezogen. Durch einen Brand im Jahr 2004 im Freigut (auch Zielkes Gut genannt) wurden Teile des Dachstuhles sowie das Stallgebäude erheblich beschädigt. Das Freigut stand zu diesem Zeitpunkt bereits leer.
Von 1990 bis 2003 wurde im Alten Herrenhaus ein Alten- und Pflegeheim betrieben. Seit 2004 befindet sich das Alte Herrenhaus in Privatbesitz.
Heutige Nutzung
Freigut: Am 11. Juni 2017 brannte die Scheune bis auf die Mauern nieder. Der verfallene Dreiseitenhof befindet sich seit Sommer 2017 wieder in Privatbesitz. Die Scheune soll abgerissen und durch einen Wohnneubau ersetzt werden. Der Stall soll künftig Unternehmenssitz werden.
Altes Herrenhaus: Leerstand seit fast zwei Jahrzehnten.
(Stand: 10/2017, Fotos: 12/2017)