Markkleeberg: Wasserburg & Gutshaus Ost/​Altmarkkleeberg

Wasserburg Markkleeberg
Gutshaus Ost /​ Gutshaus Altmarkkleeberg

Kirchstraße 42
04416 Markkleeberg

Historisches

Das Gutshaus geht auf eine frü­here mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg zurück. Ein Herrensitz konnte 1212 nach­ge­wie­sen wer­den. Er befand sich im Besitz des Conrad von Cleberg, kam 1340 an Heinrich von Haldecken, 1462 an die Herren von Haugwitz, unter denen der Herrensitz 1551 zum Rittergut auf­ge­wer­tet wurde, 1574 an Ernst von Schönfeld und 1581 an die Herren von Starschedel. 1621 kaufte die Familie Anckelmann das Rittergut und ließ 1656 das Torhaus aus­bauen. Durch Heirat kam das Rittergut 1660 an die Familie von Fullen. Im glei­chen Jahr wurde das Herrenhaus erbaut. Vier Jahre spä­ter erfolgte ein Umbau des Torhauses.

1731 erwarb Johann Christoph von Lohse das Gut. Es befand sich zunächst in Familienbesitz. 1745 wurde das Herrenhaus umge­baut. Seit 1782 war eine von Lohse-​Tochter, Antoinette Wilhelmine von Funcke, allei­nige Besitzerin. Während der Völkerschlacht tob­ten am Torhaus blu­tige Stellungskämpfe. In der Mitte des 18. Jahrhunderts erfolgte der zweite Umbau des Herrenhauses. Vermutlich seit 1844 bis 1858 gehörte das Rittergut den Geschwistern Wille und wurde danach an Elisabeth von Schönberg ver­kauft. Nachfolgende Besitzer waren die Familie von Römer sowie ab 1901 Johann Wilhelm von der Crone. Im Jahr 1917 pach­tete und 1932 /​ 1933 kaufte Dr. Paul Hoppe das Gut.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Dr. Paul Hoppe 1945 wurde das Rittergut für zwei Jahre Versuchsgut der Uni Leipzig. Im Herrenhaus wurde im Jahr dar­auf ein Krankenhaus und spä­ter ein Altenpflegeheim untergebracht.

Nachwendezeit

Die Erben kauf­ten nach 1996 das Torhaus des Ritterguts sowie 2000 das Herrenhaus zurück, wel­ches bis 2006 umfas­send saniert wurde.

Heutige Nutzung

Das Torhaus wird durch den Förderverein Historisches Torhaus zu Markkleeberg 1813 genutzt, das Herrenhaus durch das Kultur- und Umweltzentrum e. V. Im Herrenhaus wohnt außer­dem der Besitzer.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg wurde durch das spä­tere Gutshaus größ­ten­teils über­baut. Der zur Wasserburg gehö­rende recht­eckige Graben ist teil­weise noch erhal­ten, wenn auch nicht mehr was­ser­füh­rend. Es besteht Schutz als Bodendenkmal seit 1938 mit einer Erneuerung des Schutzes Mitte 1958.

Markkleeberg: Altes Schloss & Neues Herrenhaus Gaschwitz

Altes Schloss & Neues Herrenhaus Gaschwitz

Hauptstraße 313 (Schloss)
Cröbernsche Straße 12a (Herrenhaus)
04416 Markkleeberg OT Gaschwitz

Historisches

1350 wurde ein Herrensitz erwähnt, der sich noch bis min­des­tens 1390 im Besitz der Herren von Gaschwitz befand. 1445 als Rittersitz und 1486 als Vorwerk erwähnt, befand sich Gaschwitz im 15. Jahrhundert im Besitz der Familie von Pflugk. 1506 gelangte das Vorwerk an die Familie von Erdmannsdorf und wurde unter die­ser 1551 in ein Rittergut umge­wan­delt. Dieses ging 1616 aus dem Familiensitz an die Familie Brand von Lindau über. 1694 erwarb es Volkmar Friedrich von Zehmen, der es 1702 an Georg Friedrich von Hopfgarten ver­kaufte. Unter die­sem wurde drei Jahre spä­ter das Alte Schloss errichtet.

