Klipphausen: Burg & Schloss Batzdorf

Burg & Schloss Batzdorf

Schlossstraße 2
01665 Klipphausen OT Batzdorf

Historisches

1218 war die Burg “Batendorph” im Besitz des Henricus von Batendorf. Noch 1310 befand sich die Burg Batzdorf im Besitz der Herren von Batzdorf. Als wei­tere Besitzer sind 1362 Johannes von Polenz und ab 1437 für meh­rere Jahrhunderte die Herren von Miltitz erfasst. Bis 1880 reichte der Zeitraum, in dem die Familie von Miltitz Schloss Batzdorf besaß.  Nach dem Tod von Ernst von Miltitz 1880 fiel Schloss Batzdorf an des­sen Schwester  Marie, ver­hei­ra­tete Freifrau von Friesen. Unter König Albert von Sachsen wurde die Namensform von Friesen-​Miltitz gestattet.

Mittelpunkt der Anlage war der Palas, wel­cher nach vie­len Um- und Anbauten noch im Schloss Batzdorf zu erken­nen ist. Im 15. Jahrhundert wurde der Wohnturm errich­tet, aus wel­chem das spä­tere Herrenhaus her­vor­ge­hen sollte. Die Schlossanlage geht wesent­lich jedoch auf das 16. Jahrhundert zurück. Dieser Epoche ent­stammt der Rittersaal, in dem heute Kulturveranstaltungen statt­fin­den. Ernst von Militz ließ das Schloss errich­ten und den Wohnturm zum Herrenhaus umbauen. Um 1560 wurde das Herrenhaus noch­mals wei­tert, hier trat Dietrich von Miltitz als Bauherr auf. Die Schlosskapelle wurde um 1700 erbaut. 1889 wur­den die letz­ten grö­ße­ren Umbaumaßnahmen am Schloss Batzdorf durchgeführt.

Nach 1945

1945 wurde Karl Hermann Georg Freiherr von Friesen-​Miltitz ent­eig­net und das Schloss Batzdorf geplün­dert. Es diente nun zur Beherbergung von Aussiedlern, in den 1960er und 1970er Jahren fand es als Kinderferienlager und Dorfclub Verwendung. Die Fassade wurde zuguns­ten eines Konsums ver­än­dert. Die Schlosskapelle wurde als Schuppen und Stall zweck­ent­frem­det. Die Wirtschaftsgebäude von Schloss batz­dorf wur­den wei­test­ge­hend abe­gtra­gen. 1983 bemüh­ten sich einige der jet­zi­gen Bewohner um die Genehmigung, sich für den Erhalt des mitt­ler­weile her­un­ter­ge­kom­me­nen Schlosses ein­set­zen zu dür­fen. Die Genehmigung wurde zwei Jahre spä­ter erteilt.

Nachwendezeit

Nach der Wende grün­dete sich der Verein Schloss Batzdorf e. V., um das Anwesen von der Gemeinde zu erwer­ben. Die Künstler bewoh­nen Schloss Batzdorf und orga­ni­sie­ren unter­schied­lichste Versnatltungen.

Heutige Nutzung

Im Schloss Batzdorf sind Wohnungen unter­ge­bracht, ebenso dient es kul­tu­rel­len Zwecken. Die ursprüng­li­che Burg ist kom­plett durch das Schloss überbaut.

Bodendenkmalschutz

Die Überreste der mit­tel­al­ter­li­chen Wehranlage ist als Bodendenkmal geschützt.

Käbschütztal: Schloss Sornitz

Schloss Sornitz

Sornitz Nr. 1c
01665 Käbschütztal OT Sornitz

Historisches

Sornitz im Käbschütztal bei Meißen wurde 1334 erst­mals als Surnewicz, alt­sor­bisch für Mühlort, urkund­lich erwähnt. Das Kloster St. Afra unter­hielt einst ein Vorwerk in Sornitz, wel­ches nach der Beleihung der Familie von Wildberg im 15. Jahrhundert in den Besitz der Familie von Nischwitz überging.

