Wilsdruff: Burg Blankenstein

Burg Blankenstein

Schloßberg Blankenstein
01723 Wilsdruff OT Blankenstein

Historisches

1233 wurde ein Herrensitz unter Sifridus de Blankenstein und 1259 unter Johannes de Blankenwalde erwähnt. Blankenstein kam 1435 an die Herren von Schönberg und ver­blieb dort für die kom­men­den vier Jahrhunderte. Insgesamt konnte sich die Burg Blankenstein nicht behaup­ten. Die Familie von Schönberg bevor­zugte Schloss Rothschönberg als Wohnsitz. Durch die Nichtnutzung der Burg Blankenstein ver­fiel diese nach und nach zur Ruine. Nach einem Umbau im Jahr 1738 erhielt die Kirche ihre heu­tige Gestalt. Bei ihrem Bau sol­len Steine der zusam­men­ge­fal­le­nen Burg ver­wen­det wor­den sein.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage auf dem Schlossberg hin­ter dem Kirchenareal steht einem Hinweisschild zufolge seit 1978 als Flächendenkmal unter beson­de­rem Schutz. Eine andere Quelle belegt den Bodendenkmalschutz seit Juni 1981.
(Foto: Oktober 2022)

Wilsdruff: Rittergut Braunsdorf

Rittergut Braunsdorf

Straße der LPG 2
01737 Wilsdruff OT Braunsdorf

Historisches

Braunsdorf wurde erst­ma­lig 1411 im Zusammenhang mit einem Lehensbrief urkund­lich erwähnt. Die Ersterwähnung als Rittergut erfolgte 1515. Unter dem Rittergutsbesitzer Carl Friedrich Auenmüller wurde das Herrenhaus 1797 erbaut. Ein seit­li­cher Anbau wurde 1832 hin­zu­ge­fügt. Georg Andrä erwarb das Rittergut Braunsdorf 1890, um darin einen land­wirt­schaft­li­chen Musterbetrieb einzurichten.

Nach 1945

Das Rittergut wurde bei der Bodenreform ent­eig­net und auf­ge­teilt, wobei das Herrenhaus der Gemeinde über­eig­net wor­den war. 1950 wurde im Herrenhaus des Rittergutes nach zwei­jäh­ri­gen Umbauten eine Schule eröff­net. Der Schulbetrieb wurde 1976 ein­ge­stellt. In den 1980er Jahren erfolg­ten noch­mals Umbauten, um das Herrenhaus künf­tig für Wohnzwecke zu nutzen.

Nachwendezeit

Bis 1990 erfolg­ten wie­der­holt Umbauten am Herrenhaus für zwei Arztpraxen. Sein ursprüng­li­ches Äußeres ging dabei zu einem Großteil ver­lo­ren. Seit 2005 befin­det sich das Herrenhaus in Privatbesitz. 2012 erfolgte die bis­lang letzte Sanierung.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Braunsdorf wird heute bewohnt.
(Foto: Oktober 2022)

Wurzen: Schloss Sachsendorf

Schloss Sachsendorf

Am Ring 33 (Villa)
Am Ring 37 (Inspektorenhaus)
04808 Wurzen OT Sachsendorf

Historisches

Sachsendorf war bereits im 14. Jahrhundert ein Herrensitz und wurde 1333 unter Conrad von Sachsendorf erwähnt. Im 15. Jahrhundert befand sich Sachsendorf im Besitz der Herren von Canitz. Die erste urkund­li­che Nennung als Rittergut erfolgte 1548. Um 1514 ver­kaufte Bernhard von Stentzsch das Gut Sachsendorf an Friedrich von Saalhausen. Als wei­tere Besitzer sind Mitte des 16. Jahrhunderts Hans von Minckwitz, bis 1565 Hans von Holleufer und um 1601 Wolf Dietrich von Schleinitz bekannt.

Johann Samuel Mosbach ver­äu­ßerte das Rittergut Sachsendorf 1630 an die Familie Mosbach. Diese ver­kaufte den Grundbesitz 1705 an die Herren von Canitz und diese wie­derum 1720 an die Familie von Döring. Johann August Petzsch über­nahm das Rittergut 1780. Im Besitz die­ser Familie ver­blieb es bis zum Verkauf 1816 an Georg Friedrich Herfurth. Die Familie Herfurth besaß das Rittergut Sachsendorf noch 1854.

