Vorwerk Obervogelgesang
01796 Pirna OT Obervogelgesang
Historisches
Die Siedlung entstand im 16. Jahrhundert nach der Gründung eines Vorwerks.
01796 Pirna OT Obervogelgesang
Die Siedlung entstand im 16. Jahrhundert nach der Gründung eines Vorwerks.
Reichenbacher Straße hinter Nr. 31
08144 Lichtentanne OT Ebersbrunn
Die ehemalige Wasserburg befand sich in der Ortsmitte und wurde auch schlicht Insel, Wohl oder Wal genannt. Die erste urkundliche Nennung als Herrensitz erfolgte 1303 unter Conrad de Avelsbrun. Der Bühl der Wasserburg ist etwa 12 x 16 m groß und von einem 5 bis 8 m breiten wasserführenden Graben umgeben.
Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1958.
09638 Lichtenberg OT Müdisdorf
Bei dem 1567 urkundlich erfassten Vorwerk Müdisdorf soll es sich um ein von jeher unbebautes Vorwerk gehandelt haben. Es gab offenbar lediglich landwirtschaftliche Flächen.
Burglehn 6
04703 Leisnig
Eine erste Burg wurde 931 bis 933 durch König Heinrich I. erbaut und 1046 urkundlich als burchwardum erwähnt. 1081 erfolgte der Bau der ersten Steinburg. Zwei Jahre später kam die Burg an den Grafen Wiprecht von Groitzsch. Er hatte sie als Hochzeitsgeschenk für seine Gemahlin Ludmilla von Böhmen erworben. Die erste Nennung als castellum datiert auf das Jahr 1084. Diese Anlage wurde 1104 durch Markgraf Heinrich von Meißen zerstört. Mit dem Wiederaufbau wurde im folgenden Jahr begonnen.
1143 ist ein Herrensitz unter Heinricus de Liznik verzeichnet. 1147 übernahm Friedrich III. von Schwaben, welcher später als Friedrich Barbarossa berühmt wurde, den Leisniger Burgbezirk mitsamt dem bestehendem castrum. Damit besaß er auch zeitweilig die Burg Mildenstein. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel wurde 1158 in Leisnig ein Burggraf benannt. Für 1172 ist ein Herrensitz unter Otto und Thiemo de Lisnik vermerkt.
Die Burggrafschaft endete 1365, als die Markgrafen Friedrich III., Balthasar und Wilhelm I. die Burg Mildenstein einnahmen, woraufhin die damals ansässige Burggrafenfamilie die Burg verlassen musste. Leisnig verblieb im Besitz der Markgrafen von Meißen und der Kurfürsten von Sachsen.
Im 14. und 15. Jahrhundert diente die Burg Mildenstein als Aufenthaltsort und Witwensitz, verlor danach jedoch an Bedeutung. Die Burg wurde nun nur noch als Verwaltungssitz mit Gericht und Gefängnis genutzt.
Die Burg Mildenstein wurde zwischen 1550 und 1560 neu erbaut, wobei der Rundturm bereits aus dem 12. Jahrhundert stammt und die Burgkapelle zwischen 1081 und 1084 erbaut wurde. Das Pagenhaus stammt aus der Zeit um 1390 und wurde auf den Überresten der vormaligen Hinterburg errichtet. In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das sogenannte Herrenhaus erbaut. 1708 bis 1723 erfolgte der Umbau zum Kurfürstlichen Amtsgericht mit Gefängnis. 1875 wurde der im 17. und 18. Jahrhundert zurückgebaute Bergfried als Aussichtsturm eingeweiht. Bereits 1890 begann die museale Nutzung der Burg. Im Vorderschloss entstanden 1910 mehrere Ausstellungsräume.
Mit Kriegsende übernahm die Stadt Leisnig die Burg und richtete darin 1952 ein Kreismuseum sowie Wohnungen ein, womit die Nutzung als Gericht endete. 1964 wurde auf dem Burggelände ein Heimattiergarten angelegt. Zwischen 1981 und 1984 fanden Restaurierungsarbeiten statt.
