Neukieritzsch: Wasserburg, Altes & Neues Herrenhaus Kahnsdorf

Wasserburg Kahnsdorf
Altes & Neues Herrenhaus Kahnsdorf

Theodor-​Sältze-​Straße 8–10
04575 Neukieritzsch OT Kahnsdorf

Historisches

Um 1350 exis­tierte ein Herrensitz, der unter Heinemannus de Kansdorf erwähnt wurde. Dieser Herrensitz bestand aus einer ursprüng­li­chen Wasserburg. Er wurde 1445 als Rittersitz bezeich­net und befand sich ab 1533 im Besitz der Herren von Horburgk. 1548 ist das Gut als Rittergut urkund­lich erfasst. In der zwei­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts war Kahnsdorf zuerst im Besitz von Joachim von Ponickau, danach in dem von Kaspar von Zehmen. 1686 /​ 1687 wurde das Alte Herrenhaus erbaut.

Im 17. und 18. Jahrhundert wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Zwischen 1767 und 1823 befand sich das Rittergut in den Händen der Familie Ernestie und ver­blieb nach Heirat einer Ernestie-​Tochter im Besitz der Familie Wendler. Carl Nordmann erwarb das Gut 1848. Seit 1902 befand es sich im Besitz der Familie Forker-​Schubauer, die ein Jahr spä­ter den Bau des Neuen Herrenhauses veranlasste.

Nach 1945

1945 erfolgte wie vie­ler­orts die Enteignung. Das Alte Herrenhaus diente nach 1945 als Schule und Gemeindeamt. Das Neue Herrenhaus diente nach 1945 als Wohnraum. Der Wallgraben, der sich um die Herrenhäuser herum befand, wurde 1967 verfüllt.

Heutige Nutzung

Das 2009 sanierte Alte Herrenhaus dient als Büroraum, für Veranstaltungen und als Heimatstube. Das Neue Herrenhaus stand 2010 noch leer und wurde bis 2012 umfang­reich saniert.

Bodendenkmalschutz

Die ehe­ma­lige Burginsel wurde durch die bei­den Herrenhäuser über­baut. Der Graben ist durch Senken noch teil­weise erhal­ten. Bodendenkmalschutz besteht für die Überreste der Wasserburg seit 1936. Im Oktober 1958 wurde der Schutz erneu­ert.  Im Jahre 1967 wurde die ehe­ma­lige Stauanlage verfüllt.

Neukieritzsch: Rittergut Zöpen

Rittergut Zöpen

Straße des Aufbaus 5
04575 Neukieritzsch OT Zöpen

Historisches

Bereits 1445 und 1533 war ein Rittersitz ver­zeich­net, der sich um 1454 im Besitz der Herren von Weissenbach/​Weißenbach befand. 1570 kam die Familie von Kitzscher in den Besitz des Rittersitzes und ver­äu­ßerte ihn 1686 an die Familie von Minkwitz, unter der zehn Jahre spä­ter die Erwähnung als Rittergut erfolgte. Die Freiherren von Beust erwar­ben das Rittergut Zöpen 1776 und ver­kauf­ten es 1819 an August Ferdinand Stockmann. Die wei­te­ren Besitzer waren ab 1866 Carl Viktor Freiherr von Streit, nach­fol­gend Anna von Graisowska, ab 1882 die Familie Beyer sowie ab 1890 Conrad Georg Hochheim.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung. Später wurde das Herrenhaus größ­ten­teils abge­tra­gen. Die Überreste sind mitt­ler­weile zu einem Eigenheim aus- und umge­baut wor­den, wel­ches mit dem ursprüng­li­chen Herrenhaus nichts mehr gemein hat.

Naundorf: Rittergut Casabra

Rittergut Casabra

Hauptstraße 21
04769 Naundorf OT Casabra

Historisches

In Casabra bestand bereits ein 14. Jahrhundert ein Herrensitz. Aus die­sem Herrensitz ent­wi­ckelte sich ein urkund­lich 1696 nach­ge­wie­se­nes Rittergut, wel­ches sich unter ande­rem im Besitz der Truchsessen von Borna befand. Weitere, nicht datierte Besitzer waren die Familien, von Koßritz, Wesenig, Koppisch, Haußner und Stein-​Jacoby. Seit dem 18. Jahrhundert befand sich das Rittergut Casabra im Besitz von bür­ger­li­chen Landwirten. Das Herrenhaus wurde 1869 für Julius Moritz Hermann Fischer errich­tet. Er ver­erbte das Rittergut Casabra 1880 sei­nem Schwiegersohn Herrmann Popp. Unter die­sem sollte ein wei­te­res Herrenhaus errich­tet wer­den, jedoch wurde der Bau nicht fertiggestellt.

