Vorwerk Brösen
04849 Bad Düben OT Brösen
Historisches
In Brösen wurde erstmals 1791 ein Vorwerk erwähnt.
Schlösser, Burgen und Rittergüter im Landkreis Nordsachsen
04849 Bad Düben OT Brösen
In Brösen wurde erstmals 1791 ein Vorwerk erwähnt.
Collmberg
04779 Wermsdorf OT Collm
Die Wallburg befand sich im Wermsdorfer Forst auf dem Gipfel des Collmbergs westlich des Albertturms. Die Anlage bestand aus einem ovalen geschlossenen Ringwall mit den Ausmaßen 200 x 100 m, welcher östlich einen zweiten Wall und westlich zwei Vorwälle aufwies. Der Hauptwall ist im nördlichen und südlichen Bereich stark verschliffen.
Die Wallburg wird, je nach Quellenlage, auf das Mittelalter, auf die Zeit um ca. 900 bis 930 oder sogar auf die Latènezeit (450 v. Chr. bis zur Zeit um Christi Geburt) datiert. Geschichtliche Überlieferungen fehlen.
Die Burganlage wurde erstmals Ende 1935 und erneut Anfang 1959 unter Bodendenkmalschutz gestellt.
Lindenplatz 15 (Herrenhaus)
Lindenplatz 10, 16, 17, 18 (Wirtschaftsgebäude)
04874 Belgern-Schildau OT Plotha
Die erste Aufzeichnung über einen Herrensitz stammt aus dem Jahre 1285, als Otto und Heinricus dicti de Plote genannt wurden. 1443 wurde der Herrensitz als Rittersitz, 1529 als Edelhof, 1540 als Vorwerk, 1551 als Rittergut, 1606 erneut als Vorwerk und seit 1696 endgültig als Rittergut bezeichnet.
Das Herrenhaus entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und wurde im 19./20. Jahrhundert umgebaut. Das Verwalterhaus datiert auf die Zeit um 1700 und lässt erkennen, dass das Rittergut von einem Gutsverwalter bewohnt und bewirtschaftet wurde. Die Wirtschatsgebäude und Scheunen stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Als Besitzer um 1913 ist Franz Ruyter bekannt.
Der Gartenhof wurde nach 1945 durch Schuppen und Garagen zugebaut.
Das Herrenhaus Plotha ist saniert. Erhalten sind außerdem je zwei Wirtschaftsgebäude und Scheunen sowie das Verwalterhaus und der Gutspark.
Haugwitzwinkel 1
04425 Taucha
Die erste urkundliche Erwähnung einer Burganlage erfolgte 974. Dreißig Jahre später wurde sie von Kaiser Heinrich II. an den Erzstift Magdeburg verschenkt. Um 1220 wurde ein Schloss errichtet, welches bereits 1282 durch den meißnischen Markgrafen geschliffen wurde. Danach lag der Burgberg lange wüst, bis Wilhelm von Haugwitz 1542 ein neues Schloss errichten ließ.
1569 gelangte das Schloss an den Leipziger Rat. Das Verwalterhaus, bewohnt vom Schlossverwalter, wurde 1610 / 1611 saniert. Das Schloss Taucha diente im Dreißigjährigen Krieg kaiserlichen und schwedischen Truppen als Quartier. Zwischen 1672 und 1676 und erneut zwischen 1722 und 1744 fanden umfangreiche Umbauarbeiten am Schloss statt. Während der Völkerschlacht 1813 wurde das Schloss von preußischen und russischen Truppen als Lazarett genutzt.
Um 1820 wurde der Schlossturm abgetragen. Durch weitere Umbauten in ein Landwirtschaftsareal ging allmählich der Schlosscharakter verloren. In den letzten Jahres des 19. Jahrhunderts entstanden Ställe sowie ein neues Pächterhaus. 1918 wurde die im Jahr zuvor abgebrannte Scheune wieder aufgebaut.
1946 wurde das Rittergut aufgeteilt, obgleich es sich im Besitz der Stadt Leipzig befand. Nachdem eine LPG die Bewirtschaftung übernommen hatte, erfolgte 1952 der Umbau in eine Schweinemastanlage.
Die Stadt Taucha übernahm das ehemalige Schloss 1996. Der im Jahre 2000 gegründete Förderverein Schloss Taucha e. V. übernimmt seither Sicherungs‑, Abriss- und Sanierungsarbeiten.
Die Schlossanlage soll zu einem kulturellen Zentrum ausgebaut werden.
Die ursprüngliche Burganlage ist heute überbaut. Im Gegensatz zu einem verflachten Abschnittsgraben vor der Gutseinfahrt ist der Wall nicht mehr erhalten. Die Anlage wurde 1938 unter Bodendenkmalschutz gestellt, der Schutz wurde Ende 1958 erneuert.
