Diera-​Zehren: Wallburg Göhrisch

Wallburg Göhrisch

01665 Diera-​Zehren OT Göhrisch

Historisches

Die Wallburg Göhrisch befand sich gegen­über Diesbar-​Seußlitz auf einem Felsen und stammt aus der Bronzezeit um etwa 800 v. Chr. Die Höhensiedlung umfasste ein Gebiet von etwa 250 Länge und 200 Breite. Sie war zu zwei Seiten, näm­lich den Steilhängen zur Elbe, mit einem stel­len­weise noch vor­han­de­nen bis zu 12 m hohen Wall gesi­chert. Am Steilhang führte auch der ursprüng­li­che Zugang hin­auf. Der heu­tige Weg wurde spä­ter geschaffen.

Zum Hinterland wurde die Befestigungsanlage mit einem eben­falls etwa 12 m hohen Sperrwall gesi­chert, der aus Holz und Erde bestand. Seit vie­len Jahrhunderten bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde am Felsen Granit abge­baut und die Anlage dadurch nicht uner­heb­lich zerstört.

Bodendenkmalschutz

Das Plateau wurde 1935 unter Bodendenkmalschutz gestellt, die­ser wurde 1957 erneu­ert. Die Wallburg befin­det sich west­lich des Göhrischguts und ist über einen kur­zen Wanderweg erreichbar.

Diera-​Zehren: Rittergut Wölkisch

Rittergut Wölkisch

Zehrener Straße ggü. Nr. 15
01665 Diera-​Zehren OT Wölkisch

Historisches

Das Rittergut Wölkisch wurde 1696 erst­ma­lig nach­ge­wie­sen. Es war ein eigen­stän­di­ges Rittergut, wel­ches selbst grund­herr­schaft­li­che Rechte aus­übte. Das Rittergut soll sich gegen­über des heu­ti­gen Gasthofs “Herr Gevatter” befun­den haben, wel­ches sich zu Beginn des 18. Jahrhunderts noch im Bereich des ehe­ma­li­gen Rittergutes befand. 1812 soll Napoleon Bonaparte im Haus des Gutsbesitzers über­nach­tet haben und die Patenschaft für das in jener Nacht gebo­rene Kind der Gutsbesitzer über­nom­men haben.

Coswig: Vorwerk Kötitz

Vorwerk Kötitz

01640 Coswig OT Kötitz

Historisches

Erstmalig wurde ein Vorwerk 1498 in Kötitz erwähnt. Weitere geschicht­li­che Nachweise feh­len. Wahrscheinlich bestand das Vorwerk nicht sehr lange.

Coswig: Wallburg Bosel

Wallburg Bosel

Bosel | Spaargebirge
01640 Coswig OT Sörnewitz

Historisches

Die bron­ze­zeit­li­che Höhenburg befand sich auf dem Bosel-​Felsen und wurde durch den Steilhang auf natür­li­che Art geschützt. Zusätzlich war sie von einem etwa 300 m lan­gen und heute noch bis zu 5 m hohen Wall umgeben.

Bodendenkmalschutz

Die Wallanlage an der Südspitze des Spaargebirges bei Meißen wurde erst­mals 1936 unter Bodendenkmalschutz gestellt. Der Schutz wurde 1957 und 1973 erneuert.
(Foto: Februar 2025)

Coswig: Herrenhaus Brockwitz

Herrenhaus Brockwitz

Niederseite 2
01640 Coswig OT Brockwitz

Historisches

Brockwitz wurde bereits im Jahre 1282 als Herrensitz auf­ge­führt. Das Herrenhaus wurde im Herbst 1632 durch einen Reitoberst aus dem Adelsgeschlecht Vitzthum von Eckstedt nie­der­ge­brannt. An Stelle des vor­ma­li­gen Herrenhauses wurde 1768 das heu­tige Pfarrhaus als Barockbau errich­tet. Es befand sich einst im Besitz der Familie von Miltitz und trägt deren Wappen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird heute als Pfarrhaus der Kirche genutzt. Darin sind unter ande­rem his­to­ri­sche Arbeitsgeräte des klein­bäu­er­li­chen Lebens sowie eine kleine Ausstellung über den Weinbau an der Bosel zu sehen. Dach und Fassade wur­den 2013 instandgesetzt.
(Foto: Februar 2025)

Coswig: Karrasburg

Karrasburg

Karrasstraße 4
01640 Coswig

Historisches

Die Karrasburg geht auf ein 1350 erwähn­tes Allodium zurück, wel­ches 1445 als Vorwerk Erwähnung fand. Schon um 1420 hat­ten die Ritter von Karras, eines der reichs­ten Adelsgeschlechter im Kurfürstentum Sachsen, die Lehnsherrschaft über Coswig über­nom­men. Ihr Wohnsitz war eine Wasserburg, die außer von einem Wassergraben zusätz­lich von einer Wallmauer umge­ben war.

