Klipphausen: Rittergut Wildberg

Rittergut Wildberg

Am Berg 2–4
01665 Klipphausen OT Wildberg

Historisches

1227 erfolgte die erste urkund­li­che Erwähnung des Herrensitzes, als Adela de Wiltberch dem Meißner Heilig-​Kreuz-​Kloster ein Gut schenkte. Albertus de Wiltberch wurde 1233 erwähnt. Vom 14. bis ins 18. Jahrhundert gab es ver­schie­dene Lehnsherren auf Wildberg. So wurde 1429 Thu Bust von Wildberg genannt und im 15. Jahrhundert Georg und Dietrich von Miltitz. Unter die­sen bei­den wurde 1476 das Vorwerk geteilt, spä­ter jedoch wie­der vereinigt.

Im 16. Jahrhundert wurde die Familie Berbisdorf genannt, zu Anfang des 17. Jahrhunderts Dr. Siegismund Rehling. Im 18. Jahrhundert tra­ten die Grafen von Zinzendorf als Grundherren auf Wildberg auf. Das Rittergut wurde dem Rittergut Gauernitz ange­glie­dert, 1745 jedoch wie­der von die­sem getrennt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehörte es einem Herrn Müller und 1827 einem Herrn Geissler. Das Herrenhaus in sei­ner bestehen­den Form wurde ver­mut­lich 1697 errich­tet, ein Jahr nach der Nennung des Rittergutes, das Wirtschaftsgebäude um 1800.

Nach 1945

Arthur Kunze als letz­ter Besitzer wurde nicht ent­eig­net, da die Ländereien unter 100 Hektar groß waren. Das Rittergut wurde den­noch durch die LPG genutzt. Das Herrenhaus diente zuletzt als Wohnhaus.

Nachwendezeit

Gut Wildberg wurde von den jet­zi­gen Besitzern in einem bau­lich schlech­ten Zustand über­nom­men und soll saniert wer­den. Dabei wird Wert dar­auf gelegt, die Bausünden der vor­an­ge­gan­ge­nen Zeit so gut wie mög­lich zu behe­ben. Ein klei­nes Gesindewohnhaus wurde 2004 abge­ris­sen, nach­dem es bau­fäl­lig war und zudem durch einen Lkw-​Unfall noch wei­ter beschä­digt wurde. Auch ein Wohnstallhaus mit angren­zen­der Scheune musste auf­grund Baufälligkeit abge­tra­gen wer­den. Das Rittergut Wildberg ist nicht mit dem benach­bar­ten Gut Wildberg auf dem Gutsweg zu verwechseln.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht nach wie vor leer. Die Durchführung von Sanierungsarbeiten ist nicht erkennbar.
(April 2024)

Nossen: Rittergut Raußlitz

Rittergut Raußlitz

Rittergut 1
01623 Nossen OT Raußlitz

Historisches

Raußlitz war bereits 1286 ein Herrensitz unter Hermannus de Ruzlitz. Das Gut wurde im Laufe der Zeit aus­ge­baut und um 1600 als Vorwerk benannt. 1652 gelangte Thimo Albrecht Preuß in den Besitz des Vorwerks Raußlitz. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts war das Rittergut Raußlitz im Besitz der Familie von Carlowitz. Die Gebäude wur­den um 1720 errich­tet. Hermann Schaeffer erwarb das Rittergut 1857 und ließ 1885 die Ställe errich­ten. Unter sei­nem Sohn Bernhard erfolg­ten ab 1902 Umbauten im Innen- und Außenbereich.

Nach 1945

Hans Schaeffer wurde 1945 im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. Das Herrenhaus Raußlitz diente wäh­rend der DDR-​Zeiten als Kindergarten , Schulhort, Verkaufsstelle und Friseurgeschäft.

Nachwendezeit

Zwischen 2000 und 2001 wurde es saniert, um als Sitz der Gemeindeverwaltung Ketzerbachtal genutzt zu werden.

Heutige Nutzung

Im Herrenhaus befin­det sich eine Außenstelle der Stadtverwaltung Nossen. Die Wirtschaftsgebäude wer­den von der Feuerwehr und dem Zweckverband der Wasserversorgung genutzt.