Nach 1945

Herrmann Popps Erben wur­den 1945 im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. Das Rittergut wurde auf­ge­teilt, das Herrenhaus diente Wohnzwecken, die Stallungen und Wirtschaftsgebäude wur­den durch Neubauern genutzt.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus diente noch bis in die 1990er Jahre als Wohnhaus. Die Gemeinde ver­äu­ßerte das Herrenhaus Casabra an einen pri­va­ten Eigentümer, der sich um den Grundbesitz jedoch nicht kümmerte.

Heutige Nutzung

Das Rittergut Casabra steht leer und ver­fällt immer mehr.

Neißeaue: Rittergut Kaltwasser

Rittergut Kaltwasser

Dorfaue 25
02829 Neißeaue OT Kaltwasser

Historisches

Eine ein­zelne Quelle einen Herrensitz in Kaltwasser bereits für das Jahr 1385. Das Rittergut wurde 1607 urkund­lich erwähnt, das Herrenhaus stammt mit sei­ner Bausubstanz aus dem 18. Jahrhundert. Der Großindustrielle Hugo Stinnes erwarb das Rittergut nach dem Ersten Weltkrieg. Offenbar war Hugo Stinnes selbst nie­mals in Kaltwasser gewe­sen. Das Herrenhaus wurde von einem Gutspächter bewohnt.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Hugo Stinnes wurde das Rittergut Kaltwasser an Neubauern aufgeteilt.

Nachwendezeit

Nach 1990 kam das Rittergut in Privatbesitz und wurde mehr­fach wei­ter verkauft.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist unsa­niert und wird bewohnt.

Neschwitz: Vorwerk Neudorf

Vorwerk Neudorf

Schlosspark 14
02699 Neschwitz OT Neudorf

Historisches

Das Vorwerk gehörte zum Rittergut Neschwitz und befand sich seit 1757 im Besitz des Herrn Simonis. Er ver­kaufte es 1763 an den Freiherrn von Riesch. Das Vorwerk Neudorf wurde um 1800 in eine Familienstiftung ein­ge­bracht und kam so in der fol­gen­den Zeit an Reichsgrafen, Grafen und wei­tere Freiherren inner­halb der Familie von Riesch. Seit 1887 wurde das Vorwerk von der Linie von Vietinghoff-​Riesch bewirt­schaf­tet. Dem Herrenhaus, wel­ches von Gutspächtern bewohnt wurde, sind links und rechts Stallungen angegliedert.

Nach 1945

Arnold Freiherr von Vietinghoff-​Riesch wurde 1945 im Rahmen der Bodenreform enteignet.

Heutige Nutzung

Das Wohnhaus des Vorwerks befin­det sich heute als Wohnhaus in Privatbesitz.

Neukieritzsch: Wasserburg & Rittergut Großzössen

Wasserburg & Rittergut Großzössen

Straße des Friedens
04575 Neukieritzsch OT Großzössen

Historisches

1445 war ein Rittersitz unter Gunther von Konricz zcu Grossen Zcossen erwähnt, der seit 1696 als Rittergut bezeich­net wurde. Dabei han­delte es sich um eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg, die als Vorgängerbau des spä­te­ren Ritterguts gilt.

Um 1490 und noch bis gegen Ende der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Könneritz. Weitere Besitzer im 16. Jahrhundert waren die Familien von Breitenbach, von Breitenbach sowie von Ende. 1606 kam das Rittergut an die Familie von Einsiedel. Es ver­blieb über zwei­ein­halb Jahrhunderte in deren Familienbesitz. Zu den letz­ten Besitzern zähl­ten ab 1870 Martin Demmering und ab 1886 Rudolf Oertel. Letzterer besaß das Rittergut Großzössen min­des­tens bis 1925.

Bei der Wasserburg han­delte es sich um einen Viereckbühl mit etwa 45 m Seitenlänge mit einem umlau­fen­den Graben. Seitdem der Graben 1960 wider­recht­lich ver­füllt wurde, ist von der Wasserburg ober­fläch­lich nichts mehr erhalten.

Nachwendezeit

Um 1990 wurde das in der Mitte des 19. Jahrhunderts unter der Familie von Einsiedel erbaute Herrenhaus abgerissen.