Die Bauzeit des Schlosses datiert auf die Zeit um 1790 zurück und wurde dem­nach von der Familie Petzsch beauf­tragt. Umbauten erfolg­ten im 19. und 20. Jahrhundert.

Nach 1945

Das Schloss Sachsendorf wurde bereits 1946 abgebrochen.

Heutige Nutzung

Das zum Rittergut gehö­rende Inspektorenhaus und die eben­falls zuge­hö­rige Villa wer­den bewohnt. Das Inspektorenhaus ist saniert, die Villa befin­det sich in einem soli­den Zustand. Der Park ist verwildert.

Wurzen: Herrenhaus Wäldgen

Herrenhaus Wäldgen

Am Park 12–14
04808 Wurzen OT Wäldgen

Historisches

Das Rittergut Wäldgen war einst Vorwerk des Ritterguts Sachsendorf. Erstmals 1417 als Rittersitz erwähnt, erfolgte 1439 ein Nachweis als Vorwerk und 1606 ein Nachweis als Rittergut. Das Herrenhaus wurde ver­mut­lich in der Mitte des 16. Jahrhunderts unter Hans von Holleufer erbaut. 1638 erwarb Dr. August Prätorius das Rittergut Wäldgen. Nach 1676 erwarb Christoph Abraham von Canitz den Besitz. Die Familie von Döring über­nahm das Rittergut 1720. Unter ihr wurde das Herrenhaus 1728 grund­le­gend umge­baut. 1780 erstei­gerte Johann August Petzsch das Rittergut Wäldgen von Gottlob Heinrich von Döring, wel­cher in Konkurs gegan­gen war. Die letz­ten Besitzer des Ritterguts vor der Enteignung waren Rudolf Timpe und Walter Seyferth.

Nach 1945

Auch das Rittergut Wäldgen unter­lag der Bodenreform und sein letz­ter Besitzer wurde ent­eig­net, wäh­rend die Rittergutsflächen an Neubauern auf­ge­teilt wurden.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren wurde das Herrenhaus an einen Italiener ver­kauft. Sanierungen blie­ben aus. Anfang 2011 stürz­ten Teile der Fassade ein.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist mitt­ler­weise zur Ruine ver­kom­men. Wirtschaftsgebäude und Stallungen sind heute pri­vat und wur­den teil­weise bau­lich stark verändert.

Wurzen: Schloss Nitzschka

Schloss Nitzschka

Am Rittergut 9–11
04808 Wurzen OT Nitzschka

Historisches

Erstmals wurde 1445 ein Rittersitz für Nitzschka erwähnt. Im Jahre 1540 ver­kaufte Heinrich von Zeschau den Rittersitz an Georg von Minckwitz. Die Familie von Minckwitz behielt das Gut über meh­rere Generationen in Familienbesitz. Unter ihr erfolgte eine Aufwertung zum Rittergut, die für das Jahr 1606 urkund­lich belegt ist. Nach einem Brand wurde 1704 das Schloss als Neubau errich­tet. 1737 ver­kaufte Hans Karl Eberhard von Minckwitz das Rittergut Nitzschka, zu jenem Zeitpunkt als Obernitzschka bezeich­net, an Augusta Friederika von Schleinitz. 

1742 erbte Heinrich von Schleinitz das Rittergut von sei­ner Frau, er ver­kaufte es 1748 an Johanna Maria von Miltitz. Weitere Besitzer waren ab 1754 Charlotta Johanna von Krosigk, ab 1794 Leopold Ernst Ferdinand aus dem Winckel, ab 1814 Siegfried August Mahlmann, ab 1826 der Baron von Lorenz und ab 1858 Carl Degenkolb. 1862 gelangte das Rittergut Nitzschka mit Henriette Elisabeth von Carlowitz an die Familie von Carlowitz, die es über einige Generationen in ihrem Besitz behielt. 1928 ver­äu­ßerte Oswald Georg Anton von Carlowitz das Rittergut Obernitzschka. Nach der Weltwirtschaftskrise der 1920er Jahre ging es an das Bankhaus Nußbaum und Friedemann über.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung, das Rittergut wurde auf­ge­teilt. Das Schloss wurde 1947 zum Abriss und zur Gewinnung von Baumaterial freigegeben.

