Döbeln: Rittergut Gärtitz

Rittergut Gärtitz

Am Ring 8
04720 Döbeln OT Gärtitz

Historisches

Gärtitz wurde erst­mals 1292 als Herrensitz unter Johannes de Jertitz genannt. 1430 erfolgte die Nennung als Rittersitz unter Hans von der Jertzsch. Das 1551 erst­mals erwähnte Rittergut Gärtitz befand sich meh­rere Jahrhunderte im Besitz der Familie von Polenz. Es kam bereits um 1486 an Fritz von Polenz. Die Familie von Polenz ver­pach­tete das Rittergut unter und bewirt­schaf­tete es nicht selbst.

Johannes von Polenz konnte das Rittergut Polenz nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr lange hal­ten. 1929 wurde das Rittergut auf­ge­löst und das Land auf­ge­teilt. Das Herrenhaus wurde zu Wohnungen umgebaut.

Nach 1945

Nach 1945 diente das Herrenhaus Gärtitz wei­ter­hin als Wohnraum.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren wurde das Rittergut Polenz an einen Privatmann ver­kauft, der sich jedoch nicht für den Erhalt ein­setzte. Das Rittergut ver­fiel immer mehr. Das Herrenhaus wurde 2009 abgerissen.

Heutige Nutzung

Der ehe­ma­lige Pferdestall ist saniert. Er wird bewohnt.

Dippoldiswalde: Wasserburg Reinholdshain

Wasserburg Reinholdshain

01744 Dippoldiswalde OT Reinholdshain

Historisches

Bei der Burg Reinholdshain han­delt es sich um eine Burganlage, die noch vor der Zeit der befes­tig­ten Burgbauten ent­stan­den war. Der Burghügel hat einen Durchmesser von etwa 25 m, ist von einem etwa zwei Meter brei­ten Graben und einem sich anschlie­ßen­den Erdwall umge­ben. Wenige Steinreste sind mit geschul­tem Auge zu suchen.

Der Standort der Burg ist im Ort am Straßenkreuzungsdreieick Dippoldiswalde – Dresden – Glashütte zu fin­den. Auf dem Turmhügel, der teil­weise vom Oelsabach umflos­sen wird, befin­det sich ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburganlage wurde 1961 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Dippoldiswalde: Vorwerk Paulsdorf

Vorwerk Paulsdorf

01744 Dippoldiswalde OT Paulsdorf

Historisches

Das Vorwerk wurde im Jahre 1564 urkund­lich erfasst, als es vom Landesherren Kurfürst August erwor­ben und dem Rittergut Berreuth unter­stellt wurde. Das Vorwerk bestand bis ins 18. Jahrhundert hin­ein und ist heute nicht mehr vorhanden.

Meißen: Schloss Proschwitz

Schloss Proschwitz

Heiliger Grund 2
01665 Meißen OT Proschwitz

Historisches

1102 erfolgte die erste urkund­li­che Erwähnung eines Ritters Eckbert von Proschwitz. Bis zur Reformation war Proschwitz ein bischöf­li­ches Tafelgut. Ab 1554 befand es sich im Besitz von Ernst von Miltitz. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das dama­lige Rittergut zer­stört und anschlie­ßend 1657 von Peter Werdemann erwor­ben. 1704 kaufte die Familie Schilling das Rittergut und ver­an­lasste den Bau des Schlosses.

Unter Gräfin Magdalena von Beichlingen, seit 1732 im Besitz des Schlosses, wur­den Umbauten vor­ge­nom­men. Nach ihrem Tod über­nahm deren Tochter, die Gräfin von Gersdorff, das Schloss, von der es 1790 Freiherr Carl Friedrich von Berlepsch über­nahm. Durch Erbschaft gelangte es an die Familie von Carlowitz. Zwischen 1882 und 1888 wurde Schloss Proschwitz um einen Anbau erwei­tert und erhielt seine heu­tige Form. Durch Eheschließlung gelangte es an den Reichsgrafen Clemens zur Lippe-​Biesterfeld-​Weißenfeld, der ab 1914 Restaurierungsarbeiten durch­füh­ren ließ. 1943 wurde das Schloss durch die NSDAP beschlagnahmt.

