Belgern-​Schildau: Herrenhaus Plotha

Herrenhaus Plotha

Lindenplatz 15 (Herrenhaus)
Lindenplatz 10, 16, 17, 18 (Wirtschaftsgebäude)
04874 Belgern-​Schildau OT Plotha

Historisches

Die erste Aufzeichnung über einen Herrensitz stammt aus dem Jahre 1285, als Otto und Heinricus dicti de Plote genannt wur­den. 1443 wurde der Herrensitz als Rittersitz, 1529 als Edelhof, 1540 als Vorwerk, 1551 als Rittergut, 1606 erneut als Vorwerk und seit 1696 end­gül­tig als Rittergut bezeichnet.

Das Herrenhaus ent­stand in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts und wurde im 19./20. Jahrhundert umge­baut. Das Verwalterhaus datiert auf die Zeit um 1700 und lässt erken­nen, dass das Rittergut von einem Gutsverwalter bewohnt und bewirt­schaf­tet wurde. Die Wirtschatsgebäude und Scheunen stam­men aus der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Als Besitzer um 1913 ist Franz Ruyter bekannt.

Nach 1945

Der Gartenhof wurde nach 1945 durch Schuppen und Garagen zugebaut.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Plotha ist saniert. Erhalten sind außer­dem je zwei Wirtschaftsgebäude und Scheunen sowie das Verwalterhaus und der Gutspark.

Taucha: Burg & Schloss Taucha

Burg & Schloss Taucha

Haugwitzwinkel 1
04425 Taucha

Historisches

Die erste urkund­li­che Erwähnung einer Burganlage erfolgte 974. Dreißig Jahre spä­ter wurde sie von Kaiser Heinrich II. an den Erzstift Magdeburg ver­schenkt. Um 1220 wurde ein Schloss errich­tet, wel­ches bereits 1282 durch den meiß­ni­schen Markgrafen geschlif­fen wurde. Danach lag der Burgberg lange wüst, bis Wilhelm von Haugwitz 1542 ein neues Schloss errich­ten ließ.

1569 gelangte das Schloss an den Leipziger Rat. Das Verwalterhaus, bewohnt vom Schlossverwalter, wurde 1610 /​ 1611 saniert. Das Schloss Taucha diente im Dreißigjährigen Krieg kai­ser­li­chen und schwe­di­schen Truppen als Quartier. Zwischen 1672 und 1676 und erneut zwi­schen 1722 und 1744 fan­den umfang­rei­che Umbauarbeiten am Schloss statt. Während der Völkerschlacht 1813 wurde das Schloss von preu­ßi­schen und rus­si­schen Truppen als Lazarett genutzt.

Um 1820 wurde der Schlossturm abge­tra­gen. Durch wei­tere Umbauten in ein Landwirtschaftsareal ging all­mäh­lich der Schlosscharakter ver­lo­ren. In den letz­ten Jahres des 19. Jahrhunderts ent­stan­den Ställe sowie ein neues Pächterhaus. 1918 wurde die im Jahr zuvor abge­brannte Scheune wie­der aufgebaut.

Nach 1945

1946 wurde das Rittergut auf­ge­teilt, obgleich es sich im Besitz der Stadt Leipzig befand. Nachdem eine LPG die Bewirtschaftung über­nom­men hatte, erfolgte 1952 der Umbau in eine Schweinemastanlage.

Nachwendezeit

Die Stadt Taucha über­nahm das ehe­ma­lige Schloss 1996. Der im Jahre 2000 gegrün­dete Förderverein Schloss Taucha e. V. über­nimmt seit­her Sicherungs‑, Abriss- und Sanierungsarbeiten.

Heutige Nutzung

Die Schlossanlage soll zu einem kul­tu­rel­len Zentrum aus­ge­baut werden.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Burganlage ist heute über­baut. Im Gegensatz zu einem ver­flach­ten Abschnittsgraben vor der Gutseinfahrt ist der Wall nicht mehr erhal­ten. Die Anlage wurde 1938 unter Bodendenkmalschutz gestellt, der Schutz wurde Ende 1958 erneuert.

Wermsdorf: Schloss Hubertusburg

Schloss Hubertusburg

An der Hubertusburg 1
04779 Wermsdorf

Das Schloss Hubertusburg ist das größte baro­cke Jagdschloss in Sachsen, des­sen Namen auf Hubertus von Lüttich (Hubert de Liège) zurück­geht. Dieser lebte im 7./8. Jahrhundert und gilt als Schutzpatron der Jagd.