Der ursprüng­lich spät­go­ti­sche Bau soll um 1500 als Wasserschloss mit umlau­fen­dem Wassergraben aus­ge­führt wor­den sein. Zu die­ser Zeit des Spätmittelalters wandte sich die Bauweise all­mäh­lich von der wehr­haf­ten Burg weg und zum Wohnschloss hin. Schon um 1550, als noch das Rittergut Deila die Grundherrschaft über Sornitz aus­übte, wurde Schloss Sornitz renais­sance­ty­pisch umge­baut. Im 17. Jahrhundert über­nah­men die säch­si­schen Kurfürsten das Rittergut Sornitz und über­tru­gen es den Herren von Wehlen.

Erst 1696 wurde das Rittergut Sornitz als amts­säs­si­ges und damit eigene Grundherrschaft aus­üben­des Rittergut erwähnt. 1738 erhielt Ferdinand Gerhard von Wehlen vom Kurfürsten Friedrich August II. von Sachsen die Fasaneriegerechtigkeit für das Rittergut Sornitz. 17411742 ließ er am Schloss Umbauten im Barockstil vor­neh­men. Die Familie von Zehmen besaß Rittergut mit Schloss im 19. Jahrhundert.

1815 ward Freiherr Ludwig Wilhelm Friedrich von Beschwitz als Besitzergenannt. Dessen Tochter Marie war mit dem Grafen Franz zur Lippe-​Biesterfeld-​Weißenfeld ver­ehe­licht, so dass Schloss Sornitz an diese Familie gelangte. Sie bewohn­ten aller­ding das Schloss Döberkitz bei Bautzen und hat­ten Schloss und Rittergut Sornitz seit Mitte des 19. Jahrhunderts an die Familie Steiger verpachtet.

Im Laufe der Zeit wurde das Rittergut Sornitz zu Lasten von Bauernland erwei­tert und umfasste um 1900 etwa 80 ha Land. Die gesamte Sornitzer Dorfflur betrug etwa 92 ha Fläche. Wenige Meter von Schloss Sornitz ent­fernt befin­det sich des­sen ehe­ma­li­ges Brauhaus. Der zwei­ge­schos­sige, recht­eckige Bau wurde vor 1900 errich­tet und ver­fügte einst über einen Anbau sowie ein Spitzdach, wel­ches heute stark abge­flacht ist.

Nach 1945

Bei der Bodenreform wur­den übli­cher­weise Großgrundbesitzer ab 100 ha Land ent­eig­net. Das Rittergut Sornitz bil­dete hier offen­bar eine der weni­gen Ausnahmen: Die Rittergutsflächen wur­den unter 13 Neubauern auf­ge­teilt. Ein Jahr nach Kriegsende wurde Schloss Sornitz von Wilhelm Heuchert erwor­ben und zu Wohnzwecken genutzt.

Noch 1945 wurde einer der bei­den dia­go­nal ange­ord­ne­ten Schlosstürme abge­bro­chen, um Baumaterial für den Anbau eines Stalles zu gewin­nen. Der zweite, heute noch erhal­tene, Turm mit Schießscharten ver­lor seine Haube. Insgesamt wurde Schloss Sornitz nach der Bodenreform bau­lich stark ver­än­dert. Erhalten sind noch im Erdgeschoss die Schwarzküche mit Klostergewölbe sowie die Hofstube mit Renaissancebalkendecke, im Wehrturm das Kerkergewölbe, das säu­len­ge­tra­gene Barocktreppenhaus sowie Details wie zum Beispiel Eichentüren, Ofennischen, Stuckdecken, Einbauschränke und bis zu 1,20 m dickes Mauerwerk.

Die Wassergräben sind längst ver­füllt, an das ursprüng­li­che Aussehen als Wasserschloss erin­nert heute nur noch der angren­zende Teich.
Das Brauhaus diente bereits vor dem Zweiten Weltkrieg als Wohnhaus.