Klipphausen: Schloss & Rittergut Gauernitz

Schloss & Rittergut Gauernitz

Schloß 1–2 (Schloss)
Rittergut 1–6 (Rittergut)
01665 Klipphausen OT Gauernitz

Historisches

1393 erfolgte die Ersterwähnung als Rittersitz. Zu jener Zeit befand sich das Schloss im Besitz der Herren von Ziegler, die ihren Besitz 1446 an die Herren von Schleinitz ver­äu­ßer­ten und ihn spä­ter von die­sen zurück­er­hiel­ten. 1530 wurde das Neue Schloss gebaut. Die Familie von Pflugk erwarb das Rittergut 1595 und ver­kaufte es 1648 an Heinrich Gerhardt von Miltitz, der 1659 den Neu- bzw. Umbau des Schlosses ver­an­lasste. Ab 1707 befan­den sich Rittergut und Schloss im Besitz der Grafen von Zinzendorf und Pottendorf, 1804 kam bei­des an Carl Sigismund von Hopfgarten, wel­cher den Besitz 1819 an die fürst­li­che Familie von Schönburg-​Waldenburg ver­kaufte. Diese nutz­ten das Schloss als Sommerresidenz und lie­ßen um 1850 das Rittergut neu errich­ten. Umbauten wur­den zwi­schen 1862 und 1870 getätigt.

Die umfang­rei­che Anlage ver­fügte über einen Wirtschaftshof, eine Gärtnerei sowie eine Parkanlage mit Inselteich und reichte bis ans Elbufer. Das Rittergut befin­det auf der gegen­über­lie­gen­den Straßenseite. Die Scheune wurde im 18. Jahrhundert erbaut, das Wohnhaus und die Wirtschaftsgebäude stam­men aus dem 19. Jahrhundert.

Nach 1945

Karl Leopold Prinz von Schönburg-​Waldenburg war der letzte Besitzer von Schloss Gauernitz und dem dazu­ge­hö­ri­gen Rittergut. Nach der 1945 erfolg­ten Enteignung wurde das Schloss als Gemeindeamt, Kindergarten und für Wohnzwecke genutzt und stand auch teil­weise leer. Das Torhaus und die Schlosskapele wur­den abgerissen.

Nachwendezeit

Nach 1990 wurde das Schloss Gauernitz schritt­weise leer­ge­zo­gen. Pläne, ein Kongresszentrum im Schloss ein­zu­rich­ten, sind geplatzt. 2002 ging das Schloss in Privatbesitz über. Das Nutzungskonzept sah Wohnraum, gewerb­li­che und öffent­li­che Nutzung vor. Da die ver­trag­li­chen Investitionspflichten nicht erfüllt wur­den, for­derte die Kommune das Schloss Anfang 2008 per Gerichtsverfahren zurück. Nach Zusage von Sanierungsarbeiten durfte der Eigentümer Schloss Gauernitz behalten.

Heutige Nutzung

Das Schloss befin­det sich nach wie vor in Privateigentum. Einzelne Gardinen las­sen auf eine teil­weise Wohnnutzung des stark sanie­rungs­be­dürf­ti­gen Gebäudeensembles schlie­ßen. Das Grundstück ist ver­schlos­sen. Erkennbare Sanierungsarbeiten erfolg­ten noch nicht. (Stand: Juni 2021)

Das Rittergut ist stark sanie­rungs­be­dürf­tig und wird teil­weise genutzt.

Käbschütztal: Herrenhaus Krögis

Herrenhaus Krögis

Am Park 1
01665 Käbschütztal OT Krögis

Historisches

Bereits 1183 bestand ein Herrensitz unter Johannes de Creuz, der 1435 als Vorwerk Erwähnung fand. Das Herrenhaus als Teil eines Vierseithofes wurde um 1800 errichtet.

Nachwendezeit

1996 wurde das Erdgeschoss für Gewerbezwecke umgebaut.