1990 wurde der Heimattierpark geschlossen. Die Burg Mildenstein wurde ab 1991 aufwendig saniert. Anfang 2008 wurden Szenen des Hollywood-Films “The Countess” auf Burg Mildenstein gedreht.
Burg Mildenstein wird als Museum genutzt und ist für seine beiden Riesenstiefel bekannt. Der erste Riesenstiefel war mit einer Höhe von 3,70 m der bis 1996 größte Stulpenstiefel der Welt. 1996 wurde ein zweites Exemplar angefertigt, welches stattliche 4,90 m misst.
Die Ursprungsburg wurde 1936 und erneut 1958 unter Bodendenkmalschutz gestellt.
02794 Leutersdorf
Entstanden war das Rittergut, als in der Mitte des 15. Jahrhunderts das Dorf Leutersdorf in Niederleutersdorf und Oberleutersdorf aufgeteilt worden war. Dabei kam Niederleutersdorf an Heinrich von Schleinitz. Joachim von Milde erwarb das Rittergut 1576. Seine Erben teilten den Besitz unter sich auf, 1637 gelangte der Besitz an die Herrschaft Rumburg und bildete eine böhmische Enklave. Erst 1849 kam das Rittergut Niederleutersdorf wieder an Sachsen.
Die Lage des Ritterguts Niederleutersdorf ist bislang nicht zu ermitteln gewesen. Möglicherweise existierte lediglich ein Wirtschaftshof ohne Herrenhaus.
Am Park 1
08539 Rosenbach OT Leubnitz
Das 1466 nachweisbare Vorwerk wurde 1577 als Rittergut bezeichnet. Bereits 1418 befand sich das Gut im Besitz der Familie von Röder und ging 1574 an die Familie von Trützschler über. 1609 kam der Besitz an die Freiherrenfamilie von Bodenhausen und gelangte durch Heirat der Tochter an die Familie von Kospoth, die es nun bis zur Enteignung besaß. Das alte Schloss brannte 1763 ab. Es wurde erst 1794 durch einen Neubau ersetzt, der im frühklassizistischen Stil ausgeführt wurde. 1890 wurde der weitläufige Landschaftspark angelegt. Ab März 1945 nutzte das Krankenhaus Plauen das Schloss vorübergehend.
1946 wurde Silvio Heinrich von Kospoth enteignet. Das Schloss wurde als Wohnraum genutzt, die Wirtschaftsgebäude an Neubauern aufgeteilt. Der Demokratische Frauenbund Deutschlands (DFD) nutze von 1948 bis 1950 Schloss Leubnitz, das nachher an die Gemeinde kam. 1976/1977 erfolgten umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen, zehn Jahre später wurde der Fassadenanstrich erneuert.
Im Jahr 2010 wurde eine umfassende Sanierung vorgenommen. Schloss Leubnitz wird heute durch Gemeindeverwaltung, Standesamt, Kindergarten, Touristeninfo sowie eine Dauerausstellung zu den Themen Natur und Jagd genutzt. Außerdem finden Konzerte und andere Veranstaltungen statt.
Schleinitz 1
01623 Nossen OT Schleinitz
1231 wurde erstmals ein Herrensitz in Schleinitz erwähnt, bei dem es sich um eine Wasserburg gehandelt haben soll. Die Familie von Schleinitz, sächsischer Uradel, besaß den Herrensitz Schleinitz von 1255 bis 1594. Unter ihnen wurde Schleinitz 1443 als Rittersitz und 1551 als Rittergut urkundlich erwähnt. Der heutige Schlossbau wurde Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts als Umbau der Wasserburg mit zwei Rundtürmen errichtet. Die Türme waren einst durch eine Wehrmauer verbunden. Die Adelsfamilie von Loß besaß Schleinitz von 1594 bis 1664. Unter dieser erfolgten in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts Um- und Ausbauten des Schlosses.