Nach 1945

Christian Prinz zur Lippe wurde 1945 im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net, inhaf­tiert und aus der rus­si­schen Besatzungszone aus­ge­wie­sen. Das Schloss wurde nach der Plünderung als Lungenheilanstalt genutzt. Ab 1979 diente es als Reha-​Zentrum für geis­tig Behinderte.

Nachwendezeit

Seit 1990 kaufte der Prinz die elter­li­chen Weinberge sowie 1996 Schloss Proschwitz zurück. Zunächst diente das Schloss wei­ter­hin noch bis 2000 als Behindertenbetreuungsstätte und wurde bis 2008 umfang­reich saniert und von Bauschäden befreit. Mittlerweile eta­blierte Georg Prinz zur Lippe mit rund 55 Hektar das größte pri­vate Weingut in Sachsen.

Heutige Nutzung

Neben der Nutzung als Weingut fin­den im Schloss sowie im Park Konzerte, Tagungen und Hochzeiten statt.

Diera-​Zehren: Wallburg Göhrisch

Wallburg Göhrisch

01665 Diera-​Zehren OT Göhrisch

Historisches

Die Wallburg Göhrisch befand sich gegen­über Diesbar-​Seußlitz auf einem Felsen und stammt aus der Bronzezeit um etwa 800 v. Chr. Die Höhensiedlung umfasste ein Gebiet von etwa 250 Länge und 200 Breite. Sie war zu zwei Seiten, näm­lich den Steilhängen zur Elbe, mit einem stel­len­weise noch vor­han­de­nen bis zu 12 m hohen Wall gesi­chert. Am Steilhang führte auch der ursprüng­li­che Zugang hin­auf. Der heu­tige Weg wurde spä­ter geschaffen.

Zum Hinterland wurde die Befestigungsanlage mit einem eben­falls etwa 12 m hohen Sperrwall gesi­chert, der aus Holz und Erde bestand. Seit vie­len Jahrhunderten bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde am Felsen Granit abge­baut und die Anlage dadurch nicht uner­heb­lich zerstört.

Bodendenkmalschutz

Das Plateau wurde 1935 unter Bodendenkmalschutz gestellt, die­ser wurde 1957 erneu­ert. Die Wallburg befin­det sich west­lich des Göhrischguts und ist über einen kur­zen Wanderweg erreichbar.

Meißen: Burg Schlossberg (Keilbusch)

Burg Schlossberg | Burg Keilbusch

Zugang: Jahnatalstraße
01662 Meißen OT Klosterhäuser

Historisches

Die ehe­mals befes­tigte Wehrburg wurde ver­mut­lich in der ers­ten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut und exis­tierte noch als Warte im 14. Jahrhundert. Als Spornburg befand sie sich auf einem Geländesporn nord­öst­lich über der Schlossmühle und dem Jahnabach. Heute noch erkenn­bar sind der Turmhügel mit Doppelgraben.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde 1936 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Der Schutz wurde 1957 erneuert.

Besonderheit

Bei der Burg könnte es sich um den Nachfolger der Burg Guozdeck han­deln, die im aus­lau­fen­den 11. Jahrhundert in Meißen errich­tet, nach kur­zer Zeit bereits zer­stört und im Gebiet von Keilbusch neu auf­ge­baut wor­den war. Daher ist sie in eini­gen Quellen auch als Burg Keilbusch bezeichnet.

Diera-​Zehren: Wallburg Löbsal (Burg Liubusua)

Wallburg Löbsal | Burg Liubusua

Burgberg
01665 Diera-​Zehren OT Löbsal

Historisches

Die Wallburg west­lich von Löbsal befand sich öst­lich der Elbe ober­halb von Diesbar und wurde bereits um 1800 v. Chr. erbaut. Bis ins 5./4. Jahrhundert v. Chr. war sie bewohnt und wurde im 9./10. Jahrhundert n. Chr. neu besie­delt. Sie gehörte mit den Wallburgen Goldkuppe und Göhrisch zu den bedeu­tends­ten Anlagen ihrer Zeit und diente der Sicherung und Kontrolle von Handelswegen.

Der Burgberg war etwa 240 m lang und 150 m breit und eine zwei­ge­teilte Anlage, wobei der klei­nere Teil etwas tie­fer lag. Steilhänge zum Elbufer boten natür­li­chen Schutz. Der noch erhal­tene Erdwall im Nordbereich der Anlage besteht aus Überresten der aus Holz und Erde bestehen­den Burgmauer. Ein Wanderweg führt zum Burgberg.

