Rittergut Zockau
02692 Doberschau OT Zockau
Historisches
1238 war erstmals ein Herrensitz unter Gerlachus miles de Zokowa verzeichnet. Seit 1764 bestand ein Rittergut. Weitere zuverlässige Informationen liegen nicht vor.
Schlösser, Burgen und Rittergüter im Landkreis Bautzen
02692 Doberschau OT Zockau
1238 war erstmals ein Herrensitz unter Gerlachus miles de Zokowa verzeichnet. Seit 1764 bestand ein Rittergut. Weitere zuverlässige Informationen liegen nicht vor.
Prietitzer Straße 2
01920 Elstra OT Kriepitz
Kriepitz wurde erstmals 1419 als Crippitz urkundlich erwähnt. 1511 unterstand der Ort dem Rittergut Elstra. Als eigenständiges Rittergut wurde Kriepitz erstmals 1624 aufgeführt. Das Kloster St. Marienstern erwarb das Rittergut Kriepitz im Jahre 1661 und behielt es über mehrere Jahrhunderte in seinem Besitz.
1938 übernahm die Reichsumsiedlungsgesellschaft das Rittergut Kriepitz und veranlasste den Abbruch aller Gebäude bis auf die Scheune (Bildmitte). Die Ländereien des Ritterguts wurden danach aufgeteilt und ein Wohnhaus, rechts im Bild, errichtet.
Das Wohnhaus befindet sich in Privatbesitz und wird bewohnt. Die Scheune wird ebenfalls genutzt.
02692 Doberschau OT Gnaschwitz
1241 war Gnaschwitz ein Herrensitz unter Burkardus de Gnaswiz. Der Herrensitz wurde erstmals bereits 1228 erwähnt und spätestens in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wieder aufgelöst.
Dorfstraße 9
01920 Elstra OT Gödlau
1374 war Gödlau als Herrensitz unter Henczil de Jedle existent. 1631 erfolgte die Erwähnung des Rittergutes, welches sich bis 1668 im Besitz von Hans Georg von Ponickau befand und in jenem Jahr an Balthasar Hieronymus von Kottwitz veräußert wurde. 1703 war Johann Ernst von Knoch als Besitzer bekannt, seit 1855 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Hartmann und ging 1919 an Heinrich Ferdinand von Helldorf über.
Heinrich Ferdinand von Helldorf wurde 1945 enteignet.
Das Herrenhaus wurde saniert.
Das Herrenhaus befindet sich heute in Privatbesitz und wird bewohnt.
02633 Doberschau OT Golenz
Das Vorwerk wurde 1597 erstmals erwähnt. Eine andere Quelle bezieht sich auf das Jahr 1498 als Ersterwähnung als Vorwerk.
Lessinggasse 7
01920 Elstra
Elstra befand sich 1248 im Besitz von Johannes de Elstrowe und war seit 1308 bis 1683 im Besitz der Familie von Ponickau. Nach einem Brand 1608 wurde das Schloss wieder aufgebaut und dabei baulich verändert. 1683 wurde Schloss Elstra an die Familie von Knoch verkauft. Sie behielten das Schloss bis 1922 in Familienbesitz, wobei von 1802 bis 1814 die Tochter Gräfin von Lynar sowie nachfolgend die Familie von Hartmann-Knoch Besitzer waren. 1902 fiel das Schloss erneut einem Brand zum Opfer und wurde im folgenden Jahr im Jugendstil neu aufgebaut. 1922 kam es an Heinrich von Helldorf. Seitdem wurde das Schloss nur noch selten bewohnt. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde im Schloss Elstra ein Erholungsheim für Kriegsverletzte eingerichtet.
Nach der Enteignung der Familie von Helldorf 1945 diente das Schloss als TBC-Kureinrichtung und wurde noch bis 1990 als Krankenhaus genutzt.
1996 erwarb Ernst Laabs das Schloss Elstra. unter ihm erfolgte einen umfangreiche Sanierung von Schloss Elstra. Später erfolgte der Verkauf an eine Gesellschaft.
Schloss Elstra dient heute Sitz der Friedrich-Franz Prinz von Preußen Marketing-Consulting GmbH.
Am Schloss 1
01877 Demitz-Thumitz
Die erste Erwähnung des Rittergutes erfolgte 1611. 1708 erwarb Wolfgang Haubold von Polenz das Rittergut. Bereits 1712 veräußerte er das Rittergut an Charlotte Margarethe von Criegern. Wer von beiden nun für den Bau des Schlosses verantwortlich zeichnet, darüber gehen die Quellen auseinander. Wappen am Schloss, die nach Ende des Zweiten Weltkrieges entfernt wurden, zeigten sowohl die Jahreszahl 1709 als auch die Jahreszahl 1724. Bis zur Enteignung befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Criegern.
