Leipzig: Rittergut Barneck

Rittergut Barneck

Gutshofstraße 13
04178 Leipzig

Historisches

Barneck wurde 1285 erst­mals als Parnik erwähnt. 1485 bestand ein Vorwerk, wel­ches spä­ter offen­bar geteilt wurde, da im 18. Jahrhundert drei Vorwerke par­al­lel bestan­den haben sol­len. 1766 erwarb der Hofrat Johann Wilhelm Richter diese drei Vorwerke sowie ein wei­te­res Bauerngut, ver­ei­nigte diese zu einem gro­ßen Gut und ließ 1786 ein Herrenhaus errich­ten. Sein Schwiegersohn Kammerrat Heinrich Gottfried Honig über­nahm das Gut, geriet jedoch 1817 damit in Konkurs.

Das Vorwerk Barneck wurde 1875 als nicht näher bezeich­ne­tes Gut beschrie­ben, gilt jedoch als Rittergut in ein­schlä­gi­gen Quellen und gelangte nach wei­te­ren Besitzern um 1900 an eine Bank. Der Pächter des Guts, Emil Roesch, erwarb das Gut Barneck 1907 von der Bank und ließ das Herrenhaus in der heu­ti­gen Form umbauen. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wur­den die Wirtschaftsgebäude abge­ris­sen. An ihrer Statt ent­stan­den Wohnhäuser.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde 2008 auf­wen­dig saniert.

Heutige Nutzung

Das Gutshaus wird als Wohnhaus genutzt.

Leipzig: Burg Leipzig

Burg Leipzig

Matthäikirchhof 22–23
04109 Leipzig

Historisches

Im Gebiet des Matthäikirchhofs konnte eine Burg 1216 durch die Pegauer Annalen bezeugt wer­den. Sie galt als die älteste Burg Leipzigs. Diesen Rang lief ihr jedoch die Reichsburg Leipzig ab, die bereits in der ers­ten Hälfte des 10. Jahrhunderts bestan­den haben soll.

Aus der Burg ging nach 1230 das Franziskanerkloster Zum Heiligen Geist her­vor. Nach der Reformation wurde 1539 die Aufhebung des Klosters ver­fügt. 1699 wurde die Kirche  wie­der geöff­net. Bei einem Bombenangriff Ende 1943 wurde die Kirche zer­stört. 1948 fand der letzte Gottesdienst statt. 1949 erfolgte der Abriss. Bei Ausgrabungen zwi­schen 1949 und 1956 wur­den einige Mauerreste der frü­hen Burganlage freigelegt.

In der Straße Matthäikirchhof befin­den sich Gebäude, davor ist ein klei­ner Park angelegt.

Leipzig: Rittergut Volkmarsdorf

Rittergut Volkmarsdorf

Bergstraße/​Hermann-​Liebmann-​Straße
04315 Leipzig

Historisches

Die erste Erwähnung erfolgte 1349 als Vorwerk des Ritters Otto Pflugk. Ab 1438 war das Rittergut Eigentum der Pudernaßes. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war die Familie Thümmel als Besitzer des Rittergutes benannt. 1762 erwarb Eva von Kleist den Grundbesitz. Als wei­tere Besitzer wur­den 1802 die Obristin von Kleist sowie 1862 Gutsherr Graf Bogislaff Adolph Heinrich Kleist vom Loß genannt.

Mitte Juli 1875 brannte infolge von Blitzschlag die Scheune des Rittergutes ab. Zwei Jahre spä­ter wurde das Gut als Berggut bezeich­net, hatte aber noch die Rechte eines Rittergutes. 1880 wur­den die zum Rittergut gehö­ren­den Gebäude abge­bro­chen. Im Jahr dar­auf folgte auch der Abriss des Schlosses.

1889 ver­kaufte Graf von Kleist das Berggut, mit dem die Einstellung der land­wirt­schaft­li­chen Nutzung durch den letz­ten Pächter Klössner ein­her­ging. Im glei­chen Jahr wurde das so genannte Rote Herrenhaus abgebrochen.

Heutige Situation

Das Rittergut Volkmarsdorf mit sei­ner Gebäudesubstanz exis­tiert nicht mehr. Es befand sich am Schnittpunkt der heu­ti­gen Bergstraße mit der Hermann-Liebmann-Straße.