Heutige Nutzung

Die Wohnungen sind teil­sa­niert und teil­weise ver­mie­tet. Im Erdgeschoss befin­det sich eine Physiotherapiepraxis. An der Vorderseite ist ein klei­ner Park angegliedert.

Klipphausen: Schloss Klipphausen

Schloss Klipphausen

Talstraße 3
01665 Klipphausen

Historisches

Das Schloss Klipphausen wurde ver­mut­lich um 1528 von Hieronymus von Ziegler erbaut und ging aus dem Vorwerk Kleinröhrsdorf her­vor. Kleinröhrsdorf war der frü­here Name von Klipphausen, die Familie von Ziegler erwarb 1507 das Vorwerk “for­bergk zcu Cleynen Rwgerstorf” (Klein-​Röhrsdorf).

Die Ursprünge von Klein-​Röhrsdorf bzw. Klipphausen sind im Jahr 1286 zu fin­den, als Otto de Rudinghesdorf urkund­lich genannt wurde. 1524 wurde erst­mals ein Vorwerk erwähnt. Im fol­gen­den Jahr teil­ten die Brüder Hieronymus, Balthasar und Frantz ihren Besitz. Hieronymus über­nahm Klein-​Röhrsdorf und ließ das Schloss erbauen. Auf diese Weise wurde Klein-​Röhrsdorf selb­stän­di­ger Ritterbesitz und führt seit die­ser Zeit den Namen Klipphausen.

Auf der heute ande­ren Straßenseite ent­stand das Gutspächterhaus in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Schloss Klipphausen und das Gutspächterhaus sind durch einen Fachwerkgang auf Höhe des 2. Obergeschosses mit­ein­an­der verbunden.

Schloss Klipphausen kam 1762 an den Geheimen Rat Maximilian Freiherr von Fletscher. Er baute eine Schäferei auf und hielt als ers­tes Rittergut in Sachsen Merinoschafe. Er ver­erbte sei­nen Besitz an seine Tochter Johanna Friederike, die mit einem Grafen Reuß ver­mählt war. 1813 trat sie das Rittergut Klipphausen an den Neffen ihres Mannes ab, des­sen Witwe Luitgarde Reuß Schloss und Rittergut  als Witwensitz nutzte. 1917 erb­ten ihre Töchter Gertrud und Anna Marie Reuß das Rittergut Klipphausen.

Nach 1945

Die bei­den Damen wur­den 1945 aus ihrem Witwensitz ver­trie­ben und ent­eig­net. Das Schloss wurde geplün­dert, die Ländereien auf­ge­teilt. Ins Schloss zogen Flüchtlinge und Vertriebene.

Nachwendezeit

1997 bezog die Gemeindeverwaltung Klipphausen das gleich­na­mige Schloss. Zwischen 2006 und 2013 erfolg­ten auf­wen­dige und umfas­sende Sanierungsarbeiten.

Heutige Nutzung

Das Schloss mit sei­nen Nebengebäuden wird durch die Gemeinde und für Wohnzwecke genutzt.

Käbschütztal: Rittergut Schletta

Rittergut Schletta

Nr. 13
01665 Käbschütztal OT Schletta

Historisches

Das Gut war bis 1551 ein Vorwerk des Klosters St. Afra in Meißen und ging in jenem Jahr an Hans von Zeschau über, unter dem es als Rittergut Erwähnung fand. Im wei­te­ren 16. Jahrhundert befand es sich im Besitz der Familie von Miltitz. Das Herrenhaus wird teil­weise auch als Schloss bezeich­net. Es wurde 1650 errich­tet und 1720 umge­baut. Bereits seit 1702 befand sich das Rittergut Schletta im Besitz der Familie Burkhardt. Es befin­det sich in öst­li­cher Ortsrandlage.

Nach 1945

1945 erfolgte vor­erst keine Enteignung, da die land­wirt­schaft­li­che Nutzfläche des Gutes zu gering war. Jedoch wurde der dama­lige Besitzer, Arthur Burkhardt, 1952 nach einer Verurteilung den­noch ent­eig­net. Die LPG über­nahm die Flächen und bewirt­schaf­tete diese bis 1990.

