Naundorf: Vorwerk Raitzen

Vorwerk Raitzen

Dorfstraße 9
04769 Naundorf OT Raitzen

Historisches

Das Vorwerk Raitzen wurde 1501 erst­mals erwähnt. Es befand sich zu Beginn des 16. jahr­hun­derts im besitz der Besitzer des Rittergutes Hof und diente die­sem als Vorwerk. Das Vorwerk Raitzen war über die Zeit ent­we­der ver­pach­tet oder wurde von einem Verwalter geführt, der vor Ort wohnte. Das Herrenhaus wurde 1909 für Robert Steiger erbaut, der das Vorwerk Raitzen gepach­tet hatte.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Vorwerks Raitzen wird bewohnt.

Nossen: Vorwerk Ketzergasse

Vorwerk Ketzergasse

01623 Nossen OT Leuben

Historisches

Bereits vor 1190 exis­tierte ein Herrensitz. Über die wei­tere geschicht­li­che Entwicklung ist äußerst wenig bekannt. 1908 wurde ein Vorwerk nach­ge­wie­sen. Bekannt ist Ketzergasse auch als Kottenewitz bezie­hungs­weise Köttewitzer Gasse. Es han­delt sich heute um eine Ortswüstung.

Neschwitz: Wasserburg, Altes & Neues Schloss Neschwitz

Wasserburg, Altes & Neues Schloss Neschwitz

Am Park 3–4
02699 Neschwitz

Historisches

Schon um 1268 soll in Neschwitz eine Wasserburg exis­tiert haben, auf der die Ritter von Schreibersdorf ansäs­sig waren. Die erste Erwähnung eines Rittersitzes datiert auf das Jahr 1410. Unter der Adelsfamilie von Schreibersdorf erfolgte 1454 der Umbau der Wasserburg in ein Renaissanceschloss, das soge­nannte Alte Schloss. Bis auf wenige kurze Unterbrechungen blieb der Rittersitz bis 1572 in den Händen der Schreibersdorfer und wurde dann an Hans Haubold von Schleinitz ver­kauft. Mit sei­nem Tod 1595 ging Neschwitz an Friedrich von Pannewitz, der das Gut 1600 an Hans von Ponickau den Jüngeren ver­äu­ßerte. Noch unter der Familie von Ponickau wurde Neschwitz 1627 selb­stän­di­ges Rittergut. 1674 gehörte Neschwitz der Anna von Theler, Schack von Rumohr besaß das Rittergut bis 1721.

Friedrich Ludwig von Württemberg-​Winnental erwarb Neschwitz 1721 und ließ die Schlossanlage kom­plett bis 1723 umbauen. Sie sollte ein Brautgeschenk für die ehe­ma­lige Mätresse Augusts des Starken, Ursula Katharina von Teschen, sein. Der Park wurde im fran­zö­si­schen Stil gehal­ten. Es wurde ein Hügel auf­ge­schüt­tet, auf wel­chem ein Barockschloss errich­tet wurde. Außerdem ent­stan­den vier Pavillons, ein Wirtschaftshof und wei­tere Nebengebäude. Prinz Friedrich Ludwig fiel 1734 in einer Schlacht. Die Reichsfürstin ver­äu­ßerte Schloss Neschwitz 1737 an Alexander Joseph Graf Sulkowski, der es 20 Jahre dar­auf an Johann Heinrich Simonis verkaufte.

Wolfgang Freiherr von Riesch erwarb Schloss Neschwitz 1763 und ver­an­lasste Um- und Ausbauten. Der Park wurde um einen im eng­li­schen Stil gestal­te­ten Teil erwei­tert, außer­dem ver­an­lasste Freiherr von Riesch 1766 den Bau des Neuen Schlosses, der 1775 abge­schlos­sen wurde. Sein ältes­ter Sohn rich­tete im Alten Schloss eine umfang­rei­che Kunstsammlung ein. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts fiel das Erbe der Familie Riesch wegen Kinderlosigkeit an eine Seitenlinie und gelangte 1860 an Arnold Gustav Heinrich Freiherr von Vietinghoff-​Riesch. Einer sei­ner Söhne über­nahm 1939 den Familienbesitz und rich­tete im Neuen Schloss die Vogelschutzwarte ein, die bis 1945 existierte.