Nachwendezeit

Das denk­mal­ge­schützte Schloss mit ca. 500 m² Fläche wurde von den Nachfahren von Wilhelm Heuchert an Privatleute 2009 ver­äu­ßert und bis 2014 teil­sa­niert. Die Eigentümer bewohn­ten Schloss Sornitz selbst und ver­mie­te­ten Räumlichkeiten für Hochzeiten und andere klei­nere Feiern. Der etwa 4.000 m² große Schlosspark ist zum Schloss pas­send gestal­tet und sehr gepflegt.

Heutige Nutzung

Das Schloss Sornitz scheint nur spo­ra­disch bewohnt zu wer­den. Das Dach des Brauhauses war längst ein­ge­stürzt. Es wurde 2020 ver­kauft. Offenbar droht ein Abriss.

Hirschstein: Herrensitz Prausitz

Herrensitz Prausitz

01594 Hirschstein OT Prausitz

Historisches

Der Herrensitz Prausitz wurde 1206 schrift­lich erst­mals im Zusammenhang mit Tammo de Pruz erwähnt. Eine wei­tere Urkunde berich­tet 1272 davon, dass Ritter Tammo von Prusic seine Güter an den Markgrafen von Meißen ver­kaufte. Weitere Informationen, etwa ob es feste Bauten gab und wo diese stan­den, lie­gen nicht vor.

Hirschstein: Burg & Schloss Neuhirschstein

Burg & Schloss Neuhirschstein

Schlossstraße 12
01594 Hirschstein OT Neuhirschstein

Historisches

Um 968 ent­stand die Burg Neuhirschstein als Befestigungsanlage unter Otto I. Nach mehr­ma­li­gem Besitzerwechsel, u. a. Kaiser Karl IV., wurde die Burg 1429 durch die Hussiten geplün­dert. 1451 erwarb Georg von Haugwitz Hirschstein. Er war Kanzler des Kurfürsten und hei­ra­tete 1481 die Großmutter von Martin Luthers spä­te­rer Ehefrau Katharina von Bora. 1628 ging Schloss Hirschstein an den geadel­ten Niederländer Christoph von Felgenhauer über. Die Schäden eines Schlossbrandes von 1637 wur­den erst fünf­zig Jahre spä­ter beho­ben, bei die­sen Bauarbeiten erhielt Schloss Hirschstein seine heu­tige Gestalt. 1721 erwarb der Graf Loß Schloss Hirschstein, in des­sen Familienbesitz es sich lange Zeit befand.

1892 kam das Schloss in bür­ger­li­chen Besitz, indem Friedrich Ludwig Leuschner Schloss Hirschstein als Geschenk für seine Tochter Luise zur Vermählung mit Max Hermann Crusius erwarb. Damit ein­her­ge­hend erfolg­ten Umbauarbeiten. Luise hei­ra­tete nach dem Tod ihres ers­ten Mannes erneut und ver­wit­wete ein zwei­tes Mal. Als Luise Busse wurde sie bereits 1943 ent­eig­net, als Schloss Hirschstein von der SS beschlag­nahmt und von die­ser als Staatsgefängnis genutzt wurde. Ein Jahr spä­ter wurde die bel­gi­sche Königsfamilie im Schloss gefan­gen gehalten.

Nach 1945

1945 über­nahm der Rat des Bezirkes Dresden das Schloss. Im fol­gen­den Jahr rich­tete die Volkssolidarität ein Kindererholungsheim im Schloss ein. 1956 erfolgte die Umwandlung in ein Sanatorium für neu­ro­ti­sche Kinder. Instandsetzungsarbeiten viel­fäl­ti­ger Art wur­den 1985 und 1986 durchgeführt.

