Diera-​Zehren: Burg Zehren

Burg Zehren

Burgberg
01665 Diera-​Zehren OT Zehren

Historisches

Das “cas­tel­lum cirin” wurde erst­mals schrift­lich im Jahre 1003 erwähnt von Thietmar von Merseburg, wel­cher über eine Auseinandersetzung zwi­schen dem deut­schen König Heinrich II. und dem Polenherzog Chobry berich­tete. 1245 war ein Herrensitz unter Heinricus de Szerin benannt, bei dem es sich ver­mut­lich um die noch genutzte Burganlage handelt.

Die Spornburg befand sich zwi­schen dem Hochufer der Elbe und einem Bacheinschnitt am nörd­li­chen Ortsrand. Über einen kur­zen Wanderweg abzwei­gend von der Leipziger Straße ist der Burgberg schnell erklom­men. Der Hauptwall ist noch erkenn­bar, er umfasst eine Fläche von rund 50 x 60 m. Durch Steinbrucharbeiten wur­den wei­tere Zeugnisse der frü­hen Burg zerstört.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage auf dem Burgberg wurde 1942 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt, wel­cher 1957 erneu­ert wurde.

Diera-​Zehren: Rittergut Zadel

Rittergut Zadel

Dorfanger 19
01665 Diera-​Zehren OT Zadel

Historisches

Der Kern des Gutes geht ver­mut­lich auf das 17. Jahrhundert zurück. Im 18. und 19. Jahrhundert erfolg­ten Umbauten. Das Rittergut im Ortsteil Zadel gehörte und gehört zum Schloss Proschwitz, wel­ches geo­gra­fisch noch der Stadt Meißen zuzu­ord­nen wäre. Durch die Verbundenheit der bei­den Objekte sind sie beide dem Ortsteil Zadel zugewiesen.

Weitere Informationen zum Objekt fin­den Sie unter Schloss Proschwitz.

Diera-​Zehren: Schloss Schieritz

Schloss Schieritz

Schlossberg 1, 2, 3, 4
01665 Diera-​Zehren OT Schieritz

Historisches

Zwischen dem Abriss des Vorgängerbaus des Dominus Conradus und der Errichtung des Schlosses exis­tierte ein Rittergut, das unter­schied­li­chen Besitzern als Wohnstätte diente. So wur­den Ulrich von Gorenzk 1360, Ritter Hannes von Slinicz (Schleinitz) 1416 und ab 1411 die Familie von Rosenhain bzw. Rosenberg als Rittergutsbesitzer genannt. 1457 erwarb Georg von Miltitz das Rittergut und ver­kaufte es nur drei Jahre spä­ter an die Familie von Rechenberg. 1480 wurde Friedrich von Sahlhausen als Besitzer erwähnt, ab 1513 Dittrich von Arras.

1549 gelangte das Rittergut Schieritz erneut an die Familie von Schleinitz und ver­blieb etwa 300 Jahre, näm­lich bis 1841, in Familienbesitz. George von Schleinitz ließ zunächst den Westflügel des Schlosses errich­ten. Unter Hannß von Schleinitz wurde dann das heu­tige Schloss zwi­schen 1556 und 1601 erbaut, wobei ver­mut­lich Fundamente des Vorgängerbaus ein­be­zo­gen wurden.

1841 ver­kaufte Georg von Schleinitz das Schloss an Christian F. Kunert, der durch die Seifensiederei zu Reichtum gekom­men war. Prinz Georg von Sachsen besaß Schloss Schieritz von 1862 bis 1868 und ver­äu­ßerte es an Fedor von Kiel, der 1882 den Turm rekon­stru­ie­ren ließ. Ab 1891 besaß Emil Franz Günther das Schloss, unter dem 1919 eine erneute Turmrekonstruktion erfolgte. Während des Zweiten Weltkrieges diente es als Auslagerungsort für Museumsexponate der Stadt Dresden. Russische Kompanien bela­ger­ten und plün­der­ten das zuletzt unbe­wohnte Schloss.

Nach 1945

Nach der Enteignung der Familie Günther wurde das Schloss zunächst als Notunterkunft für Heimatlose genutzt. Danach erfolgte eine Nutzung als DDR-​Kinderferienlager. 1953 wurde im Schloss Schieritz die Bezirksschule der LPG ein­ge­rich­tet, die 1956 von der LPG-​Hochschule Meißen über­nom­men und als Internat genutzt wurde. 1971 ver­nich­tete ein Großbrand die Scheune des Rittergutes, wel­che aus dem Jahr 1600 stammte und im 19. Jahrhundert aus­ge­baut wor­den war. Ein Sturm rich­tete zudem schwere Schäden an der Turmhaube an. Ende 1990 wurde die Auflösung der Hochschule beschlos­sen und in der Folge bis 1992 abgewickelt.