Weitere Besitzer waren ab 1716 die Familie Magen, ab 1759 für zwei Jahre Rahel Bose, danach die Familie von Leyser, ab 1819 Frau Aster und ab 1834 die Familie Friderici. Unter dem Domprobst Dr. Friderici, seit 1901 Besitzer, wurde 1905 das Neue Herrenhaus erbaut. 1910 kam das Rittergut an Etienne Plantier. 1925 wurde das Rittergut an die Sächsischen Werke ver­kauft und drohte zu verfallen.

Nach 1945

Die Sächsischen Werke wur­den 1945 ent­eig­net und das Rittergut in ein Volksgut umge­wan­delt. Zwei Jahre dar­auf wurde im Neuen Herrenhaus eine Schule eingerichtet.

Nachwendezeit

Im Jahre 2000 kaufte die Stadt Markkleeberg das gesamte Gelände.

Heutige Nutzung

Das Alte Schloss steht der­zeit leer, Sanierungsarbeiten haben begon­nen. Das Neue Herrenhaus wird teil­weise durch die Volkssolidarität sowie eine Bildungsstätte genutzt und steht ander­en­teils leer. (Stand: 2010)

Markranstädt: Wallburg Hunnenschanze

Wallburg Hunnenschanze

Hunnenstraße
04420 Markranstädt OT Schkölen

Historisches

Erhalten sind Wall- und Grabenreste am west­li­chen Ortsrand von Schkölen direkt süd­lich der Hunnenstraße und öst­lich des Kitzener Wegs. Der ursprüng­li­che Ringwall von 100 m Durchmesser und noch bis zu 3 m Höhe wurde teil­weise abge­tra­gen und durch land­wirt­schaft­li­che Nutzung zerstört.

Bodendenkmalschutz

Schutz als Bodendenkmal besteht für die sla­wi­sche Wallanlage seit  Ende 1958.

Mittweida: Burg Lewenhain

Im Mittweidaer Ortsteil Ringethal bestehen bzw. bestan­den vier Burg- und Schlossanlagen. Etwa um 1150 bestand ein Rittersitz, auf den letzt­end­lich alle diese vier Anlagen zurück­ge­hen. Mit Ringethal und dem jewei­li­gen Rittersitz bzw. spä­te­ren Rittergut waren ver­schie­dene Familien belehnt. Bis zu Beginn des 15. Jahrhunderts waren das die Familien von Liebschwitz und von Steinbach, von etwa 1440 bis etwa 1700 die Familie von Hahn/​Hain/​Hayn, nach 1700 die Familien von Poigk, von Flemming, von Dallwitz, von Racknitz und von Bülow sowie von 1861 bis 1935 die Familie von Schröter.

Burg Lewenhain (Raubschloss)

Am Raubschloss
09648 Mittweida OT Ringethal

Historisches

Die Burg Lewenhain ist der Nachfolgebau der Wallburg Einsiedelei und wurde um 1315 eben­falls als Höhenburg errich­tet. Die als Aussichtspunkt und Ausflugsziel genutzte Anlage befin­det sich etwa 1 km west­lich des Orts auf einem Bergsporn in einer Schleife der Zschopau.

Die Burg wurde spä­tes­tens um 1450 auf­ge­ge­ben, als die dama­li­gen Besitzer, die Herren von Hahn/​Hain/​Hayn, ihren Wohnsitz ins Tal ver­leg­ten und dort eine Wasserburg, das Schloss Ringethal, erbauen lie­ßen. 1804 wurde auf dem Gelände der Burg Lewenhain eine künst­li­che Ruine errichtet.

Erhalten sind noch deut­lich erkenn­bare Wall- und Grabenreste. Die Raubschlossanlage ist über die Zuwegung Am Raubschloss erreichbar.

Bodendenkmalschutz

Die Burganlage wurde 1962 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Mücka: Rittergut Niederoelsa

Rittergut Niederoelsa

Am Park 3, 4, 5, 7, 8
02906 Mücka OT Förstgen

Historisches

Die Rittergüter Niederoelsa und Oberoelsa waren ursprüng­lich ein Gut, wel­ches spä­tes­tens 1640 geteilt wurde. Durch die 1695 erfolgte Erbteilung kamen die Güter an ver­schie­dene Besitzer. Martin von Magnus kaufte die Rittergüter Niederoelsa und Oberoelsa 1864. Sie kamen nach ihm an die Grafen von Wedel. Niederoelsa diente als Wohnsitz.

