Burkau: Rittergut Kleinhänchen

Rittergut Kleinhänchen

Sportplatzstraße 16
01906 Burkau OT Kleinhänchen

Historisches

Der 1290 unter Frisco de Heinichen erwähnte Herrensitz fand 1500 Erwähnung als Rittersitz und seit 1580 als Rittergut. Als Besitzer sind 1901 Max Thiele sowie seit 1910 Otto Hanovsky bekannt.

Nach 1945

Das Herrenhaus wurde in den Nachkriegsjahren abge­ris­sen und an sei­nem Standort ein Einfamilienhaus errichtet.

Heutige Nutzung

Teile des Rittergutes sind noch vor­han­den und wer­den bewohnt.

Boxberg: Rittergut Dürrbach

Rittergut Dürrbach

Am Waldessaum 13+14
02906 Boxberg OT Dürrbach

Historisches

Das Rittergut wurde 1527 erst­mals urkund­lich erwähnt. Es gelangte 1603 an die Herrschaft in Eselsberg, wo es sich bis 1626 befand. Da das Rittergut spä­ter zu Jahmen gehörte, exis­tiert ledig­lich ein Pächterhaus. Im spä­ten 19. bezie­hungs­weise frü­hen 20. Jahrhundert befand sich das Rittergut im Besitz der Braunkohle- und Brikett-​Industrie AG Berlin und wurde von Hugo Stinnes gepachtet.

Nach 1945

Hugo Stinnes wurde 1945 im Rahmen des Vollzugs der Bodenreform enteignet.

Heutige Nutzung

Heute befin­det sich das Rittergut mit sei­nen vier Wirtschaftsgebäuden in rui­nö­sem Zustand.

Borna: Wasserburg & Schloss Zedtlitz

Wasserburg & Schloss Zedtlitz

Wyhraaue 8
04552 Borna OT Zedtlitz

Historisches

Eine Wasserburg wurde erst­mals 1190 als Herrensitz der Brüder Heinricus und Otto de Cedeliz erwähnt. Die Herren von Zedtlitz besa­ßen die­sen Herrensitz bis min­des­tens zu Beginn des 13. Jahrhunderts. 1303 war ein castrum bekannt. In der Mitte des 15. Jahrhunderts waren die Herren von Wolkaw als Besitzer ver­zeich­net. 1498 kam es an die Familie von Neustadt und ver­blieb, mit einer zwei­jäh­ri­gen Unterbrechung ab 1546, bis min­des­tens 1558 in Familienbesitz. 1590 war erneut die Familie von Wolkaw in den Besitzurkunden vermerkt.

Zwischen 1611 und 1685 nannte die Familie von Draschwitz Zedtlitz ihr Eigen. In die­ser Zeit brannte das Schloss im Dreißigjährigen Krieg aus. 1692 kam es an die Familie von Gladebeck, die die Schlossruine ab 1706 neu auf­bauen ließ. 1729 erwarb die Familie aus dem Winkel das Schloss und ver­kaufte es 1782 an die Familie Reinhold. 1824 kam es an die Familie von Metzradt und ging durch Heirat noch vor 1905 an die Familie von Rex über.

Nach 1945

1945 wurde Graf Rudolf Karl Max von Rex im Rahmen des Vollzugs der Bodenreform ent­eig­net und das Schloss bis Mitte der 1990er Jahre als Wohnraum, Kindergarten und durch die Gemeinde genutzt.

Nachwendezeit

2006 wur­den erste Sanierungsarbeiten durch­ge­führt. Mitte 2015 sollte eine Immobilienauktion min­des­tens 125.000 € für die Veräußerung des Schlosses einbringen.

Heutige Nutzung

Mittlerweile steht das Schloss schon jah­re­lang leer und weist einen sehr hohen Sanierungsbedarf aus. Der Gutshof befin­det sich in über­wie­gend sanier­tem Zustand und wird bewohnt. Die ehe­ma­lige Schlossmühle fun­giert heute als Hotel.

Bodendenkmalschutz

Das eins­tige Wasserschloss wurde durch den dama­li­gen Schlossneubau über­baut. Der süd­li­che Graben wurde ver­füllt, der rest­li­che Graben tro­cken­ge­legt. Der Bereich der Wasserburg steht seit Anfang 1938 als Bodendenkmal unter Schutz. Erneuert wurde der Schutz 1958.