Nachwendezeit

Ein Wirtschaftsgebäude brannte Ende 2007 ab.

Heutige Nutzung

Vom ehe­ma­li­gen Schloss sind noch deut­li­che Ruinenreste erhal­ten. Darüber hin­aus exis­tie­ren meh­rere sanierte Wirtschaftsgebäude sowie die ehe­ma­lige Brauerei und Brennerei.

Großenhain: Wasserburg & Schloss Walda

Wasserburg & Schloss Walda

Baudaer Str. 9 (Schloss)
Mühlweg 6 (Schlossmühle)
01561 Großenhain OT Walda

Historisches

Die erste Erwähnung von Walda erfolgte 1220 unter Rupertus de Waldowe. Als Herrensitz, der als Wasserburg nach­weis­bar war, wurde Walda erst­mals 1254 unter Heinricus de Waldowe genannt. Seine Nachkommen behiel­ten den Herrensitz Walda bis 1366 in ihrem Besitz. In der Folgezeit wech­sel­ten die Besitzer mehrfach.

Aus dem Herrensitz ging 1459 ein Vorwerk unter Jan von Köckeritz her­vor. Die Familie von Köckritz über­nahm das Vorwerk 1462. Unter ihr wurde das Vorwerk je nach Quellenlage 1551 oder 1554 zum Rittergut auf­ge­wer­tet. Aufgrund finan­zi­el­ler Engpässe war das Rittergut Walda mehr­fach ver­pach­tet und ver­pfän­det wor­den. 1629 kaufte der Kurfürst von Sachsen das Rittergut Walda von Wilhelm von Köckeritz ab und wan­delte es in ein Kammergut um. Diesen Status behielt es bis 1689, als das Kammergut gegen das Amt Pretzsch an die Brüder von Arnim getauscht wurde. Um 1680 hatte Schloss Walda der säch­si­schen Kurfürstin Magdalena Sibylla als Witwensitz gedient.

Die Familie von Arnim blieb bis 1724 im Besitz von Schloss Walda, wobei 1721 drei Wassermühlen in Bauda, Walda und Wildenhain zum Schloss Walda gehör­ten. 1731 ist Dr. Paul Christian Schröter als Besitzer nach­weis­bar, 1754 die Familie von der Pforte. 1841 Moritz Knaut und um 1860 Familie von Uckermann. Zu die­ser Zeit war das Schloss noch von einem Wassergraben umge­ben und ver­fügte über ein renais­sance­ar­ti­ges Aussehen. Der Umbau nach heu­ti­gem Aussehen erfolgte in der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1897 gelangte Schloss Bauda an E. Oskar Franz und nach 1900 an Walter Ihssen.

Nach 1945

Seit 1956 wurde das Schlossgebäude als Kinderheim genutzt. Zu Beginn der 1970er Jahre wurde der ehe­ma­lige Wassergraben ver­füllt und der Sportplatz angelegt.

Nachwendezeit

Die Sanierung des Schlosses wurde 1993 umge­setzt. Seit 1999 wird das Kinderheim vom Kinderheim Walda e.V. gelei­tet. Im Jahr 2010 wurde der 3,7 ha große Schlosspark zunächst von einem Tornado ver­wüs­tet und wenige Monate spä­ter von einem Hochwasser über­schwemmt. Die Wiederherstellung der Schlossparkanlage konnte Mitte 2012 abge­schlos­sen werden.

