Naundorf: Schloss Naundorf

Schloss Naundorf

Straße der Einheit 47
04769 Naundorf

Historisches

1241 bestand ein Herrensitz, der sich im Besitz von Otto de Nuwendorf befand. Unter der Familie von Truchsess wurde der Herrensitz 1551 zum Rittergut erho­ben, außer­dem lie­ßen sie gegen Ende des 16. Jahrhunderts das Herrenhaus errich­ten. Um 1645 ver­kauf­ten sie das Rittergut Naundorf an Johann von Schrodt. Von 1691 bis 1731 befand es sich in den Händen von Johann Daniel von Coseritz und wurde dann vom Freiherrn von Hohenthal erwor­ben. Um 1740 erfolg­ten Umbauten des Herrenhauses im Barockstil. Weitere Besitzer waren Friederike Sophie von Metzsch sowie Frau von Ernest. In der Mitte des 19. Jahrhundert, vor 1855, kam das Rittergut Naundorf an die Familie von der Planitz.

Nach 1945

Die Familie von der Planitz wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde um 1948 abge­ris­sen. An sei­ner Stelle befin­det sich heute ein Eigenheim.

Heutige Nutzung

Das Verwalterhaus ist saniert und dient Wohnzwecken. Ein Wirtschaftsgebäude ist stark sanierungsbedürftig.

Neukieritzsch: Rittergut Medewitzsch

Rittergut Medewitzsch

04575 Neukieritzsch OT Lippendorf

Historisches

In Medewitzsch wurde bereits 1279 ein Herrensitz unter Sifridus de Midbediz benannt, der 1445 als Rittersitz Erwähnung fand, um 1490 als Sattelhof genutzt wurde und 1548 als Rittergut bezeich­net wurde.

Aufgrund von Eingemeindungen wurde 1934 Medewitzsch in Lippendorf umbenannt.

Nachwendezeit

Das Rittergut exis­tiert mitt­ler­weile nicht mehr, nach­dem in den 1960er Jahren das Dorf dem Kraftwerksbau wei­chen musste.

Neukieritzsch: Wasserburg & Rittergut Großzössen

Wasserburg & Rittergut Großzössen

Straße des Friedens
04575 Neukieritzsch OT Großzössen

Historisches

1445 war ein Rittersitz unter Gunther von Konricz zcu Grossen Zcossen erwähnt, der seit 1696 als Rittergut bezeich­net wurde. Dabei han­delte es sich um eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg, die als Vorgängerbau des spä­te­ren Ritterguts gilt.

Um 1490 und noch bis gegen Ende der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Könneritz. Weitere Besitzer im 16. Jahrhundert waren die Familien von Breitenbach, von Breitenbach sowie von Ende. 1606 kam das Rittergut an die Familie von Einsiedel. Es ver­blieb über zwei­ein­halb Jahrhunderte in deren Familienbesitz. Zu den letz­ten Besitzern zähl­ten ab 1870 Martin Demmering und ab 1886 Rudolf Oertel. Letzterer besaß das Rittergut Großzössen min­des­tens bis 1925.

Bei der Wasserburg han­delte es sich um einen Viereckbühl mit etwa 45 m Seitenlänge mit einem umlau­fen­den Graben. Seitdem der Graben 1960 wider­recht­lich ver­füllt wurde, ist von der Wasserburg ober­fläch­lich nichts mehr erhalten.

Nachwendezeit

Um 1990 wurde das in der Mitte des 19. Jahrhunderts unter der Familie von Einsiedel erbaute Herrenhaus abgerissen.

Bodendenkmalschutz

Es Die Anlage wurde erst­mals Ende 1935 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Der Schutz wurde im Oktober 1958 erneuert.

Naunhof: Wasserburg & Vorwerk Eicha

Wasserburg & Vorwerk Eicha

Am Wall 16
04683 Naunhof OT Eicha

Historisches

Hans von Minckwitz erwarb 1525 das ehe­ma­lige Klostergut, wel­ches in jenem Jahr auf­ge­löst und zuvor um 1490 gegrün­det wor­den war. Im fol­gen­den Jahr ver­an­lasste er den Abriss der Klosterkirche. 1535 erwarb Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige das Gut. Zwischen 1815 und 1883 befand sich das 1580 als Vorwerk erwähnte und zum Rittergut Pomßen gehö­rende Gut im Besitz der Familie Dietze. 1893 kaufte die Familie von Schönberg-​Waldenburg das Vorwerk Eicha von sei­nem Vorbesitzer Karl Gottlieb Weiß.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung, 1952 über­nahm die LPG das Vorwerk.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich heute in Privatbesitz und wird bewohnt.

