Radebeul: Schloss Lößnitz

Schloss Lößnitz

Bilz-​Sanatorium
Eduard-​Bilz-​Straße 53
01445 Radebeul

Historisches

1890 erwarb Friedrich Eduard Bilz von dem Österreicher Richard Strubell ein Teilstück des Weinbergs Albertsberg. In dem bestehen­den Gebäude im klas­si­zis­ti­schen Stil rich­tete er zwei Jahre dar­auf ein klei­nes Sanatorium ein. Dieses wurde schnell zu klein und so ließ Bilz bis 1895 das Kurhaus II errich­ten, das er “Schloss Lößnitz” nannte. Ab 1896 wurde das Badehaus ange­baut. Das Bilz-​Sanatorium bestand bis 1941 und wurde dann durch die Wehrmacht beschlag­nahmt. Diese nutzte es als Lazarett.

Nach 1945

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Grundstück von der Sowjetarmee beschlag­nahmt. Zu DDR-​Zeiten diente der Gebäudekomplex als Internat.

Nachwendezeit

Nach der Aufgabe der Internatsnutzung stand das Schlossgebäude lange leer. Verschiedene Nutzungskonzepte scheiterten.

Heutige Nutzung

Nach der umfas­sen­den Sanierung ab Mitte der 2000er Jahre sind dort Wohnungen unter­ge­bracht. Das Foto zeigt im Vordergrund das Kurhaus I, rechts davon das Schloss Lößnitz.
(Foto: Juli 2022)

Radebeul: Herrenhaus Altfriedstein

Herrenhaus Altfriedstein

Prof.-Wilhelm-Ring 1
01445 Radebeul

Historisches

Als ers­ter Besitzer des Anwesens Friedstein ist 1544 Andreas Allenbecke von Freibergk bekannt. Weitere nach­weis­bare Besitzer waren ab 1602 Dr. Röllingk sowie ab 1675 Christian Siegmund von Reichenbrodt. 1734 (andere Quelle: 1736) erwarb der kurfürstlich-​sächsische Leiter der Hofkellerei Friedrich Roos umfang­rei­chen Weinbergsbesitz, auf dem er an Stelle eines 1742 abge­brann­ten Viehhofes von 1743 bis 1745 ein Herrenhaus mit Orangerie errich­ten ließ.

Heinrich Graf von Brühl erwarb das Anwesen 1763 und nannte es Mon Repos (frz.: mein Ruheplatz). Seine Erben ver­kauf­ten das Gut 1770 an den Pariser Juwelier Carl August Böhmer. Nachfolgende Besitzer waren von 1784 bis 1812 die Gräfin von Zinzendorf und Pottendorf, Ludwig Graf Senfft von Pilsach sowie ab 1816 Ludwig Pilgrim und ab 1823 Georg Schwarz. Ab 1844 war Altfriedstein nach dem Besitzer Paul Thomann auch als “Thomann’s grün­tür­mi­ges Schloss” bekannt. Es folg­ten ihm 1852 Emil Lutterroth und 1858 die Familie Thienemann.

Ab 1878 gehörte Altfriedstein Carl Lamsbach. Er ver­an­lasste 1883 Ausbauten am Westflügel des Herrenhauses zur Nutzung als Pension. 1895 wurde das gesamte Herrenhaus in eine Pension umge­baut. 1899 wurde der Besitz an die Architekten Schilling & Graebner ver­kauft. 1927 ging das Herrenhaus an die Stadt, die es bis 1987 als Altenheim nutzte.

Nachwendezeit

1996 wurde das Herrenhaus Altfriendstein in Privatbesitz ver­kauft und zwi­schen 1998 und 2005 auf­wän­dig saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient Wohn- und Gewerbezwecken.

Thiendorf: Wasserburg & Rittergut Sacka

Wasserburg & Rittergut Sacka

Siedlung 1
01561 Thiendorf OT Sacka

Historisches

Erster Besitzer des Rittergutes mit Wasserburg war 1326 Friedrich von Schönfeld. Ihm folg­ten über zwan­zig ver­schie­dene adlige und unad­lige Herren und Familien. Vom 17. bis 19. Jahrhundert befand sich das Rittergut Sacka im Besitz der Familien von Loß, von Wagen, Tzschimmer, How, von der Schulenburg, von Altmannshofen, von Winkler und Löwensohn.