Heutige Nutzung

Das sanierte Schloss beher­bergt heute nach wie vor ein Kinderheim. Der Schlosspark ist öffent­lich zugäng­lich. Von den Nebengebäuden ist die ehe­ma­lige Brennerei erhalten.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wurde durch das Herrenhaus kom­plett über­baut. Der ehe­mals was­ser­füh­rende Graben ist an drei Seiten als leichte Senke erkenn­bar. Die frü­here Anlage wurde 1957 unter Bodendenkmalschutz gestellt.
(Fotos: Oktober 2022)

Wildenfels: Vorwerk Schönau

Vorwerk Schönau

Siedlung 12
08134 Wildenfels OT Schönau

Historisches

Schönau wurde 1228 als Herrensitz erwähnt und befand sich 1414 in den Händen von Nicolaus von Uttenhof. 1455 über­nahm Hans Zschocher das Gut und ver­machte es 1486 sei­nem Sohn. 1591 erhielt der Rat der Stadt Zwickau das Gut, das im glei­chen Jahr der Burg Wiesenburg unter­stellt wurde. Dadurch unter­stand das Vorwerk ab 1618 den Kurfürsten von Sachsen und wurde 1662 von den Herzögen von Schleswig-​Holstein-​Sonderburg übernommen.

1724 kam es erneut an die säch­si­schen Kurfürsten und Könige. Die Gebäude des Vorwerks stam­men aus der ers­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1875 wurde das Vorwerk auch als Niederes Vorwerk und Fasanenvorwerk bezeich­net. Im fol­gen­den Jahre wurde Eduard Kraft als Besitzer benannt. Zwischen 1890 und 1922 befand sich das Vorwerk Schönau im Besitz von Carl Moritz Strauß und wurde dann an Otto Schmelzer verkauft.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk dient heute Wohn- und Gewerbezwecken.

Wermsdorf: Schloss Kötitz

Schloss Kötitz

Kötitzer Straße 9
04779 Wermsdorf OT Kötitz

Historisches

In Kötitz gab es seit dem Mittelalter zwei Rittergüter. Die Vereinigung von Altkötitz und Neukötitz erfolgte Anfang des 18. Jahrhunderts durch Caspar David von Benkendorf. Ihm folg­ten als Besitzer Hannibal August von Schmerzing, der Hofrat Friedrich Benedict Oertel, die Familien von Ponickau und von Bodenhausen und schließ­lich die Familie Mettler bis min­des­tens Ende 1855.

Nach 1945

Das zer­störte Schloss wurde 1948 gesprengt.

Heutige Nutzung

Es sind noch einige Wirtschaftsgebäude vor­han­den, die bewohnt wer­den. Eine Scheune ist ruinös.

Thermalbad Wiesenbad: Rittergut Neundorf

Rittergut Neundorf

Rittergutsweg 3 /​ Bahnhofstraße 44b
09488 Thermalbad Wiesenbad OT Neundorf

Historisches

Das Rittergut geht ver­mut­lich auf einen Gebäudekomplex aus dem 13. Jahrhundert zurück. Ein Stein am Wohnhaus trägt die Jahreszahl 1414. Die erste urkund­li­che Erwähnung als Rittergut stammt aus dem Jahre 1571. Die Besitzer wech­sel­ten oft. 1791 befand sich das Rittergut im Besitz von Karl Johann Wilhelm von Nostitz. Erbaut wur­den die gebäude zu Beginn des 19. Jahrhunderts. 1913 erwarb Georg Richard Michaelis das Rittergut neun­dorf. Es ver­blieb in Familienbesitz.

Nach 1945

Günter Michaelis wurde 1945 nicht ent­eig­net, da das Rittergut unter 100 Hektar groß war. Einige Jahre spä­ter muss­ten die Landwirtschaftsflächen in die LPG ein­ge­bracht wer­den, die Familie Michaelis konnte jedoch auf dem Hof woh­nen blei­ben. In den 1960er Jahren ver­an­lasste sie Umbauten, wonach das Herrenhaus ver­klei­nert wurde.

Nachwendezeit

Die Tochter der Familie Michaelis erhielt den Grundbesitz nach 1990 zurück. Die Scheune wurde an die Gemeinde ver­kauft. Die Gebäude wur­den saniert.

Heutige Nutzung

Nachfahren des letz­ten Besitzers nut­zen zwei der Gebäude und bie­ten Ferienzimmer und Ferienwohnung an. Die ande­ren Gebäude befin­den sich im Eigentum der Gemeinde Neundorf und wer­den als Ausbildungsstätte des CJD genutzt.