Schwepnitz: Schloss Schwepnitz

Schloss Schwepnitz

Schafgasse 14
01936 Schwepnitz

Historisches

Erstmals wurde 1387 in Schwepnitz ein Herrensitz unter Nicolaus de Swepetenycz erwähnt. Auf die­sen geht jedoch nicht das Schloss Schwepnitz, son­dern das ehe­mals nahe gele­gene Gutshaus Schwepnitz zurück. Das sich aus dem Herrensitz ent­wi­ckelnde Rittergut bezieht sich eben­falls auf das Gutshaus. Das Schloss wurde spä­ter als zusätz­li­cher Bau errichtet.

1837 gelangte Ernst Heinrich Feurich in den Besitz des Grundstücks. Er ließ den Park umge­stal­ten und 1848 nach einem Blitzschlag das Schloss als Neubau errich­ten. Die Freiherren von Rochow erwar­ben das Schloss 1883 von einem Herrn Eckelmann. Ihnen folgte Arndt von Wolffersdorf um 1900.

Nach 1945

Arndt von Wolffersdorf wurde im Herbst 1945 ent­eig­net. Es floh mit sei­ner Frau 1952 in den Westen. Bis 1977 wurde Schloss Schwepnitz als Schule genutzt.

Nachwendezeit

Nach einem Brand 1996 ist das Schloss nur noch als Ruine erhal­ten. Im Jahre 2014 fand sich ein Investor, der im Schloss nach Wiederaufbau und Sanierung Pension, Café und Begegnungsstätte eta­blie­ren wollte. Die ab April 2015 geplan­ten Bauarbeiten wur­den durch den Tod des Vorbesitzers und die Anfechtung des Kaufvertrages durch die Erben unter Androhnung einer Viertelmillion Euro Zwangsgeld gestoppt.

Heutige Nutzung

Schloss Schwepnitz steht nach wie vor als Ruine. Die ehe­ma­lige Scheune ist saniert und wird bewohnt, ein wei­te­res Wirtschaftsgebäude ist stark sanie­rungs­be­dürf­tig. Inzwischen küm­mert sich ein Schlossverein um den Erhalt und die ange­strebte Sanierung des Schlossbaus. Der Springbrunnen wurde bereits wie­der­her­ge­stellt, in einem benach­bar­ten Nebengebäude wurde ein klei­nes Schlosscafé eröffnet.
(Stand: Oktober 2023)

Sebnitz: Rittergut Neidberg

Rittergut (Wehranlage) Neidberg

Burggässchen
01855 Sebnitz

Historisches

Je nach­dem wel­cher Quelle das eigene Vertrauen geschenkt wird, han­delte es sich bei der Wehranlage in Sebnitz ent­we­der um eine Burg oder um ein Rittergut. Die Burg soll bereits um 1200 errich­tet wor­den sein und 1427 erst­mals als Burg bzw. Rittergut Nydenberge erwähnt wor­den sein.

Das Rittergut Neidberg gehörte einst zum Rittergut Krumhermsdorf und wurde als des­sen Leibgedinge bzw. Witwensitz genutzt. Später wurde es vom Rittergut Krumhermsdorf gelöst und kam nach eini­gen Besitzerwechseln, in der Mitte des 15. Jahrhunderts die Familie von Maxen, im ers­ten Drittel des 16. Jahrhunderts z. B. die Familien von Liebenau und von Schönburg, an die Stadt Sebnitz.

Zum Gut Neidberg gehör­ten Wirtschaftsgebäude, die auf dem Hofeberg stan­den. Das Einzelgut war ver­mut­lich bereits 1791 eine Wüstung. Im heu­ti­gen Sebnitz befand es sich nord­west­lich des Marktplatzes zwi­schen Bahnhofstraße und Burggässchen. Es sind ansatz­weise noch Wall- und Grabenreste erkenn­bar, die sich auf Höhe der Anschrift Burggässchen 10 befinden.

Bodendenkmalschutz

Eine andere Quelle beschreibt die­ses Rittergut als Wehranlage,  mit zwei mitt­ler­weile ein­ge­eb­ne­ten Abschnittswällen. Die Anlage steht als Bodendenkmal unter Schutz.

