Oschatz: Rittergut Thalheim

Rittergut Thalheim

Saalhausener Straße 1112
04758 Oschatz OT Thalheim

Historisches

Das Herrenhaus (Nr. 11) des Ritterguts Thalheim wurde um 1876 unter der Familie Gadegast erbaut, das Baujahr des zusätz­li­chen Wohnhauses mit Stall (Nr. 12) ist unklar.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus befand sich zunächst in einem desas­trö­sen Zustand und wurde 1995 von der Familie Heimerer erwor­ben. Diese ließ umfang­rei­che Sanierungsarbeiten durchführen.

Heutige Nutzung

Der Komplex befin­det sich nach wie vor in Privatbesitz. Das Herrenhaus beher­bergt eine Schule, im Nebengebäude lässt es sich woh­nen und ita­lie­nisch speisen.
(Stand: 01/​2019)

Oschatz: Rotes Vorwerk (Praschwitz)

Rotes Vorwerk

Bahnhofstraße
04758 Oschatz

Historisches

Das Vorwerk ist unter den Namen Vorwerk Pratschitz, Vorwerk Praschwitz, Vorwerk vor dem Brüdertor sowie Rotes Vorwerk bekannt, wird über­wie­gend jedoch mit letz­te­rer Bezeichnung ver­wen­det. Es gilt als der eigent­li­che Vorläufer der heu­ti­gen Krankenhauses am Stadtpark.

Die urkund­li­che Ersterwähnung als Vorwerk erfolgte 1476, obgleich das Gut bereits im 12. Jahrhundert ent­stan­den sein soll. Der Ursprungsbau des Vorwerkes stammt aus dem 16. Jahrhundert.

1838 über­nahm die Stadt Oschatz das Vorwerk aus dem Besitz der Kirche zur Nutzung als Hospital. Die ers­ten Krankenstuben wur­den zwei Jahre spä­ter belegt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts platzte das Hospital aus allen Nähten und der Neubau eines grö­ße­ren Krankenhauses wurde voran getrie­ben. 1895 wurde das Krankenhaus im Roten Vorwerk geschlos­sen. Hauptgebäude und Nebengebäude wur­den zu Wohnzwecken ver­mie­tet. Die Scheune wurde ver­pach­tet, spä­ter aber für kom­mu­nale Zwecke genutzt.

Nachwendezeit

Das Nebengebäude und die Scheune wur­den 2004 abgerissen.

Heutige Nutzung

Das noch vor­han­dene Hauptgebäude steht leer. Es soll einem Parkplatz wei­chen. Aufgrund sei­ner bedeu­tungs­vol­len Historie for­miert sich Widerstand gegen den Abriss.
(Stand: August 2016)

Ostritz: Schloss Leuba

Schloss Leuba

Am Hofberg 3
02899 Ostritz OT Leuba

Historisches

Seit min­des­tens 1550 war ein Rittergut vor­han­den, das ver­mut­lich unter der Familie von Gersdorff ent­stan­den war. Wigand von Uechtritz erwarb die­ses Rittergut 1638 im Rahmen einer Versteigerung. Seine Nachfolger ver­kauf­ten den Grundbesitz 1690 an die Familie von Schweinitz. Unter Hans Christoph von Schweinitz ent­stand ab 1695 das Herrenhaus. Der Bau wurde 1698 voll­endet. 1759 erwarb Christina Sophie von Heynitz das Rittergut, tauscht es aber sogleich mit dem Kloster St. Marienthal gegen ein ande­res Gut ein. Das Rittergut Leuba befin­det sich seit­her im Besitz die­ses Klosters. 1778 erfolgte im Auftrag der Äbtissin Anastasia Rößler ein Umbau des Herrenhauses. Es ver­fügt über eine kleine katho­li­sche Kapelle. Der groß­zü­gige Wirtschaftshof wurde 1808 unter der Äbtissin Maria Gürth angelegt.

Nach 1945

Das Rittergut fiel nicht unter die Bodenreform und wurde als kirch­li­cher Besitz nicht enteignet.

Nachwendezeit

Noch bis weit nach dem Ende der DDR wurde noch Landwirtschaft auf dem ehe­ma­li­gen Rittergut betrieben.