Bodendenkmalschutz

Es Die Anlage wurde erst­mals Ende 1935 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Der Schutz wurde im Oktober 1958 erneuert.

Neißeaue: Rittergut Niederzodel

Rittergut Niederzodel

Dorfstraße 98
02829 Neißeaue OT Zodel

Historisches

1445 bestand ein Rittersitz in Zodel, der 1567 als Rittergut bezeich­net wurde. Ursprünglich befand sich das Rittergut nicht an sei­nem heu­ti­gen Standort, denn nach­dem es 1803 einem Brand zum Opfer fiel, wurde der Neubau erst sehr viel spä­ter, 1860, und an ande­rer Stelle aus­ge­führt. 1893 wur­den unter den Besitzern, der Familie Frenzel, Erweiterungsbauten getä­tigt. Adolf Nessel kaufte das Rittergut Niederzodel 1930.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Adolf Nessel 1945 wur­den die land­wirt­schaft­li­chen Flächen an Neubauern auf­ge­teilt. Im Herrenhaus wur­den Wohnungen eingerichtet.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde zu Beginn der 1990er Jahre von der Gemeinde saniert.

Heutige Nutzung

Heute wird das Herrenhaus wei­ter­hin bewohnt. Desweiteren befin­det sich eine Arztpraxis darin.

Neißeaue: Rittergut Oberzodel

Rittergut Oberzodel

Dorfstraße 187
02829 Neißeaue OT Zodel

Historisches

Das Rittergut Oberzodel wurde vom spä­te­ren Görlitzer Bürgermeister Christian Moller von Mollerstein geschaf­fen, indem er meh­rere Bauerngüter zusam­men­legte. Dazu ließ er 1704 auch das Herrenhaus errich­ten. Nach mehr­fa­chem Besitzerwechsel kam das Rittergut 1927 an Bernd von Enckevort.

Nach 1945

Bernd von Enckevort floh zunächst vom Rittergut Oberzodel und kehrte 1947 dar­auf zurück. Da war die Enteignung schon längst voll­zo­gen und im Herrenhaus waren Flüchtlinge ein­quar­tiert, zudem waren ein Kindergarten und eine Schule in ihm unter­ge­bracht. Bernd von Enckevort ver­ließ Oberzodel in den frü­hen 1950er Jahren auf­grund der Repressalien erneut. Die Wirtschaftsgebäude nutzte die LPG, aller­dings wur­den sie in den 1970er Jahren abge­ris­sen, um Platz für Lagerhallen zu schaffen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich heute in Privatbesitz. Es steht leer und ist stark sanierungsbedürftig.

Neschwitz: Rittergut Caßlau

Rittergut Caßlau

Caßlau Nr. 1
02699 Neschwitz OT Caßlau

Historisches

Seit 1635 war ein Rittergut belegt, wel­ches zu Königswartha gehörte. Ab 1910 war Herbert Kluge Besitzer des Rittergutes Caßlau.

Nach 1945

Herbert Kluge wurde 1945 ent­eig­net. Das Rittergut wurde in den Kriegswirren zer­stört, die Ländereien wur­den nach der Enteignung auf­ge­teilt. An der Stelle des ehe­ma­li­gen Wohnhauses ent­stand 1948 ein Neubau.

Naunhof: Wasserburg & Vorwerk Eicha

Wasserburg & Vorwerk Eicha

Am Wall 16
04683 Naunhof OT Eicha

Historisches

Hans von Minckwitz erwarb 1525 das ehe­ma­lige Klostergut, wel­ches in jenem Jahr auf­ge­löst und zuvor um 1490 gegrün­det wor­den war. Im fol­gen­den Jahr ver­an­lasste er den Abriss der Klosterkirche. 1535 erwarb Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige das Gut. Zwischen 1815 und 1883 befand sich das 1580 als Vorwerk erwähnte und zum Rittergut Pomßen gehö­rende Gut im Besitz der Familie Dietze. 1893 kaufte die Familie von Schönberg-​Waldenburg das Vorwerk Eicha von sei­nem Vorbesitzer Karl Gottlieb Weiß.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung, 1952 über­nahm die LPG das Vorwerk.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich heute in Privatbesitz und wird bewohnt.

Bodendenkmalschutz

Ursprungsbau für das Klostergut war eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg. Diese umfasste ein Areal von etwa 240 x 200 m. Der breite Graben ist tro­cken­ge­legt und teil­weise ver­füllt. Schutz als Bodendenkmal wurde Anfang 1974 gewährt.