Nach 1945

Eine Enteignung erfolgte nach Kriegsende nicht. Das Rittergut brannte spä­ter ab und wurde unter Einbeziehung weni­ger ori­gi­na­ler Reste kom­plett neu als Wohnhaus aufgebaut.

Heutige Nutzung

Das Grundstück befin­det sich, vor­mals mit dem Herrenhaus, heute mit dem Wohnhaus, seit 1940 in Familienbesitz. Es wird bewohnt. Erhalten sind wenige Mauerreste des Herrenhauses.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg ist durch das Herrenhaus über­baut. Die ursprüng­li­che Anlage steht seit 1973 als Bodendenkmal unter Schutz.

Klipphausen: Wallburg Jockischberg

Wallburg Jockischberg

Jockischberg
01665 Klipphausen OT Kettewitz

Historisches

Von der ehe­ma­li­gen Wallburg Jockischberg, auch bekannt als Die Schanze und Gucksch, sind Wall- und Grabenreste erhal­ten. Sie wurde in der Slawenzeit errich­tet und befand sich am west­li­chen Ortsrand nörd­lich über Bach und Steinbruch. Erkennbar ist noch ein Vorgraben. Der Ringwall ist teil­weise eingeebnet.

Der Jockischberg befin­det sich nord­west­lich vom Ort, süd­lich von Robschütz und süd­lich über der Triebisch.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz wurde erst­mals 1936 und erneut 1957 ausgesprochen.

Großenhain: Vorwerk Bauda

Vorwerk Bauda

Baudaer Mühle 1
01561 Großenhain OT Bauda

Historisches

Bauda wurde erst­mals 1298 unter Henricus de Budowe nach­ge­wie­sen. Das Vorwerk wurde 1435 erwähnt und unter­stand min­des­tens bis 1764 grund­herr­schaft­lich dem Rittergut Walda. Es wurde spä­ter auch als Mühlenvorwerk bezeich­net, als eine Öl- und Mahlmühle nebst umfang­rei­cher Landwirtschaft betrie­ben wurde. Noch im 19. Jahrhundert wur­den die Flächen an Bürger auf­ge­teilt. 1909 wurde die Mühle umge­baut und vergrößert.

Heutige Nutzung

Ein Teil der Gebäude wird bewohnt. Die Mühle soll noch in Betrieb sein.
(Foto: Oktober 2022)

Radebeul: Herrenhaus Neufriedstein

Herrenhaus Neufriedstein

Neufriedstein Nr. 2
01445 Radebeul

Historisches

Um 1770 ließ Johann Gotthold Ehrlich das baro­cke Herrenhaus errich­ten. 1820 wurde das Herrenhaus durch den nach­fol­gen­den Besitzer Major Schäffer umge­stal­tet. Ab 1823 gab es meh­rere Besitzerwechsel. Ab 1888 wurde im Herrenhaus das Pfarrtöchterheim ein­ge­rich­tet, das bis 1998 als sol­ches betrie­ben wurde.

Heutige Nutzung

Seit 2001 wird das pri­va­ti­sierte, sanierte Herrenhaus zu Wohnzwecken genutzt.

Radebeul: Herrenhaus Mohrenhaus

Herrenhaus Mohrenhaus

Moritzburger Straße 51
01445 Radebeul

Historisches

1544 war als ers­ter Besitzer Hans Hutter bekannt. Im Laufe der Jahrzehnte diente das Anwesen als Jagdsitz und Lusthaus. Besitzer waren über meh­rere Generationen hin­weg die Familien von Schonbergk, von Bose und Schmieder. 1819 kaufte Ludwig Pilgrim den Besitz und nutzte die Gebäude zur Lagerung von Wein. 1861 kaufte Johann Daniel Souchay das Gut.

Von 1868 bis 1871 ließ Wilhelm Theodor Demiani ein neues Schlösschen auf den Grundmauern des Vorgängerbaus errich­ten und den Park anle­gen, in dem sich west­lich des Mohrenhauses ein Gartenpavillon und eine künst­li­che Ruine befin­den. Ab 1910 erfolg­ten wei­tere Umbauten unter Alwin Bauer. 1928 ging das Gelände an seine Erben und wurde nach 1931 ver­kauft. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude als Haushaltungsschule des Bundes Deutscher Mädel genutzt.

Nach 1945

1945 kam das Anwesen in den Besitz der Stadt Radebeul, die 1946 eine Kindertagesstätte im Herrenhaus ein­rich­tete. Von 1947 bis 1950 diente das Haus auch als FDJ-​Schule. 1954 war das Heimkombinat Korea untergebracht.

