Löbau: Schloss Unwürde

Schloss Unwürde

Hofeweg 3–8, 10, 11 (Wirtschaftshof)
Hofeweg 13 (Orangerie)
02708 Löbau OT Unwürde

Historisches

1401 wurde ein Rittersitz im Besitz der Herren von Nostitz benannt, der seit 1527 als Rittergut bezeich­net wurde. 1603 ging das Rittergut von der Familie von Nostitz an die Familie von Hund und Altengrotkau über, unter der 1727 das Schloss erbaut wurde. Im Saal ließ man die Freimaurerloge “Zu den drei Säulen” ein­rich­ten. 1769 erwarb die Gräfin Isabella von Salmour das Schloss, 1819 kaufte es der Freiherr von Gablenz. In der nächs­ten Zeit wech­sel­ten die Besitzer häufig.

Zu Jahresbeginn 1930 kam das Schloss durch Brandeinwirkung zu gro­ßem Schaden und wurde nach­fol­gend abge­ris­sen. Zum Zeitpunkt des Brandes befand sich das Gut im Besitz von Valley Czapski. Nikolaus von Beyme erwarb das Rittergut Unwürde 1933.

Heutige Nutzung

Vom Rittergut sind noch einige Nebengebäude erhal­ten. Dazu zäh­len der Pferdestall mit Kumthalle, meh­rere Wirtschaftsgebäude, die Brennerei, wei­tere Ställe und das Inspektorenhaus. Der Park mit alten Bruchsteinmauern und Torpfeilern ist eben­falls noch vorhanden.

Das Foto zeigt die bau­fäl­lige Orangerie. Diese wird aktu­ell durch den Traditionsverein Unwürde e. V. bau­lich  gesi­chert, um dem kom­plet­ten Verlust ent­ge­gen­zu­wir­ken. Für die Sicherungsarbeiten kom­men unter ande­rem Spendenmittel zum Einsatz.
(Stand: August 2023)

Löbau: Rittergut Ebersdorf

Rittergut Ebersdorf

Am Sportplatz 15 (ehe­ma­li­ges Herrenhaus)
Am Sportplatz 16 (Scheune)
02708 Löbau OT Ebersdorf

Historisches

Seit dem Ende des 14. Jahrhunderts war ein Ritterhof bekannt. Er wurde seit 1525 als Rittergut bezeich­net. 1531 erwarb die Stadt Löbau das Rittergut, das der Stadt 1547 durch König Ferdiand ent­zo­gen und an Nikol von Metzradt als Lehen über­tra­gen wurde. Andreas von Gersdorf kam nach­fol­gend in den Besitz des Ritterguts Ebersdorf und ver­kaufte es 1586 wie­der an die Stadt Löbau. Das Herrenhaus ent­stand 1864. Es wurde vom jewei­li­gen Gutsverwalter bewohnt.

Nach 1945

Von 1971 bis 1974 wurde auf dem Rittergutsgelände ein Gerätehaus der Feuerwehr errichtet.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde 2012 abgerissen.

Heutige Nutzung

In der Scheune des Ritterguts ist das Ortschaftszentrum untergebracht.

Löbau: Vorwerk Fritzkau

Vorwerk Fritzkau

02708 Löbau OT Fritzkau

Historisches

Das 1650 erwähnte Vorwerk befand sich auf einer Halbinsel und geht ver­mut­lich auf eine mit­tel­al­ter­li­che Burganlage zurück. Seit 1679 befand sich das Vorwerk im Besitz der Familie von Gersdorff. 1794 kam es an die Familie von Thielau, 1849 an Maria Paulowna Großherzogin von Sachsen-​Weimar-​Eisenach. 1913 wurde die Familienstiftung auf­ge­löst und die seit 1679 ver­ein­ten Güter Buda, Fritzkau und Kleinradmeritz wur­den getrennt.

Heutige Nutzung

Das Wohnhaus des Vorwerks wird heute als eben sol­ches genutzt.