Nachfolgend gelangte die Familie von Bose in den Besitz von Schleinitz und behielt ihn bis 1773. Darunter war auch Dietrich von Bose, welcher Ritter des Johanniterordens, kurfürstlicher Kammerherr und Inspekteur der Fürstenschule Sankt Afra in Meißen war. 1773 ging Schleinitz per Erbe an die Familie von Zehmen über und verblieb in deren Besitz bist 1906. 1781 ließen sie eine steinerne Brücke über den ehemaligen Wassergraben errichten. 1905 erfolgten umfangreiche Umbaumaßnahmen, bei denen unter anderem im Mittelbau eine zweigeschossige Halle errichtet wurde. Hans-Dietrich von Zehmen lebte aber meist in London und starb dort 1906 kinderlos. Seine Schwester Marie Susanna, verehelicht mit Dr. Heinrich Freiherr von Friesen, erbte das zu diesem Zeitpunkt lange leerstehende Schloss Schleinitz. Die Familie von Friesen besaß den Grundbesitz bis 1945.
Die Witwe Marie-Josephe von Friesen war bis 1945 die letzte Besitzerin von Schloss Schleinitz. Sie wurde vor der drohenden Deportation rechtzeitig gewarnt und konnte mit ihrer Familie fliehen. Das Schloss wurde von den Russen geplündert und die im Schloss während des Krieges eingelagerten Dresdner Kulturgüter zerstört. Lediglich eine Vase konnte gerettet und rekonstruiert werden und ist heute im Schloss Moritzburg ausgestellt.
Im Schloss wurden Flüchtlinge und Heimatvertriebene einquartiert, die Wirtschaftsgüter übernahm eine LPG. In den 1960er Jahren nahm die Familie von Friesen Kontakt zur alten Heimat auf. Sie erhielt aus ihrem früheren Besitz einige Kunstgegenstände zurück, eine vollständige Rückgabe des Eigentums erfolgte jedoch nicht.
Die LPG wurde 1990 aufgelöst und das heruntergewirtschaftete Schloss stand leer. Bereits zwei Jahre später wurde der Förderverein gegründet. Dieser erhielt zunächst ein Startkapital von einer Stiftung, begann mit der schrittweisen Sanierung des Schlosses und richtete ein Kultur‑, Bildungs- und Begegnungszentrum ein. 1998 wurden zusätzlich ein Hotel und ein Restaurant im Schloss eingerichtet. In der Schlosskapelle werden Trauungen durchgeführt, auch für Seminare und Feiern kann das Schloss genutzt werden. Das Gartenhaus wurde als Orangerie in dem weitläufigen französischen Park erbaut und besaß im Obergeschoss eine Bibliothek mit über 3.000 Büchern von Dietrich von Bose aus dem Jahr 1690.
Das Schloss wird heute überwiegend für die Durchführung von Veranstaltungen genutzt. Übernachtungen sind im Hotel und in der Herberge ebenfalls möglich. Das Schloss verfügte über ein 280 ha großes Wirtschaftsgut. Die ehemaligen Scheunen, Malz‑, Backhäuser und Stallungen sowie das Gartenhaus werden als Wohnungen genutzt.
Die mittelalterliche Wasserburg als Ursprungsbau wurde Ende 1972 unter Bodendenkmalschutz gestellt. Sie ist durch das Schloss überbaut, der trockengelegte Graben ist noch vorhanden und gut erkennbar.
Rittergutsweg 8
08485 Lengenfeld OT Irfersgrün
Die Anfänge des Rittergutes sind zwischen 1200 und 1250 zu finden, wobei der erste überlieferte Besitzer im Jahre 1274 nachweisbar ist: Eberhartus von Ehrenphorsgrüne. Insgesamt blickt das Rittergut auf ungefähr dreißig verschiedene Besitzer zurück. Im 14. Jahrhundert saßen die Burggrafen von Leisnig auf Irfersgrün. 1413 wurde Georg von Trützschler genannt. Die Herren Metzsch erhielten Irfersgrün 1493 und machten den Herrensitz 1554 an die Herren von der Oelsnitz, unter denen 1577 erstmals das Rittergut Erwähnung fand. Georg Ernst von der Oelsnitz verschuldete sich und musst das Rittergut daher 1595 an den Zwickauer Stadtrat verkaufen, von dem er es 1607 schließlich zurück erhielt. Die weiteren Besitzer sind lückenlos nachweisbar, und so treten ab 1616 Hans Abraham von Hartitzsch, ab 1634 Hans Rüdiger von Feilitzsch, ab 1641 die Familie von Bünau, ab 1676 die Familie von Reizenstein sowie ab 1731 Karl Rudolph von Carlowitz auf. 1752 erwarb Horst August von Lichtenhain das Rittergut Irfersgrün, das aufgrund seines Konkurses ab 1758 unter Zwangsverwaltung stand. Nach drei Jahren erwarb es schließlich Johann Friedrich Lang. Nach seinem Tod verblieb das Rittergut im Eigentum seiner Frau, die sich 1783 erneut vermählte und dadurch das Rittergut an Christian Gottlieb Müller kam. Deren Tochter Florentina Donner übernahm das Rittergut 1796 und verkaufte es 1805 an die Familie von Arnim.
