Lichtentanne: Wasserburg Ebersbrunn

Wasserburg Ebersbrunn

Reichenbacher Straße hin­ter Nr. 31
08144 Lichtentanne OT Ebersbrunn

Historisches

Die ehe­ma­lige Wasserburg befand sich in der Ortsmitte und wurde auch schlicht Insel, Wohl oder Wal genannt. Die erste urkund­li­che Nennung als Herrensitz erfolgte 1303 unter Conrad de Avelsbrun. Der Bühl der Wasserburg ist etwa 12 x 16 m groß und von einem 5 bis 8 m brei­ten was­ser­füh­ren­den Graben umgeben.

Bodendenkmalschutz

Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1958.

Lichtenberg: Vorwerk Müdisdorf

Vorwerk Müdisdorf

09638 Lichtenberg OT Müdisdorf

Historisches

Bei dem 1567 urkund­lich erfass­ten Vorwerk Müdisdorf soll es sich um ein von jeher unbe­bau­tes Vorwerk gehan­delt haben. Es gab offen­bar ledig­lich land­wirt­schaft­li­che Flächen.

Leisnig: Burg Mildenstein

Burg Mildenstein

Burglehn 6
04703 Leisnig

Historisches

Eine erste Burg wurde 931 bis 933 durch König Heinrich I. erbaut und 1046 urkund­lich als bur­ch­war­dum erwähnt. 1081 erfolgte der Bau der ers­ten Steinburg. Zwei Jahre spä­ter kam die Burg an den Grafen Wiprecht von Groitzsch. Er hatte sie als Hochzeitsgeschenk für seine Gemahlin Ludmilla von Böhmen erwor­ben. Die erste Nennung als cas­tel­lum datiert auf das Jahr 1084. Diese Anlage wurde 1104 durch Markgraf Heinrich von Meißen zer­stört. Mit dem Wiederaufbau wurde im fol­gen­den Jahr begonnen.

1143 ist ein Herrensitz unter Heinricus de Liznik ver­zeich­net. 1147 über­nahm Friedrich III. von Schwaben, wel­cher spä­ter als Friedrich Barbarossa berühmt wurde, den Leisniger Burgbezirk mit­samt dem bestehen­dem castrum. Damit besaß er auch zeit­wei­lig die Burg Mildenstein. Nach mehr­ma­li­gem Besitzerwechsel wurde 1158 in Leisnig ein Burggraf benannt. Für 1172 ist ein Herrensitz unter Otto und Thiemo de Lisnik vermerkt.

Die Burggrafschaft endete 1365, als die Markgrafen Friedrich III., Balthasar und Wilhelm I. die Burg Mildenstein ein­nah­men, wor­auf­hin die damals ansäs­sige Burggrafenfamilie die Burg ver­las­sen musste. Leisnig ver­blieb im Besitz der Markgrafen von Meißen und der Kurfürsten von Sachsen.

Im 14. und 15. Jahrhundert diente die Burg Mildenstein als Aufenthaltsort und Witwensitz, ver­lor danach jedoch an Bedeutung. Die Burg wurde nun nur noch als Verwaltungssitz mit Gericht und Gefängnis genutzt.

Die Burg Mildenstein wurde zwi­schen 1550 und 1560 neu erbaut, wobei der Rundturm bereits aus dem 12. Jahrhundert stammt und die Burgkapelle zwi­schen 1081 und 1084 erbaut wurde. Das Pagenhaus stammt aus der Zeit um 1390 und wurde auf den Überresten der vor­ma­li­gen Hinterburg errich­tet. In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das soge­nannte Herrenhaus erbaut. 1708 bis 1723 erfolgte der Umbau zum Kurfürstlichen Amtsgericht mit Gefängnis. 1875 wurde der im 17. und 18. Jahrhundert zurück­ge­baute Bergfried als Aussichtsturm ein­ge­weiht. Bereits 1890 begann die museale Nutzung der Burg. Im Vorderschloss ent­stan­den 1910 meh­rere Ausstellungsräume.

Nach 1945

Mit Kriegsende über­nahm die Stadt Leisnig die Burg und rich­tete darin 1952 ein Kreismuseum sowie Wohnungen ein, womit die Nutzung als Gericht endete. 1964 wurde auf dem Burggelände ein Heimattiergarten ange­legt. Zwischen 1981 und 1984 fan­den Restaurierungsarbeiten statt.

Nachwendezeit

1990 wurde der Heimattierpark geschlos­sen. Die Burg Mildenstein wurde ab 1991 auf­wen­dig saniert. Anfang 2008 wur­den Szenen des Hollywood-​Films “The Countess” auf Burg Mildenstein gedreht.

