Stauchitz: Wasserburg & Rittergut Ragewitz

Wasserburg & Rittergut Ragewitz

Schulberg 4
01594 Stauchitz OT Ragewitz

Historisches

In Ragewitz exis­tierte frü­her eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg, die 1287 als Herrensitz erwähnt wurde. Rüdiger von Schachowe wurde bereits 1261 als Besitzer genannt. 1464 kaufte Georg von Schleinitz das Grundstück. Das Rittergut ver­blieb dar­auf­hin für zwei­hun­dert Jahre in Familienbesitz. 1662 kam es an Fabian von Utenhofen und nach­fol­gend an die Familie Sahrer von Sahr. 1674 wurde es von der Familie von Zeidler erwor­ben, 1729 von der Familie von Trützschler.

Von 1772 bis 1786 gehörte das Rittergut Christoph Dietrich von Plötz und wurde dann an die Familie von Pfister ver­kauft. Diese ver­kaufte es an  Viktor Wilhelm Freiherr von Ferber, der in den Jahren 1850 und 1851 das Herrenhaus erbauen ließ. Die vor­han­de­nen Teile des Rittergutes stam­men vor­nehm­lich bereits aus dem 18. Jahrhundert. 1856 wurde der Wirtschaftshof nach Grubnitz verlegt.Viktor Georg Freiherr von Ferber ver­erbte das Rittergut Ragewitz an seine Schwester Anna, ver­ehe­licht mit Oswald von Carlowitz. Ihr gleich­na­mi­ger Enkel erbte den Grundbesitz 1926. Dessen eben­falls Oswald genann­ter Sohn und seine Mutter Anna Barbara von Carlowitz über­nah­men das Rittergut Ragewitz und wur­den 1945 enteignet.

Nach 1945

Nach dem Vollzug der Bodenreform diente das Herrenhaus Ragewitz zunächst als Wohnraum und ab 1954 als Schule.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist saniert und wird noch immer als Schule genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg ist durch das Herrenhaus kom­plett über­baut. Die Gräben sind ober­fläch­lich ein­ge­eb­net. Bodendenkmalschutz besteht seit Ende 1966.

Schönfeld: Rittergut Böhla

Rittergut Böhla

Ortrander Straße 2
01561 Schönfeld OT Böhla

Historisches

Böhla wurde erst­mals 1291 als Herrensitz und 1406 als Vorwerk erwähnt, das zum Rittergut Kraußnitz gehörte. 1748 wurde Böhla als eigen­stän­di­ges Rittergut erwähnt.

Nach 1945

Das Herrenhaus wurde zu Wohnzwecken genutzt.

Heutige Nutzung

Die die­sem Portal über­mit­telte Information, dass das Herrenhaus Böhla abge­bro­chen wurde, stellte sich bei einem erneu­ten Vor-​Ort-​Besuch als falsch her­aus. Das Herrenhaus ist in rui­nö­ser Form noch vor­han­den. Seit dem letz­ten Besuch 2021 ist auch noch der letz­tes Dachrest eingestürzt.

Ein Wirtschaftsgebäude ist noch vor­han­den. Es befin­det sich in gutem Zustand und wird genutzt.

Stauchitz: Schloss Seerhausen

Schloss Seerhausen

Am Park
01594 Stauchitz OT Seerhausen

Historisches

Das Schloss ging aus einer frü­he­ren Wasserburg her­vor und befand sich bis 1688 im Besitz der Familie von Schleinitz. Die erste Anlage des Schlossparks erfolgte bereits 1695 nach hol­län­di­schem Vorbild. Thomas Fritsch erwarb das Rittergut Seerhausen 1726. Es ver­blieb bis 1945 in Familienbesitz. Thomas Fritsch war als Jurist maß­geb­lich am Frieden von Hubertusburg betei­ligt. 1774 wurde der Schlosspark im fran­zö­si­schen Stil umge­stal­tet und im 19. Jahrhundert im Sinne der Romantik ver­än­dert. Das Schloss ent­stand zwi­schen 1871 und 1873 unter Carl Anton Emil Freiherr von Fritsch.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung von der Freiherren und Freifrauen von Fritsch. Alexandrine und Ingeborg wur­den erschos­sen, Hugo starb nach sei­ner Deportation nach Rügen und Karlo beginn Suizid. Alexander Freiherr von Fritsch und zwei sei­ner Kinder über­leb­ten. Schloss Seerhausen wurde 1949 gesprengt, um Baumaterial zu gewin­nen. Der Schutthaufen wurde erst 1974 beseitigt.