Nachwendezeit

Eigentümer des Schlosses war der Freistaat Sachsen, der ab 1993, in jenem Jahr musste die Turmhaube aus Sicherheitsgründen ent­fernt wer­den, das Schloss zum Verkauf aus­schrieb. Die hef­ti­gen Regenfälle im August 2002, die in Sachsen zur soge­nann­ten Jahrhundertflut geführt hat­ten, rich­te­ten am Hang des Schlossareals sowie an der Stützmauer schwere Schäden an. 2005 erstei­gerte ein öster­rei­chi­scher Unternehmer das Schloss online. Sein Vorhaben einer Klinik für adi­pöse Kinder konnte wirt­schaft­lich nicht umge­setzt werden.

Heutige Nutzung

Schloss Schieritz ist sanie­rungs­be­dürf­tig und steht unge­nutzt und abge­sperrt. Die Wirtschaftsgebäude wer­den pri­vat genutzt.

Diera-​Zehren: Göhrischgut

Göhrischgut

Göhrischgut 1
01665 Diera-​Zehren OT Göhrisch

Historisches

Beim Göhrischgut han­delt es sich um das ehe­mals größte links­elbi­sche Weingut, wel­ches bereits im 15. Jahrhundert ent­stand. Zuvor war ein Herrensitz unter Heinricus de Geres im Jahre 1313 nach­weis­bar. Die Bausubstanz geht auf die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurück.

Heutige Nutzung

Das Gut befin­det sich in einem weit­läu­fi­gen Landschaftspark. Es ist seit Ende der 1990er Jahre in Privatbesitz und ver­fügt neben einem Hobbybauernhof über zwei Ferienwohnungen. Ein Ausbau zum Hotel ist vorgesehen.

Diera-​Zehren: Burg Zadel

Burg Zadel

01665 Diera-​Zehren OT Zadel

Historisches

Die Burg Zadel ent­stand im 10. Jahrhundert und wurde 1074 als burg­war­dum urkund­lich erwähnt. Sie war als mili­tä­ri­scher Stützpunkt gedacht und spielte in den bei­den fol­gen­den Jahrhunderten auch eine poli­ti­sche Rolle. Ein wei­te­res Jahrhundert spä­ter gelangte der Burgward an den Markgrafen und über die­sen um 1200 an das Kloster Altzella. 1203 wurde ein Herrensitz unter Bronzlaus und Thipoldus de Zhadele erwähnt.

Von der Wehranlage süd­west­lich des Dorfangers sind nur noch geringe Reste in Form eines ver­flach­ten Grabens und eines teil­weise abge­gra­be­nen Walls vor­han­den. Diese befin­den sich am Ostufer der Elbe auf einem Felssporn. Ursprünglich besa­ßen die Mauern eine stei­nerne Fassade. Darüber gaben Grabungen im Jahr 1982 Aufschluss.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde bereits Anfang 1973 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Diera-​Zehren: Lehngut Diera

Lehngut Diera

Zum Lehnsgut 7 (Herrenhaus)
Zum Lehnsgut 9 & 10 (Wirtschaftsgebäude)
01665 Diera-​Zehren OT Diera

Historisches

1276 wurde erst­mals ein Herrensitz unter den Brüdern Hertwicus, Matheus und Sifridus de Dere in Diera bezeich­net. Das Vorwerk fand 1617 erst­mals urkund­lich Erwähnung. Es wurde spä­ter umgebaut.

Heutige Nutzung

Das sanierte Gut wird zu Wohn- und Gewerbezwecken genutzt.

Coswig: Vorwerk Kötitz

Vorwerk Kötitz

01640 Coswig OT Kötitz

Historisches

Erstmalig wurde ein Vorwerk 1498 in Kötitz erwähnt. Weitere geschicht­li­che Nachweise feh­len. Wahrscheinlich bestand das Vorwerk nicht sehr lange.

Coswig: Wallburg Bosel

Wallburg Bosel

Bosel | Spaargebirge
01640 Coswig OT Sörnewitz

Historisches

Die bron­ze­zeit­li­che Höhenburg befand sich auf dem Bosel-​Felsen und wurde durch den Steilhang auf natür­li­che Art geschützt. Zusätzlich war sie von einem etwa 300 m lan­gen und heute noch bis zu 5 m hohen Wall umgeben.