Leipzig: Rittergut Sellerhausen

Rittergut Sellerhausen

04xxx Leipzig

Historisches

Sellerhausen kam 1482 als Lehen an den Ritter Pflugk. 1497 wurde ein Vorwerk genannt, wel­ches 1525 an den Rat der Stadt Leipzig ver­kauft wurde. 1606 erfolgte die Nennung als Rittergut. Dieses gelangte 1640 an den Kaufmann Georg Winckler und 1775 an den Buchhändler Philipp Erasmus Reich. Baron Schwenkendorf wurde 1824 als Besitzer genannt. Zu Beginn der 1900er Jahre besaß David Gottlob Edlich das Rittergut Sellerhausen.

Leipzig: Rittergut Paunsdorf

Rittergut Paunsdorf

Lehdenweg 2
04329 Leipzig

Historisches

Das Rittergut war bereits um 1606 benannt. Besitzer des Guts waren seit dem 17. Jahrhundert die Familien von Thümmel, Küstner, Arndt und Körner. Letztere besa­ßen das Rittergut für min­des­tens zehn Jahre seit 1844. Ein Brand 1813, als Napoleons Truppen das Gebiet heim­such­ten, rich­tete Schäden am Rittergut an.

Nach 1945

Das Herrenhaus und die meis­ten Wirtschaftsgebäude wur­den abge­ris­sen. Lediglich ein nach 1945 umge­bau­tes Wirtschaftsgebäude ist noch erhalten.

Heutige Nutzung

Das erhal­tene Wirtschaftsgebäude wird bewohnt und teil­weise gewerb­lich genutzt. Das Gelände ist ver­schlos­sen. Zum his­to­ri­schen Rittergut gehörte einst ein Park, wel­cher zwi­schen August 2018 und September 2019 umge­stal­tet wer­den soll.
(Stand: Mai 2018)

Leipzig: Rittergut Schönau

Rittergut Schönau

Schönauer Straße
04205 Leipzig

Historisches

Das 1517 erwähnte Vorwerk bestand bereits im 15. Jahrhundert und wurde 1493 von dem Leipziger Ratsherrn Martin Bauer erwor­ben. Es befand sich von 1520 bis 1537 im Besitz von Wolf Wiedemann und kam im fol­gen­den Jahr an den Rat der Stadt Leipzig. Theodor Möstel, Leipziger Bürgermeister, erwarb es 1622. Im Jahre 1652 über­nahm Franz Schwendendorff das Rittergut, ihm folge zwei Jahre spä­ter Johann Theodor Braun. Nach zwei wei­te­ren Besitzerwechseln, 1709 Dr. Born und vier Jahre dar­auf der Stiftsrat Horn, kam das Vorwerk Schönau 1737 an Heinrich Reichsgraf von Brühl. Ihm folg­ten 1747 Johann Leonhard Freiherr von Schwendendorff und 1755 Jakob Benedict Winckler.

Nach die­sen zahl­rei­chen Besitzerwechseln erwarb 1786 der Leipziger Kaufmann Caspar Dietrich Reinhard Schmidt das Vorwerk. Unter ihm wurde im fol­gen­den Jahr das Herrenhaus erri­chet. Erst im Jahr 1858 wurde statt des Vorwerkes ein Rittergut in den Akten ver­merkt. Über die Enkelin des Kaufmanns Schmidt kam das Rittergut an die Familie Müller.

Ab 1885 wurde begon­nen, den öst­lich des Ritterguts lie­gen­den Garten zum weit­läu­fi­gen Park umzu­ge­stal­ten. 1930 wurde Schönau nach Leipzig ein­ge­mein­det. Die Stadt Leipzig erwarb das Rittergut Schönau mit­samt dem Park 1937, weil sie die land­wirt­schaft­li­chen Flächen des Ritterguts zur Anlage des Lindenauer Hafens benö­tigte. Das Herrenhaus wurde durch die Stadt Leipzig saniert, ebenso wurde der Park wei­ter­hin gepflegt.

Nach 1945

1979 wurde der Rittergutshof Schönau abge­ris­sen, um Platz für das Neubaugebiet von Grünau zu schaf­fen. Der Park diente fortan als Naherholungsgebiet.

Heutige Nutzung

Erhalten ist der Park, wel­cher aus dem frü­he­ren Rittergutspark her­aus ent­stan­den war. Gebäudesubstanz des Ritterguts ist nicht mehr existent.