Bodendenkmalschutz

Ursprungsbau für das Klostergut war eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg. Diese umfasste ein Areal von etwa 240 x 200 m. Der breite Graben ist tro­cken­ge­legt und teil­weise ver­füllt. Schutz als Bodendenkmal wurde Anfang 1974 gewährt.

Neißeaue: Rittergut Kaltwasser

Rittergut Kaltwasser

Dorfaue 25
02829 Neißeaue OT Kaltwasser

Historisches

Eine ein­zelne Quelle einen Herrensitz in Kaltwasser bereits für das Jahr 1385. Das Rittergut wurde 1607 urkund­lich erwähnt, das Herrenhaus stammt mit sei­ner Bausubstanz aus dem 18. Jahrhundert. Der Großindustrielle Hugo Stinnes erwarb das Rittergut nach dem Ersten Weltkrieg. Offenbar war Hugo Stinnes selbst nie­mals in Kaltwasser gewe­sen. Das Herrenhaus wurde von einem Gutspächter bewohnt.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Hugo Stinnes wurde das Rittergut Kaltwasser an Neubauern aufgeteilt.

Nachwendezeit

Nach 1990 kam das Rittergut in Privatbesitz und wurde mehr­fach wei­ter verkauft.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist unsa­niert und wird bewohnt.

Neukieritzsch: Wasserburg, Altes & Neues Herrenhaus Kahnsdorf

Wasserburg Kahnsdorf
Altes & Neues Herrenhaus Kahnsdorf

Theodor-​Sältze-​Straße 8–10
04575 Neukieritzsch OT Kahnsdorf

Historisches

Um 1350 exis­tierte ein Herrensitz, der unter Heinemannus de Kansdorf erwähnt wurde. Dieser Herrensitz bestand aus einer ursprüng­li­chen Wasserburg. Er wurde 1445 als Rittersitz bezeich­net und befand sich ab 1533 im Besitz der Herren von Horburgk. 1548 ist das Gut als Rittergut urkund­lich erfasst. In der zwei­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts war Kahnsdorf zuerst im Besitz von Joachim von Ponickau, danach in dem von Kaspar von Zehmen. 1686 /​ 1687 wurde das Alte Herrenhaus erbaut.

Im 17. und 18. Jahrhundert wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Zwischen 1767 und 1823 befand sich das Rittergut in den Händen der Familie Ernestie und ver­blieb nach Heirat einer Ernestie-​Tochter im Besitz der Familie Wendler. Carl Nordmann erwarb das Gut 1848. Seit 1902 befand es sich im Besitz der Familie Forker-​Schubauer, die ein Jahr spä­ter den Bau des Neuen Herrenhauses veranlasste.

Nach 1945

1945 erfolgte wie vie­ler­orts die Enteignung. Das Alte Herrenhaus diente nach 1945 als Schule und Gemeindeamt. Das Neue Herrenhaus diente nach 1945 als Wohnraum. Der Wallgraben, der sich um die Herrenhäuser herum befand, wurde 1967 verfüllt.

Heutige Nutzung

Das 2009 sanierte Alte Herrenhaus dient als Büroraum, für Veranstaltungen und als Heimatstube. Das Neue Herrenhaus stand 2010 noch leer und wurde bis 2012 umfang­reich saniert.

Bodendenkmalschutz

Die ehe­ma­lige Burginsel wurde durch die bei­den Herrenhäuser über­baut. Der Graben ist durch Senken noch teil­weise erhal­ten. Bodendenkmalschutz besteht für die Überreste der Wasserburg seit 1936. Im Oktober 1958 wurde der Schutz erneu­ert.  Im Jahre 1967 wurde die ehe­ma­lige Stauanlage verfüllt.

Neukieritzsch: Schloss Peres

Schloss Peres

04575 Neukieritzsch OT Peres

Historisches

Das Gut gehörte seit dem 17. Jahrhundert den Familien von Peres, von Haxthausen, Rummel, Simons und Löber. Es war bereits 1156 als Herrensitz und ab 1476 als Rittergut bekannt. 1982 wurde der Ort deva­stiert für den Kohleabbau.