Bodendenkmalschutz

Die Wallanlage an der Südspitze des Spaargebirges bei Meißen wurde erst­mals 1936 unter Bodendenkmalschutz gestellt. Der Schutz wurde 1957 und 1973 erneuert.
(Foto: Februar 2025)

Coswig: Herrenhaus Brockwitz

Herrenhaus Brockwitz

Niederseite 2
01640 Coswig OT Brockwitz

Historisches

Brockwitz wurde bereits im Jahre 1282 als Herrensitz auf­ge­führt. Das Herrenhaus wurde im Herbst 1632 durch einen Reitoberst aus dem Adelsgeschlecht Vitzthum von Eckstedt nie­der­ge­brannt. An Stelle des vor­ma­li­gen Herrenhauses wurde 1768 das heu­tige Pfarrhaus als Barockbau errich­tet. Es befand sich einst im Besitz der Familie von Miltitz und trägt deren Wappen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird heute als Pfarrhaus der Kirche genutzt. Darin sind unter ande­rem his­to­ri­sche Arbeitsgeräte des klein­bäu­er­li­chen Lebens sowie eine kleine Ausstellung über den Weinbau an der Bosel zu sehen. Dach und Fassade wur­den 2013 instandgesetzt.
(Foto: Februar 2025)

Coswig: Karrasburg

Karrasburg

Karrasstraße 4
01640 Coswig

Historisches

Die Karrasburg geht auf ein 1350 erwähn­tes Allodium zurück, wel­ches 1445 als Vorwerk Erwähnung fand. Schon um 1420 hat­ten die Ritter von Karras, eines der reichs­ten Adelsgeschlechter im Kurfürstentum Sachsen, die Lehnsherrschaft über Coswig über­nom­men. Ihr Wohnsitz war eine Wasserburg, die außer von einem Wassergraben zusätz­lich von einer Wallmauer umge­ben war.

1556 wurde die Burg an Kurfürst August I. ver­kauft, der sie in ein Forsthaus umwan­delte. Schon im fol­gen­den Jahr wurde das neu­er­li­che Forsthaus an einen Herrn Körner ver­kauft, dem wei­tere Besitzer folg­ten. Zu die­sen zähl­ten ab 1688 Martin Schwedler sowie ab 1706 Hanns Christoph Körner. 1726 brannte das Gut ab, in der Nachfolgezeit wurde es rekon­stru­iert. Mit Christian Schubert ab 1796, Familie Heidenreich ab 1828, Dr. Johann Michael Weise ab 1844 und der Familie Thienemann ab 1845, die 1873 Umbauten zu Wohnzwecken ver­an­lasst hatte, wer­den die wei­te­ren Besitzer benannt. 1897 musste das Gebäude abge­ris­sen wer­den und die heu­tige Villa wurde errich­tet. Außerdem wur­den die Wirtschaftsgebäude zu Wohnhäusern umge­baut. 1922 ging die Villa in den Besitz der Kötitzer Ledertuch- und Wachstuchwerke über.

Nach 1945

Der Rat der Stadt Coswig über­nahm die Villa 1952 und rich­tete ein Jugendheim darin ein, das 1961 zum Lehrlingswohnheim umge­nutzt wurde, wofür ein Anbau geschaf­fen wurde. Bereits 1957 wurde das ehe­ma­lige Stallgebäude zum Heimatmuseum umfunk­tio­niert, aller­dings wurde 1983 eine Sperrung des Gebäudes wegen Baufälligkeit notwendig.

Nachwendezeit

Nach der denk­mal­ge­rech­ten Sanierung der heute noch Karrasburg genann­ten Villa von 1993 bis 1996 wurde hier das Heimatmuseum unter­ge­bracht. Eine Zeit lang nutzte das Schulamt einen Teil des Anwesens.

Heutige Nutzung

Seit 2000 befin­det sich in der Karrasburg nur noch das Heimatmuseum. Aktuell wird die Dauerausstellung umfas­send über­ar­bei­tet. Jährlich fin­den drei bis vier Sonderausstellungen zu unter­schied­li­chen Themen statt.
(Stand: Juni 2025)

Bodendenkmalschutz

Von der ehe­ma­li­gen Wasserburg, die heute als Bodendenkmal unter beson­de­rem Schutz steht, zeu­gen heute noch gut erhal­tene und restau­rierte Stützmauern. Der Ringgraben (im Vordergrund des unte­ren Fotos) ist trockengelegt.
(Fotos: Februar 2025)