1945 wurde Erik von Arnim enteignet und das Rittergut in ein Staatsgut umgewandelt. Von 1947 bis 1982 diente das Herrenhaus als Landwirtschaftsschule und Ausbildungsstätte für Mähdrescherfahrer.
Heute wird das Rittergut als Gaststätte und Pension genutzt.
Gorschmitz 1
04703 Leisnig OT Gorschmitz
Die erste Nennung von Gorschmitz als Herrensitz erfolgte 1278 unter Jacobus de Cortzemiz. 1290 erfolgte die Erwähnung als Erbgut des Klosters Buch. Die Besitzer wechselten mehrfach, unter anderem besaßen ab 1504 Ambrosius Pesseler und ab 1628 Matthes Braun das Rittergut Gorschmitz. 1684 kaufte an Georg Hoffmann, der durch Glücksspiel zu Geld gekommen war. Er baute das zu diesem Zeitpunkt ausgebrannte und ruinöse Rittergut wieder auf. Nach seinem Tod 1699 wechselten die Besitzer erneut mehrfach.
Nach Friedrich Seyfried kam das Rittergut 1764 an die Familie Petzsch, die das Rittergut nunmehr über mehrere Generationen bis 1901 in ihrem Besitz behielt. In jenem Jahr erwarb Hermann Nitzsche den Hof und verkaufte ihn nur fünf Jahre später an Wilhelm Heinrich Schroeder. 1932 vermachte dieser das Rittergut Gorschmitz seinem Schwiegersohn Wilhelm Krüger, der bis 1945 Besitzer blieb und das Rittergut bewirrtschaftete.
Wilhelm Krüger wurde 1945 enteignet. 1947 wurden das Dach sowie zwei Geschosse des Herrenhauses durch die Gemeinde abgetragen.
Das Herrenhaus wird bewohnt, die Wirtschaftsgebäude befinden sich in sanierungsbedürftigem Zustand.
Schönberger Str. 3
08539 Rosenbach OT Rodau
1224 wurde Cunrado de Rode in Verbindung mit einem Herrensitz erwähnt. 1418 war ein Vorwerk belegt, das zehn Jahre darauf mit Jan von Rodau als Herr über einen Rittersitz in Verbindung gebracht wurde. 1466 sind ein Rittersitz sowie ein Vorwerk, ab 1606 ein Rittergut verzeichnet.
Im 16. Jahrhundert gehörte das Gut Rodau den Herren von Röder, 1613 kam es an Kaspar von Dobeneck. In der Mitte des 17. Jahrhunderts ist eine Frau von Sprichovsky verzeichnet, die das Rittergut an die Herren von der Planitz verkaufte. Danach wechselten die Eigentümer in den beiden folgenden Jahrhundert oft nach nur kurzem Besitz. Als Besitzer im 20. Jahrhundert sind 1901 Oskar Förster, 1921 Johannes Rinn und die 1945 enteignete Margarete Osswald bekannt.
Nach der Enteignung wurde das Rittergut 1949 der Elisabeth Schenk übertragen als Entschädigung dafür, dass sie selbst enteignet wurde. Sie besaß vormals ein Gut in Gaudichsroda bei Nerchau.
Das Herrenhaus steht heute leer.