Pockau-​Lengefeld: Rittergut Wünschendorf

Rittergut Wünschendorf

Feldstraße 101
09514 Pockau-​Lengefeld OT Wünschendorf

Historisches

Das Rittergut Wünschendorf fun­gierte einst als Vorwerk des Ritterguts Rauenstein. Wünschendorf befand sich in der ers­ten Hälfte des 14. Jahrhunderts im Besitz der Herren von Schellenberg und gelangte 1369 an die Herren von Waldenburg. Ab 1480 besa­ßen die Herren von Günterode das Vorwerk, wel­ches 1560 zum eigen­stän­di­gen Rittergut erho­ben wurde. Sieben Jahre spä­ter wurde das Rittergut Wünschendorf an den säch­si­schen Kurfürsten verkauft.

1606 ver­kaufte Christian II. Kurfürst von Sachsen das Rittergut an Reichard von Böhlau. Es ver­blieb zunächst in Familienbesitz und wurde schließ­lich von den Erben der Familie von Böhlau 1728 an Otto Friedrich Zanthier ver­äu­ßert. Weitere Besitzer waren ab 1754 Johann Georg Kirchhahn, ab 1771 Johann Christian Gottlieb Kirchner, gefolgt von des­sen Sohn Johann Georg Kirchner, ab 1829 Ernst August Seckendorf und bis 1845 des­sen Erben.

1845 gelangte Friedrich Wilhelm Pfefferkorn in den Besitz des Ritterguts Wünschendorf, das bis 1880 in Familienbesitz ver­blieb. In jenem Jahr wech­selte das Rittergut gleich zwei­mal den Besitzer, von denen Alexander Gottfried von Herder der letz­tere war. Das Rittergut ver­blieb in Familienbesitz und ging 1926 an Mira Gräfin von Holtzendorff, gebo­ren von Herder, über. Ihr Sohn Hans war der letzte Besitzer des Ritterguts Wünschendorf.

Nach 1945

Hans Graf von Holtzendorff jun. wurde nac Kriegsende im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde nach 1945 zur Baumaterialgewinnung abgerissen.

Heutige Nutzung

Erhalten sind noch Wirtschaftsgebäude.

Leisnig: Vorwerk Paudritzsch

Vorwerk Paudritzsch

Paudritzsch 1
04703 Leisnig OT Paudritzsch

Historisches

Vermutlich exis­tierte das Vorwerk bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts, befand sich im Besitz des Klosters Buch und wurde von die­sem als Vorwerk genutzt. 1544 kam das Vorwerk Paudritzsch an den Kurfürsten, der es im fol­gen­den Jahr an die Stadt Leisnig ver­kaufte. Eine urkund­li­che Erwähnung als Vorwerk stammt aus dem Jahr 1552. Durch die im Dreißigjährigen Krieg erlit­te­nen finan­zi­el­len Schäden gab die Stadt Leisnig das Vorwerk Paudritzsch 1652 an den regie­ren­den Kurfürsten zurück. Ab 1771 erfolgte eine Verpachtung des Vorwerks. Das Herrenhaus Paudritzsch wurde in den Jahren 1899 und 1900 unter dem Besitzer Herrn Otto unter Einbeziehung frü­he­rer Bausubstanz errich­tet. 1930 erfolgte eine wei­tere urkund­li­che Nennung als Vorwerk.

Nach 1945

Das Vorwerk fiel auf­grund sei­ner Größe nicht unter die Bodenreform. Auf dem Hof wurde durch­ge­hend wei­ter­hin Landwirtschaft betrieben.

Nachwendezeit

Die Nutzung als Landwirtschaftshof wurde 1994 auf­ge­ge­ben. Im glei­chen Jahr erfolgte der Verkauf an einen Unternehmensberater und Landwirt.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk Paudritzsch mit sei­nem Herrenhaus steht leer und ver­fällt zune­hemd. Einige Gebäudeteile sind bereits ein­ge­stürzt. Eine Sanierung erfolgte nicht, eine Nutzung ist eben­falls nicht gegeben.