Seelitz: Wallburg Fischheim

Wallburg Fischheim

Fischheimer Borstel
09306 Seelitz OT Fischheim

Historisches

Die sla­wi­sche Burganlage befin­det sich etwa einen Kilometer süd­west­lich von Fischheim und ist über Wanderwege zu errei­chen.  Die Anlage wurde auch als Alter Wall, Borstel, Porstel oder Borschel bezeich­net und datiert in ihrer Entstehung auf das 8. oder 9. Jahhrundert. Funden zufolge könnte eine Nutzung der Burganlage bis ins 12. Jahrhundert hin­ein erfolgt sein.

Die Wallburg Fischheim hatte eine Ausdehnung von etwa 200 x 140 m. Der innere Abschnittswall war bis zu 5 m breit und 3 m hoch, der äußere Wall war mit 4 m Breite und 1 m Höhe etwas klei­ner. Der Abstand zwi­schen bei­den Wällen beträgt zwi­schen 12 und 15 m, im Osten tref­fen beide Wälle auf­ein­an­der. Stellenweise sind sie durch Erdabtragungen gestört.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz besteht für die Wallburganlage seit 1959.

Seelitz: Rittergut Neutaubenheim

Rittergut Neutaubenheim

Talstraße 6–9
09306 Seelitz OT Döhlen

Historisches

1590 ist ein urkund­li­cher Nachweis für das Rittergut Neutaubenheim vor­han­den. Allerdings bestand die­ses schon frü­her unter dem Namen Döhlen. Döhlen war ab 1445 ein Rittersitz, der 1508 zum Vorwerk und 1551 zum Rittergut auf­ge­wer­tet wor­den war.

Seit der zwei­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde der Name Neutaubenheim genutzt, benannt nach dem dama­li­gen Besitzer Herr von Taubenheim. Weitere Besitzer waren die Familien von Carlowitz, von Werther, von Haubitz, Koch und Knechtel.

Nach 1945

Das Herrenhaus wurde 1948 abgerissen.

Heutige Nutzung

Erhalten sind noch meh­rere teils bewohnte Wirtschaftsgebäude.

Sohland (Spree): Burg Frühlingsberg

Burg Frühlingsberg

Schlossberg
02689 Sohland (Spree)

Historisches

Die Burg befand sich nörd­lich vom Ort und öst­lich vom Stausee Sohland auf dem 337 m hohen Schlossberg. Es han­delte sich um eine Höhenburg, von wel­cher die halb­runde Vorburg mit einem halb­run­den Abschnittswall noch recht gut erhal­ten ist.

Bodendenkmalschutz

Die Turmhügelburg wurde erst­mals 1939 und erneut 1971 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Seelitz: Schloss Zetteritz

Schloss Zetteritz

Hohlweg 11
09306 Seelitz OT Zetteritz

Historisches

1284 war ein Herrensitz Zetteritz unter Heinricus de Ceteros ver­zeich­net, seit 1548 ein Rittergut. Besitzer des Ritterguts Zetteritz waren unter ande­rem die Familien von Schleinitz, von Heldreich und Zimmermann. Das ehe­ma­lige Herrenhaus wurde bereits 1903 abge­ris­sen und durch einen vil­len­ar­ti­gen Neubau ersetzt.

Nach 1945

Die Villa wurde 1948 abge­ris­sen, nach­dem sie bis dato als Kinderheim gedient hatte. An glei­cher Stelle ent­stand spä­ter eine Flachbau-​Konsum-​Verkaufsstelle.

Reichenbach/O.L.: Rittergut Niedersohland I

Rittergut Niedersohland I

Niederhof 68
02894 Reichenbach/O.L. OT Sohland am Rotstein

Historisches

Das Rittergut ent­stand aus einem 1659 erwähn­ten Vorwerk her­aus und wurde spä­ter, urkund­lich 1682 erwähnt, in zwei Rittergüter Niedersohland geteilt. 1638 wurde die Familie von Gersdorff als im Besitz des Rittergutes Niedersohland I genannt. Um 1775 erfolgte der Bau des baro­cken Herrenhauses.

Das Rittergut wurde 1777 inner­halb der Familie von Uechtritz ver­kauft und gelangte 1797 an die Brüder Andreas und Gottfried Freude. Diesen kaufte Heinrich Wilhelm von Brase das Rittergut 1821 ab. Zwei Jahrzehnte spä­ter kam es an die Familie Starke und wurde 1896 an Guido Gießner ver­kauft. Carl Krahl erwarb das Rittergut 1905, besaß es jedoch nur wenige Jahre, denn 1910 wurde unter dem dama­li­gen Besitzer Wilhelm Ludwig, auf den der Zweitname des Rittergutes Gut Ludwig zurück­geht, dem Herrenhaus ein Anbau hinzugefügt.