Historisches

Bereits im Jahre 1206 war ein Herrensitz bekannt, der 1565 von Kurfürst August von Sachsen über­nom­men wurde. Nach zwei Vorgängerbauten wurde das Schloss Hubertusburg ab 1721 im Auftrag von August dem Starken errich­tet. Zunächst ent­stand in drei­jäh­ri­ger Bauzeit der soge­nannte Deutsche Jägerhof. Der Umbau die­ses drei­flü­ge­li­gen Schlossgebäudes zur heu­ti­gen Großanlage wurde in drei Etappen vor­ge­nom­men und erst 1752 been­det. Die Pläne ent­stan­den unter dem Oberlandesbaumeister Johann Christoph Knöffel, des­sen Werk nach sei­nem Tod von Julius Heinrich Schwarze fort­ge­führt wurde. 1737 erfolgte der Bau des Französischen Jägerhofes. Nach sei­ner Fertigstellung wurde der Deutsche Jägerhof zum Küchenhof umge­stal­tet. Zwei Jahre spä­ter wurde der Ostflügel abge­ris­sen, zwi­schen 1740 und 1751 ent­stand die Schlosskapelle.

Die umfang­rei­che Schlossanlage wurde haupt­säch­lich für auf­wen­dige Parforcejagden genutzt. Ab 1755 trat Graf Heinrich von Brühl als Oberkommandant über die Hubertusburger Jagden auf. Er ver­fügte im Schlosskomplex über ein eige­nes Palais.

Während des Siebenjährigen Krieges wurde Schloss Hubertusburg 1761 durch preu­ßi­sche Truppen geplün­dert. In ihm erfolg­ten die Friedensverhandlungen zwi­schen Preußen und Sachsen. Der “Frieden von Hubertusburg” wurde aller­dings im nahe gele­ge­nen Schloss Dahlen unter­zeich­net. Ab 1764 fan­den Sicherungsarbeiten am Schloss statt.

1795 wurde im Schloss eine Vielzahl von Gnadenwohnungen für ehe­ma­lige Hofbeamte geschaf­fen. Das Schloss wurde zwi­schen 1791 und 1877 als Militärmagazin genutzt, dazu wur­den umfang­rei­che Veränderungen im Schlossinneren vor­ge­nom­men. In der Zwischenzeit erfolgte auch eine Nutzung als Lazarett von 1813 bis 1815.

1838 eröff­nete das Landeshospital im Schloss. Seit 1840 war zudem ein Landesgefängnis ein­ge­rich­tet, das 1872 wie­der auf­ge­löst wurde. Zu den bekann­tes­ten Insassen gehör­ten August Bebel und Wilhelm Liebknecht. 1846 wurde die Erziehungsanstalt für blöd­sin­nige Kinder gegrün­det, 1850 das Versorgungshaus für weib­li­che Geisteskranke sowie 1862 die Blindenvorschule. Ab 1941 wurde die Hubertusburg als Unteroffizierschule und noch vor Kriegsende erneut als Lazarett genutzt.

Nach 1945

Im Mai 1945 besetz­ten die Sowjets das Schloss, plün­der­ten es aus und zweck­ent­frem­de­ten die Schlosskapelle als Offizierscasino. Im Herbst 1945 eröff­nete in der Hubertusburg ein Krankenhaus, 1954 folgte eine medi­zi­ni­sche Fachschule. Weiterhin sie­del­ten sich ortho­pä­di­sche Werkstätten an.

Heutige Nutzung

Die Sanierung der Schlossanlage dau­ert bereits viele Jahre an. Inzwischen wur­den weit über 20 Millionen Euro in die Anlage inves­tiert. Ein Teil der Anlage wird durch ein Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Neurologie und Pädiatrie genutzt. Auch das Sächsische Staatsarchiv nutzt einen gro­ßen Teil des Schlosskomplexes. Weiterhin setzt sich der Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V. für den Erhalt des Jagdschlosses ein.

Belgern-​Schildau: Wasserburg & Schloss Oelzschau

Wasserburg & Schloss Oelzschau

Hauptstraße 17
04874 Belgern-​Schildau OT Oelzschau

Historisches

Für Oelzschau wurde erst­mals 1480 ein Rittersitz erwähnt. Hierbei han­delte es sich um eine Wasserburg als Ursprungsbau. Aus die­sem ent­wi­ckelte sich ein Rittergut, wel­ches 1552 nach­ge­wie­sen wer­den konnte. Das Schloss erlitt große Schäden im Dreißigjährigen Krieg und wurde 1668 wie­der auf­ge­baut. Für einige Zeit wurde das Rittergut in ein Kammergut umge­wan­delt, ab 1816 war jedoch erneut das Rittergut belegt.