Neuensalz: Rittergut Gansgrün

Rittergut Gansgrün

Dorfstraße
08541 Neuensalz OT Gansgrün

Historisches

Um 1327 war eine Verteidigungsanlage, ver­mut­lich eine Burg oder Feste, vor­han­den, die im Zusammenhang mit Heinrich von Plauen erwähnt wurde. 1428 war Conrad Molstorfer von Gansgrün als Besitzer benannt, um etwa 1520 die Familie von Röder. Diese hatte den einst klös­ter­li­chen Besitz, der im Zuge der Reformation auf­ge­löst wor­den war, über­nom­men und bil­dete dar­aus das Rittergut Gansgrün, wel­ches als sol­ches 1583 urkund­lich nach­weis­bar ist.

Das Rittergut befand sich noch um 1700 im Besitz der Familie von Röder und wurde etwa 1750 vom Freiherrn von Beust erwor­ben. 1840 kam das Rittergut Gansgrün an Theodor Keller, des­sen Witwe erneut hei­ra­tete, so dass das Rittergut 1867 an die Familie Arnold kam. Conrad Wolff wurde 1901 als Besitzer auf­ge­führt. Der letzte Eigentümer des Ritterguts Gansgrün, Thilo Reinhold Heitsch, erwarb es 1902 und besaß es über ein hal­bes Jahrhundert.

Nach 1945

Thilo Reinhold Heitsch wurde erst 1953 ent­eig­net. Im fol­gen­den Jahr erfolgte die Umwandlung in ein Volksgut.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient heute Wohnzwecken.

Neukirchen/​Pleiße: Wasserburg & Schloss Schweinsburg

Wasserburg & Schloss Schweinsburg

Hauptstraße 147–149
08459 Neukirchen/​Pleiße

Historisches

Bereits um das Jahr 1000 ent­stand der Vorgängerbau der heu­ti­gen Schweinsburg, der als früh­zeit­li­che, heute über­baute Wasserburg 1212 als Herrensitz unter Henricus de Crematzove urkund­lich erwähnt wurde.

Die Besonderheit der Burg- und Schlossanlage Schweinsburg besteht darin, dass der Name Schweinsburg erst ab dem spä­ten 15. Jahrhundert auf­tauchte und vor­her der Name Crimmitschau geläu­fig war. So wur­den 1222 das castrum Crimaschowe, 1322 das  castrum Crymatschow, 1351 Crimatsch uf dem Husze und 1460 das Castrum Crimischaw nach­ge­wie­sen. 1499 erfolgte die erste Erwähnung als Sweynssburg und 1530 als Schweinßpurgk. Nach einer wie­der­hol­ten Nennung als slos Crimizschaw setzte sich spä­tes­tens ab 1606 schließ­lich der Name Schweinsburgk durch.

1307 war Fritz von Schönburg als Burgherr ver­zeich­net. Carol von Bose erwarb die Burg 1643. Einhundert Jahre spä­ter wurde sie, die sich zu die­sem Zeitpunk im Besitz der Familie von Berbisdorf befand, umge­baut. Sie war bereits ver­fal­len und ent­stand als Barockschloss neu. Nach mehr­fa­chen wei­te­ren Besitzerwechseln erwarb 1906 Carl Rudolf Wolf das Schloss mit Rittergut. Zwischen 1908 und 1911  ließ er Umbauten vornehmen.

Nach 1945

Nach der Enteignung im Rahmen der Bodenreform 1945 wurde der goti­sche Turm im Unterschloss abge­tra­gen. Ab 1946 diente das Schloss der KPD als Parteischule. Drei Jahre spä­ter wurde sie als Schule der SED bis 1990 genutzt.

Nachwendezeit

1995 gelangte Schloss Schweinsburg in Trägerschaft des Kolping-​Bildungswerks. 1998 fan­den Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten statt. Zusätzlich wurde ein Hotelkomplex neu erbaut.

Heutige Nutzung

Seit 2001 fun­giert das Schloss als eigen­stän­di­ger Betrieb in den Bereichen Hotel, Restaurant, Tagungen und Events.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg wurde durch das Schloss teil­weise über­baut. Der frü­here Graben ist stel­len­weise noch als 15 m breite und 0,5 bis 1 m tiefe Senke erhal­ten. Die Anlage wurde 1970 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.