Rietschen: Vorwerk Neuhammer

Vorwerk Neuhammer

Rothenburger Straße
02956 Rietschen OT Neuhammer

Historisches

Ehemalige Besitzer des Vorwerks Neuhammer waren die Rittergutsbesitzer von Daubitz, die Herren von Rackel. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts kam das Gut an Adam Carl Ludwig von Pentzig, der die vor­mals geteilte Herrschaft zu einem Vorwerk, als sol­ches 1777 erwähnt, ver­ei­nigte. Er selbst wohnte im Schloss Daubitz, wäh­rend das Herrenhaus des Vorwerks vom Gutsverwalter bewohnt wurde.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk wird auch heute noch bewohnt und ist sanierungsbedürftig.

Rietschen: Rittergut Teicha

Rittergut Teicha

Teicha Nr. 47
02956 Rietschen OT Teicha

Historisches

1402 erfolgte die erste schrift­li­che Erwähnung eines Herrensitzes in Teicha. Die Ersterwähnung als Rittergut datiert auf das Jahr 1532. Lange Zeit befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Nostitz, ehe es 1738 an Hans Friedrich von Luttitz ver­kauft wurde. 1767 erfolgte der Verkauf an Johann Gottlob Knappe. Nach ihm gab es meh­rere wei­tere Besitzerwechsel, dar­un­ter Heine Schneider.

Martin Brauns erwarb das Rittergut Teicha 1908. an Martin Brauns. Unter ihm wurde das Herrenhaus, wel­ches um 1840 errich­tet wor­den war, 1919 umge­baut. 1935 erfolgte eine Aufteilng des Ritterguts, wobei die Witwe Johanna Marta Brauns das Herrenhaus behielt. Ihre Erben ver­kauf­ten das Herrenhaus mit dem zuge­hö­ri­gen Restgut 1945 an den Tuchfabrikanten Lehmann.

Nach 1945

1948 beschlag­nahmte der Landkreis das Rittergut Teicha und rich­tete im Herrenhaus ein Sanatorium ein. 1966 wurde die­ses in ein Krankenhaus und Pflegeeinrichtung für chro­nisch Kranke genutzt.

Heutige Nutzung

Das sanierte Herrenhaus Teicha wird heute als Seniorenheim genutzt.

Riesa: Wallburg Gröba

Wallburg Gröba

Kirchstraße 28
01591 Riesa

Historisches

Die sla­wi­sche Wallburg wurde gegen Ende des 10. Jahrhunderts erbaut und 1064 erwähnt. Es sind geringe, kaum noch erkenn­bare Wallreste im Bereich des Friedhofs neben der Kirche vorhanden.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde erst­mals 1937 und wie­der­holt zwei Jahrzehnte spä­ter unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Rietschen: Rittergut Hammerstadt

Rittergut Hammerstadt

Landstraße
02956 Rietschen OT Hammerstadt

Historisches

Das Rittergut wurde 1612 erst­mals schrift­lich erwähnt. Es befand sich im Besitz der Herren von Rabenau und wurde von die­sen 1629 gegen ande­ren Grundbesitz mit Siegmund von Gersdorff getauscht. Die nach­fol­gen­den Besitzer wech­sel­ten oft. 1784 gelangte das Rittergut erneut an die Grafen von Gersdorff und wurde, bis dato eigen­stän­di­ges Gut, drei Jahre spä­ter dem Rittergut Kreba unter­stellt. Dies geschah in Folge des Todes von Adolph Nikolaus Graf von Gersdorff und der Vererbung an des­sen Mutter Eleonore Henriette Gräfin von Einsiedel. 1913 gelangte der von Einsiedelsche Besitz an Hartmann Freiherr von Schlotheim, der das Rittergut bis in die 1930er Jahre hin­ein besaß. Das Herrenhaus wurde in der ers­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts unter den dama­li­gen Besitzern, den Herren von Bünau, errichtet.

