Markkleeberg: Herrenhaus Gautzsch

Herrenhaus Gautzsch (Kees’sches Gut)

04416 Markkleeberg

Historisches

Das Gut wurde ver­mut­lich um 1028 als Wasserburg erbaut und 1216 als Herrenhaus unter Ranvoldus de Kutez erwähnt. Als Besitzer wer­den die Familien von  Pflugk, von Dieskau, Jöcher, Örtel von Döbitz, Weber, Kabisch von Lindenthal. und Gehofen genannt. Um 1670 fan­den Umbauten statt. Weitere Umbauten folg­ten, als 1713 der Ratsbaumeister, Kammer- und Kommerzienrat Wolfgang Jöcher den Besitz über­nahm. Er ließ das Gutshaus auf­sto­cken sowie den weit­läu­fi­gen Park nach Versailler Vorbild anle­gen. Mit dem benach­bar­ten Auerbachs Hof ließ er für seine Gutsarbeiter eine Siedlung bauen. Bereits 1728 ver­äu­ßerte Jöcher den Besitz. 1861 gelangte er in den Besitz der Familie Kees, ab 1885 wirkte Walther Kees auf Gautzsch. Unter ihm wur­den die Wirtschaftsgebäude an den Ortsrand ver­la­gert sowie das Herrenhaus im Stil des Neobarock umgestaltet.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Herrenhaus ein Krankenhaus untergebracht.

Heutige Nutzung

Seit einem Brand stand das Herrenhaus als Ruine. Der Privatinvestor MIB Investitionsgesellschaft Keesscher Park plant die Anlage einer Praxisklinik und tages­the­ra­peu­ti­scher Einrichtungen. Das Foto ent­stand im April 2007, inzwi­schen ist das Herrenhaus abgerissen.
(Stand: 02/​2008)

Markkleeberg: Schloss Lauer

Schloss Lauer

04416 Markkleeberg

Historisches

Für Lauer wurde 1513 erst­mals ein Vorwerk genannt. Das ehe­ma­lige Wasserschloss mit sei­nem Gutshof befand sich im Nordwestteil des heu­ti­gen Cospudener Sees.  Das Gut gehörte seit dem 14. Jahrhundert den Pflugks, im 16. Jahrhundert der Familie Schönberg, ab 1626 der Familie Dieskau sowie ab 1717 Dieskaus Schwiegersohn Adolf von Ponickau. Dieser ver­kaufte Schloss Lauer an den kur­säch­si­schen Kabinettsminister Graf Ernst von Manteuffel. Ab 1749 befand sich das Schloss im Besitz des Dr. Glafey und im 19. Jahrhundert der Familie Hohenthal. Ab 1919 wurde es verpachtet.

Bodendenkmalschutz

Das Schloss war von einem was­ser­füh­ren­den Graben umge­ben und 1936 unter Schutz gestellt. Der Schutz als Bodendenkmal wurde 1958 erneu­ert. Dies half jedoch nicht den Abriss zu ver­mei­den; 1987 ging das Wasserschloss Lauer ver­lo­ren. Der Ort wurde zur Kohlegewinnung abgetragen.

Machern: Herrensitz Dögnitz

Herrensitz Dögnitz

04827 Machern OT Dögnitz

Historisches

Dögnitz wurde 1313 als Herrensitz unter Peczoldus de Thechenicz bezeich­net. Die Grundherrschaft wurde ab 1570 vom Rittergut Püchau aus­ge­übt. Weiterführende Informationen über den Herrensitz Dögnitz lie­gen bis dato nicht vor.

Otterwisch: Wasserburg & Schloss Otterwisch

Wasserburg & Schloss Otterwisch

Rittergut 3
04668 Otterwisch

Historisches

Um 1500 befand sich das Gut im Besitz des Augustinerklosters in Grimma und gelangte nach­her in welt­li­chen Besitz in die Hände derer von Hirschfeld. Zu die­ser Zeit bestand offen­bar bereits seit gerau­mer Zeit eine Wasserburg. Diese ver­kauf­ten das 1551 erwähnte Rittergut 1581 an die Familie aus dem Winkel. Um 1660 ging es in den Besitz der Familie von Metzsch und 1721 an die Familie von Ponickau über. Die Gräfin Rahel Charlotte Vitzthum von Eckstädt kaufte es 1727 und ließ zwi­schen 1728 und 1730 das heu­tige Schloss erbauen. Weitere Besitzer waren ab 1779 die Familie von Schwarzburg-​Sondershausen, ab 1852 Johann Dietrich Ludwig Bohne, ab 1868 Frederic Shears, ab 1882 die Familie von Arnim sowie ab 1923 bis zur Enteignung 1945 Hanscarl von Arnim-Peres.

