Pegau: Rittergut Großstorkwitz

Rittergut Großstorkwitz

04523 Pegau OT Großstorkwitz

Historisches

Großstorkwitz unter­stand in der zwei­ten Hälfte des 12. Jahrhunderts zunächst dem Peterskloster Merseburg. Dem 1548 erst­mals genann­ten Rittergut gin­gen urkund­li­che Nachweise als Rittersitz von 1488 sowie als Herrensitz von 1226 unter Heidericus de Storcwiz vor­aus. Beim Rittergut Großstorkwitz han­delte es sich um ein tro­cke­nes Rittergut ohne Gebäudesubstanz.

Pegau: Rittergut Kitzen

Rittergut Kitzen

Am Kulturhaus 4
04523 Pegau OT Kitzen

Historisches

Möglicherweise bestand bereits 1367 ein Herrensitz in Kitzen. Für Kitzen ist 1552 erst­mals ein Rittergut nach­ge­wie­sen. Seit min­des­tens 1660 besaß die Familie (von) Haacke das Rittergut. Nach einem Brand ließ sie zwi­schen 1695 und 1710 ein baro­ckes Schlösschen errich­ten. Noch im frü­hen 18. Jahrhundert war das Rittergutsschlösschen von einem was­ser­füh­ren­den Graben mit Teich umge­ben. Die Familie von Haacke besaß das Rittergut Kitzen als Lehngut bis 1719, als der letzte Besitzer ohne männ­li­chen Erben starb. Es fiel zunächst an die mit­be­lehnte Adelsfamilie Rex, die es dann bald an die Tochter des letz­ten Haacke-​Besitzers verkaufte.

Schulden zwan­gen sie 1728 zur Versteigerung. Carl von Dieskau erstand das Rittergut und behielt es bis 1789 in Familienbesitz. Nächste Besitzerin für 20 Jahre wurde die Frau des Pegauer Rentamtmanns Hänel. Bis 1821 befand es sich im Besitz des Leipziger Kaufmanns Lücke, der es an Alexander Freiherr von Wylich ver­kaufte. Als die­ser zehn Jahre spä­ter starb, erb­ten seine Nichte Gräfin von Dankelman und deren Bruder Freiherr von Hertefeld das Rittergut. Ab 1857 folg­ten bür­ger­li­che Besitzer.

Nach 1945

Die Bodenreform wurde auch in Kitzen voll­zo­gen, wenn­gleich auch nur auf dem Rittergut. Gegen Ende des Jahres wurde das Land an fast 60 Neubauern auf­ge­teilt, wäh­rend im Herrenhaus Flüchtlinge Einzug hiel­ten. 1952 wurde das Herrenhaus in ein Kulturhaus umge­nutzt. Bibliothek, eine Zweigstelle der Volksmusikschule sowie eine Gaststätte folg­ten in den spä­te­ren 1950er Jahren. Bis 1961 wurde der Gutspark wie­der hergerichtet.

Nachwendezeit

1992 und 1993 wurde das Herrenhaus saniert und zum Sitz der Gemeindeverwaltung umfunktioniert.

Heutige Nutzung

Im Herrenhaus ist die Gemeindeverwaltung bzw. Außenstelle der Stadtverwaltung Pegau unter­ge­bracht. Mit der Sanierung des ehe­ma­li­gen Inspektorenhauses wurde 2015 begon­nen. Der Wassergraben ist längst verfüllt.

Pegau: Herrensitz Löben

Herrensitz Löben

04523 Pegau OT Löben

Historisches

1191 war Löben urkund­lich nach­ge­wie­sen ein Herrensitz unter Ernfridus de Lewin. Der Herrensitz wurde rela­tiv zeit­nah wie­der auf­ge­löst. Weiterführende Informationen lie­gen bis dato nicht vor.

 

Parthenstein: Wasserburg & Schloss Pomßen

Wasserburg & Schloss Pomßen

Schlossstraße
04668 Parthenstein OT Pomßen

Historisches

1255 wurde das Schloss erst­ma­lig als Herrensitz unter Fridericus de Pomzinerwähnt und befand sich im 13. Jahrhundert im Besitz der Familie von Pomßen. Unter der Familie von Pflugk, wel­che Pomßen seit 1444 als Lehen im Besitz hatte, wurde der Herrensitz 1508 zum Vorwerk auf­ge­wer­tet. 1534 kam Nickel von Minkwitz in den Besitz des Gutes und ver­kaufte es zwei Jahre spä­ter an die Familie von Ponickau, die es gut zwei­ein­halb Jahrhunderte in ihrem Besitz behielt.