Borna: Jahnschloss | Burg Borna

Jahnschloss | Burg Borna

Dinterplatz
04552 Borna

Historisches

Vermutlich gab es einen früh­mit­tel­al­ter­li­chen Wasserburg-​Vorgänger des im 12. Jahrhundert erbau­ten Jahnschlosses. Die Bezeichnung Jahnschloss wurde für die Burg Borna erst spä­ter ver­wen­det. Ehemalige Besitzer waren die Herren von der Jane sowie die Grafen von Wettin. Je nach Quellenlage wurde das Schloss 1530 bzw. 1560 abgebrochen.

Das Jahnschloss befand sich am süd­öst­li­chen Ortsrand in der Wyhraniederung süd­west­lich der Kunigundenkirche an der heu­ti­gen Stelle der Dinter-​Oberschule. Oberflächlich ist nichts mehr erkennbar.

Bodendenkmalschutz

Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1936. Im fol­gen­den Jahr wurde der Schutz erwei­tert und 1958 kom­plett erneuert.

Boxberg: Rittergut Reichwalde

Rittergut Reichwalde

Robert-​Koch-​Straße 21
02943 Boxberg OT Reichwalde

Historisches

Der 1394 erwähnte Rittersitz besaß spä­tes­tens seit 1604 den Rang eines Rittergutes. 1399 war die Familie von Metzradt im Besitz des Gutes, das im 16. Jahrhundert der Familie von Temritz gehörte. Weitere Besitzer waren die Familie von Nostitz, die Familie von Warnsdorf, die Familie von Callenberg und die Familie von Loeben. Der Reichsgraf von Pückler kaufte 1804 das Rittergut Reichwalde und ver­kaufte es noch vor 1840. 1869 kam es an die Freifrau Thekla von Eckardtstein, die es inner­halb der Familie wei­ter vererbte.

Der älteste Teil des Herrenhauses stammt ver­mut­lich aus dem 16. Jahrhundert, in den nach­fol­gen­den Jahrhunderten wur­den Anbauten getä­tigt. Die Nutzflächen des Rittergutes bestan­den zu einem gro­ßen Teil aus Wasserflächen, die zur Karpfenzucht genutzt wur­den. Während des Zweiten Weltkriegs wur­den im Herrenhaus Raketenteile von Mitarbeitern der AEG montiert.

Nach 1945

Die Familie von Eckardtstein wurde 1945 ent­eig­net, das Rittergut Reichwalde wurde neu auf­ge­teilt. Das Herrenhaus wurde nach­her als Kindergarten und Schule genutzt. Seit 1971 erfolgte eine Nutzung als Schullandheim.

Nachwendezeit

2003 wurde ein Flügel abge­bro­chen, von 2006 bis 2008 erfolgte eine umfas­sende Sanierung. Im Außenbereich wur­den schü­ler­ge­rechte Freizeit- und Sportanlagen errichtet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient nach wie vor als Schullandheim.

Boxberg: Rittergut Wilhelmsfeld

Rittergut Wilhelmsfeld

Wilhelmsfelder Straße 9
02943 Boxberg OT Wilhelmsfeld

Historisches

Das Rittergut Wilhelmsfeld geht auf das vor­ma­lige Vorwerk Eselsberg zurück. Eselsberg wurde erst­mals 1392 als Ezelsberge erwähnt. Der Ort befand sich 1397 im Besitz von  Luban von Esilzberge. 1400 wurde Judice de Esilsberge und 1410 Meister Luban de Eselsberge erwähnt. Die Erstnennung eines Vorwerks erfolgte 1552. Auch 1885 wurde für Eselsberg ein Vorwerk nachgewiesen.

Das Vorwerk erlebte viele Besitzerwechsel und befand sich über­wie­gend in nicht­ad­li­gem Besitz. 1830 gehörte es einem Herrn Zimmermann, danach einem W. Burchard. Dieser bean­tragte die Umbenennung des Vorwerks von „Eselsberg“ in „Rittergut Wilhelmsfeld“, was 1843 schließ­lich geneh­migt wurde. Das vor­han­dene Herrenhaus stammt aus der Zeit um 1900. Als letzte bür­ger­li­che Besitzer teil­ten sich die Herren Joseph Weidenfeld, Hilliger von Thiele und Martin Thimming das Rittergut, bis es 1937 von der Schlesischen Pelztierzucht über­nom­men wurde.

Nach 1945

Nach der Enteignung in Folge der  Bodenreform wur­den die Ländereien an Neubauern auf­ge­teilt und die Gemeinde Kringelsdorf über­nahm das Herrenhaus.

Heutige Nutzung

Heute befin­den sich Wohnungen, Standesamt und Ortschaftsrat im Rittergut Wilhelmsfeld.