Nachwendezeit

2003 erfolgte die Rückübertragung an die Familie Burkhardt, noch im glei­chen Jahr wurde der Verkauf an zwei neue Eigentümer vollzogen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus, von dem nach 1945 zwei Flügel abge­bro­chen wur­den, steht leer. Der gesamte Komplex ist stark sanie­rungs­be­dürf­tig. (Stand: 01/​2018)

Klipphausen: Burg & Schloss Batzdorf

Burg & Schloss Batzdorf

Schlossstraße 2
01665 Klipphausen OT Batzdorf

Historisches

1218 war die Burg “Batendorph” im Besitz des Henricus von Batendorf. Noch 1310 befand sich die Burg Batzdorf im Besitz der Herren von Batzdorf. Als wei­tere Besitzer sind 1362 Johannes von Polenz und ab 1437 für meh­rere Jahrhunderte die Herren von Miltitz erfasst. Bis 1880 reichte der Zeitraum, in dem die Familie von Miltitz Schloss Batzdorf besaß.  Nach dem Tod von Ernst von Miltitz 1880 fiel Schloss Batzdorf an des­sen Schwester  Marie, ver­hei­ra­tete Freifrau von Friesen. Unter König Albert von Sachsen wurde die Namensform von Friesen-​Miltitz gestattet.

Mittelpunkt der Anlage war der Palas, wel­cher nach vie­len Um- und Anbauten noch im Schloss Batzdorf zu erken­nen ist. Im 15. Jahrhundert wurde der Wohnturm errich­tet, aus wel­chem das spä­tere Herrenhaus her­vor­ge­hen sollte. Die Schlossanlage geht wesent­lich jedoch auf das 16. Jahrhundert zurück. Dieser Epoche ent­stammt der Rittersaal, in dem heute Kulturveranstaltungen statt­fin­den. Ernst von Militz ließ das Schloss errich­ten und den Wohnturm zum Herrenhaus umbauen. Um 1560 wurde das Herrenhaus noch­mals wei­tert, hier trat Dietrich von Miltitz als Bauherr auf. Die Schlosskapelle wurde um 1700 erbaut. 1889 wur­den die letz­ten grö­ße­ren Umbaumaßnahmen am Schloss Batzdorf durchgeführt.

Nach 1945

1945 wurde Karl Hermann Georg Freiherr von Friesen-​Miltitz ent­eig­net und das Schloss Batzdorf geplün­dert. Es diente nun zur Beherbergung von Aussiedlern, in den 1960er und 1970er Jahren fand es als Kinderferienlager und Dorfclub Verwendung. Die Fassade wurde zuguns­ten eines Konsums ver­än­dert. Die Schlosskapelle wurde als Schuppen und Stall zweck­ent­frem­det. Die Wirtschaftsgebäude von Schloss batz­dorf wur­den wei­test­ge­hend abe­gtra­gen. 1983 bemüh­ten sich einige der jet­zi­gen Bewohner um die Genehmigung, sich für den Erhalt des mitt­ler­weile her­un­ter­ge­kom­me­nen Schlosses ein­set­zen zu dür­fen. Die Genehmigung wurde zwei Jahre spä­ter erteilt.

Nachwendezeit

Nach der Wende grün­dete sich der Verein Schloss Batzdorf e. V., um das Anwesen von der Gemeinde zu erwer­ben. Die Künstler bewoh­nen Schloss Batzdorf und orga­ni­sie­ren unter­schied­lichste Versnatltungen.

Heutige Nutzung

Im Schloss Batzdorf sind Wohnungen unter­ge­bracht, ebenso dient es kul­tu­rel­len Zwecken. Die ursprüng­li­che Burg ist kom­plett durch das Schloss überbaut.

Bodendenkmalschutz

Die Überreste der mit­tel­al­ter­li­chen Wehranlage ist als Bodendenkmal geschützt.

Käbschütztal: Schloss Sornitz

Schloss Sornitz

Sornitz Nr. 1c
01665 Käbschütztal OT Sornitz

Historisches

Sornitz im Käbschütztal bei Meißen wurde 1334 erst­mals als Surnewicz, alt­sor­bisch für Mühlort, urkund­lich erwähnt. Das Kloster St. Afra unter­hielt einst ein Vorwerk in Sornitz, wel­ches nach der Beleihung der Familie von Wildberg im 15. Jahrhundert in den Besitz der Familie von Nischwitz überging.