Pockau-​Lengefeld: Rittergut Lippersdorf

Rittergut Lippersdorf

Hauptstraße 50
09514 Pockau-​Lengefeld OT Lippersdorf

Historisches

1350 wurde erst­ma­lig ein Herrensitz unter Nicolaus Lupoldisdorf und 1383 unter Nyckil von Luppoldisdorf erwähnt, der sich meh­rere Jahrhunderte im Besitz der Familie von Berbisdorf befand.

Diese wurde erst­mals 1434 mit dem Herrensitz Lippersdorf in Verbindung gebracht. Unter ihr erfolgte einer­seits die Aufwertung zum Rittergut, so 1696 urkund­lich nach­weis­bar, ande­rer­seits 1761 der Bau des Herrenhauses. Durch die erneute Heirat der Witwe Charlotte Wilhelmiene von Berbisdorf gelangte das Rittergut in die Hände der Familie von Globig und ver­blieb da bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Das Rittergut wurde nach einem Brand Mitte 1869 neu auf­ge­baut. 1881 über­nahm es die Familie von Herder von einem Herrn Braun. Unter der Familie von Herder erfolgte 1904 /​ 1905 ein Umbau des Herrenhauses. 1924 erwarb die Stadt Chemnitz das Gebäude, in dem vier Jahre spä­ter ein Kindererholungsheim ein­ge­rich­tet wurde. Die Landwirtschaftsflächen des Rittergutes benö­tigte die Stadt für den Bau der Saidenbachtalsperre. Später erfolgte die Umnutzung in ein Kinderheim.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient heute als Kinder- und Jugendheim und ist von einem groß­zü­gi­gen Park umgeben.

Lichtentanne: Burg Schönfels

Burg Schönfels

Burgstraße 34
08115 Lichtentanne OT Schönfels

Historisches

Die Burg wurde um 1180 erbaut durch die Vögte von Weida. 1225 folgte die urkund­li­che Ersterwähnung als cas­tel­lani de Schoninvels. Die erste Erwähnung eines Herrensitzes datiert auf das Jahr 1326 und bezeugt Reynold und Golnitz von Schonfels als Besitzer. Die Burg ging 1483 an den Erbritter des Heiligen Römischen Reiches Wolf von Weißenbach über. 1535 wurde Schönfels in Altschönfels und Neuschönfels geteilt. 1640 wurde die Burg Schönfels zer­stört, aber nach­fol­gend wie­der aufgebaut.

Die Burg Schönfels wurde im Laufe der Jahrhunderte erwei­tert und aus­ge­baut. Bausubstanz der Erstburg wurde dabei inte­griert und fin­det sich bei­spiels­weise im Rundturm wie­der. Die Burganlage besteht aus einer Hauptburg und einer Vorburg. Erhalten sind zudem noch ein Graben von 7 bis 12 m Breite und ein Außenwall von bis zu 2,5 m Höhe.

Heutige Nutzung

Heute befin­den sich in ihr ein Museum sowie eine Gaststätte. Im Burgbereich gibt es noch eine Freilichtbühne. Nachdem die Unterburg saniert wurde, folg­ten Restaurierungsarbeiten an der Kernburg.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Burganlage wurde Anfang 1971 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Leutersdorf: Rittergut Oberleutersdorf II

Rittergut Oberleutersdorf II

Friedensstraße 57
02794 Leutersdorf

Historisches

Das Rittergut Oberleutersdorf II ent­stand, als Eduard Gottlob Ehrenfried von Oberländer sei­nen Grundbesitz 1735 auf­teilte und an Gottfried Hüttig ver­kaufte. Dessen Erben ver­kauf­ten das Rittergut 1764 an Gottlieb Schöbel. 1784 wurde das bis­lang dem Rittergut zuge­hö­rige Freigut Haberland abge­trennt und bil­dete fortan das Rittergut Oberleutersdorf III. Die Rittergüter Oberleutersdorf II und III wur­den 1860 von Carl von Könneritz erwor­ben und somit wie­der ver­ei­nigt.  Das Herrenhaus wurde im 18. Jahrhundert erbaut und mehr­fach in der Folgezeit umge­baut. Die letzte Besitzerin war Marie von Könneritz.

