Oschatz: Schloss Zöschau

Schloss Zöschau

Salbitzer Straße 15
04758 Oschatz OT Zöschau

Historisches

1501 wurde Wolf von Schleinitz mit dem Gut belehnt, das bis 1715 im Familienbesitz blieb. Dann gelangte es an die Familie von Pflug, unter wel­cher im zei­ti­gen 18. Jahrhundert das Herrenhaus errich­tet wor­den war, wei­ter an die Familien von Lorenz, von Boblick und von Weber. Carl Wilhelm vom Oppel erwarb das Rittergut Zöschau in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Rittergut ver­blieb bis zur Enteignung in Familienbesitz.

Nach 1945

Claus-​Dietrich von Oppel wurde 1945 ent­eig­net und das Rittergut Zöschau durch die Rotarmisten geplün­dert. Die Familie wurde vor der bevor­ste­hen­den Deportation gewarnt und konnte recht­zei­tig flie­hen. Das Herrenhaus des Rittergutes wurde im dar­auf­fol­gen­den Jahr zur Gewinnung von Baumaterial fast voll­stän­dig abgetragen.

Heutige Nutzung

Heute ste­hen noch der linke und der rechte Teil des Erdgeschosses. Diese bei­den Reste wer­den als Schuppen genutzt.

 

Oschatz: Rittergut Altoschatz

Rittergut Altoschatz

Thalheimer Straße 1
04758 Oschatz OT Altoschatz

Historisches

Das Rittergut Altoschatz ent­stand 1629 aus der Zusammenlegung zweier Vorwerke, die bereits 1501 schrift­lich erwähnt wur­den und auf einen erst­mals 1445 nach­wei­sen Rittersitz zurück­ge­hen. Besitzer waren die Familien von Zeicha, von Nossen und von Schleinitz. Mit dem im Jahr 1678 erfolg­ten Verkauf des Ritterguts Altoschatz von Andreas Dietrich von Schleinitz an Johann Heinrich Höppner endete die ade­lige Besitzerfolge. Das Herrenhaus wurde 1715 für Charlotte Elisabeth Höppner erbaut. Umbauten erfolg­ten zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Familie Schubert erwarb das Rittergut Altoschatz 1869. Sie behielt es bis zuletzt in ihrem Besitz und ver­an­lasste 1902 erneut einige Umbauten.

Nach 1945

Franz Schubert wurde 1945 ent­eig­net, als die Bodenreform voll­zo­gen wurde.Das Herrenhaus diente Wohnzwecken und wurde zuletzt ind en 1980er Jahren saniert.

Nachwendezeit

Die maro­den Wirtschaftsgebäude wur­den abgebrochen.

Heutige Nutzung

Der Rittergutsbereich weist heute meh­rere Eigentümer auf. Das Herrenhaus steht leer und ver­fällt. Das Dach ist teil­weise eingestürzt.

Ostrau: Herrensitz Jahna

Herrensitz Jahna

04749 Ostrau OT Jahna

Historisches

1150 war eine Burganlage vor­han­den, die nach­fol­gend 1206 als Herrensitz unter Robertus de Gane erwähnt wurde.

Die Burganlage ist mög­li­cher­weise mit der Wallburg Gana identisch.

Der Herrensitz wurde zu spä­te­rer Zeit wie­der auf­ge­ge­ben, aus ihm hatte sich kein Rittergut entwickelt.

Oschatz: Rotes Vorwerk (Praschwitz)

Rotes Vorwerk

Bahnhofstraße
04758 Oschatz

Historisches

Das Vorwerk ist unter den Namen Vorwerk Pratschitz, Vorwerk Praschwitz, Vorwerk vor dem Brüdertor sowie Rotes Vorwerk bekannt, wird über­wie­gend jedoch mit letz­te­rer Bezeichnung ver­wen­det. Es gilt als der eigent­li­che Vorläufer der heu­ti­gen Krankenhauses am Stadtpark.

Die urkund­li­che Ersterwähnung als Vorwerk erfolgte 1476, obgleich das Gut bereits im 12. Jahrhundert ent­stan­den sein soll. Der Ursprungsbau des Vorwerkes stammt aus dem 16. Jahrhundert.

1838 über­nahm die Stadt Oschatz das Vorwerk aus dem Besitz der Kirche zur Nutzung als Hospital. Die ers­ten Krankenstuben wur­den zwei Jahre spä­ter belegt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts platzte das Hospital aus allen Nähten und der Neubau eines grö­ße­ren Krankenhauses wurde voran getrie­ben. 1895 wurde das Krankenhaus im Roten Vorwerk geschlos­sen. Hauptgebäude und Nebengebäude wur­den zu Wohnzwecken ver­mie­tet. Die Scheune wurde ver­pach­tet, spä­ter aber für kom­mu­nale Zwecke genutzt.

Nachwendezeit

Das Nebengebäude und die Scheune wur­den 2004 abgerissen.