Leipzig: Vorwerk Thonberg

Vorwerk Thonberg

ehe­ma­li­ger Standort:
Gelände der Alten Messe
04103 Leipzig

Historisches

Das Vorwerk Thonberg wurde erst­mals 1524 bzw. 1542 nach­ge­wie­sen. Sowohl im Schmalkaldischen Krieg als auch im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf beschä­digt. Erneute schwere Schäden erlitt das Vorwerk Thonberg 1658 bei einem Großfeuer. Es folg­ten in der Zeit danach meh­rere Besitzer, unter denen sich auch Graf von Hoym, der Ehegatte der Gräfin Cosel, befand. Erst die Stadt Leipzig als neuer Eigentümer ließ die Gutsgebäude erneuern.

Heutige Situation

Nach 1920 erfolgte die Auflösung des Vorwerks zuguns­ten des Baus der Alten Messe. Dazu wurde zuletzt 1936 das Wohnhaus des Vorwerks abgerissen.

Leipzig: Vorwerk Funkenburg

Vorwerk Funkenburg

Funkenburgstraße
04105 Leipzig

Historisches

Ein Teil des Vorwerks diente als Herberge und wurde im 18. Jahrhundert als Ausflugsziel erschlos­sen. Die letz­ten Besitzer des Areals waren die Nachkommen des Christian Gottlob Frege, die das Vorwerk 1860 verkauften.

Heutige Situation

Vom Vorwerk ist heute nichts mehr erhal­ten, es wurde bereits 1897 abge­bro­chen. Die heu­tige Funkenburgstraße führt durch den ehe­ma­li­gen Standort des Herrenhauses.

Leipzig: Schloss Schönefeld

Schloss Schönefeld

Zeumerstraße 12
04347 Leipzig

Historisches

Schloss Schönefeld wurde ursprüng­lich um 1701 erbaut. Es befand sich von 1815 bis 1849 im Besitz der Marianne Wilhelmine Rosine Elisabeth Schneider, ver­hei­ra­tete von Eberstein, und wurde nach ihrem Tod an deren Tochter Clara Hedwig Freiin von Eberstein über­tra­gen, die es wie­derum bis zu ihrem Tod 1900 besaß. Nachdem das Schloss in den Napoleonischen Kriegen von 1813 zer­stört wor­den war, wurde von 1871 bis 1875 /​ 1876 der heu­tige Schlossbau errich­tet. Im Gelände befin­det sich eine 1883 errich­tete künst­li­che Pyramide, die anstelle eines vor­mals exis­tie­ren­den Jägerhauses erstellt wurde. Noch unter Clara Hedwig von Eberstein wurde 1900 das Eberstein’sche Mariannenstift für unver­hei­ra­tete, christ­li­che Offiziers- und Adelstöchter im Schloss etabliert.

Nach 1945

Das Stift bestand bis zur Enteignung 1946. Zwei Jahre dar­auf kam Schloss Schönefeld an den Rat der Stadt Leipzig, der not­wen­dige Reparaturen bei der Innenausstattung sowie die Einrichtung eines Feierabendheimes beschloss. Von 1953 bis in die 1960er Jahre hin­ein fan­den wei­tere Erneuerungs- und Ausbauten statt. 1972 wurde das Heim um eine Pflegestation für behin­derte Kinder erweitert.

Nachwendezeit

Da sich der bau­li­che Zustand des Schlosses immer wei­ter ver­schlech­terte, wurde 1990 die Schließung ver­an­lasst. Es folgte eine umfas­sende Sanierung des Schlossgebäudes, so dass 1994 die Eröffnung der Förderschule für schwerst- und mehr­fach­be­hin­derte Kinder und Jugendliche gefei­ert wer­den konnte.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird nach wie vor als Förderschule genutzt. Die dazu gehö­ren­den Gutsanlagen sind teil­weise saniert und die­nen Wohnzwecken. (Stand: Juni 2011)

Leipzig: Vorwerk Meusdorf

Vorwerk Meusdorf

Schwarzenbergweg 43
04289 Leipzig

Historisches

Auf dem Vorwerk Meusdorf errich­tete Georg Winckler 1636 eine Ziegelei. Der Beiname “Alte Schäferei” des Vorwerks geht haupt­säch­lich auf die frü­here Merinoschafhaltung zurück, wel­che 1791 ver­zeich­net wurde.

Nach 1945

Auch die Besitzer die­ses Vorwerks wur­den im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. Bis zur Wendezeit wurde auf dem Vorwerksgelände Entenzucht und Schlachtviehmast betrieben.

Nachwendezeit

Ab 1990 wurde das Vorwerk durch meh­rere Betriebe genutzt und her­un­ter­ge­wirt­schaf­tet. 2009 wur­den die ver­fal­le­nen Wirtschaftsgebäude abge­tra­gen und das Hauptgebäude saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Vorwerks wird bewohnt.