Heutige Nutzung

Burg Mildenstein wird als Museum genutzt und ist für seine bei­den Riesenstiefel bekannt. Der erste Riesenstiefel war mit einer Höhe von 3,70 m der bis 1996 größte Stulpenstiefel der Welt. 1996 wurde ein zwei­tes Exemplar ange­fer­tigt, wel­ches statt­li­che 4,90 m misst.

Bodendenkmalschutz

Die Ursprungsburg wurde 1936 und erneut 1958 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Leutersdorf: Rittergut Niederleutersdorf

Rittergut Niederleutersdorf

02794 Leutersdorf

Historisches

Entstanden war das Rittergut, als in der Mitte des 15. Jahrhunderts das Dorf Leutersdorf in Niederleutersdorf und Oberleutersdorf auf­ge­teilt wor­den war. Dabei kam Niederleutersdorf an Heinrich von Schleinitz. Joachim von Milde erwarb das Rittergut 1576. Seine Erben teil­ten den Besitz unter sich auf, 1637 gelangte der Besitz  an die Herrschaft Rumburg und bil­dete eine böh­mi­sche Enklave. Erst 1849 kam das Rittergut Niederleutersdorf wie­der an Sachsen.

Die Lage des Ritterguts Niederleutersdorf ist bis­lang nicht zu ermit­teln gewe­sen. Möglicherweise exis­tierte ledig­lich ein Wirtschaftshof ohne Herrenhaus.

Rosenbach: Schloss Leubnitz

Schloss Leubnitz

Am Park 1
08539 Rosenbach OT Leubnitz

Historisches

Das 1466 nach­weis­bare Vorwerk wurde 1577 als Rittergut bezeich­net. Bereits 1418 befand sich das Gut im Besitz der Familie von Röder und ging 1574 an die Familie von Trützschler über. 1609 kam der Besitz an die Freiherrenfamilie von Bodenhausen und gelangte durch Heirat der Tochter an die Familie von Kospoth, die es nun bis zur Enteignung besaß. Das alte Schloss brannte 1763 ab. Es wurde erst 1794 durch einen Neubau ersetzt, der im früh­klas­si­zis­ti­schen Stil aus­ge­führt wurde. 1890 wurde der weit­läu­fige Landschaftspark ange­legt. Ab März 1945 nutzte das Krankenhaus Plauen das Schloss vorübergehend.

Nach 1945

1946 wurde Silvio Heinrich von Kospoth ent­eig­net. Das Schloss wurde als Wohnraum genutzt, die Wirtschaftsgebäude an Neubauern auf­ge­teilt. Der Demokratische Frauenbund Deutschlands (DFD) nutze von 1948 bis 1950 Schloss Leubnitz, das nach­her an die Gemeinde kam. 1976/​1977 erfolg­ten umfang­rei­che Restaurierungsmaßnahmen, zehn Jahre spä­ter wurde der Fassadenanstrich erneuert.

Heutige Nutzung

Im Jahr 2010 wurde eine umfas­sende Sanierung vor­ge­nom­men. Schloss Leubnitz wird heute durch Gemeindeverwaltung, Standesamt, Kindergarten, Touristeninfo sowie eine Dauerausstellung zu den Themen Natur und Jagd genutzt. Außerdem fin­den Konzerte und andere Veranstaltungen statt.

Nossen: Wasserburg & Schloss Schleinitz

Wasserburg & Schloss Schleinitz

Schleinitz 1
01623 Nossen OT Schleinitz

Historisches

1231 wurde erst­mals ein Herrensitz in Schleinitz erwähnt, bei dem es sich um eine Wasserburg gehan­delt haben soll. Die Familie von Schleinitz, säch­si­scher Uradel, besaß den Herrensitz Schleinitz von 1255 bis 1594. Unter ihnen wurde Schleinitz 1443 als Rittersitz und 1551 als Rittergut urkund­lich erwähnt. Der heu­tige Schlossbau wurde Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts als Umbau der Wasserburg mit zwei Rundtürmen errich­tet. Die Türme waren einst durch eine Wehrmauer ver­bun­den. Die Adelsfamilie von Loß besaß Schleinitz von 1594 bis 1664. Unter die­ser erfolg­ten in der zwei­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts Um- und Ausbauten des Schlosses.