Nachwendezeit

Bis 1990 diente das Herrenhaus Wohnzwecken und stand danach lange Zeit leer.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Hammerstadt wurde auf­grund sei­ner Baufälligkeit und bestehen­der Einsturzgefahr  2010 abgerissen.

Rietschen: Wasserburg & Schloss Daubitz

Wasserburg & Schloss Daubitz

Dorfstraße 18 (Schloss)
Dorfstraße 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 20 (Wirtschaftsgebäude)
02956 Rietschen OT Daubitz

Historisches

Bereits um 1400 ent­stand ein Rittergut mit Schloss in Daubitz, des­sen Besitzer häu­fig wech­sel­ten. Erstmals urkund­lich erwähnt wurde das Rittergut 1589. Im 17. Jahrhundert gehörte es der Familie von Rackel, 1708 schenkte Carl Gottlob von Pentzig das Rittergut sei­ner Tochter Johanna Charlotte Tugendreich, die spä­ter in die Familie von Ziegler und Klipphausen ein­hei­ra­tete. Unter die­ser ent­stand 1720 das Barockschloss als Umbau der vor­her bestehen­den Wasserburg.

In der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam es zu einer Teilung des Ritterguts, aus dem zwei 1777 erwähnte Vorwerke her­vor­gin­gen. 1783 kam es an Johanna Amalie von Roeder, die das Schloss durch Heirat in den Besitz der Grafen von Einsiedel brachte. Unter die­sen erfolgte 1870 ein Umbau. 1885 wur­den die bei­den Vorwerke als zu einem Rittergut wie­der­ver­ei­nigt erwähnt. 1895 kaufte das Görlitzer Krankenhaus das Areal und im Schloss wurde ein Kindererholungsheim ein­ge­rich­tet. Schloss Daubitz wurde im Zweiten Weltkrieg als Lazarett genutzt.

Nach 1945

Nach 1945 erfolgte eine Nutzung als Unterkunft für Flüchtlinge und diverse Dorfvereine. Ab 1978 diente Schloss Daubitz als Kinderkrippe, Kindergarten und Kinderheim.

Nachwendezeit

Das Rittergut steht seit 1993 leer. Inzwischen gab es wie­derum meh­rere Besitzerwechsel, ohne dass not­wen­dige Sanierungen vor­ge­nom­men wurden.

Heutige Nutzung

Leerstand

Riesa: Schloss Canitz

Schloss Canitz

Schäfereistraße 4
01591 Riesa OT Canitz

Historisches

Canitz wurde erst­mals 1221 als Herrensitz urkund­lich erwähnt, dafür wurde Bero de Kaniz als Zeuge genannt. Als Rittergut fand Canitz 1513 Erwähnung. An Stelle einer frü­he­ren Wasserburg trat um 1550 das alte Schloss, das im Dreißigjährigen Krieg durch Feuer zer­stört wurde. 1692 wurde das Rittergut für schrifts­äs­sig erklärt und ging 1756 nebst Ober- und Erbgerichtsbarkeit aus dem Besitz derer von Schleinitz in den Besitz des Freiherrn von Gartenberg über. Weitere Besitzer waren die Familien Wittmann und Starke. 1764 wurde das Canitzer Schloss neu aufgebaut.

Nach 1945

Nach Ende des Zweiten Weltkriegen wur­den Umsiedlerfamilien im Schloss unter­ge­bracht. Das Schloss wurde nach 1945 abge­bro­chen. Auf dem Gelände wurde zwi­schen 1949 und 1951 ein Sportplatz ange­legt. Weiterhin wurde eine Kindertagesstätte errichtet.

Heutige Nutzung

Erhalten ist ein stark sanie­rungs­be­dürf­ti­ges Stallgebäude.

