Trebsen: Wasserburg Seelingstädt (Curtswald)

Wasserburg Seelingstädt (Curtswald)

Curtswald
04687 Trebsen OT Seelingstädt

Historisches

Die ver­mu­tete mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg befin­det sich weit west­lich des Orts am Rand des Curtswalds im öst­li­chen Winkel der Abteilung 2. Der etwa 8 x 6 m goße Burghügel ist von ova­ler Form und etwa 1,5 m hoch. Der umlau­fende Graben ist mitt­ler­weile tro­cken und bis zu 5 m breit. Im Südwesten schließt sich eine kleine Stauanlage an.

Bodendenkmalschutz

Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1974 für die Anlage.

Thallwitz: Herrensitz Pletzschwitz

Herrensitz Pletzschwitz

04808 Thallwitz OT Nischwitz

Historisches

1203 wurde ein Herrensitz Pletzschwitz unter Herbordus de Pilazewiz erwähnt. Bereits fünf Jahre zuvor, 1198, wurde Hildebrandus de Pylatuwiz auf Pletzschwitz nach­ge­wie­sen. Im 16. Jahrhundert übte das Rittergut Nischwitz die Grundherrschaft aus. Der Herrensitz wurde auf­ge­löst. Die Ortschaft Pletzschwitz lag bereits 1542 wüst.

Grimma: Wallburg Muschau

Wallburg Muschau

Weinberg
04668 Grimma OT Muschau

Historisches

Die etwa 100 mal 50 m große Wallburg befin­det sich süd­lich im Ort und stammt ver­mut­lich aus der Slawenzeit. Eine Umwallung ist nicht erkenn­bar und ein Graben nur noch zum Teil erhal­ten. Durch den Graben führt die Dorfstraße.

Eine wei­tere Quelle benennt Muschau 1244 als Herrensitz. Ob diese Zuordnung auf die Wallburg zutrifft, ist unklar.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage ist seit 1935 als Bodendenkmal geschützt. Erneuert wurde der Schutz 1956.

Thallwitz: Rittergut Röcknitz

Rittergut Röcknitz

An der Wasserburg 3
04808 Thallwitz OT Röcknitz

Historisches

In der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde eine Wasserburg urkund­lich erwähnt. 1696 fan­den Umbauten zum Herrenhaus im Auftrag von Joachim von Plötz statt.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde zwi­schen 2001 und 2004 Jahren saniert, nach­dem es zuvor jahr­zehn­te­lang ver­nach­läs­sigt wor­den war.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus, das in einem gro­ßen Park steht, wird haupt­säch­lich durch Vereine und für klei­nere Feierlichkeiten genutzt.

Thum: Herrenhaus Thum

Herrenhaus Thum

Rathausplatz 4
09419 Thum

Historisches

Das spä­tere Rittergut Thum wurde im 15. Jahrhundert als Vorwerk gegrün­det und ist als sol­ches 1492 urkund­lich nach­weis­bar. 1485 über­nahm die Familie von Wiedebach die Grundherrschaft. 1633 fiel das Rittergut Thum infolge feh­len­der Nachfahren an den Kurfürsten. Joachim von Schwan erwarb das Rittergut 1655 und unter Hans Ernst von Schwan wurde das Herrenhaus 1677 erbaut.

Um 1720 erwarb Hans Dietrich von Schönberg das Thumer Rittergut. Nachdem er ver­stor­ben war, hei­ra­tete seine Witwe erneut, wodurch das Rittergut an die Familie von Schütz gelangte. Unter die­ser erfolgte ein Umbau des Herrenhauses im damals ange­sag­ten Barockstil. Nach dem Tod von Julius Heinrich von Schütz 1763 wech­sel­ten die Besitzer noch oft. Die Brüder von Arnim ver­kauf­ten den Gutsbesitz 1882 an Alexander Funke. Dieser wiedrum ver­kaufte ihn an die Stadt Thum, wel­che das Herrenhaus künf­tig als Rathaus nutzte. Die Ländereien ver­blie­ben zunächst in Privatbesitz.