Nach 1945

Das Herrenhaus brannte 1945 ab. Nach dem Krieg wurde das Herrenhaus abgetragen.

Heutige Nutzung

Erhalten sind heute noch das Inspektorenhaus, sechs Wirtschaftsgebäude, zwei Scheunen und zwei Brücken im Gutspark.

Malschwitz: Wasserburg & Rittergut Kleinbautzen

Wasserburg & Rittergut Kleinbautzen

Am Schloss 6
02694 Malschwitz OT Kleinbautzen

Historisches

Die ehe­ma­lige Wasserburg der Burggrafen von Bautzen war seit dem 10. Jahrhundert durch die Herren von Metzradt belehnt und erlebte nach­fol­gend sehr viele Besitzerwechsel: Unter ande­rem die Familie von Schönberg von 1719 bis 1743 und die Familie von Carlowitz von 1743 bis 1779 sowie erneut von 1804 bis 1838.

Die erste urkund­li­che Nennung datiert auf das Jahr 1503, in dem ein Rittersitz erwähnt wurde. Möglicherweise bestand bereits um 1440 ein Herrensitz. Die Wasserburg ver­schwand mit der Zeit zuguns­ten eines Rittergutes. Das Herrenhaus wurde um 1715 unter Hans Heinricht von Schönberg erbaut, wel­cher ein Jahr zuvor in den Besitz des Ritterguts gekom­men war. Unter dem Geheimen Ökonomierat Adolf Steiger fan­den 1889 Umbauten nach heu­ti­gem Erscheinungsbild statt.

Nach 1945

Die letz­ten Besitzer, Hans Adolf Eulitz und seine Familie, wur­den 1945 ent­eig­net. Im Rittergut wur­den Notwohnungen ein­ge­rich­tet. Später diente es der Volkshochschule als Schulungsräume, danach wurde es zum Lehrlingswohnheim umgenutzt.

Nachwendezeit

1998 wurde das Rittergut Kleinbautzen an einen pri­va­ten Investor ver­kauft. Die Pläne, hier alters­ge­rech­tes Wohnen unter­zu­brin­gen, schei­ter­ten jedoch.

Heutige Nutzung

Die Gebäude des Rittergutes ste­hen heute ungenutzt.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg befand sich im süd­li­chen Bereich des Rittergutes in der Aue des Albrechtsbachs. Sie wurde durch das Rittergut über­baut und der Graben ein­ge­eb­net. Lediglich Bühlböschungen sind noch erkenn­bar. Schutz als Bodendenkmal besteht seit Ende 1970.

Mylau: Vorwerk Obermylau

Vorwerk Obermylau

Am Volksgut
08499 Reichenbach OT Mylau

Historisches

Das Vorwerk wurde im 18. Jahrhundert erwähnt und diente der Burg Mylau als Wirtschaftsgut.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist rui­nös, die Wirtschaftsgebäude wur­den alle­samt abgerissen.

Mücka: Rittergut Mücka

Rittergut Mücka

Am Markt 1
02906 Mücka

Historisches

Das Rittergut war seit dem frü­hen 16. Jahrhundert im Besitz der Familie von Gersdorff. 1614 erfolgte die erste urkund­li­che Nennung als Rittergut. 1638 brannte es ab. Esther Veronika von Gersdorff ver­kaufte das Rittergut 1648 an Hans Christoph von Nostitz, ihren zwei­ten Ehemann. 1657 wurde Rudolf von Penzig damit belehnt, seine Söhne ver­kauf­ten es 1665 wie­der an die Familie von Nostitz. Im Jahr 1699 war Frau von Wehle als Besitzerin bestä­tigt. 1737 gelangte das Rittergut Mücka an Gottlob Friedrich Freiherr von Gersdorff und damit erneut an die Familie von Gersdorff.

1806 kam das Rittergut an die Grafen von Einsiedel, unter denen das alte Herrenhaus 1900 abge­ris­sen und durch einen Neubau ersetzt wurde, der als Verwaltungssitz diente. Die Grafen von Einsiedel ver­kauf­ten das Rittergut Mücka 1913 an Hartmann Freiherr von Schlotheim. Dieser musste das Rittergut 1936 ver­stei­gern lassen.

Nach 1945

Das Gemeindeamt von Mücka wurde nach Kriegsende im Herrenhaus eingerichtet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus nach wie vor durch die Gemeindeverwaltung genutzt.