Rittergut Boden
Bodener Straße 1
01471 Radeburg OT Boden
Historisches
Hans von Schönfeld wurde 1455 vom Kurfürsten mit dem Vorwerk Boden belehnt. Um 1500 besaßen es die Gebrüder von Bünau. Nach der 1578 erfolgten Verpfändung durch Rudolf von Bünau den Älteren wurde 1629 Hans Siegismund von Zeidler als Besitzer genannt. Nach dessen Tod 1690 übernahm seine Tochter Anna Elisabeth, verheiratet mit Adam Friedrich von Dölau, den Besitz.
1685 erwarb Salomon Jörg Zapf das Vorwerk Boden und veräußerte es fünf Jahre später an Magdalene Elisabeth Bose, eine geborene von Zeidler. 1696 wurde das Vorwerk zum Rittergut erhoben. 1703 verstarb Magdalene Elisabeth Bose. Die umfangreichen besitztümer, die neben dem Rittergut Boden noch weitere Dörfer und Güter umfasste, wurden unter ihren fünf Söhnen aufgeteilt.
In einem Lehnbrief von 1754 ist zu lesen, dass jenes Rittergut über ein einziges Gebäude verfügte, welches Schüttboden genannt wurde. Es verblieb bis 1780 im Besitz der Familie Bose und wurde dann an Christian Gottfried Schmidt verkauft. Beim Bombenangriff auf Dresden starb der letzte Rittergutsbesitzer, Dr. Große. Sein Erbe, Major Große, wurde interniert. Nach seiner Entlassung ging er ins Gebiet der späteren Bundesrepublik.
Nach 1945
Noch im Jahr des Kriegsendes wurde die Enteignung im Rahmen der Bodenreform vollzogen. Ehemalige Rittergutsarbeiter, arme Bauern und Vertriebene erhielten Land, Vieh und landwirtschaftliche Geräte. Ihren neuen Besitz mussten sie wenige Jahre später in die LPG einbringen.
Heutige Nutzung
Erhalten ist ein großes, unsaniertes Wohnhaus, bei dem es sich um den im 18. Jahrhundert erbauten Schüttboden handelt. Der Landbesitz wird jetzt hauptsächlich von der Agrargenossenschaft Radeburg genutzt.