Unter der Familie von Ponickau wurde das Vorwerk 1551 zum Rittergut erho­ben, außer­dem ließ sie in der Mitte des 16. Jahrhunderts die ehe­ma­lige Wasserburg zum Schloss umbauen. Als wei­tere Besitzer sind ab 1782 Andreas Ludwig, ab 1791 Carl Sigismund Emilius von Üchtritz und ab 1815 die Familie Dietze bekannt, unter wel­cher 1848 /​ 1849 der Umbau des Schlosses erfolgte. 1883 erwarb Karl Gottlieb Weiß das Rittergut. Ihm folg­ten 1890 die Fürsten von Schönburg-Waldenburg.

Nach 1945

Günther von Schönburg-​Waldenburg wurde 1945 ent­eig­net. Einfache Erneuerungsarbeiten wur­den in den 1950er Jahren getä­tigt, um das Schloss künf­tig als Schule und Ferienheim zu nutzen.

Heutige Nutzung

Schloss Pomßen ist inzwi­schen äußer­lich saniert und befin­det sich in Privathand, steht aller­dings leer.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg als Ursprungsbau ist nicht mehr erhal­ten. Sie wurde durch das Schloss über­baut. Vom ehe­ma­li­gen Wassergraben ist nur noch ein Rest erhal­ten. Schutz als Bodendenkmal besteht seit Sommer 1958.

Parthenstein: Vorwerk Großsteinberg

Vorwerk Großsteinberg

Naunhofer Straße/​Alte Dorfstraße 23
04668 Parthenstein OT Großsteinberg

Historisches

Mindestens seit 1548 oblag die Grundherrschaft über Großsteinberg dem Rittergut Belgershain. 1614 erwarb David von Döring das Vorwerk. Seitdem über­nahm das Rittergut Böhlen die Grundherrschaft, in des­sen Besitz von Döring eben­falls war. Unter der Familie von Döring wurde die Grundherrschaft über Großsteinberg 1764 auf das Rittergut Hohnstädt über­tra­gen. 1787 kaufte Johanna Christiana Loth das Gut, ihr folgte ab 1718 ihre Tochter Johanna Christiana Devrient. Unter der Familie Platzmann, seit 1832 im Besitz des Vorwerks Großsteinberg, wur­den um 1850 die meis­ten Gebäude des Vorwerks errich­tet bzw. umge­baut. 1900 wurde eine zusätz­li­che Unterstellhalle gebaut.

Nach 1945

Die Enteignung wurde 1945 voll­zo­gen. Das Wohnhaus wurde spä­ter durch die LPG als Küche, Speisesaal und Büro genutzt.

Heutige Nutzung

Die meis­ten Gebäude ste­hen leer. Das Herrenhaus befin­det sich in Privatbesitz und wird bewohnt.

Pegau: Wallburg Weideroda

Wallburg Weideroda

04523 Pegau OT Weideroda

Historisches

Die Wallanlage wird auf die Slawenzeit datiert. Der Durchmesser der Wallanlage beträgt etwa 150 m. Heute ist der Standort nur noch als leichte Geländeerhebung erkenn­bar. Im öst­li­chen Bereich wird der Wallzug als Weg genutzt. Im Norden ist der Wall abge­tra­gen. Die Wallburg Weideroda befin­det sich nord­öst­lich des Orts und öst­lich des Elstermühlgrabens.

Bodendenkmalschutz

Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1958 für die Wallburg in Weideroda.

Pegau: Wasserburg & Schloss Wiederau

Wasserburg & Schloss Wiederau

Am Schloss 6
04523 Pegau OT Wiederau

Historisches

In Wiederau wurde 1548 ein Rittergut urkund­lich erwähnt, das sich seit 1485 im Besitz der Familie von Draschwitz befand. Zu die­sem Zeitpunkt bestand offen­bar eine Wasserburg als Vorgängerbau des Schlosses.

Im Jahre 1600 ver­kaufte Georg von Draschwitz das Rittergut an Bernhard von Könneritz, der 1612 ver­starb. Das Rittergut Wiederau ging nun an die Familie von Pflugk über. Es brannte 1614 ab und wurde zunächst nicht wie­der auf­ge­baut. 1697 ver­äu­ßerte Gebhard von Pflugk das Rittergut an David Fleischer. Dieser wurde 1703 in den Adelsstand erho­ben und nannte sich fortan David von Fletcher. Er ließ 1705 den Schlossbau aus­füh­ren. Nach dem Tod sei­nes Sohnes über­nahm Otto Wilhelm Graf von Solms 1728 Schloss und Gut.

Bereits ein Jahr dar­auf kam der Besitz an Christian Gotthelf von Mordeisen, wel­cher ihn 1737 an die Grafenfamilie von Hennicke ver­kaufte. Unter die­ser ent­stand 1739 die Orangerie. 1753 über­nahm die Tochter Christane Sophie von Berlepsch Schloss Wiederau, 1798 erbte Christiane Elisabeth Küpke den Besitz. Er ver­blieb bis zur Enteignung im Besitz der Familie Kypke; ab 1894 von Radke-​Kypke sowie ab 1910 von Holläufer-Kypke.