Radebeul: Burg & Vorwerk Wahnsdorf

Burg & Vorwerk Wahnsdorf

01445 Radebeul OT Wahnsdorf

Historisches

Die Turmhügelburg befand sich west­lich vom Ort auf einem Bergsporn öst­lich über dem Lößnitzgrund und nörd­lich vom Pfeiffer. Erbaut wurde die Anlage ver­mut­lich in der ers­ten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Sie bestand aus einem Turmhügel mit Vorburg und Abschnittsgräben. Das 1420 für Wahnsdorf erwähnte Vorwerk könnte aus der Burg her­vor­ge­gan­gen sein. Sie wird in der Fachliteratur auch als Todhübel und Todhügel bezeichnet.

Bodendenkmalschutz

Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1941. Der Schutz wurde 1960 erneuert.

Borna: Schloss Bockwitz

Schloss Bockwitz

04552 Borna OT Bockwitz

Historisches

Ab 1292 war ein Herrensitz ver­zeich­net, der ab 1420 als Rittersitz bezeich­net wurde. Zwischendurch lagen Dorf und Rittergut wüst. 1791 war ein Rittergut benannt, wel­ches 1834 als Burglehngut und ab 1858 wie­der als Rittergut bezeich­net wurde.

Nach 1945

Im Jahr 1988 wurde das Dorf mit sei­nem Rittergut zuguns­ten des Tagebaus devastiert.

Burkau: Wasserburg & Rittergut Niederburkau

Wasserburg & Rittergut Niederburkau

Hauptstraße 148
01906 Burkau

Historisches

Das Rittergut Niederburkau geht auf eine frü­here Wasserburg zurück. Dabei dürfte es sich um den 1414 urkund­lich erwähn­ten Rittersitz handeln.

1676 kaufte Johann Ernst von Staupitz die 1627 nach­weis­ba­ren Vorwerke Ober- und Niederburkau und gab 1710 Niederburkau an sei­nen Sohn Carl Heinrich wei­ter. Dieser ver­äu­ßerte das Rittergut an den Kammerjunker Freiherr von Braun und Wartenberg. Nach vie­len wei­te­ren Besitzwechseln erwarb 1895 Johann Georg Gündel das Gut. Das Herrenhaus wurde um 1700 errichtet.

In der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts bestan­den die Rittergüter Kleinburkau, Niederburka und Oberburkau parallel.

Nach 1945

1945 wurde Helmut Gündel durch die Bodenreform ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde fortan als Mehrfamilienhaus genutzt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Niederburkau befin­det sich in Privatbesitz und wird nach wie vor bewohnt. Es besteht umfas­sen­der Sanierungsbedarf.

Bodendenkmalschutz

Die ehe­ma­lige Wasserburg befand sich im süd­li­chen bereich des Ritterguts und ist auf­grund von Überbauung nicht mehr vor­han­den. Lediglich tro­ckene Grabenreste sind noch auf­find­bar. Die Anlage wurde Ende 1971 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Interessantes

Es hält sich die Sage, dass der Ritter Staupitz anno dazu­mal auf dem Rittergut Niederburkau ein­ge­mau­ert wurde und noch heute dort spukt.

Boxberg: Schloss Schadendorf

Schloss Schadendorf

Schadendorfer Straße 47
02943 Boxberg OT Kringelsdorf

Historisches

1799 erwarb August Albert von Loeben das Rittergut Schadendorf. Nach ihm wech­sel­ten die Besitzer oft. Major Rothe besaß es 1917. Die letzte Eigentümerwar Alwine Rudolph. Schloss Schadendorf wurde im 18. Jahrhundert erbaut und um 1910 erweitert.

Nach 1945

Zu DDR-​Zeiten war ein Kinderheim im Gebäude unter­ge­bracht. Der Ort Schadendorf wurde 1984 /​ 1985 abge­bro­chen, um Platz für den Kohleabbau zu schaf­fen. Das Schloss Schadendorf hin­ge­gen ist auf­grund sei­nes abge­le­ge­nen Standortes im Wald noch erhalten.

Nachwendezeit

Schloss Schadendorf befand sich im Besitz der Laubag, die es 2004 an die Peitzer Edelfisch Handels GmbH ver­kaufte, wel­che das Schloss als Jugendeinrichtung nutz­ten wollte. Allerdings schei­terte die­ses Vorhaben und das Schloss stand wei­ter­hin leer.

Heutige Nutzung

In einer Versteigerung fand Schloss Schadendorf im September 2019 mit einem Bautzner Unternehmer einen neuen Schlossherrn.