Nach 1945

Nach 1945 wurde das Schloss als Schule genutzt.

Heutige Nutzung

Das Schloss befin­det sich in Privatbesitz. 2010 wurde der im Schlosspark gele­gene Eiskeller, der ver­mut­lich in der zwei­ten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut wurde, saniert.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg ist mit dem Schloss über­baut. Erhalten ist ein huf­ei­sen­för­mi­ger Teich. Bodendenkmalschutz besteht für das Areal seit Anfang 1982.

Torgau: Kurfürstliches Gestüt mit Gutshaus Graditz

Kurfürstliches Gestüt mit Gutshaus Graditz

Gestütsstraße 65
04860 Torgau OT Graditz

Historisches

Das Gutshaus wurde 1722 von Matthäus Daniel Pöppelmann erbaut. Auf dem Gelände befin­det sich das über 300jährige Kurfürstliche Gestüt. Vormals wurde das Gutshaus zeit­weise als Kino und Turnhalle genutzt.

Nachwendezeit

2002 erfolgte die Sanierung des Komplexes.

Heutige Nutzung

Das Gutshaus Graditz und seine Nebenanlagen wer­den für ver­schie­dene Veranstaltungen genutzt.

Wermsdorf: Jagdschloss Wermsdorf

Jagdschloss Wermsdorf

Altes Jagdschloss 1
04779 Wermsdorf

Historisches

Das Jagdschloss wurde auf einem vor­ma­li­gen Rittergutsgelände zwi­schen 1608 und 1609 unter Kurfürst Christian II. erbaut. Schon ab 1617 fan­den bis 1626 andau­ernde Umbauarbeiten statt, die Kurfürst Johann Georg I. in Auftrag gege­ben hatte. Nach der Fertigstellung nutzte er das Schloss nur zwei Jahre lang. 1639 wurde das Schloss zer­stört, als schwe­di­sche Truppen es in Brand steckten.

Die Verwaltung des Amtes Mutzschen wurde 1681 ins Schloss ver­legt, das vier Jahre spä­ter dem Kurfürsten erneut als Wohnsitz diente. 1696 erhielt der Statthalter von August dem Starken, Fürst Egon von Fürstenberg, das Schloss von die­sem auf Lebenszeit. Nach von Fürstenbergs Tod 1716 über­nahm August der Starke das Schloss wie­der und lies es aus­bauen. Mit dem Bau der Hubertusburg ab 1721 ver­lor das Schloss seine Bedeutung und diente bis 1873 als Verwaltungssitz. Im fol­gen­den Jahr ver­an­lasste König Albert Umbauten zum Jagdschloss, das ab 1918 Wohnraum bot.

1932 erfolgte die Zwangseingemeindung des bis dahin selb­stän­di­gen Gutsbezirkes in die Gemeinde Wermsdorf. Noch bis 1933 diente das Jagdschloss als Erholungsheim für säch­si­sche Beamte, im nächs­ten Jahr zogen eine Reitschule sowie eine Fahrschule ins Schloss ein.

Nach 1945

Nach Kriegsende 1945 wur­den im Schloss Flüchtlinge unter­ge­bracht, ab 1946 wurde es als Erholungs- und Kinderheim genutzt, 1950 zogen meh­rere Ämter ein.

Nachwendezeit

1996 ging das Jagdschloss Wermsdorf an die Gemeindeverwaltung Wermsdorf über, die zwi­schen 1999 und 2002 umfas­sende Sanierungsarbeiten veranlasste.

Heutige Nutzung

Momentan befin­den sich im Jagdschloss Wermsdorf die Gemeindeverwaltung, ein Reitstall sowie ein Archiv.

Belgern-​Schildau: Burg Belgern

Burg Belgern

Pfarrstraße 1–3
04874 Belgern-​Schildau OT Belgern

Historisches

Erstmals erwähnt wurde die Burg 1309, als sie in ein Kloster umge­wan­delt und durch den Klosterhof über­baut wurde. Die Zeit der Errichtung der vor­ma­li­gen Burg kann nicht mehr ein­deu­tig nach­ge­wie­sen wer­den. Die heute noch vor­han­dene Bausubstanz des Klosterhofs stammt aus dem 15., 17. und 19. Jahrhundert. Möglicherweise stam­men der Turm des Klosterhofs sowie Mauern noch aus der Zeit der Burg. Nördlich des Friedhofs ist noch ein Stück des Halsgrabens erkenn­bar. Das Gelände des ehe­ma­li­gen Klosterhofes ist zugänglich.

