Rittergut Schönau
Schönauer Straße
04205 Leipzig
Historisches
Das 1517 erwähnte Vorwerk bestand bereits im 15. Jahrhundert und wurde 1493 von dem Leipziger Ratsherrn Martin Bauer erworben. Es befand sich von 1520 bis 1537 im Besitz von Wolf Wiedemann und kam im folgenden Jahr an den Rat der Stadt Leipzig. Theodor Möstel, Leipziger Bürgermeister, erwarb es 1622. Im Jahre 1652 übernahm Franz Schwendendorff das Rittergut, ihm folge zwei Jahre später Johann Theodor Braun. Nach zwei weiteren Besitzerwechseln, 1709 Dr. Born und vier Jahre darauf der Stiftsrat Horn, kam das Vorwerk Schönau 1737 an Heinrich Reichsgraf von Brühl. Ihm folgten 1747 Johann Leonhard Freiherr von Schwendendorff und 1755 Jakob Benedict Winckler.
Nach diesen zahlreichen Besitzerwechseln erwarb 1786 der Leipziger Kaufmann Caspar Dietrich Reinhard Schmidt das Vorwerk. Unter ihm wurde im folgenden Jahr das Herrenhaus errichet. Erst im Jahr 1858 wurde statt des Vorwerkes ein Rittergut in den Akten vermerkt. Über die Enkelin des Kaufmanns Schmidt kam das Rittergut an die Familie Müller.
Ab 1885 wurde begonnen, den östlich des Ritterguts liegenden Garten zum weitläufigen Park umzugestalten. 1930 wurde Schönau nach Leipzig eingemeindet. Die Stadt Leipzig erwarb das Rittergut Schönau mitsamt dem Park 1937, weil sie die landwirtschaftlichen Flächen des Ritterguts zur Anlage des Lindenauer Hafens benötigte. Das Herrenhaus wurde durch die Stadt Leipzig saniert, ebenso wurde der Park weiterhin gepflegt.
Nach 1945
1979 wurde der Rittergutshof Schönau abgerissen, um Platz für das Neubaugebiet von Grünau zu schaffen. Der Park diente fortan als Naherholungsgebiet.
Heutige Nutzung
Erhalten ist der Park, welcher aus dem früheren Rittergutspark heraus entstanden war. Gebäudesubstanz des Ritterguts ist nicht mehr existent.