Heutige Nutzung

Das noch vor­han­dene Hauptgebäude steht leer. Es soll einem Parkplatz wei­chen. Aufgrund sei­ner bedeu­tungs­vol­len Historie for­miert sich Widerstand gegen den Abriss.
(Stand: August 2016)

Ostrau: Rittergut Niederwutzschwitz

Rittergut Niederwutzschwitz

Mügelner Straße 39
04749 Ostrau OT Wutzschwitz

Historisches

1551 wurde erst­mals ein Rittergut urkund­lich erwähnt. Bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts hin­ein hatte das Rittergut Niederwutzschwitz adlige Besitzer. Max Richter erbte es 1903.

Nach 1945

Das Herrenhaus Niederwutzschwitz wurde nach 1945 abge­ris­sen. Der Großteil des Ritterguts wurde abgetragen.

Nachwendezeit

Erhalten blieb nur ein klei­ner Teil einer Scheune, der zum Wohnhaus aus­ge­baut wurde.

Ostritz: Schloss Leuba

Schloss Leuba

Am Hofberg 3
02899 Ostritz OT Leuba

Historisches

Seit min­des­tens 1550 war ein Rittergut vor­han­den, das ver­mut­lich unter der Familie von Gersdorff ent­stan­den war. Wigand von Uechtritz erwarb die­ses Rittergut 1638 im Rahmen einer Versteigerung. Seine Nachfolger ver­kauf­ten den Grundbesitz 1690 an die Familie von Schweinitz. Unter Hans Christoph von Schweinitz ent­stand ab 1695 das Herrenhaus. Der Bau wurde 1698 voll­endet. 1759 erwarb Christina Sophie von Heynitz das Rittergut, tauscht es aber sogleich mit dem Kloster St. Marienthal gegen ein ande­res Gut ein. Das Rittergut Leuba befin­det sich seit­her im Besitz die­ses Klosters. 1778 erfolgte im Auftrag der Äbtissin Anastasia Rößler ein Umbau des Herrenhauses. Es ver­fügt über eine kleine katho­li­sche Kapelle. Der groß­zü­gige Wirtschaftshof wurde 1808 unter der Äbtissin Maria Gürth angelegt.

Nach 1945

Das Rittergut fiel nicht unter die Bodenreform und wurde als kirch­li­cher Besitz nicht enteignet.

Nachwendezeit

Noch bis weit nach dem Ende der DDR wurde noch Landwirtschaft auf dem ehe­ma­li­gen Rittergut betrieben.

Heutige Nutzung

Schloss und Wirtschaftsgebäude sind erhal­ten. Es liegt eine teil­weise Wohnnutzung vor. Insgesamt besteht erheb­li­cher Sanierungsbedarf.

Ostrau: Herrenhaus Pulsitz

Herrenhaus Pulsitz

Pulsitzer Hauptstraße 14
04749 Ostrau OT Pulsitz

Historisches

Das Herrenhaus wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts erbaut. Weitere geschicht­li­che Informationen sind bis­lang nicht verfügbar.

Nach 1945

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gut durch die LPG bewirtschaftet.

Nachwendezeit

1992 erwar­ben die jet­zi­gen Betreiber des Hofguts das Gebäudeensemble und lie­ßen es umfas­send sanieren.

Heutige Nutzung

Der Hof wird als Hofgut Pulsitz betrie­ben. Das Herrenhaus ist saniert und dient Wohnzwecken. Die Wirtschaftsgebäude wer­den als Kuhstall, Käserei und Hofladen genutzt.

Ostrau: Vorwerk Schlagwitz

Vorwerk Schlagwitz

Zur Sandgrube 4 (?)
04749 Ostrau OT Schlagwitz

Historisches

Hinweise auf ein ehe­ma­li­ges Vorwerk sind in alten Urkunden sowohl 1588 als auch 1791 zu finden.

Heutige Nutzung

Heute ist im ehe­ma­li­gen Vorwerk ein Bauunternehmen ansässig.

Ostrau: Herrenhaus Beutig

Herrenhaus Beutig

Nr. 1
04749 Ostrau OT Beutig

Historisches

Das Freigut Beutig ent­stand im 17. Jahrhundert, als Familie Gasch zwei Höfe zusam­men­le­gen ließ. Familie Gasch wurde mit beson­de­ren Rechten aus­ge­stat­tet, so dass ihr neu gegrün­de­ter Hof, den sie bis 1875 in Familienbesitz behiel­ten, zum Freigut avan­cierte. 1877 erwarb Julius Müler das Freigut Beutig und ließ das Herrenhaus errich­ten. Gerhard Müller war ab 1925 Besitzer des Freiguts.

Nach 1945

Das Freigut Beutig fiel nicht unter die Bodenreform, den­noch flüch­tete die Familie Müller und das Freigut wurde von der LPG vereinnahmt.

Nachwendezeit

Eine Erbin der Familie Müller erhielt das Freigut Beutig 1990 zurück und ver­kaufte den Hof. Die neuen Eigentümer grün­de­ten einen Landwirtschaftsbetrieb und sanier­ten das her­un­ter­ge­kom­mene Herrenhaus. Die maro­den Wirtschaftsgebäude wur­den teils saniert, teils abgerissen.