Heutige Nutzung

Die Wirtschaftsgebäude des Rittergutes sind erhal­ten. Ebenso ist die Schlosskapelle erhal­ten, wel­che zwi­schen 1677 und 1679 erbaut und im 19. Jahrhundert umge­stal­tet wor­den war. Der Schlosspark wird durch eine Interessengemeinschaft gepflegt.

Schönfeld: Wasserburg & Schloss Linz

Wasserburg & Schloss Linz

Im Schlosspark
01561 Schönfeld OT Linz

Historisches

Um 1200 ent­stand eine Burganlage, die mit einem was­ser­füh­ren­den Wallgraben umge­ben wurde. Linz sel­ber wurde 1220 als Lince erst­mals erwähnt. 1581 ließ der Herr von Polenz die Wasserburganlage zum Schloss umge­stal­ten.  Vermutlich erfolg­ten im 18. Jahrhundert wei­tere Umbauten. Nach 1860 wur­den durch Freiherr von Palm Umbauten im neu­go­ti­schen Stil in Auftrag gege­ben. Das Schloss ver­fügte über drei Vollgeschosse und einen Rundturm.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung und Schloss Linz wurde zur Unterkunft für Flüchtlinge und Vertriebene umge­nutzt. Obwohl sich Schloss Linz bau­lich in einem guten Zustand befand, wurde es 1948 zur Gewinnung von Baumaterial abge­tra­gen. Somit wur­den die ein­ge­rich­te­ten Notwohnungen geschlossen.

Heutige Nutzung

Es ist noch der ehe­ma­lige Wassergraben mit zwei Bogenbrücken vor­han­den, ebenso das unter­kel­lerte Fundament des Schlosses, wel­ches sich fes­tungs­ar­tig mit­ten im Gewässer befin­det. Der Schlosspark ist nur noch ansatz­weise erkenn­bar. Der Wirtschaftshof des ehe­ma­li­gen Rittergutes exis­tiert noch.

Stauchitz: Rittergut Grubnitz

Rittergut Grubnitz

Zum Jahnatal 3
01594 Stauchitz OT Grubnitz

Historisches

1350 wurde im Dorf ein Herrensitz erwähnt, der bis 1464 als Vorwerk zu Ragewitz gehörte. Seit die­ser Zeit befand es sich im Besitz der Familie von Schleinitz. Unter Georg von Schleinitz, Besitzer von 1464 bis 1501, wurde das Vorwerk zum Rittergut erho­ben. Die Familie von Schleinitz ver­kaufte das Rittergut 1662 an Fabian von Utenhofen. Der nach­fol­gende Besitzer, die Herren Sahrer von Sahr, ver­kauf­ten das Rittergut 1674 an die Familie von Zeidler. Diese ver­äu­ßerte es 1734 an die Familie von Trützschler. Weitere Besitzer waren, iden­tisch mit Ragewitz, ab 1772 Christoph Dietrich von Plötz, ab 1786 die Familie von Pfister, ab 1854 der Freiherr von Ferber und ab 1920 Anna von Carlowitz. Grubnitz diente ins­be­son­dere seit 1856 als Wirtschaftshof des Ritterguts Ragewitz.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Anna von Carlowitz wurde eine Hälfte des Herrenhauses abge­ris­sen, ebenso das Torhaus und meh­rere Wirtschaftsgebäude. Das Herrenhaus diente bis in die 1980er Jahre als Kreisdirektion für Straßenwesen.

Nachwendezeit

Bis 1994 erfolgte eine wei­tere Verwaltungsnutzung des Herrenhauses Grubnitz. Im Jahr 2000 wurde das Herrenhaus an pri­vat verkauft.

Heutige Nutzung

Der noch vor­han­dene Teil des Herrenhauses Grubnitz befin­det sich in Privatbesitz und wird bewohnt.

Glaubitz: Wasserburg & Schloss Glaubitz

Wasserburg & Schloss Glaubitz

Zum Heim 3
01612 Glaubitz

Historisches

Mündliche Überlieferungen erzäh­len von einer frü­he­ren Wasserburg, die ver­mut­lich bereits im 10. Jahrhundert unter den Herren von Glaubitz ent­stan­den war. Als ältes­ter genann­ter Eigentümer des Rittergutes wurde 1271 der Ritter Berchtoldus de Glubozk benannt. Bis nach der Jahrhundertwende blieb das Anwesen in den Händen der Familie von Glaubitz. Bernhard von Kamenz besaß das Gut von 1303 bis 1367. Es ging an Hermann von Polenz über, gefolgt von Poppe von Köckeritz zu Glaubitz im Jahre 1408 und der Familie von Schleinitz 1464.