Nach 1945

Nach der Enteignung diente das Schloss teil­weise Wohnzwecken.

Nachwendezeit

1999 kam Schloss Otterwisch in den Besitz der Gemeinde.

Heutige Nutzung

Heute befin­det sich Schloss Otterwisch in Privatbesitz und steht leer. 2008 wurde mit der Sanierung begonnen.

Bodendenkmalschutz

Das Schloss ist der Nachfolgebau einer vor­her bestehen­den Wasserburg aus der Zeit des Mittelalters. Die Wasserburg wurde durch das Schloss über­baut und dadurch erheb­lich ver­än­dert. Der ehe­mals was­ser­füh­rende Graben ist zu gro­ßen Teile noch erhal­ten. Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1937. Im Jahre 1956 wurde der Schutz erneu­ert und zwei Jahre spä­ter erweitert.

Parthenstein: Wasserburg & Schloss Pomßen

Wasserburg & Schloss Pomßen

Schlossstraße
04668 Parthenstein OT Pomßen

Historisches

1255 wurde das Schloss erst­ma­lig als Herrensitz unter Fridericus de Pomzinerwähnt und befand sich im 13. Jahrhundert im Besitz der Familie von Pomßen. Unter der Familie von Pflugk, wel­che Pomßen seit 1444 als Lehen im Besitz hatte, wurde der Herrensitz 1508 zum Vorwerk auf­ge­wer­tet. 1534 kam Nickel von Minkwitz in den Besitz des Gutes und ver­kaufte es zwei Jahre spä­ter an die Familie von Ponickau, die es gut zwei­ein­halb Jahrhunderte in ihrem Besitz behielt.

Unter der Familie von Ponickau wurde das Vorwerk 1551 zum Rittergut erho­ben, außer­dem ließ sie in der Mitte des 16. Jahrhunderts die ehe­ma­lige Wasserburg zum Schloss umbauen. Als wei­tere Besitzer sind ab 1782 Andreas Ludwig, ab 1791 Carl Sigismund Emilius von Üchtritz und ab 1815 die Familie Dietze bekannt, unter wel­cher 1848 /​ 1849 der Umbau des Schlosses erfolgte. 1883 erwarb Karl Gottlieb Weiß das Rittergut. Ihm folg­ten 1890 die Fürsten von Schönburg-Waldenburg.

Nach 1945

Günther von Schönburg-​Waldenburg wurde 1945 ent­eig­net. Einfache Erneuerungsarbeiten wur­den in den 1950er Jahren getä­tigt, um das Schloss künf­tig als Schule und Ferienheim zu nutzen.

Heutige Nutzung

Schloss Pomßen ist inzwi­schen äußer­lich saniert und befin­det sich in Privathand, steht aller­dings leer.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg als Ursprungsbau ist nicht mehr erhal­ten. Sie wurde durch das Schloss über­baut. Vom ehe­ma­li­gen Wassergraben ist nur noch ein Rest erhal­ten. Schutz als Bodendenkmal besteht seit Sommer 1958.

Parthenstein: Vorwerk Großsteinberg

Vorwerk Großsteinberg

Naunhofer Straße/​Alte Dorfstraße 23
04668 Parthenstein OT Großsteinberg

Historisches

Mindestens seit 1548 oblag die Grundherrschaft über Großsteinberg dem Rittergut Belgershain. 1614 erwarb David von Döring das Vorwerk. Seitdem über­nahm das Rittergut Böhlen die Grundherrschaft, in des­sen Besitz von Döring eben­falls war. Unter der Familie von Döring wurde die Grundherrschaft über Großsteinberg 1764 auf das Rittergut Hohnstädt über­tra­gen. 1787 kaufte Johanna Christiana Loth das Gut, ihr folgte ab 1718 ihre Tochter Johanna Christiana Devrient. Unter der Familie Platzmann, seit 1832 im Besitz des Vorwerks Großsteinberg, wur­den um 1850 die meis­ten Gebäude des Vorwerks errich­tet bzw. umge­baut. 1900 wurde eine zusätz­li­che Unterstellhalle gebaut.

Nach 1945

Die Enteignung wurde 1945 voll­zo­gen. Das Wohnhaus wurde spä­ter durch die LPG als Küche, Speisesaal und Büro genutzt.

Heutige Nutzung

Die meis­ten Gebäude ste­hen leer. Das Herrenhaus befin­det sich heute in Privatbesitz und wird bewohnt.