Heutige Nutzung

Schloss und Wirtschaftsgebäude sind erhal­ten. Es liegt eine teil­weise Wohnnutzung vor. Insgesamt besteht erheb­li­cher Sanierungsbedarf.

Oybin: Burg- und Klosterruine Oybin

Burg- und Klosterruine Oybin

Hauptstraße 16
02797 Oybin

Historisches

Die Ruinenanlage von Burg und Kloster nimmt den gesam­ten Gipfelbereich des Berges Oybin ein. Ebenso befin­den sich der im Jahre 1515 von den Mönchen ange­legte Bergfriedhof der Gemeinde Oybin sowie die 1853 ein­ge­rich­tete Camera obscura auf dem Berg.

Über eine Besiedlung in der sla­wi­schen Zeit gehen die Quellen nicht einig. Einerseits konnte eine Besiedlung in die­ser Zeit nicht nach­ge­wie­sen wer­den, gelte aber als wahr­schein­lich, ande­rer­seits soll bereits um 700 eine sla­wi­sche Burganlage exis­tiert haben. Nachgewiesen wurde jedoch eine mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage, deren Überreste 1937 unter Bodendenkmalschutz gestellt wur­den. Der Schutz wurde 1958 erneuert.

Im 13. Jahrhundert befand sich auf dem Berg ein Raubrittersitz, der 1291 durch die Zittauer zer­stört und kurz dar­auf wie­der auf­ge­baut wurde. Von 1311 bis 1316 wurde die Anlage unter Heinrich von Leipa zu einer Wehranlage aus­ge­baut, um die nahen Handelswege bes­ser zu schüt­zen. 1346 fiel der Besitz an Karl IV., böh­mi­scher König und deut­scher Kaiser. 1361 ord­nete er den Bau des Kaiserhauses an, das ihm als Alterssitz dien­ten sollte. Unter Beteiligung der Prager Dombauhütte wurde 1366 mit dem Bau der goti­schen Kirche begon­nen und 1384 voll­endet. Bereits 1369 wurde auf dem Berg Oybin ein Cölestiner-​Kloster gestif­tet. Während der Hussitenkriege wurde der Oybin 1420 und erneut 1429 ange­grif­fen, konnte aber von den Hussiten nicht ein­ge­nom­men wer­den. Bis in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde die Burg wei­ter aus­ge­baut. Das Kloster wurde 1562 im Zuge der Reformation auf­ge­löst und 1577 durch Blitzschlag zerstört.

Im 18. Jahrhundert war die Burg- und Klosteranlage unbe­wohnt und diente als Steinbruch. Sie wurde zu die­ser Zeit durch einen Felssturz wei­ter beschä­digt. Im glei­chen Jahrhundert, dem Zeitalter der Romantik, wurde die Burg wie­der­ent­deckt und von Malern als Vorlage für ihre Werke genutzt. Ab 1829 setzte die tou­ris­ti­sche Erschließung ein. Die Ruine wurde von Schutt befreit, das Kaiserhaus 1877 saniert. 1879 (andere Quelle: 1883) folgte die Museumsgründung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fan­den Untersuchungen der Burg- und Klosteranlage unter Cornelius Gurlitt statt.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg wur­den die Sanierungsarbeiten wie­der auf­ge­nom­men. Die Klosterruine dient seit 1972 als Konzertplatz.

Nachwendezeit

Die Burg wird seit 1991 wie­der umfas­send saniert und rekonstruiert.

Heutige Nutzung

Freilichtmuseum

Ostrau: Vorwerk Schlagwitz

Vorwerk Schlagwitz

Zur Sandgrube 4 (?)
04749 Ostrau OT Schlagwitz

Historisches

Hinweise auf ein ehe­ma­li­ges Vorwerk sind in alten Urkunden sowohl 1588 als auch 1791 zu finden.

Heutige Nutzung

Heute ist im ehe­ma­li­gen Vorwerk ein Bauunternehmen ansässig.