1485 bis 1639 gehörte das Rittergut der Familie Truchseß. Hans Adam Freiherr von Seyfferitz ließ von 1715 bis 1732 die Wirtschaftsgebäude sowie ein Herrenhaus neu errich­ten. Johann Gottfried Perl und seine Familie lie­ßen das Gebäude 1767 bis 1896 zum Schloss umbauen. 1907 bis 1909 ent­stan­den der Westflügel und der Schlossturm unter der Familie Theodor Bienert.

Nach 1945

Nach 1945 wur­den die Wirtschaftsgebäude teil­weise abge­bro­chen und auf dem Grundstück Siedlerwohnungen gebaut. Das Schloss wurde als Heim für die Opfer des Naziregimes genutzt. Ab 1954 wurde das Gebäude vom FDGB als Genesungsheim und Heim für Schonkost genutzt. Ab 1972 war im Schloss ein Feierabend- und Pflegeheim untergebracht.

Nachwendezeit

Die Volkssolidarität über­nahm das Alten- und Pflegeheim 1996 in freie Trägerschaft. 2004 zog sie in einen Neubau um. Das Schloss wurde rekonstruiert.

Heutige Nutzung

Seit Ende 2005 sind im Schloss die Geschäftsstelle der Volkssolidarität sowie Wohnungen unter­ge­bracht. Ein Saal im Erdgeschoss, der als Schlosscafé ein­ge­rich­tet wurde, steht für Veranstaltungen zur Verfügung.

Bodendenkmalschutz

Von der ursprüng­li­chen Wasserburg sind Grabenreste im Süden und der Küchenteich im Nordosten erhal­ten. Bodendenkmalschutz wurde Ende 1935 erteilt und Ende 1957 erneuert.

Stauchitz: Schloss Stauchitz

Schloss Stauchitz

Bauernring 5, 7, 7a
01594 Stauchitz

Historisches

Das ehe­ma­lige Rittergut befin­det sich in der Jahna-​Aue zusam­men mit der frü­he­ren Mahl‑, Schneide- und Ölmühle, wel­che seit 1884 die Pappmühle ist. Deren Betrieb wurde um 1930 still­ge­legt und zu Wohnungen umgebaut.

Nach 1945

Das Schloss wurde 1946 /​ 1947 abge­bro­chen und die 1828 /​ 1929 errich­te­ten Wirtschaftsgebäude gestal­tete man zu Wohnungen um.

Heutige Nutzung

Wohnraum

Gröditz: Rittersitz Gröditz

Rittersitz Gröditz

01609 Gröditz

Historisches

Gröditz war ver­mut­lich bereits im Jahre 1217 ein Herrensitz unter Johannes de Groditz. Eine nach­weis­bare Erwähnung als Rittersitz erfolgte 1464. Weitere Informationen über even­tu­elle Bauten lie­gen bis­lang nicht vor. Der Ortsname Gröditz lei­tet sich vom sor­bi­schen Wort grod, zu deutsch Burg, ab, was anneh­men lässt, dass es eine frühe mit­tel­al­ter­li­che Burg gege­ben hat. Da Gröditz zur Herrschaft Saathain im heu­ti­gen Brandenburg gehörte, könnte der Gröditzer Rittersitz auch schon kurz nach sei­ner Erwähnung man­gels Bedeutung wie­der auf­ge­ge­ben wor­den sein.

Stauchitz: Herrensitz Gleina

Herrensitz Gleina

01594 Stauchitz OT Gleina

Historisches

In Glynen war seit 1296 ein Herrensitz unter Conradus de Glynen belegt. Dieser wurde sehr wahr­schein­lich schon einige Jahre spä­ter wie­der auf­ge­löst. Weitere Informationen lie­gen bis dato nicht vor. Eine andere Quelle benennt den Herrensitz bereits für das Jahr 1286.

Großenhain: Vorwerk Mülbitz

Vorwerk Mülbitz

01558 Großenhain

Historisches

Mülbitz war mög­li­cher­weise bereits 1185 ein Herrensitz. Die Nachweisführung dazu ist jedoch nicht gesi­chert. Ein Vorwerk bestand in Mülbitz um 1436, wel­ches sich im Besitz von Thomas Stolze befand. Schon wenige Monate spä­ter ging es an Martin Schybe und schon Ende 1437 an Jacoff Czschymann. 1444 wech­selte das Vorwerk erneut den Besitzer und gelangte an Caspar Czemaw.

Im wei­te­ren 15. Jahrhundert wech­sel­ten die Besitzer häu­fig und es fin­den sich Namen wie Hans von Betzschwitz, Albrecht Taupadel und Agnes und Caspar von Zcemaw. 1478 wurde das Vorwerk Erbstadtgut. In spä­te­rer Zeit wurde das Vorwerk offen­bar auf­ge­löst. In einer Auflistung der in Mülbitz bestehen­den Grundstücke von 1840 wurde es nicht mehr erwähnt.