Nach 1945

Wilhelm Ludwig wurde 1945 ent­eig­net. Die Ländereien wur­den an Neubauern auf­ge­teilt, das Herrenhaus zu Wohnzwecken genutzt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich in sanier­tem Zustand und wird bewohnt.

Reichenbach/O.L.: Rittergut Mittelsohland

Rittergut Mittelsohland

Mittelhof 182
02894 Reichenbach/O.L. OT Sohland am Rotstein

Historisches

Das Schloss, auch Schloss Mittelhof und Gut Martini nach ehe­ma­li­gen Besitzern genannt, wurde zwi­schen 1802 und 1803 erbaut, nach­dem der Vorgängerbau einem Brand zum Opfer gefal­len war. Zu jenem Zeitpunkt, genauer seit 1800, befand sich das Rittergut Mittelsohland im Besitz von Adolph Gottlob von Uechtritz, der das Rittergut von sei­ner Mutter geerbt hatte. Die Familie von Uechtritz hatte das Rittergut Mittelsohland bereits seit 1638 in ihrem Besitz. 1837 kam es zu einer Versteigerung des Grundbesitzes, der 1863 an Edgar Martini ver­kauft wurde. Um 1900 fan­den Erneuerungsarbeiten unter der Familie Martini statt.

Nach 1945

Theodor Martini wurde 1945 ent­eig­net. Das Schloss Mittelsohland diente fortan als Wohnraum, Kindergarten und Schule.

Nachwendezeit

1992 wurde die Schule geschlos­sen. Die Gemeinde ver­an­lasste in den Folgejahren eine gründ­li­che Sanierung, die 1997 abge­schlos­sen wer­den konnte.

Heutige Nutzung

Im Schloss Mittelsohland befin­den sich heute Wohnungen, eine Arztpraxis und die Gemeindeverwaltung.

Reichenbach/O.L.: Vorwerk Obersohland

Vorwerk Obersohland

Zum Vorwerk/​Dorfstraße 267
02894 Reichenbach/O.L. OT Sohland am Rotstein

Historisches

Für das Jahr 1875 sind in Obersohland 3 Rittergüter und ein Vorwerk benannt. Das Vorwerk gehörte einst zum Rittergut Obersohland II. Es befand sich seit Ende 1789 im Besitz von Wolf Christian Ludwig von Gersdorff, kam 1793 an Jakob von Salza und Lichtenau und 1799 an Günther Reichsgraf von Bünau. In der ers­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es meh­rere Besitzerwechsel. 1856 erwarb die Familie von Seydewitz das Rittergut, ihr folgte 1863 Karl Gotthard Edgar Martini, unter dem ver­mut­lich 1900 das Herrenhaus erbaut wurde. Der Freistaat Sachsen kaufte das Vorwerk 1905. 1937 wurde es durch die Wehrmacht übernommen.

Nach 1945

Das Vorwerk wurde 1945 an Neubauern aufgeteilt.

Heutige Nutzung

Es ist sanie­rungs­be­dürf­tig und wird teil­weise noch bewohnt.

Reichenbach/O.L.: Rittergut Niedersohland II

Rittergut Niedersohland II

Teichweg
02894 Reichenbach/O.L. OT Sohland am Rotstein

Historisches

Das Rittergut ent­stand aus einem 1659 erwähn­ten Vorwerk her­aus, das spä­ter, urkund­lich 1682 erwähnt, in zwei Rittergüter Niedersohland geteilt. Die Herren von Arnim, auf die der Beiname “Gut Arnim” zurück­geht, kauf­ten das Rittergut 1893. Um 1900 wurde das vor­mals baro­cke Herrenhaus im Jugendstil umgebaut.

Nach 1945

Hans Carl von Arnim wurde 1945 ent­eig­net. Im glei­chen Jahr wur­den wegen eines Brandes Dach und Turm des Herrenhauses zer­stört und not­dürf­tig, um Notwohnraum zu gewin­nen, instand gesetzt. Die Wohnungen wur­den jedoch nach und nach leer­ge­zo­gen, da sich die Bausubstanz in Ermangelung von Erhaltungsmaßnahmen immer wei­ter verschlechterte.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht heute leer und befin­det sich in rui­nö­sem Zustand. Die Wirtschaftsgebäude sind über­wie­gend zu Wohnraum umgebaut.