Nach 1945

Mit der Bodenreform erfolg­ten die Enteignung und die Aufteilung des Rittergutes Oberleutersdorf II in Neubauernstellen.

Heutige Nutzung

Das sanierte Herrenhaus befin­det sich in Privatbesitz und wird bewohnt.

Lengenfeld: Wasserburg, Altes & Neues Herrenhaus Grün

Wasserburg Grün
Altes & Neues Herrenhaus Grün

Altes Herrenhaus: Polenzstraße 52
Neues Herrenhaus: Abhorner Straße 8
08485 Lengenfeld OT Grün

Historisches

Das Rittergut Grün ist 1606 urkund­lich nach­weis­bar. Bereits 1428 wur­den Hans Fassmann und ihm fol­gend die Edlen von der Planitz mit einem Herrensitz in Grün in Verbindung gebracht, wobei es sich hier um den Vorgängerbau, eine Burg, han­deln dürfte. 1455 wurde ein Rittersitz für Grün nachgewiesen.

Ab der ers­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat­ten die Besitzer mehr­fach gewech­selt. Einer davon war die Familie Förster, die 1823 ein Herrenhaus errich­ten ließ. Der letzte Rittergutsbesitzer war seit 1923 Erwin Vorländer, Bürgermeister der Stadt Lengenfeld. Unter Alfred Troll wurde 1909 /​ 1910 ein zusätz­li­ches Herrenhaus erbaut. Noch im Jahr der Fertigstellung ver­äu­ßerte er es an Paul Rudolph. Von 1923 bis 1928 gehörte es Max Otto und wurde im fol­gen­den Jahr vom Fabrikanten Lenck erworben.

Nach 1945

Erwin Vorländer wurde 1945 ent­eig­net. 1946 wurde das Rittergut von der Roten Armee besetzt und an Neubauern auf­ge­teilt. Das Alte Herrenhaus wurde zu Wohnzwecken genutzt. 1963 brannte das Obergeschoss ab. Die Wirtschaftsgebäude wur­den fast alle abge­tra­gen. Das Neue Herrenhaus fiel auf­grund der bereits zuvor erfolg­ten Trennung vom Rittergut und damit ein­her­ge­hend auf­grund sei­ner Größe nicht unter die Bodenreform.

Heutige Nutzung

Beide Herrenhäuser die­nen heute Wohnzwecken.

Bodendenkmalschutz

Die frü­here Wasserburg wird auch als Hammergut und Wal bezeich­net und ist nicht mehr exis­tent. Sie wurde ein­ge­eb­net und mit dem Alten Herrenhaus über­baut. Bodendenkmalschutz besteht für die unter­ir­di­sche Anlage der Wasserburg seit Herbst 1970.

Leisnig: Wallburg Fischendorf

Wallburg Fischendorf

Drei Hübel Berg
04703 Leisnig OT Fischendorf

Historisches

Von der Wallburg aus der Bronzezeit, die spä­ter auch noch von den Slawen genutzt wurde, sind nur noch geringe Wallreste erhal­ten. Die Form war drei­eckig gehal­ten. Erkennbar sind noch eine Außenböschung von etwa 40 m Länge sowie ein Hügel von 8 m Höhe und 25 m Durchmesser. Die Innenfläche der Wallburg maß einst etwa 100 x 80 m. Die Wallburg befin­det sich auf einer Geländezunge rechts der Grimmaer Straße zwi­schen den bei­den Ortslagen von Fischendorf.

Bodendenkmalschutz

Das Areal steht seit 1936 unter Schutz als Bodendenkmal. Der Schutz wurde Ende 1958 erneuert.