Heutige Nutzung

Der Deutsche Kinderschutzbund betreibt seit 1993 die Kindertagesstätte sowie einen Jugend-Freizeittreff.

Klipphausen: Schloss Taubenheim

Schloss Taubenheim

Schulstraße 9
01665 Klipphausen OT Taubenheim

Historisches

Der um 1186 erwähnte Herrensitz unter Adelbertus de Duvenheim befand sich 1269 im Besitz von Heinricus de Tvbenheim und wurde ab 1390 als Rittersitz bezeich­net. Ab 1457 herrschte über 150 Jahre lang die ein­fluss­rei­che Familie von Miltitz über Taubenheim. Das Schloss wurde um 1600 errich­tet und um 1700 im baro­cken Stil umge­baut. Weitere Umbauten und Ergänzungsbauten erfolg­ten im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit jugend­stil­ar­ti­gen und neo­go­ti­schen Bauformen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erwarb der Großenhainer Ziegeleibesitzer Eduard Julius Kämpfe das Schloss, aller­dings ver­starb er bereits wenige Jahre nach dem Kauf. Bis in die 1940er Jahre fan­den im Schloss Konzerte statt, nach­dem seine Witwe das Schloss zu einem klei­nen kul­tu­rel­len Zentrum umge­nutzt hatte. Auch dem Wunsch des Kunstschutzverantwortlichen des NSDAP-​Gauleiters Martin Mutschmann gab die Witwe statt, und so wur­den ab 1943 im Schloss Bestände der Landesbibliothek und des Hauptstaatsarchives aufbewahrt.

Nach 1945

Die Familie Kämpfe wurde ent­eig­net. Nach 1945 wurde das Schloss zunächst als Landschulheim, spä­ter als TBC-​Kurheim und ab 1974 Altenpflegeheim genutzt. Mit die­ser Nutzung waren auch umfang­rei­che Sanierungsarbeiten unter ande­rem an Dach und Fassade verbunden.

Nachwendezeit

2001 zogen die Pfegebedürftigen in ein neues Seniorenheim am Rittergut Der Landkreis ver­kaufte Schloss Taubenheim 2004 an den Betreiber der sozi­al­the­ra­peu­ti­schen Einrichtung auf Schloss Munzig, des­sen Konzeptpläne offen­bar nicht umge­setzt wer­den konn­ten. 2015 wech­selte der Eigentümer erneut.

Heutige Nutzung

Schloss Taubenheim steht seit dem Auszug der Senioren leer. Trotz der ins­ge­samt gut erhal­te­nen Bausubstanz lei­det das Schloss den­noch zuneh­mend unter dem Leerstand. Ankündigungen zur Sanierung gab es wohl bereits mehr­fach. Ein wei­te­rer mög­li­cher Baubeginn war für Mitte 2019 ange­dacht. Entstehen sol­len Mietwohnungen, betreu­tes Wohnen und ein Firmensitz des Eigentümers.

Das Torhaus befin­det sich eben­falls in Privatbesitz und wird von den Eigentümern Schritt für Schritt zur Wohnnutzung saniert.

Großenhain: Vorwerk Colmnitz

Vorwerk Colmnitz

01561 Großenhain OT Colmnitz

Historisches

1520 wurde ein Vorwerk erwähnt. Die Grundherrschaft oblag Mitte des 16. Jahrhunderts dem Rittergut Skassa und Ende des 17. Jahrhunderts dem Rittergut Zschaiten. Weitere aus­sa­ge­kräf­tige, zuver­läs­sige Informationen lie­gen bis dato nicht vor.

Radebeul: Schloss Niederlößnitz

Schloss Niederlößnitz

Obere Bergstraße 1–3
01445 Radebeul

Historisches

Bei Schloss Niederlößnitz han­delt es sich um ein nament­li­ches Schloss, jedoch nicht um ein Schloss im klas­si­schen Sinne. Adolph Munk ließ ab 1888 eine Privatkrankenanstalt mit Luft- und Sonnenbad errich­ten. Im Jahr 1919 über­nahm die Innere Mission die völ­lig deso­late Kuranstalt. Zwischenzeitlich als Altersheim genutzt, wurde der Geländekomplex 1946 in “Amalie-​Sieveking-​Haus” umbe­nannt und beher­bergte die Schule der Inneren Mission.

Heutige Nutzung

Heute befin­det sich hier der Sitz des Diakonischen Werkes.