Nach 1945

Die Länderein wur­den 1945 ent­eig­net und der LPG zuge­führt.  Das Herrenhaus diente wei­ter­hin als Rathaus.

Nachwendezeit

2008 und 2009 erfuhr das Herrenhaus eine auf­wen­dige Sanierung.

Heutige Nutzung

Das Rathaus befin­det sich nach wie vor im Herrenhaus Thum.

Thiendorf: Wasserburg & Schloss Zschorna

Wasserburg & Schloss Zschorna

Zur Teichwirtschaft 1 (Schloss)
Zur Teichwirtschaft 3, 4, 4a, 5 (Nebengebäude)
01561 Thiendorf OT Zschorna

Historisches

1350 erfolgte die erste Erwähnung eines Herrensitzes unter Apecz de Schornow. Hugolt von Schleinitz kaufte 1488 das Gut Zschorna, brach die Gebäude ab und errich­tete ein Vorwerk. Das Schloss wurde um 1537 auf den Grundmauern einer alten Wasserburg für Christoph von Petzschwitz erbaut. 1603 befand sich das Rittergut Zschorna im Besitz von Siegfried von Lüttichau und ver­blieb in Familienbesitz, bis es 1671 durch Eheschließung und Erbgang an die Familie von Beichlingen überging.

Zwischenzeitlich kam es zu einem Brand, des­sen Schäden lange nicht beho­ben wur­den. Wolf Dietrich von Beichlingen ver­an­lasste erst ab 1701 die Sanierung des Schlosses. Nach dem Tod sei­ner Witwe kam das Rittergut an die Familie von der Sahla, die das Schloss 1764 an die Familie von Erdmannsdorf ver­äu­ßerte. Diese nutzte das Schloss nicht selbst, son­dern ver­pach­tete es.

Im Jahre 1837 hieß es, dass nur einige Zimmer noch Wohnzwecken dien­lich waren und große Teile des Schlosses als Getreidelager genutzt wur­den. 1848 erfolgte der Verkauf an den Baron von Sprenger. Vier Jahre spä­ter erwarb die Familie von Boxberg das Anwesen und ver­an­lasste ab 1853 Umbau- und Renovierungsarbeiten am Schloss, bei denen auch ein Seitenflügel ange­fügt wor­den war.

1883 wurde zusätz­lich eine Villa errich­tet, die jedoch bei einem Brand 1910 zer­stört wurde. Um 1900 wurde eine Pferdezucht auf dem Gut gegrün­det, 1909 fan­den erneut Umbauten statt. 1936 erfolgte der Zwangsverkauf des Schlosses an den Fürsten von Stollberg (je nach Quellenlage auch Fürst zu Stolberg-​Roßla). Das Schloss diente in der Folgezeit der SA zunächst als Bannlager und spä­ter als Maidenführerschule des Reichsarbeitsdienstes.

Nach 1945

1945 wurde das Schloss Zschorna von den Sowjets beschlag­nahmt. Es diente zwi­schen 1947 und 1949 als Pionierleiterschulungsstätte sowie Erholungsheim der FDJ. Aus der Zeit um 1975 stam­men ver­schie­dene Einbauten, die Raumaufteilung ist dadurch stark ver­än­dert worden.

Nachwendezeit

Das Schloss und die Nebengebäude sind größ­ten­teils bereits seit Anfang der 1990er Jahre unge­nutzt. Zum Teil fan­den Führungen statt, im Schlosspark stan­den Bungalows zur Anmietung zur Verfügung. Der Eigentümer plante die Umsetzung eines Medizin- und Gesundheitskonzeptes im Schloss (Stand: 09/​2012).