Heutige Nutzung

Die Eigentümer woh­nen im Herrenhaus und bie­ten Ferienwohnungen an, zudem betrei­ben sie auf dem Hofgut Landwirtschaft.

Ostrau: Wasserburg & Schloss Noschkowitz

Wasserburg & Schloss Noschkowitz

Schlossstraße 8
04749 Ostrau OT Noschkowitz

Historisches

Vorgängerbau des Schlosses war eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg. Noschkowitz wurde 1239 erst­mals als Herrensitz erwähnt und 1551 als Rittergut genannt. Hans von Taubenheim war ver­wandt mit Katharina von Bora und erwarb das Rittergut 1568. Er fun­gierte als Bauherr des heute noch vor­han­de­nen Nordostflügels und ver­kaufte Noschkowitz 1587 an Johann Lauterbach. Dieser hatte 1572 die Bartholomäusnacht mit­er­lebt und floh in Folge die­ser nach Italien. Nach sei­ner Rückkehr lebte er bis zu sei­nem Tod ein­sam auf Schloss Noschkowitz und schrieb Gedichte.

Von 1604 bis 1667 folgte die alt­säch­si­sche Adelsfamilie von der Sahla als Besitzer von Noschkowitz, bis 1775 die Familie von Lüttichau, Stauchitzer Linie. Hans Heinrich von Lüttichau erschoss sich 1762 auf Noschkowitz. 1775 erwarb Wolf Abraham Leberecht von Weidenbach das Schloss. Er ver­machte es sei­nem Sohn Hans August Wilhelm, der den Grundbesitz jedoch durch Misswirtschaft ver­lor. 1805 erwarb Johann Christian Gottlob Kopp das Schloss und ver­kaufte es 1814 an Christian Gottlieb Krause, der es sei­nem Stiefsohn Carl Gustav Adolf Ruppoldt überließ.

Im Erbgang gelangte Schloss Noschkowitz an des­sen Schwägerin Amalie Augusta Schreiber, die 1844 Gustav Friedrich Theodor von König ehe­lichte und die­sem die Güter über­trug. Nach sei­nem Tod 1885 folgte als Besitzer sein Sohn Georg Wilhelm, der aber bereits sie­ben Jahre spä­ter selbst ver­starb. Schloss Noschkowitz ging nun an Albert von König aus der preu­ßi­schen Linie der Familie über. Unter ihm ent­stand die Kapelle im zuvor ange­leg­ten eng­li­schen Landschaftspark, in wel­cher er 1913 bestat­tet wurde. Sein Neffe Werner von Dittrich erbte den Grundbesitz, der sich damals in Verwaltung von Hans von Lüders befand und von die­sem her­un­ter­ge­wirt­schaf­tet wurde.

Der letzte Rittergutsbesitzer war Walter Uhlemann, des­sen Vater Schloss Noschkowitz 1932 bei einer Versteigerung erwarb. Danach begann eine zwei­jäh­rige Sanierungsphase, bei wel­cher zunächst die land­wirt­schaft­li­chen Flächen nutz­bar gemacht wur­den. Es schloss sich die bis­lang letzte Sanierung der Gebäude an, die auch eine neue Dacheindeckung beinhal­tete. Als die Familie Uhlemann ein­zog, wurde auch die Kaltblut-​Pferdezucht auf dem Rittergut eingeführt.

Nach 1945

Im Frühjahr 1945 kehrte Walter Uhlemann aus ame­ri­ka­ni­scher Kriegsgefangenschaft zurück, wurde jedoch kurz dar­auf in rus­si­sche Gefangenschaft ver­schleppt. Die Bodenreform wurde auf dem Rittergut voll­zo­gen, wobei 116 ha an Neubauern ver­teilt wur­den, wäh­rend 140 ha beim neu­ge­grün­de­ten Volkseigenen Gut Noschkowitz verblieben.

Ende 1949 kehrte Herr Uhlemann aus der rus­si­schen Kriegsgefangenschaft zurück. Eine Rückkehr nach Schloss Noschkowitz war jedoch auf­grund eines Verweises aus­ge­schlos­sen. Er sie­delte zu sei­ner Familie über, die bereits seit Ende 1945 im Haus der Schwiegereltern in Mügeln Unterschlupf gefun­den hatte. Walter Uhlemann starb 95-​jährig. Er hatte Noschkowitz nie wie­der betreten.

Nachwendezeit

Das Volksgut wurde 1990 auf­ge­löst und von der Treuhand über­nom­men. Diese ver­pach­tete die Agrarflächen an Fremdunternehmen. Ein öster­rei­chi­sches Ehepaar erstei­gerte Schloss Noschkowitz 1999.

Heutige Nutzung

Schloss Noschkowitz befin­det sich in Privatbesitz und dient Wohnzwecken. Wenige Sanierungsarbeiten wur­den aus­ge­führt, es besteht wei­te­rer Sanierungsbedarf.

Bodendenkmalschutz

Die frü­here Wasserburg wurde 1973 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Sie wurde durch das Schloss über­baut, erhal­ten ist ledig­lich ein was­ser­füh­ren­der Graben mit Erweiterung zum Teich.