Nach 1945

1945 wurde das Schloss zunächst von der Roten Armee besetzt und diente danach Umsiedlerfamilien als Unterkunft. Mit der Übertragung des Schlosses an die Gemeinde 1951 erfolgte eine zusätz­li­che Nutzung als Kindertageseinrichtung. Nach dem Leerzug stand Schloss Wiederau 1976 leer, zwi­schen 1979 und 1986 wur­den ledig­lich Notsicherungsarbeiten durch­ge­führt. 1983 wurde zudem die Orangerie abgerissen.

Nachwendezeit

Ein für die 1990er Jahre geplan­ter Abriss für den Kohleabbau konnte durch die poli­ti­sche Wende abge­wen­det wer­den. Zwischen 1994 und 1997 erfolgte eine Teilsanierung des Schlosses. 1998 grün­dete sich ein Förderverein, der sich für die Zukunft des Schlosses ein­setzte und ver­schie­dene Veranstaltungen organisierte.

Heutige Nutzung

Seit 2012 befin­det sich Schloss Wiederau in Privatbesitz.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg war der Ursprungsbau von Schloss Wiederau. Sie befand sich im Schlossbereich und wurde über­baut. Der ehe­mals was­ser­füh­rende Graben wurde teil­weise ver­füllt und ist nur noch als Senken erhal­ten. Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1960.

Kitzscher: Wasserburg & Rittergut Hainichen

Wasserburg & Rittergut Hainichen

Gutshof 1
04567 Kitzscher OT Hainichen

Historisches

Das Rittergut Hainichen geht auf eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg zurück, die auch als Die Insel bezeich­net wird und sich im Gutsbereich befin­det. Der qua­dra­ti­sche Bühl weist eine Seitenfläche von ca. 25 m und noch eine Höhe von etwa 2 m auf. Der umlau­fende, was­ser­füh­rende Graben ist stel­len­weise bis zu 6 m breit.

1551 wurde das Rittergut erst­ma­lig erwähnt. Zu die­sem Zeitpunkt erfolgte der Bau des ers­ten Herrenhauses. Seit 1681 befand sich das Rittergut für etwa ein Jahrhundert im Besitz der Familie von Zehmen. Zuvor befand es sich im Besitz der Familien aus dem Winckel und von Brück. 1873 kauf­ten die Herren Günther das Rittergut und ver­kauf­ten es 1809 an den Hofrat Johann August Schirmer, der es wie­derum 1817 an die Familie von Bärenstein ver­äu­ßerte. Von 1838 bis 1881 war das Rittergut Eigentum der Familie Schmidt und wurde dann an die Familie Steiger ver­kauft. Nachdem das Herrenhaus 1908 nie­der­brannte, wurde es im Jugendstil wie­der aufgebaut.

Nach 1945

Nach der Enteignung 1945 wurde das Herrenhaus zu Wohnzwecken genutzt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist mitt­ler­weile auf­wän­dig saniert und wird als Wohnraum und durch eine Kindertagesstätte genutzt.

Bodendenkmalschutz

Schutz als Bodendenkmal besteht seit Ende 1967 für die frü­here Wasserburganlage.

Kitzscher: Schloss Thierbach

Schloss Thierbach

Landstraße
04567 Kitzscher OT Thierbach

Historisches

1277 wurde Heinrich von Thierbach als Besitzer des Herrensitzes Thierbach erwähnt. Ab 1471 befand sich der Herrensitz im Besitz der Familie von Kitzscher, unter wel­cher 1548 die Aufwertung zum Rittergut erfolgte. Ab 1650 befand sich das Rittergut für fast ein Jahrhundert im Besitz der Familie von Claußbruch und wurde 1730 an die Familie von Zehmen ver­kauft. Es wech­selte ab 1773 noch mehr­fach die Besitzer und kam 1888 an die Familie von Auenmüller, unter wel­cher im glei­chen Jahr das Schloss in unmit­tel­ba­rer Nähe des Rittergutes im neo­go­ti­schen Stil errich­tet wurde. 1941 wurde Schloss Thierbach an die ASW Espenhain ver­kauft und diente als Wohnunterkunft für Werksdirektoren.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung des Rittergutes. Das Schloss hin­ge­gen ver­blieb im Besitz der Aktiengesellschaft Sächsische Werke Espenhain und diente Umsiedlern als Unterkunft.

Heutige Nutzung

Mittlerweile steht Schloss Thierbach seit vie­len Jahren leer und ist voll­kom­men ruinös.