1556 wurde die Burg an Kurfürst August I. ver­kauft, der sie in ein Forsthaus umwan­delte. Schon im fol­gen­den Jahr wurde das neu­er­li­che Forsthaus an einen Herrn Körner ver­kauft, dem wei­tere Besitzer folg­ten. Zu die­sen zähl­ten ab 1688 Martin Schwedler sowie ab 1706 Hanns Christoph Körner. 1726 brannte das Gut ab, in der Nachfolgezeit wurde es rekon­stru­iert. Mit Christian Schubert ab 1796, Familie Heidenreich ab 1828, Dr. Johann Michael Weise ab 1844 und der Familie Thienemann ab 1845, die 1873 Umbauten zu Wohnzwecken ver­an­lasst hatte, wer­den die wei­te­ren Besitzer benannt. 1897 musste das Gebäude abge­ris­sen wer­den und die heu­tige Villa wurde errich­tet. Außerdem wur­den die Wirtschaftsgebäude zu Wohnhäusern umge­baut. 1922 ging die Villa in den Besitz der Kötitzer Ledertuch- und Wachstuchwerke über.

Nach 1945

Der Rat der Stadt Coswig über­nahm die Villa 1952 und rich­tete ein Jugendheim darin ein, das 1961 zum Lehrlingswohnheim umge­nutzt wurde, wofür ein Anbau geschaf­fen wurde. Bereits 1957 wurde das ehe­ma­lige Stallgebäude zum Heimatmuseum umfunk­tio­niert, aller­dings wurde 1983 eine Sperrung des Gebäudes wegen Baufälligkeit notwendig.

Nachwendezeit

Nach der denk­mal­ge­rech­ten Sanierung der heute noch Karrasburg genann­ten Villa von 1993 bis 1996 wurde hier das Museum untergebracht:

Heutige Nutzung

Das Museum besteht nach wie vor, außer­dem nutzt das Schulamt einen Teil des Gebäudes.

Bodendenkmalschutz

Von der ehe­ma­li­gen Wasserburg, die heute als Bodendenkmal unter beson­de­rem Schutz steht, zeu­gen heute noch gut erhal­tene und restau­rierte Stützmauern. Der Ringgraben (im Vordergrund des unte­ren Fotos) ist trockengelegt.
(Fotos: Februar 2025)

Coswig: Schloss Coswig

Schloss Coswig

Am Spitzberg 20
01640 Coswig

Historisches

Schloss Coswig, das auf eine alte Fabrikantenvilla zurück­geht und ledig­lich vom Volksmund zum Schloss erho­ben wurde, über­rascht mit einer viel­fäl­ti­gen Geschichte. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde in der Gegend Kalkvorkommen ent­deckt. Dies hatte zur Folge, dass ein Königliches Kalkwerk mit Kalkofen errich­tet wurde, wel­cher fast ein Jahrhundert lang bis 1875 sei­nen Dienst tat. Die mas­si­ven Grundmauern bil­de­ten das Fundament für das ein Jahr spä­ter errich­tete Fabrikgebäude, das bereits 1877 Opfer eines Brandes wurde. Bis 1900 erfolgte eine gewerb­li­che Nutzung des Grundstückes. 1906, im Besitz von Friedrich Wilhelm Quick und als Wohngebäude genutzt, zer­störte ein wei­te­rer Brand Teile des Gebäudes.

Im Jahre 1912 ließ der Zahnarzt Hermann Böhringer ein Herrenhaus errich­ten, das ein Architekt und ein Konzertsänger-​Ehepaar als Wohnsitz anmie­te­ten. Gleichzeitig ließ Böhringer den Park anle­gen und das ehe­ma­lige Vorwerk zu einem Wohnhaus umbauen, das vom Gärtner bewohnt wurde. 1921 erwarb Hans Berge das Anwesen, der 1922 Umbauten vor­neh­men ließ, wodurch das Herrenhaus end­gül­tig sein schloss­ar­ti­ges Aussehen erhielt.

Doch schon 1926 gehörte das Schloss der Landesversicherungsanstalt Sachsen, die es als Heilstätte für Lungenkranke nutzte. Dazu wur­den drei offene Liegehallen errich­tet. Weiterhin wurde das Gärtnerwohnhaus durch ein grö­ße­res ersetzt. Der Heilstättenbetrieb musste 1932 ein­ge­stellt wer­den. Drei Jahre spä­ter eröff­nete das Schloss als Müttererholungsheim der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt. Später wurde es von der Roten Armee beschlag­nahmt und als Seuchenlazarett genutzt.

Nach 1945

Nach Kriegsende wurde das Schloss durch die Sozialversicherungsanstalt Sachsen als Sanatorium genutzt. Ab 1967 wurde eine Wende in der Nutzung des Gebäudes voll­zo­gen und es diente fortan für die nächs­ten 20 Jahre als Kindertageseinrichtung. Ab 1989 wur­den im Schloss pol­ni­sche Vertragsarbeiter des VEB Walzengießerei Coswig untergebracht.

Nachwendezeit

Da weder die Landessozialversicherungsanstalt noch die Stadt nach der Wende eine Verwendung für Schloss Coswig hat­ten, erfolgte 1993 ein Verkauf in Privathand. Seither gab es wei­tere Verkäufe, ohne dass das Schloss einer Sanierung bezie­hungs­weise ernst­haf­ten Nutzung unter­zo­gen wurde. Im Frühjahr 2009 erwarb der jet­zige Eigentümer das Schloss Coswig.

Heutige Nutzung

Erste Sanierungsarbeiten wur­den durchgeführt.
(Oberes Foto: November 2011, mitt­le­res und unte­res Foto: Februar 2025)