Nachfolgend gelangte die Familie von Bose in den Besitz von Schleinitz und behielt ihn bis 1773. Darunter war auch Dietrich von Bose, wel­cher Ritter des Johanniterordens, kur­fürst­li­cher Kammerherr und Inspekteur der Fürstenschule Sankt Afra in Meißen war. 1773 ging Schleinitz per Erbe an die Familie von Zehmen über und ver­blieb in deren Besitz bist 1906. 1781 lie­ßen sie eine stei­nerne Brücke über den ehe­ma­li­gen Wassergraben errich­ten. 1905 erfolg­ten umfang­rei­che Umbaumaßnahmen, bei denen unter ande­rem im Mittelbau eine zwei­ge­schos­sige Halle errich­tet wurde. Hans-​Dietrich von Zehmen lebte aber meist in London und starb dort 1906 kin­der­los. Seine Schwester Marie Susanna, ver­ehe­licht mit Dr. Heinrich Freiherr von Friesen, erbte das zu die­sem Zeitpunkt lange leer­ste­hende Schloss Schleinitz. Die Familie von Friesen besaß den Grundbesitz bis 1945.

Nach 1945

Die Witwe Marie-​Josephe von Friesen war bis 1945 die letzte Besitzerin von Schloss Schleinitz. Sie wurde vor der dro­hen­den Deportation recht­zei­tig gewarnt und konnte mit ihrer Familie flie­hen. Das Schloss wurde von den Russen geplün­dert und die im Schloss wäh­rend des Krieges ein­ge­la­ger­ten Dresdner Kulturgüter zer­stört. Lediglich eine Vase konnte geret­tet und rekon­stru­iert wer­den und ist heute im Schloss Moritzburg ausgestellt.

Im Schloss wur­den Flüchtlinge und Heimatvertriebene ein­quar­tiert, die Wirtschaftsgüter über­nahm eine LPG. In den 1960er Jahren nahm die Familie von Friesen Kontakt zur alten Heimat auf. Sie erhielt aus ihrem frü­he­ren Besitz einige Kunstgegenstände zurück, eine voll­stän­dige Rückgabe des Eigentums erfolgte jedoch nicht.

Nachwendezeit

Die LPG wurde 1990 auf­ge­löst und das her­un­ter­ge­wirt­schaf­tete Schloss stand leer. Bereits zwei Jahre spä­ter wurde der Förderverein gegrün­det. Dieser erhielt zunächst ein Startkapital von einer Stiftung, begann mit der schritt­wei­sen Sanierung des Schlosses und rich­tete ein Kultur‑, Bildungs- und Begegnungszentrum ein. 1998 wur­den zusätz­lich ein Hotel und ein Restaurant im Schloss ein­ge­rich­tet. In der Schlosskapelle wer­den Trauungen durch­ge­führt, auch für Seminare und Feiern kann das Schloss genutzt wer­den. Das Gartenhaus wurde als Orangerie in dem weit­läu­fi­gen fran­zö­si­schen Park erbaut und besaß im Obergeschoss eine Bibliothek mit über 3.000 Büchern von Dietrich von Bose aus dem Jahr 1690.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird heute über­wie­gend für die Durchführung von Veranstaltungen genutzt. Übernachtungen sind im Hotel und in der Herberge eben­falls mög­lich. Das Schloss ver­fügte über ein 280 ha gro­ßes Wirtschaftsgut. Die ehe­ma­li­gen Scheunen, Malz‑, Backhäuser und Stallungen sowie das Gartenhaus wer­den als Wohnungen genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg als Ursprungsbau wurde Ende 1972 unter Bodendenkmalschutz gestellt. Sie ist durch das Schloss über­baut, der tro­cken­ge­legte Graben ist noch vor­han­den und gut erkennbar.