Bodendenkmalschutz

Der Bereich der Burg Belgern wurde 1960 als Bodendenkmal unter beson­de­ren Schutz gestellt.

Torgau: Burg & Schloss Hartenfels

Burg & Schloss Hartenfels

Schlossstraße 27
04860 Torgau

Historisches

Schloss Hartenfels wurde um 973 als Burg erbaut und befand sich seit dem 12. Jahrhundert unter wet­ti­ni­scher Herrschaft. 1470 wurde mit dem Bau des Albrechtsbau begon­nen, 1482 bis 1485 fan­den Erweiterungen statt. 1533 bis 1536 folgte der Johann-​Friedrich-​Bau, 1543 /​ 1544 die Schlosskirche, die 1544 als erste pro­tes­tan­ti­sche Kirche durch Luther geweiht wurde. 1627 fand die Uraufführung der ers­ten deutsch­spra­chi­gen Oper „Daphne” von Heinrich Schütz statt. Schloss Hartenfels wurde 1771 als Zuchthaus genutzt. 1815 erfolgte die Umgestaltung unter preu­ßi­scher Herrschaft zur Kaserne. 1904 war das Gericht im Schloss unter­ge­bracht. Ein kom­plet­ter völ­li­ger Innenumbau zu Verwaltungszwecken fand 1924 statt.

Nach 1945

Nach erneu­ter Restaurierung 1952 wurde das Schloss als Museum und durch das Landratsamt genutzt.

Nachwendezeit

Ab 1992 fan­den erneut umfang­rei­che Sanierungsarbeiten statt. Nachfolgend wurde das Schloss für die 2. Sächsische Landesausstellung genutzt.

Heutige Nutzung

Im Schlossgraben, dem Bärengraben, wurde bereits 1482 begon­nen Bären zu hal­ten. Aktuell leben zwei Bärinnen im Bärengraben. Das Schloss ist Sitz der Landkreisverwaltung Nordsachsen.

Bodendenkmalschutz

Von dem Ursprungsbau ist nur noch ein ver­än­der­ter Abschnittsgraben erhal­ten. Die Anlage wurde als Bodendenkmal  Ende 1957 unter Schutz gestellt.

Löbnitz: Rittergut Löbnitz

Rittergut Löbnitz

Dübener Straße 21
04509 Löbnitz

Historisches

1185 bestand ein Herrensitz unter den Brüdern Hermannus und Heinricus de Lubaniz. Ab 1378 besa­ßen die Herren von Schönfeld den in die­sem Jahr genann­ten Rittersitz, der 1551 zum Rittergut auf­ge­wer­tet wurde. Ab 1816 erfolgte die Nennung von zwei Rittergütern. Das auch als Hof Löbnitz bezeich­nete Rittergut bestand offen­bar bereits zuvor als Hof, des­sen Herrenhaus im 16. Jahrhundert erbaut und 1826 zer­stört wurde. Unter Adolph von Schönfeld wur­den nach 1850 die Wirtschaftsgebäude errichtet.

Nach 1945

Die Familie von Schönfeld wurde 1945 ent­eig­net. Im glei­chen Jahr fan­den erste Abbrucharbeiten statt, 1973 wurde das Herrenhaus schließ­lich rest­los abgetragen.

Heutige Nutzung

Die Wirtschaftsgebäude wer­den heute durch die Löbnitzer Landtechnik GmbH genutzt.

Delitzsch: Freigut Benndorf

Freigut Benndorf

Gutsstraße 11
04509 Delitzsch OT Benndorf

Historisches

Bereits 1350 war ein Herrensitz vor­han­den, der 50 Jahre spä­ter als Rittersitz bezeich­net wurde. Wenige Jahre spä­ter war die­ser als Ratsgut der Stadt Delitzsch über­lie­fert, bis er seit 1688 als Freigut bekannt war. 1880 war die Familie  Schnapperelle, 1899 die Familie Albert und 1906 die Familie Böttcher Besitzer des Freigutes Benndorf. Ab 1913 befand es sich in den Händen der Familie Seyferth, die 1945 ent­eig­net wurde.

Nach 1945

Die Familie Seyferth wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Freigutes ist saniert und wird heute als Wohnhaus und Ortsbegegnungszentrum genutzt.