An der Hubertusburg 1
04779 Wermsdorf
Das Schloss Hubertusburg ist das größte barocke Jagdschloss in Sachsen, dessen Namen auf Hubertus von Lüttich (Hubert de Liège) zurückgeht. Dieser lebte im 7./8. Jahrhundert und gilt als Schutzpatron der Jagd.
Bereits im Jahre 1206 war ein Herrensitz bekannt, der 1565 von Kurfürst August von Sachsen übernommen wurde. Nach zwei Vorgängerbauten wurde das Schloss Hubertusburg ab 1721 im Auftrag von August dem Starken errichtet. Zunächst entstand in dreijähriger Bauzeit der sogenannte Deutsche Jägerhof. Der Umbau dieses dreiflügeligen Schlossgebäudes zur heutigen Großanlage wurde in drei Etappen vorgenommen und erst 1752 beendet. Die Pläne entstanden unter dem Oberlandesbaumeister Johann Christoph Knöffel, dessen Werk nach seinem Tod von Julius Heinrich Schwarze fortgeführt wurde. 1737 erfolgte der Bau des Französischen Jägerhofes. Nach seiner Fertigstellung wurde der Deutsche Jägerhof zum Küchenhof umgestaltet. Zwei Jahre später wurde der Ostflügel abgerissen, zwischen 1740 und 1751 entstand die Schlosskapelle.
Die umfangreiche Schlossanlage wurde hauptsächlich für aufwendige Parforcejagden genutzt. Ab 1755 trat Graf Heinrich von Brühl als Oberkommandant über die Hubertusburger Jagden auf. Er verfügte im Schlosskomplex über ein eigenes Palais.
Während des Siebenjährigen Krieges wurde Schloss Hubertusburg 1761 durch preußische Truppen geplündert. In ihm erfolgten die Friedensverhandlungen zwischen Preußen und Sachsen. Der “Frieden von Hubertusburg” wurde allerdings im nahe gelegenen Schloss Dahlen unterzeichnet. Ab 1764 fanden Sicherungsarbeiten am Schloss statt.
1795 wurde im Schloss eine Vielzahl von Gnadenwohnungen für ehemalige Hofbeamte geschaffen. Das Schloss wurde zwischen 1791 und 1877 als Militärmagazin genutzt, dazu wurden umfangreiche Veränderungen im Schlossinneren vorgenommen. In der Zwischenzeit erfolgte auch eine Nutzung als Lazarett von 1813 bis 1815.
1838 eröffnete das Landeshospital im Schloss. Seit 1840 war zudem ein Landesgefängnis eingerichtet, das 1872 wieder aufgelöst wurde. Zu den bekanntesten Insassen gehörten August Bebel und Wilhelm Liebknecht. 1846 wurde die Erziehungsanstalt für blödsinnige Kinder gegründet, 1850 das Versorgungshaus für weibliche Geisteskranke sowie 1862 die Blindenvorschule. Ab 1941 wurde die Hubertusburg als Unteroffizierschule und noch vor Kriegsende erneut als Lazarett genutzt.
Im Mai 1945 besetzten die Sowjets das Schloss, plünderten es aus und zweckentfremdeten die Schlosskapelle als Offizierscasino. Im Herbst 1945 eröffnete in der Hubertusburg ein Krankenhaus, 1954 folgte eine medizinische Fachschule. Weiterhin siedelten sich orthopädische Werkstätten an.
Die Sanierung der Schlossanlage dauert bereits viele Jahre an. Inzwischen wurden weit über 20 Millionen Euro in die Anlage investiert. Ein Teil der Anlage wird durch ein Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Neurologie und Pädiatrie genutzt. Auch das Sächsische Staatsarchiv nutzt einen großen Teil des Schlosskomplexes. Weiterhin setzt sich der Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V. für den Erhalt des Jagdschlosses ein.
Hauptstraße 17
04874 Belgern-Schildau OT Oelzschau
Für Oelzschau wurde erstmals 1480 ein Rittersitz erwähnt. Hierbei handelte es sich um eine Wasserburg als Ursprungsbau. Aus diesem entwickelte sich ein Rittergut, welches 1552 nachgewiesen werden konnte. Das Schloss erlitt große Schäden im Dreißigjährigen Krieg und wurde 1668 wieder aufgebaut. Für einige Zeit wurde das Rittergut in ein Kammergut umgewandelt, ab 1816 war jedoch erneut das Rittergut belegt.
Nach 1945 wurde das Schloss als Schule genutzt.
Das Schloss befindet sich in Privatbesitz. 2010 wurde der im Schlosspark gelegene Eiskeller, der vermutlich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut wurde, saniert.
Die Wasserburg ist mit dem Schloss überbaut. Erhalten ist ein hufeisenförmiger Teich. Bodendenkmalschutz besteht für das Areal seit Anfang 1982.
Gestütsstraße 65
04860 Torgau OT Graditz
Das Gutshaus wurde 1722 von Matthäus Daniel Pöppelmann erbaut. Auf dem Gelände befindet sich das über 300jährige Kurfürstliche Gestüt. Vormals wurde das Gutshaus zeitweise als Kino und Turnhalle genutzt.
