Burg Rabenstein
Oberfrohnaer Straße 149
09117 Chemnitz
Historisches
Die Burg wurde um 1170 durch die Herren von Rabenstein erbaut und 1336 erstmals urkundlich erwähnt, als sie dem Markgrafen Friedrich von Meißen als Lehen versprochen wurde. Zum damaligen Zeitpunkt war die Burg deutlich größer als heute, wurde von einer Ringmauer mit angrenzenden Gebäuden umschlossen und einem Wassergraben umgeben. 1375 verkauften die Herren von Waldenburg die Burg an das Benediktinerkloster Chemnitz. 1480 wurden Teile der Burg, die vermutlich bereits verkleinert worden war, durch einen Brand zerstört. Drei Jahre später erfolgte der Wiederaufbau.
Mit der Auflösung des Klosters im 16. Jahrhundert gelangte die Burg Rabenstein an die Wettiner, die die Amtsgeschäfte von Chemnitz aus führen ließen, wodurch die Burg ungenutzt blieb. Ihr Verfall wurde erst 1619 gestoppt, als Hans Georg von Carlowitz die Burg erwarb und ab 1620 restaurieren ließ. Die Familie Carlowitz musste die Burg 1774 aufgeben und sie kam an Johann Georg Siegert. Dieser ließ zwei Jahre später das Herrenhaus, das heutige Schloss Rabenstein, für seine Tochter errichten. Deren Ehemann Karl Wolfgang Maximilian Freiherr von Welck erwarb nach 1785 die Burg, ließ die Unterburg abreißen, das verbleibende Burgareal im alten Ritterstil gestalten und die Parkanlage umgestalten.
William Eduard Kraft erwarb die Burg 1837 und behielt sie bis 1878 in seinem Besitz. Nach weiteren Eigentümern gelangte sie 1900 an den Kammerherrn von Ried und 1902 an Matthé Paul Herfurth. Dieser begann die verschütteten Gewölbe freizulegen und die Burg ab 1927 für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Aufgrund des baulichen Zustandes wurde der Besucherverkehr ab 1942 untersagt.
Nach 1945
Die Familie Herfurth wurde 1945 enteignet. 1947 kam die Burg an das Land Sachsen, die sie 1949 später der Gemeinde Rabenstein übertrug. Mit der Eingemeindung nach Chemnitz ein Jahr später kam die Stadt in den Besitz der Burg, die 1959 die Burg als Museum wieder der Öffentlichkeit zugänglich machte. Restaurierungen erfolgten in den 1980er und 1990er Jahren.
Heutige Nutzung
Burg Rabenstein ist die kleinste Burg in Sachsen. Sie dient als Museum.
Bodendenkmal
Die mittelalterliche Ursprungsburg war eine Kombination aus Höhenburg und Niederungsburg. Sie wurde durch die heute vorhandene Burg überbaut und steht seit 1960 als Bodendenkmal unter Schutz.