Bei der Burganlage soll es sich nach neue­ren Überzeugungen um die mys­te­riöse Burg Liubusua han­deln, die in den alten Quellen nur ohne Ortsangabe auf­taucht, jedoch von gro­ßer Bedeutung für die dama­lige Zeit gewe­sen war. Löbsal selbst wurde 1277 erst­mals als Lubesowe erwähnt.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde als Bodendenkmal Anfang 1935 unter Schutz gestellt. Der Bodendenkmalschutz wurde Anfang 1973 erneuert.

Diera-​Zehren: Burg Zehren

Burg Zehren

Burgberg
01665 Diera-​Zehren OT Zehren

Historisches

Das “cas­tel­lum cirin” wurde erst­mals schrift­lich im Jahre 1003 erwähnt von Thietmar von Merseburg, wel­cher über eine Auseinandersetzung zwi­schen dem deut­schen König Heinrich II. und dem Polenherzog Chobry berich­tete. 1245 war ein Herrensitz benannt, bei dem es sich ver­mut­lich um die noch genutzte Burganlage handelt.

Die Spornburg befand sich zwi­schen dem Hochufer der Elbe und einem Bacheinschnitt am nörd­li­chen Ortsrand. Über einen kur­zen Wanderweg abzwei­gend von der Leipziger Straße ist der Burgberg schnell erklom­men. Der Hauptwall ist noch erkenn­bar, er umfasst eine Fläche von rund 50 x 60 m. Durch Steinbrucharbeiten wur­den wei­tere Zeugnisse der frü­hen Burg zerstört.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage auf dem Burgberg wurde 1942 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt, wel­cher 1957 erneu­ert wurde.

Diera-​Zehren: Rittergut Zadel

Rittergut Zadel

Dorfanger 19
01665 Diera-​Zehren OT Zadel

Historisches

Der Kern des Gutes geht ver­mut­lich auf das 17. Jahrhundert zurück. Im 18. und 19. Jahrhundert erfolg­ten Umbauten. Das Rittergut im Ortsteil Zadel gehörte und gehört zum Schloss Proschwitz, wel­ches geo­gra­fisch noch der Stadt Meißen zuzu­ord­nen wäre. Durch die Verbundenheit der bei­den Objekte sind sie beide dem Ortsteil Zadel zugewiesen.

Weitere Informationen zum Objekt fin­den Sie unter Schloss Proschwitz.

Dippoldiswalde: Vorwerk Reinberg

Vorwerk Reinberg

Reinberger Dorfstraße 15
01744 Dippoldiswalde OT Reinberg

Historisches

Das Vorwerk Reinberg gehörte zum Rittergut Oberhäslich, wel­ches 1710 geteilt wurde. Der Kurfürst August ver­äu­ßerte auf Befehl das Rittergut und spä­tere Freigut Oberhäslich aus Kostengründen an Privatbesitzer. 1724 gelangte Peter von Suhm in den Besitz der Ländereien. Das Vorwerk ent­stand ver­mut­lich inner­halb der fol­gen­den vier Jahre, in denen er meh­rere Gebäude auf sei­nem Besitz errich­ten ließ.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk Reinberg besteht aus drei Gebäuden in Form eines Dreiseitenhofs und ist der älteste Gebäudekomplex von Reinberg. Leerstand besteht bereits seit meh­re­ren Jahrzehnten.

Das Vorwerk befin­det sich in einem äußerst deso­la­ten Zustand und es besteht wei­tere Einsturzgefahr. Das Grundstück ist nicht ein­ge­zäunt, sollte aus Sicherheitsgründen jedoch nicht betre­ten wer­den. Bei allen Gebäuden sind die Dächer kom­plett ein­ge­stürzt. Auch das Grundstück wird nicht mehr gepflegt.

Ein erneu­ter Besuch vor Ort im Herbst 2024 zeigt deut­lich, dass das Vorwerk kom­plett ver­lo­ren ist. Ein Wiederaufbau, aber auch ein Verkauf sind offen­bar nicht vorgesehen.
(Stand: Oktober 2024)