Nach 1945

Der von der sowje­ti­schen Kommandantur ein­ge­setzte Bürgermeister gab das Neue Schloss zum Plündern frei. Kurz dar­auf brannte es in Folge eines Brandanschlags bis auf die Grundmauern nie­der. Ebenfalls 1945 wur­den Freiherr von Vietinghoff im Zuge der Bodenreform ent­eig­net und das Schlossgelände zum Volkseigentum erklärt.

Die Reste des im Krieg zer­stör­ten Theaterpavillons wur­den 1948 besei­tigt. Außerdem wurde die Brandruine des Schlosses abge­tra­gen. Auf den Grundmauern ent­stand eine Schule, die zum Jahresbeginn 1952 den Unterricht aufnahm.

Im Alten Schloss war von 1953 bis 1970 erneut eine Vogelschutzstation unter­ge­bracht. 1958 /​ 1959 wurde der Festsaal im pom­pe­ja­ni­schem Stil aus der Zeit um 1800 restau­riert. Seit 1961 fin­den Konzerte im Festsaal und seit 1978 Wechselausstellungen statt. Zwischen 1988 und 1990 wurde die Fassade des Barockschlosses erneu­ert. Ansonsten erfolg­ten in der DDR kaum bau­er­hal­tende Maßnahmen und der Verfall drohte.

Nachwendezeit

1990 wurde die Gemeinde Neschwitz Eigentümerin des Schlosses. Unter Zuhilfenahme von Fördermitteln konn­ten die Pavillons und der Park saniert werden.

Heutige Nutzung

In den drei der ursprüng­lich vier Pavillons haben die Naturschutzstation, die Touristinformation, ein  Eiscafè, Vereine und die Sächsische Vogelschutzwarte ihren Sitz. Im Alten Schloss kön­nen Ausstellungen besich­tigt wer­den, im Saal fin­den Konzerte und Trauungen statt.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg wurde durch das Alte Schloss voll­stän­dig über­baut. Der was­ser­füh­rende Graben ist in einem sehr guten Zustand noch vor­han­den. Für die Ursprungsanlage besteht seit 1937 Schutz als Bodendenkmal. Der Schutz wurde Ende 1958 erneuert.
(Fotos: Februar 2025)

Müglitztal: Burg & Vorwerk Burkhardswalde

Burg & Vorwerk Burkhardswalde

Burkhardswalder Straße 1 /​ 51
01809 Müglitztal OT Burkhardswalde

Historisches

Die Burg ent­stand ver­mut­lich in der ers­ten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Adelssitz. Sie wird auch als Alter Wall bezeich­net und war ursprüng­lich eine Wasserburg gele­gen auf einem Sporn. Burg und Vorburg wur­den ehe­mals von einem nicht mehr vor­han­de­nen Abschnittsgraben  getrennt.

1445 wurde erst­mals ein Vorwerk genannt. Es gehörte zeit­weise zur Herrschaft Weesenstein. Die Gebäudesubstanz stammt aus dem 18./19. Jahrhundert. 1930 erfolgte eine wei­tere Nennung als Vorwerk.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk ver­fügt über meh­rere noch exis­tie­rende Wohn- und Wirtschaftsgebäude (Hausnummer 1) und ein Verwalterhaus (Hausnummer 51).

Die Reste der Burganlage befin­den sich unmit­tel­bar nörd­lich der Wirtschaftsgüter des Vorwerks. Dabei han­delt es sich um einen recht gro­ßen recht­ecki­gen Hügel, umge­ben von einem Außenwall und einem tro­cke­nen Graben an sei­nen drei ande­ren Seiten. Das Gelände ist durch wenig Pflege schwer zugänglich.

Bodendenkmalschutz

Die mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage wurde bereits 1936 als Bodendenkmal unter beson­de­ren Schutz gestellt. Ende 1959 wurde der Schutzstatus erneuert.

Meißen: Niedergut Obermeisa

Niedergut Obermeisa

Am Lommatzscher Tor 1
01662 Meißen

Historisches

Die erste urkund­li­che Erwähnung erfolgte im 12. Jahrhundert als Vorwerk des Augustiner-​Chorherrenstifts St. Afra. Nach der Reformation befand sich das Niedergut Obermeisa im Eigentum der Landesschule und wurde vom 17. bis 20. Jahrhundert als land­wirt­schaft­li­ches Gut genutzt.

Nachwendezeit

Das Niedergut stand seit unge­fähr 1997 leer.

Heutige Nutzung

Anfang 2015 wurde das Grundstück von der Otto-​und-​Emma-​Horn-​Stiftung erwor­ben. Geplant ist die Sanierung des Niedergutes.