Heutige Nutzung

Bei einem erneu­ten Vor-​Ort-​Besuch im Mai 2021 konnte keine grund­le­gende Änderung fest­ge­stellt wer­den. Schloss Zschorna liegt noch immer unsa­niert im Dornröschenschlaf. Im nicht zugäng­li­chen Park befin­det sich eine Open Air-​Veranstaltungstribüne mit Sitzbänken.

Bodendenkmalschutz

Die eins­tige Wasserburg wurde 1973 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Sie ist durch das Schloss kom­plett über­baut. Der was­ser­füh­rende Graben ist noch vorhanden.

Thiendorf: Rittergut Kleinnaundorf

Rittergut Kleinnaundorf

Dorfplatz 1
01561 Thiendorf OT Kleinnaundorf

Historisches

In Kleinnaundorf exis­tierte im 18. Jahrhundert ein Vorwerk. Dieses befand sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familie Zieger. Von 1820 bis 1826 gehörte es einem Herrn Friedemann. Ab 1858 ist ein Rittergut nach­weis­bar. Das Herrenhaus des Ritterguts Kleinnaunndorf wurde bereits vor 1900 abgerissen.

Nachwendezeit

Das letzte Wirtschaftsgebäude wurde 2008 abgerissen.

Heutige Nutzung

Vom Rittergut ist heute keine Gebäudesubstanz mehr erhalten.

Thallwitz: Schloss Lossa

Schloss Lossa

Am Park 2–4
04808 Thallwitz OT Lossa

Historisches

Das Rittergut Lossa wurde erst­mals 1564 schrift­lich erwähnt und ging aus einem Vorwerk her­vor, wel­ches 1504 urkund­lich nach­weis­bar war. Um 1560 wurde das Schloss unter Moritz von Nitzschwitz erbaut. Im 17. Jahrhundert sind Major Blümel sowie Domprobst Heinsberg als Besitzer bekannt. 1704 bis 1810 folgte die Familie von Bünau, wel­che Umbauten ver­an­lasste. Armgard von Könneritz erbte 1810 das Rittergut Lossa, wel­ches nun bis 1945 in Familienbesitz ver­blieb. Bauliche Änderungsarbeiten an der Schlossanlage wur­den im 19. Jahrhundert vor­ge­nom­men. Der Rittergutshof ver­fügt neben dem Schloss auch über ein Herrenhaus, wel­ches von den Gutspächtern bewohnt wurde.

Nach 1945

Die Familie von Könneritz wurde 1945 ent­eig­net. Im Herrenhaus wur­den ein Kindergarten und eine kleine Bibliothek unter­ge­bracht. Seit Mitte der 1980er Jahre herrschte auf­grund des Bauzustandes Leerstand.

Nachwendezeit

Die Gemeinde Thallwitz begann 2000 mit Sanierungsarbeiten am Dach.

Heutige Nutzung

Das Schloss steht leer, die wei­te­ren Gebäude des dazu gehö­ren­den Rittergutes wer­den bewohnt sowie von einem Reparatur- und Transportunternehmen genutzt. Ende August 2016 brann­ten, ver­mut­lich infolge von Brandstiftung, das Dach und Teile der Fassade ab. Die Investorensuche gestal­tet sich schwie­rig, da die Zuwegung zum Schloss über das gewerb­lich genutzte Rittergutsgelände führt.

Taucha: Herrenhaus Merkwitz

Herrenhaus Merkwitz

Am Park 1–2
04425 Taucha OT Merkwitz

Historisches

Das denk­mal­ge­schützte Herrenhaus mit Rittergut wurde ca. 1890 errich­tet. Der Ostflügel stammt bereits aus der Zeit von Anfang/​Mitte des 18. Jahrhunderts.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich in sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand und ver­fügt noch über ori­gi­nale Ausstattungsmerkmale. Ein Teil der ein­ge­rich­te­ten Wohnungen wird bewohnt bzw. von der Feuerwehr genutzt.