Der ursprüng­lich spät­go­ti­sche Bau soll um 1500 als Wasserschloss mit umlau­fen­dem Wassergraben aus­ge­führt wor­den sein. Zu die­ser Zeit des Spätmittelalters wandte sich die Bauweise all­mäh­lich von der wehr­haf­ten Burg weg und zum Wohnschloss hin. Schon um 1550, als noch das Rittergut Deila die Grundherrschaft über Sornitz aus­übte, wurde Schloss Sornitz renais­sance­ty­pisch umge­baut. Im 17. Jahrhundert über­nah­men die säch­si­schen Kurfürsten das Rittergut Sornitz und über­tru­gen es den Herren von Wehlen.

Erst 1696 wurde das Rittergut Sornitz als amts­säs­si­ges und damit eigene Grundherrschaft aus­üben­des Rittergut erwähnt. 1738 erhielt Ferdinand Gerhard von Wehlen vom Kurfürsten Friedrich August II. von Sachsen die Fasaneriegerechtigkeit für das Rittergut Sornitz. 17411742 ließ er am Schloss Umbauten im Barockstil vor­neh­men. Die Familie von Zehmen besaß Rittergut mit Schloss im 19. Jahrhundert.

1815 ward Freiherr Ludwig Wilhelm Friedrich von Beschwitz als Besitzergenannt. Dessen Tochter Marie war mit dem Grafen Franz zur Lippe-​Biesterfeld-​Weißenfeld ver­ehe­licht, so dass Schloss Sornitz an diese Familie gelangte. Sie bewohn­ten aller­ding das Schloss Döberkitz bei Bautzen und hat­ten Schloss und Rittergut Sornitz seit Mitte des 19. Jahrhunderts an die Familie Steiger verpachtet.

Im Laufe der Zeit wurde das Rittergut Sornitz zu Lasten von Bauernland erwei­tert und umfasste um 1900 etwa 80 ha Land. Die gesamte Sornitzer Dorfflur betrug etwa 92 ha Fläche. Wenige Meter von Schloss Sornitz ent­fernt befin­det sich des­sen ehe­ma­li­ges Brauhaus. Der zwei­ge­schos­sige, recht­eckige Bau wurde vor 1900 errich­tet und ver­fügte einst über einen Anbau sowie ein Spitzdach, wel­ches heute stark abge­flacht ist.

Nach 1945

Bei der Bodenreform wur­den übli­cher­weise Großgrundbesitzer ab 100 ha Land ent­eig­net. Das Rittergut Sornitz bil­dete hier offen­bar eine der weni­gen Ausnahmen: Die Rittergutsflächen wur­den unter 13 Neubauern auf­ge­teilt. Ein Jahr nach Kriegsende wurde Schloss Sornitz von Wilhelm Heuchert erwor­ben und zu Wohnzwecken genutzt.

Noch 1945 wurde einer der bei­den dia­go­nal ange­ord­ne­ten Schlosstürme abge­bro­chen, um Baumaterial für den Anbau eines Stalles zu gewin­nen. Der zweite, heute noch erhal­tene, Turm mit Schießscharten ver­lor seine Haube. Insgesamt wurde Schloss Sornitz nach der Bodenreform bau­lich stark ver­än­dert. Erhalten sind noch im Erdgeschoss die Schwarzküche mit Klostergewölbe sowie die Hofstube mit Renaissancebalkendecke, im Wehrturm das Kerkergewölbe, das säu­len­ge­tra­gene Barocktreppenhaus sowie Details wie zum Beispiel Eichentüren, Ofennischen, Stuckdecken, Einbauschränke und bis zu 1,20 m dickes Mauerwerk.

Die Wassergräben sind längst ver­füllt, an das ursprüng­li­che Aussehen als Wasserschloss erin­nert heute nur noch der angren­zende Teich.

Das Brauhaus diente bereits vor dem Zweiten Weltkrieg als Wohnhaus.