2002 erfolgte die Sanierung des Komplexes.
Das Gutshaus Graditz und seine Nebenanlagen werden für verschiedene Veranstaltungen genutzt.
Altes Jagdschloss 1
04779 Wermsdorf
Das Jagdschloss wurde auf einem vormaligen Rittergutsgelände zwischen 1608 und 1609 unter Kurfürst Christian II. erbaut. Schon ab 1617 fanden bis 1626 andauernde Umbauarbeiten statt, die Kurfürst Johann Georg I. in Auftrag gegeben hatte. Nach der Fertigstellung nutzte er das Schloss nur zwei Jahre lang. 1639 wurde das Schloss zerstört, als schwedische Truppen es in Brand steckten.
Die Verwaltung des Amtes Mutzschen wurde 1681 ins Schloss verlegt, das vier Jahre später dem Kurfürsten erneut als Wohnsitz diente. 1696 erhielt der Statthalter von August dem Starken, Fürst Egon von Fürstenberg, das Schloss von diesem auf Lebenszeit. Nach von Fürstenbergs Tod 1716 übernahm August der Starke das Schloss wieder und lies es ausbauen. Mit dem Bau der Hubertusburg ab 1721 verlor das Schloss seine Bedeutung und diente bis 1873 als Verwaltungssitz. Im folgenden Jahr veranlasste König Albert Umbauten zum Jagdschloss, das ab 1918 Wohnraum bot.
1932 erfolgte die Zwangseingemeindung des bis dahin selbständigen Gutsbezirkes in die Gemeinde Wermsdorf. Noch bis 1933 diente das Jagdschloss als Erholungsheim für sächsische Beamte, im nächsten Jahr zogen eine Reitschule sowie eine Fahrschule ins Schloss ein.
Nach Kriegsende 1945 wurden im Schloss Flüchtlinge untergebracht, ab 1946 wurde es als Erholungs- und Kinderheim genutzt, 1950 zogen mehrere Ämter ein.
1996 ging das Jagdschloss Wermsdorf an die Gemeindeverwaltung Wermsdorf über, die zwischen 1999 und 2002 umfassende Sanierungsarbeiten veranlasste.
Momentan befinden sich im Jagdschloss Wermsdorf die Gemeindeverwaltung, ein Reitstall sowie ein Archiv.
Pfarrstraße 1–3
04874 Belgern-Schildau OT Belgern
Erstmals erwähnt wurde die Burg 1309, als sie in ein Kloster umgewandelt und durch den Klosterhof überbaut wurde. Die Zeit der Errichtung der vormaligen Burg kann nicht mehr eindeutig nachgewiesen werden. Die heute noch vorhandene Bausubstanz des Klosterhofs stammt aus dem 15., 17. und 19. Jahrhundert. Möglicherweise stammen der Turm des Klosterhofs sowie Mauern noch aus der Zeit der Burg. Nördlich des Friedhofs ist noch ein Stück des Halsgrabens erkennbar. Das Gelände des ehemaligen Klosterhofes ist zugänglich.
Der Bereich der Burg Belgern wurde 1960 als Bodendenkmal unter besonderen Schutz gestellt.
Schlossstraße 27
04860 Torgau
Schloss Hartenfels wurde um 973 als Burg erbaut und befand sich seit dem 12. Jahrhundert unter wettinischer Herrschaft. 1470 wurde mit dem Bau des Albrechtsbau begonnen, 1482 bis 1485 fanden Erweiterungen statt. 1533 bis 1536 folgte der Johann-Friedrich-Bau, 1543 / 1544 die Schlosskirche, die 1544 als erste protestantische Kirche durch Luther geweiht wurde. 1627 fand die Uraufführung der ersten deutschsprachigen Oper „Daphne” von Heinrich Schütz statt. Schloss Hartenfels wurde 1771 als Zuchthaus genutzt. 1815 erfolgte die Umgestaltung unter preußischer Herrschaft zur Kaserne. 1904 war das Gericht im Schloss untergebracht. Ein kompletter völliger Innenumbau zu Verwaltungszwecken fand 1924 statt.
Nach erneuter Restaurierung 1952 wurde das Schloss als Museum und durch das Landratsamt genutzt.
Ab 1992 fanden erneut umfangreiche Sanierungsarbeiten statt. Nachfolgend wurde das Schloss für die 2. Sächsische Landesausstellung genutzt.
Im Schlossgraben, dem Bärengraben, wurde bereits 1482 begonnen Bären zu halten. Aktuell leben zwei Bärinnen im Bärengraben. Das Schloss ist Sitz der Landkreisverwaltung Nordsachsen.
Von dem Ursprungsbau ist nur noch ein veränderter Abschnittsgraben erhalten. Die Anlage wurde als Bodendenkmal Ende 1957 unter Schutz gestellt.