Ostrau: Rittergut Kiebitz

Rittergut Kiebitz

An der klei­nen Jahna 27
04749 Ostrau OT Kiebitz

Historisches

Saxo und Iarus de Kiwiz wur­den 1185 als Herren auf Kiebitz erwähnt. Ihnen folgte vor dem jahr 1190 Conradus de Chewiz. Das Rittergut wurde erst­mals 1460 erwähnt. Als Besitzer tra­ten die Familien von Dölen, von Saalhausen sowie Platz auf. Das Herrenhaus wurde, je nach Quellenlage, im 16. Jahrhundert oder um 1707 erbaut. Zehn Jahre spä­ter wurde Johann Christian Zimmermann als Besitzer genannt.

Um 1756 fan­den offen­bar Umbauten am Herrenhaus statt, wel­ches sich dazu­mal im Besitz der Christiane Charlotte Klug befand. Die Wirtschaftsgebäude stam­men aus dem 19. Jahrhundert. 1850 wurde das Rittergut in staat­li­chen Besitz über­führt und ver­pach­tet. Max Louis Zeitschel erwarb das Rittergut Kiebitz 1904.

Nach 1945

Das Rittergut Kiebitz war zu klein, um unter die Bodenreform zu fal­len. Dennoch floh der letzte Besitzer vom Hof und das Rittergut wurde in eine LPG überführt.

Nachwendezeit

Das Rittergut Kiebitz wurde im Jahre 2000 pri­vat erwor­ben, nach­dem es viele Jahre leer stand.

Heutige Nutzung

Das Rittergut Kiebitz befin­det sich in Privatbesitz. Die Eigentümer bewoh­nen ein Wirtschaftsgebäude, das Herrenhaus steht leer.

Ostrau: Wasserburg & Schloss Noschkowitz

Wasserburg & Schloss Noschkowitz

Schlossstraße 8
04749 Ostrau OT Noschkowitz

Historisches

Vorgängerbau des Schlosses war eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg. Noschkowitz wurde 1239 erst­mals als Herrensitz erwähnt und 1551 als Rittergut genannt. Hans von Taubenheim war ver­wandt mit Katharina von Bora und erwarb das Rittergut 1568. Er fun­gierte als Bauherr des heute noch vor­han­de­nen Nordostflügels und ver­kaufte Noschkowitz 1587 an Johann Lauterbach. Dieser hatte 1572 die Bartholomäusnacht mit­er­lebt und floh in Folge die­ser nach Italien. Nach sei­ner Rückkehr lebte er bis zu sei­nem Tod ein­sam auf Schloss Noschkowitz und schrieb Gedichte.

Von 1604 bis 1667 folgte die alt­säch­si­sche Adelsfamilie von der Sahla als Besitzer von Noschkowitz, bis 1775 die Familie von Lüttichau, Stauchitzer Linie. Hans Heinrich von Lüttichau erschoss sich 1762 auf Noschkowitz. 1775 erwarb Wolf Abraham Leberecht von Weidenbach das Schloss. Er ver­machte es sei­nem Sohn Hans August Wilhelm, der den Grundbesitz jedoch durch Misswirtschaft ver­lor. 1805 erwarb Johann Christian Gottlob Kopp das Schloss und ver­kaufte es 1814 an Christian Gottlieb Krause, der es sei­nem Stiefsohn Carl Gustav Adolf Ruppoldt überließ.

Im Erbgang gelangte Schloss Noschkowitz an des­sen Schwägerin Amalie Augusta Schreiber, die 1844 Gustav Friedrich Theodor von König ehe­lichte und die­sem die Güter über­trug. Nach sei­nem Tod 1885 folgte als Besitzer sein Sohn Georg Wilhelm, der aber bereits sie­ben Jahre spä­ter selbst ver­starb. Schloss Noschkowitz ging nun an Albert von König aus der preu­ßi­schen Linie der Familie über. Unter ihm ent­stand die Kapelle im zuvor ange­leg­ten eng­li­schen Landschaftspark, in wel­cher er 1913 bestat­tet wurde. Sein Neffe Werner von Dittrich erbte den Grundbesitz, der sich damals in Verwaltung von Hans von Lüders befand und von die­sem her­un­ter­ge­wirt­schaf­tet wurde.