Rietschen: Altes & Neues Herrenhaus Rietschen

Altes & Neues Herrenhaus Rietschen

Forsthausweg 4
02956 Rietschen

Historisches

Die Familie von Rabenau besaß Rietschen über 200 Jahre lange und ver­kaufte das Rittergut 1609. Sie lie­ßen 1540 das Alte Herrenhaus errich­ten. Nach meh­re­ren Besitzerwechseln erwarb die Familie von Wiedebach das Rittergut 1653, die gegen Ende des 17. Jahrhunderts das Neue Herrenhaus in unmit­tel­ba­rer Nachbarschaft zum Alten Herrenhaus erbauen ließ. Das Gut blieb bis 1812 in Familienbesitz. Im zwei­ten Drittel des 18. Jahrhunderts wurde das Neue Herrenhaus umge­baut. Nach der Familie von Wiedebach kaufte die Familie von Nostitz das Rittergut.

1830 wurde das Rittergut Rietschen in eine könig­li­che Forstdomäne umge­wan­delt. Im Alten Herrenhaus wur­den die Oberförsterei und die Forstkassenverwaltung unter­ger­bacht. Ein zusätz­li­ches Gebäude wurde errich­tet. Das Görlitzer Zentralhospital erwarb das Anwesen 1864, hatte dafür jedoch keine wirk­li­che Verwenden. Das Alte Herrenhaus, ein Fachwerkbau, ver­fiel und wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts abgerissen.

Nach 1945

Nach der Enteignung diente das Neue Herrenhaus als Mehrfamilienhaus.

Heutige Nutzung

Das Neue Herrenhaus wird teil­weise noch bewohnt und befin­det sich in sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand. Im ehe­ma­li­gen Forsthaus ist die Gemeindeverwaltung unter­ge­bracht. Das ehe­ma­lige Gesindehaus wird eben­falls bewohnt und war­tet auf seine Sanierung.

Riesa: Schloss Riesa

Schloss Riesa

Rathausplatz 1
01589 Riesa

Historisches

Ungefähr ab dem Jahre 1111 wurde damit begon­nen einen Vierseitenhof in ein Kloster umzu­wan­deln. Das Bestehen des deut­schen Klosters wurde 1119 in einer Urkunde schrift­lich bezeugt. Die wirt­schaft­li­che Führung des Klosters berei­tete große Probleme, und so wur­den das Kloster von den Augustiner-​Chorherren über­nom­men. Diese wur­den nach und nach abge­wor­ben und Benediktiner-​Nonnen zogen in das Kloster ein. So bestand über viele Jahre ein Doppelkloster, aus wel­chem die Nonnen 1542 jedoch aus­zie­hen muss­ten. Die Klosteranlage wurde 1554 als Lehnsgut an Martin von Miltitz ver­ge­ben. Ihm folgte 1592 Hanns Levin von Embden.

Um 1600 wurde begon­nen den Südflügel zum Schloss umzu­bauen. Die erste Nennung als Rittergut erfolgte 1606. 1623 wurde der erste Rittergutsbesitzer, der Freiherr von Felgenhauer, in den Reichsadelstand erho­ben. Im Dreißigjährgen Krieg zwi­schen 1618 und 1648 erlitt das Schloss schwere Schäden, wurde jedoch wie­der auf­ge­baut. Curt Robert von Welck über­nahm das Rittergut 1819 nach der Insolvenz des Vorbesitzers. 1869 erwarb die Stadt Riesa das Schloss Riesa von Curt Heinrich Freiherr von Welck und ver­an­lasste 1886 Ausbauten für eine künf­tige Nutzung als Rathaus.

Heutige Nutzung

Das zwi­schen 2000 und 2003 sanierte Schloss Riesa ist wei­ter­hin Sitz des Rathauses. In der benach­bar­ten Klosterkirche befin­det sich unter dem Altar die Gruft der frü­he­ren Rittergutsbesitzer.