Nachwendezeit

Das denk­mal­ge­schützte Schloss mit ca. 500 m² Fläche wurde von den Nachfahren von Wilhelm Heuchert an Privatleute 2009 ver­äu­ßert und bis 2014 teil­sa­niert. Die Eigentümer bewohn­ten Schloss Sornitz selbst und ver­mie­te­ten Räumlichkeiten für Hochzeiten und andere klei­nere Feiern. Der etwa 4.000 m² große Schlosspark ist zum Schloss pas­send gestal­tet und sehr gepflegt.

Heutige Nutzung

Das Schloss Sornitz scheint nur spo­ra­disch bewohnt zu wer­den. Das Dach des Brauhauses war längst ein­ge­stürzt. Es wurde 2020 ver­kauft. Offenbar droht ein Abriss.

Käbschütztal: Wasserburg & Rittergut Niederjahna

Wasserburg & Rittergut Niederjahna

Dorfstraße 3 (Herrenhaus)
Dorfstraße 4, 5, 7 (Wirtschaftsgebäude)
Inselteich (Wasserburg)
01665 Käbschütztal OT Niederjahna

Historisches

Niederjahna war bereits in den frü­hen Jahren des 14. Jahrhunderts ein Allodium. Hier bestand eine mitt­ler­weile nicht mehr exis­tente Wasserburg, deren Erbauungszeit ver­mut­lich in der ers­ten Hälfte des 13. Jahrhunderts liegt. Über den Standort der Burg gehen die Aussagen aus­ein­an­der. Entweder befand sich die Burg auf einer Insel des zum Ritterguts gehö­ren­den, aber etwas abseits gele­ge­nen Teiches, die­ser Bereich wurde unter Bodendenkmalschutz gestellt, oder aber der Standort der vor­ma­li­gen Burg ist mit dem Standort des heu­ti­gen Herrenhauses identisch.

1414 wurde Niederjahna als Rittersitz genannt, der 1551 zum Rittergut erho­ben wurde. 1437 befand es sich im Besitz der Familie Mönch. 1579 ging das Rittergut Niederjahna in den Besitz von Hans von Schleinitz über. Das Herrenhaus wurde um 1601 erbaut und im Dreißigjährigen Krieg schwer ver­wüs­tet. Bis 1687 befand es sich im Besitz der Familie von Schleinitz und ging für die nächs­ten zwei Jahre an Ernst von Miltitz über. 1689 erwarb Hans Dietrich von Miltitz das Rittergut Niederjahna und ließ es 1691 in sei­ner jet­zi­gen Grundgestalt ver­än­dern. 1697 kam es in den Besitz der Familie von Thumshirn, 1759 an die Herren von Theler.

Als fol­gende Besitzer sind die Familie Ende und ab 1914 Margarethe von Bischoffshausen benannt. Letztere nutzte das Herrenhaus in Niederjahna zwar kaum, ließ für ihre Aufenthalte in Niederjahna jedoch einen Seitenflügel neu errich­ten. Ihr Sohn Günther Freiherr von Bischoffshausen über­nahm ab 1923 die Bewirtschaftung des Rittergutes.

Nach 1945

Günther Freiherr von Bischoffshausen wurde 1945 ent­eig­net und das Herrenhaus geplün­dert. In ihm wur­den zunächst Kriegsflüchtlinge unter­ge­bracht. Infolge der Bodenreform fiel das Herrenhaus dann der Gemeinde Niederjahna zu. Danach wurde es als Verkaufsstelle, Kinoraum, Gemeindeamt und Kindergarten genutzt. Das Rittergut Niederjahna wurde soweit auf­ge­teilt, dass die heu­tige Dorfstraße direkt durch das frü­here Rittergut führt.

Nachwendezeit & Heutige Nutzung

1996 zog die Gemeindeverwaltung aus. Das Herrenhaus Niederjahna wurde 2010 pri­vat erwor­ben und von 2011 bis 2012 zu Wohnzwecken saniert. Es wird nach wie vor bewohnt.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz für den Standort der frü­he­ren Wasserburg besteht seit 1972.