Nachwendezeit

1990 fan­den im Innenbereich Sanierungsarbeiten statt. Der Landkreis Riesa-​Großenhain über­nahm Schloss Hirschstein zwei Jahre dar­auf. Im Jahr 2000 erhielt ein Verein das Schloss und betrieb bis 2006 eine Rehabilitationsklinik für psy­cho­so­ma­tisch erkrankte Kinder und Jugendliche im Schloss. Zwischen 2005 und 2012 wur­den Dach- und Fassadensanierungen vor­ge­nom­men. Seit 2009 befin­det sich Schloss Hirschstein im Besitz des Landkreises Meißen. Die Fotos zei­gen das Schloss nach und vor der Fassadenerneuerung.

Heutige Nutzung

Für Schloss Hirschstein liegt schon seit eini­gen Jahren keine Nutzung vor.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Burg wurde durch das Schloss voll­stän­dig über­baut. Die Burganlage wurde 1973 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Hirschstein: Wallburg Hirschstein

Wallburg Hirschstein

01594 Hirschstein OT Neuhirschstein

Historisches

Es sind nur noch mini­male Reste des Ringwalls von der sla­wi­schen Wehranlage vor­han­den. Diese befin­den sich nörd­lich von Neuhirschstein und süd­lich von Althirschstein im Wald.

In unmit­tel­ba­rer Nähe, süd­öst­lich der Wallanlage, befin­det sich die Felsenburg Althirschstein.

Bodendenkmalschutz

Der Ringwall wurde 1934 und wie­der­holt Ende 1957 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Hirschstein: Vorwerk Böhla

Vorwerk Böhla

01594 Hirschstein OT Böhla

Historisches

Ein ers­ter Herrensitz wurde 1268 im Zusammenhang mit Johannes de Bele genannt, die erste Erwähnung als Vorwerk erfolgte 1539. Das Vorwerk Böhla gehörte zum Rittergut Hirschstein.

Nach 1945

1946 erfolgte die Aufteilung des Vorwerks an Neubauern im Rahmen der Bodenreform.

Heutige Nutzung

Das ehe­mals statt­li­che, aber schlichte Herrenhaus ist nicht mehr vor­han­den, nur noch ein Wirtschaftsgebäude ist erhalten.

Hirschstein: Felsenburg Althirschstein

Felsenburg Althirschstein

01594 Hirschstein OT Althirschstein

Historisches

Die mit­tel­al­ter­li­che Felsenburg Althirschstein ver­fügt noch über einen sicht­ba­ren Abschnittsgraben. Sie befand sich auf einer bewal­de­ten Felsklippe über der Elbe nörd­lich von Neuhirschstein und süd­öst­lich von Althirschstein zwi­schen den Wanderwegen Zur alten Försterei und Hermann-​Ludwig-​Weg. Die Burganlage Althirschstein wurde 979 schrift­lich genannt, Funde datie­ren ihre Nutzung noch bis ins 12. Jahrhundert hinein.

Ganz in der Nähe, ein klei­nes Stück nord­west­lich, befin­det sich die Wallburg Hirschstein.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Hirschstein: Vorwerk Boritz

Vorwerk Boritz

Schänitzer Straße 9
01594 Hirschstein OT Boritz

Historisches

Bereits um 979 war ein Burgward ver­zeich­net, 1536 wurde das Vorwerk erst­mals erwähnt. Weitere his­to­ri­sche Informationen lie­gen bis dato nicht vor.

Heutige Nutzung

Der Gutskomplex wird pri­vat genutzt. In einem Teil ist ein klei­nes Museum über land­wirt­schaft­li­che Geräte ein­ge­rich­tet, das auf Voranmeldung besich­tigt wer­den kann.

Hirschstein: Vorwerk Bahra

Vorwerk Bahra

01594 Hirschstein OT Bahra

Historisches

Der Ortsteil Bahra wurde 1302 erst­mals als Herrensitz von Tymo de Borow erwähnt. Die erste Nennung als Vorwerk erfolgte 1539. Weitere zuver­läs­sige, aus­sa­ge­kräf­tige Informationen lie­gen bis dato nicht vor.