Röderaue: Wasserburg & Wasserschloss Frauenhain

Wasserburg & Wasserschloss Frauenhain

Schlossteich
01609 Röderaue OT Frauenhain

Historisches

Die ursprüng­li­che Wasserburg wurde im 12. Jahrhundert erbaut. Die ehe­ma­li­gen Besitzer waren die Bischöfe von Naumburg, die 1284 mit ihrem bischöf­li­chen Hof in Frauenhain erst­mals erwähnt wur­den. 1349 befand sich die Burg im Besitz der Herren von Köckeritz und wurde 1395 als Lehen an die Herren von Pflugk über­tra­gen. Diese behiel­ten die Wasserburg bis 1720 in Familienbesitz.

Unter der Familie von Pflugk wurde die frü­here Wasserburg zu einem Wasserschloss umge­baut, wel­ches 1587 erst­mals beschrie­ben wurde. 1780 wurde das Schloss an den könig­lich säch­si­schen Kammerherrn von Weissenbach verkauft.

Nach 1945

Die dama­li­gen Besitzer ver­lie­ßen das Schloss Frauenhain kurz vor Kriegsende. Es diente vor­über­ge­hend Flüchtlingen und Umsiedlern als Unterkunft und wurde 1946 abge­bro­chen. Die Reste wur­den als Steinbruch genutzt, danach wurde der Standort kom­plett eingeebnet.

Heutige Nutzung

Heute ist nichts mehr von der Wasserburg Frauenhain oder dem Wasserschloss als Nachfolgebau vor­han­den. Der Standort lag süd­lich vom Schlossteich und vom Mittelteich. Im Schlosspark befin­det sich noch die Gruft der Familie Globig-​Weißenbach. Der alte Schlossfriedhof befin­det sich in der Nähe des abge­ris­se­nen Rittergutes von Frauenhain.

Bodendenkmalschutz

Der ehe­ma­lige Standort steht heute als Bodendenkmal unter beson­de­rem Schutz.

Riesa: Schloss Gröba

Schloss Gröba

Kirchstraße 46
01591 Riesa

Historisches

Schloss Gröba geht auf ein 1064 erwähn­tes „bur­cvar­dum Grobe” zurück, wobei bereits im 10. Jahrhundert eine Wasserburg bestan­den haben soll. Die urkund­li­che Ersterwähnung als Herrensitz datiert auf das Jahr 1234. Zwischen 1484 und 1691 übte die Familie von Nitzschwitz die Grundherrschaft über Gröba aus. 1692 ging Gröba an die Familie von Arnim über und befand sich dort bis 1783.

Das heu­tige Barockschloss ent­stand 1707 unter Johann Georg von Arnim. Ab 1783 gehörte es zum Besitz von Johann Carl Benedict von Wacker, wurde 1814 an die Familie Rüssing, wel­che um 1820 Aus- und Umbauten durch­füh­ren ließ, und 1855 an die Familie von Kommerstädt ver­kauft. Der in den 1880er Jahren hin­ter dem Schloss ange­legte Hafen prägte das gesamte Umfeld stark indus­tri­ell. 1912 wurde der Rittergutsbetrieb des­halb nach Forberge ver­legt. Ab 1919 war die Familie von Altrock der letzte Eigentümer von Schloss Gröba.

Nach 1945

Wilhelm von Altrock wurde 1945 ent­eig­net. Der ehe­ma­lige Turm wurde in der Folgezeit abge­bro­chen. Von 1949 bis 1975 erlebte das Schloss eine Nutzung als Altenheim. Danach diente es von 1983 bis 1990 als Sitz des Rats des Kreises Riesa bzw. des Landratsamtes.

Nachwendezeit

Zwischen 2001 und 2005 befand sich das Schloss in den Händen der Familie Werner, die u. a. ein Café betrieb und 2003 eine Teilsanierung vor­neh­men ließ. Durch das Scheitern des Konzeptes der Privateigentümer stand Schloss Gröba nach 2005 leer und wurde 2008 zum Verkauf ange­bo­ten. Durch seine unmit­tel­bare Lage an der Elbe war Schloss Gröba von den Hochwassern 2002 und 2013 schwer betroffen.

Heutige Nutzung

Seit dem Frühjahr 2012 wird im Schloss betreu­tes Wohnen angeboten.