Pegau: Wallburg Weideroda

Wallburg Weideroda

04523 Pegau OT Weideroda

Historisches

Die Wallanlage wird auf die Slawenzeit datiert. Der Durchmesser der Wallanlage beträgt etwa 150 m. Heute ist der Standort nur noch als leichte Geländeerhebung erkenn­bar. Im öst­li­chen Bereich wird der Wallzug als Weg genutzt. Im Norden ist der Wall abge­tra­gen. Die Wallburg Weideroda befin­det sich nord­öst­lich des Orts und öst­lich des Elstermühlgrabens.

Bodendenkmalschutz

Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1958 für die Wallburg in Weideroda.

Pegau: Wasserburg & Schloss Wiederau

Wasserburg & Schloss Wiederau

Am Schloss 6
04523 Pegau OT Wiederau

Historisches

In Wiederau wurde 1548 ein Rittergut urkund­lich erwähnt, das sich seit 1485 im Besitz der Familie von Draschwitz befand. Zu die­sem Zeitpunkt bestand offen­bar eine Wasserburg als Vorgängerbau des Schlosses.

Im Jahre 1600 ver­kaufte Georg von Draschwitz das Rittergut an Bernhard von Könneritz, der 1612 ver­starb. Das Rittergut Wiederau ging nun an die Familie von Pflugk über. Es brannte 1614 ab und wurde zunächst nicht wie­der auf­ge­baut. 1697 ver­äu­ßerte Gebhard von Pflugk das Rittergut an David Fleischer. Dieser wurde 1703 in den Adelsstand erho­ben und nannte sich fortan David von Fletcher. Er ließ 1705 den Schlossbau aus­füh­ren. Nach dem Tod sei­nes Sohnes über­nahm Otto Wilhelm Graf von Solms 1728 Schloss und Gut.

Bereits ein Jahr dar­auf kam der Besitz an Christian Gotthelf von Mordeisen, wel­cher ihn 1737 an die Grafenfamilie von Hennicke ver­kaufte. Unter die­ser ent­stand 1739 die Orangerie. 1753 über­nahm die Tochter Christane Sophie von Berlepsch Schloss Wiederau, 1798 erbte Christiane Elisabeth Küpke den Besitz. Er ver­blieb bis zur Enteignung im Besitz der Familie Kypke; ab 1894 von Radke-​Kypke sowie ab 1910 von Holläufer-Kypke.

Nach 1945

1945 wurde das Schloss zunächst von der Roten Armee besetzt und diente danach Umsiedlerfamilien als Unterkunft. Mit der Übertragung des Schlosses an die Gemeinde 1951 erfolgte eine zusätz­li­che Nutzung als Kindertageseinrichtung. Nach dem Leerzug stand Schloss Wiederau 1976 leer, zwi­schen 1979 und 1986 wur­den ledig­lich Notsicherungsarbeiten durch­ge­führt. 1983 wurde zudem die Orangerie abgerissen.

Nachwendezeit

Ein für die 1990er Jahre geplan­ter Abriss für den Kohleabbau konnte durch die poli­ti­sche Wende abge­wen­det wer­den. Zwischen 1994 und 1997 erfolgte eine Teilsanierung des Schlosses. 1998 grün­dete sich ein Förderverein, der sich für die Zukunft des Schlosses ein­setzte und ver­schie­dene Veranstaltungen organisierte.

Heutige Nutzung

Seit 2012 befin­det sich Schloss Wiederau in Privatbesitz.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg war der Ursprungsbau von Schloss Wiederau. Sie befand sich im Schlossbereich und wurde über­baut. Der ehe­mals was­ser­füh­rende Graben wurde teil­weise ver­füllt und ist nur noch als Senken erhal­ten. Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1960.

Pegau: Herrensitz Pegau

Herrensitz Pegau

Am Schwanenteich
04523 Pegau

Historisches

Pegau wurde 1266 als Herrensitz unter Gelfradus de Pigavia genutzt. Ein frü­he­rer Adelssitz, ein muni­ci­pium, wurde bereits schon 1090 nach­ge­wie­sen. Die Verwaltungszugehörigkeit oblag 1378 dem castrum Groitzsch.

Möglicherweise geht die Stadtbefestigung auf den frü­he­ren Adelssitz Pegau zurück. Der noch erhal­tene Wallgraben stammt aus der Zeit um 1400.

Pegau: Rittergut Großstorkwitz

Rittergut Großstorkwitz

04523 Pegau OT Großstorkwitz

Historisches

Großstorkwitz unter­stand in der zwei­ten Hälfte des 12. Jahrhunderts zunächst dem Peterskloster Merseburg. Dem 1548 erst­mals genann­ten Rittergut gin­gen urkund­li­che Nachweise als Rittersitz von 1488 sowie als Herrenistz von 1226 voraus.