Lengenfeld: Rittergut Irfersgrün

Rittergut Irfersgrün

Rittergutsweg 8
08485 Lengenfeld OT Irfersgrün

Historisches

Die Anfänge des Rittergutes sind zwi­schen 1200 und 1250 zu fin­den, wobei der erste über­lie­ferte Besitzer im Jahre 1274 nach­weis­bar ist: Eberhartus von Ehrenphorsgrüne. Insgesamt blickt das Rittergut auf unge­fähr drei­ßig ver­schie­dene Besitzer zurück. Im 14. Jahrhundert saßen die Burggrafen von Leisnig auf Irfersgrün. 1413 wurde Georg von Trützschler genannt. Die Herren Metzsch erhiel­ten Irfersgrün 1493 und mach­ten den Herrensitz 1554 an die Herren von der Oelsnitz, unter denen 1577 erst­mals das Rittergut Erwähnung fand. Georg Ernst von der Oelsnitz ver­schul­dete sich und musst das Rittergut daher 1595 an den Zwickauer Stadtrat ver­kau­fen, von dem er es 1607 schließ­lich zurück erhielt. Die wei­te­ren Besitzer sind lücken­los nach­weis­bar, und so tre­ten ab 1616 Hans Abraham von Hartitzsch, ab 1634 Hans Rüdiger von Feilitzsch, ab 1641 die Familie von Bünau, ab 1676 die Familie von Reizenstein sowie ab 1731 Karl Rudolph von Carlowitz auf. 1752 erwarb Horst August von Lichtenhain das Rittergut Irfersgrün, das auf­grund sei­nes Konkurses ab 1758 unter Zwangsverwaltung stand. Nach drei Jahren erwarb es schließ­lich Johann Friedrich Lang. Nach sei­nem Tod ver­blieb das Rittergut im Eigentum sei­ner Frau, die sich 1783 erneut ver­mählte und dadurch das Rittergut an Christian Gottlieb Müller kam. Deren Tochter Florentina Donner über­nahm das Rittergut 1796 und ver­kaufte es 1805 an die Familie von Arnim.

Nach 1945

1945 wurde Erik von Arnim ent­eig­net und das Rittergut in ein Staatsgut umge­wan­delt. Von 1947 bis 1982 diente das Herrenhaus als Landwirtschaftsschule und Ausbildungsstätte für Mähdrescherfahrer.

Heutige Nutzung

Heute wird das Rittergut als Gaststätte und Pension genutzt.

Leisnig: Rittergut Gorschmitz

Rittergut Gorschmitz

Gorschmitz 1
04703 Leisnig OT Gorschmitz

Historisches

Die erste Nennung von Gorschmitz als Herrensitz erfolgte 1278 unter Jacobus de Cortzemiz. 1290 erfolgte die Erwähnung als Erbgut des Klosters Buch. Die Besitzer wech­sel­ten mehr­fach, unter ande­rem besa­ßen ab 1504 Ambrosius Pesseler und ab 1628 Matthes Braun das Rittergut Gorschmitz. 1684 kaufte an Georg Hoffmann, der durch Glücksspiel zu Geld gekom­men war. Er baute das zu die­sem Zeitpunkt aus­ge­brannte und rui­nöse Rittergut wie­der auf. Nach sei­nem Tod 1699 wech­sel­ten die Besitzer erneut mehrfach.

Nach Friedrich Seyfried kam das Rittergut 1764 an die Familie Petzsch, die das Rittergut nun­mehr über meh­rere Generationen bis 1901 in ihrem Besitz behielt. In jenem Jahr erwarb Hermann Nitzsche den Hof und ver­kaufte ihn nur fünf Jahre spä­ter an Wilhelm Heinrich Schroeder. 1932 ver­machte die­ser das Rittergut Gorschmitz sei­nem Schwiegersohn Wilhelm Krüger, der bis 1945 Besitzer blieb und das Rittergut bewirrtschaftete.

Nach 1945

Wilhelm Krüger wurde 1945 ent­eig­net. 1947 wur­den das Dach sowie zwei Geschosse des Herrenhauses durch die Gemeinde abgetragen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird bewohnt, die Wirtschaftsgebäude befin­den sich in sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand.

Rosenbach: Rittergut Rodau

Rittergut Rodau

Schönberger Str. 3
08539 Rosenbach OT Rodau

Historisches

1224 wurde Cunrado de Rode in Verbindung mit einem Herrensitz erwähnt. 1418 war ein Vorwerk belegt, das zehn Jahre dar­auf mit Jan von Rodau als Herr über einen Rittersitz in Verbindung gebracht wurde. 1466 sind ein Rittersitz sowie ein Vorwerk, ab 1606 ein Rittergut verzeichnet.

Im 16. Jahrhundert gehörte das Gut Rodau den Herren von Röder, 1613 kam es an Kaspar von Dobeneck. In der Mitte des 17. Jahrhunderts ist eine Frau von Sprichovsky ver­zeich­net, die das Rittergut an die Herren von der Planitz ver­kaufte. Danach wech­sel­ten die Eigentümer in den bei­den fol­gen­den Jahrhundert oft nach nur kur­zem Besitz. Als Besitzer im 20. Jahrhundert sind 1901 Oskar Förster, 1921 Johannes Rinn und die 1945 ent­eig­nete Margarete Osswald bekannt.

Nach 1945

Nach der Enteignung wurde das Rittergut 1949 der Elisabeth Schenk über­tra­gen als Entschädigung dafür, dass sie selbst ent­eig­net wurde. Sie besaß vor­mals ein Gut in Gaudichsroda bei Nerchau.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht heute leer.