Der letzte Rittergutsbesitzer war Walter Uhlemann, des­sen Vater Schloss Noschkowitz 1932 bei einer Versteigerung erwarb. Danach begann eine zwei­jäh­rige Sanierungsphase, bei wel­cher zunächst die land­wirt­schaft­li­chen Flächen nutz­bar gemacht wur­den. Es schloss sich die bis­lang letzte Sanierung der Gebäude an, die auch eine neue Dacheindeckung beinhal­tete. Als die Familie Uhlemann ein­zog, wurde auch die Kaltblut-​Pferdezucht auf dem Rittergut eingeführt.

Nach 1945

Im Frühjahr 1945 kehrte Walter Uhlemann aus ame­ri­ka­ni­scher Kriegsgefangenschaft zurück, wurde jedoch kurz dar­auf in rus­si­sche Gefangenschaft ver­schleppt. Die Bodenreform wurde auf dem Rittergut voll­zo­gen, wobei 116 ha an Neubauern ver­teilt wur­den, wäh­rend 140 ha beim neu­ge­grün­de­ten Volkseigenen Gut Noschkowitz verblieben.

Ende 1949 kehrte Herr Uhlemann aus der rus­si­schen Kriegsgefangenschaft zurück. Eine Rückkehr nach Schloss Noschkowitz war jedoch auf­grund eines Verweises aus­ge­schlos­sen. Er sie­delte zu sei­ner Familie über, die bereits seit Ende 1945 im Haus der Schwiegereltern in Mügeln Unterschlupf gefun­den hatte. Walter Uhlemann starb 95-​jährig. Er hatte Noschkowitz nie wie­der betreten.

Nachwendezeit

Das Volksgut wurde 1990 auf­ge­löst und von der Treuhand über­nom­men. Diese ver­pach­tete die Agrarflächen an Fremdunternehmen. Ein öster­rei­chi­sches Ehepaar erstei­gerte Schloss Noschkowitz 1999.

Heutige Nutzung

Schloss Noschkowitz befin­det sich in Privatbesitz und dient Wohnzwecken. Wenige Sanierungsarbeiten wur­den aus­ge­führt, es besteht wei­te­rer Sanierungsbedarf.

Bodendenkmalschutz

Die frü­here Wasserburg wurde 1973 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Sie wurde durch das Schloss über­baut, erhal­ten ist ledig­lich ein was­ser­füh­ren­der Graben mit Erweiterung zum Teich.

Ostrau: Wasserburg Pulsitz

Wasserburg Pulsitz

Am Wal
04749 Ostrau OT Pulsitz

Historisches

1185 wurde erst­mals ein Herrensitz erwähnt. Hierbei han­delte es sich ver­mut­lich um eine sla­wi­sche Wasserburg, gele­gen nörd­lich am Weg zur Mühle. Die recht­eckige Innenfläche war etwa 40 x 25 m groß und war von einem Wassergraben  umge­ben. Der Burghügel ist heute nur noch leicht erhöht. Der Graben selbst ist etwa 6 m breit.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde 1973 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Ostrau: Rittergut Oberlützschera

Rittergut Oberlützschera

04749 Ostrau OT Oberlützschera

Historisches

Das ehe­ma­lige Rittergut gehörte Balthasar von Kobershain. Wilhelm von Meißen ver­wan­delte es in drei Bauerngüter. 1530 hat das Rittergut schon nicht mehr bestanden.

Ostrau: Rittergut Niedersteina

Rittergut Niedersteina

04749 Ostrau OT Wutzschwitz

Historisches

1350 war ein Allodium (Einzelgut) ver­zeich­net, wel­ches 1555 als Vorwerk genannt wurde. Seit 1578 wurde es als Rittergut bezeich­net. Es wurde noch 1764 als eigen­stän­di­ges Rittergut bezeich­net, spä­ter aber dem Rittergut Oberwutzschwitz zuge­schla­gen. Die Gebäude wur­den bereits 1856 abge­ris­sen. Als Besitzer waren unter ande­rem die Familien von Leipziger und von Hackeborn sowie Hugold Dietrich von Zehmen bekannt.

Heutige Nutzung

Das Rittergut ist nicht mehr vorhanden.