1945 wurde die Bodenreform vollzogen und die Familie von Criegern enteignet.
Schloss und Nebengebäude sind in den späten 1990er Jahren aufwändig saniert worden.
Die Schlossanlage wird bewohnt. Zur ihr gehört ein Park.
(Fotos: Mai 2025)
An der Kirche 2 (Schloss)
An der Kirche 14 (Schlossgärtnerei)
Im Gut 4 (Rittergut)
Alte Brauerei 1, 3, 5, 7, 9 (Brauerei)
02633 Doberschau OT Gaußig
Der erstmals um 1245 unter Willricus de Gusc und Reinhardus de Guzich erwähnte Herrensitz erlebte zahlreiche Besitzerwechsel. Nachdem Rudolph von Neitschütz 1696 mit Gaußig belehnt wurde, ließ er um 1700 das Schloss in seiner heutigen Form erbauen. Zwischen 1747 und 1750 veranlasste Heinrich Graf von Brühl als Eigentümer die Anlage des Landschaftsparks. Als weitere Besitzer sind ab 1750 der Graf von Keyerlingk sowie nachfolgend ab 1766 Peter Graf von Riaucourhall-Riaucour bekannt.
Nach dem Tod von Andreas von Riaucour 1794 erbte dessen Tochter Henriette, verehelicht mit Graf Carl Theodor Schall zu Bell, das Schloss mit Rittergut Gaußig. Seitdem wurde der Familienname Schall-Riaucour genutzt. Die Familie Schall-Riaucour behielt Schloss Gaußig bis 1945 in Familienbesitz. Während sie das Schloss als Wohnsitz nutzen, verpachteten sie die anderen in ihrem Besitz befindlichen Rittergüter unter.
Um 1800 erfolgten Umbauten im palladianischen Klassizismus, wodurch das ursprüngliche Aussehen stark verändert wurde. 1870 wurde ein neues neubarockes Mansardwalmdach aufgesetzt. Die neoromanische Schlosskapelle wurde 1893 an das Schloss angebaut. In ihrem Inneren befindet sich ein gotischer Flügelaltar von 1471. 1907 erfolgte der Anbau der Schlossbibliothek.
Nach der Enteignung der Familie Schall-Riaucour 1945 wurde das Schloss als Erholungsheim der TU Dresden genutzt. Teile des Schlosses wurden 1976 saniert.
Nach der Wiedervereinigung ging das Schloss in den Besitz des Freistaates über. Die TU Dresden nutzte das Schloss noch bis 1992. Das vollständig erhaltene Inventar von Schloss Gaußig wurde an Wilderich von Schall-Riaucour zurückgegeben, welcher es nach und nach verkaufte. 1995 wurde die Schlosskapelle restauriert.
1999 wurde Schloss Gaußig an eine Amerikanerin verkauft. Der Kaufvertrag über das Schloss wurde einige Jahre später wegen fehlender zugesicherter Investitionen rückgängig gemacht. Im März 2005 kam Schloss Gaußig per Verkauf an einen Privatinvestor, welcher umfangreiche Sanierungsarbeiten veranlasste und das Schloss im August 2008 als First Class Hotel eröffnete.
Schloss Gaußig dient als Hotel und Wohnsitz des Eigentümers. Der Schlosspark ist nur an Wochenenden für die Öffentlichkeit zugänglich (Angabe ohne Gewähr).
(Fotos: Mai 2025)
Im weitläufigen Schlosspark, der in der Mitte des 18. Jahrhunderts im Barockstil angelegt und um 1800 im Stil eines englischen Landschaftsparks umgestaltet worden war, befinden sich die Erbbegräbnisstätte der Familie Schall-Riaucour sowie eine Wetterhütte. Ebenfalls befinden sich im Park ein um 1770 erbauter Rundpavillon sowie ein um 1800 errichteter Pavillon mit quadratischem Grundriss.
Das Rittergut besteht aus einem Verwalterhaus, einem Wohnhaus und mehreren Wirtschaftsgebäuden, die im 18. Jahrhundert erbaut wurde. Es ist sanierungsbedürftig und augenscheinlich leerstehend. Der Stall ist nach einem Dacheinsturz im Jahr 2014 ruinös.
Die Schlossgärtnerei wurde ursprünglich als Orangerie des Schlosses um 1894 errichtet. Nach 1960 bis zur Wendezeit nutzte die örtliche LPG die Gärtnerei. Danach wurde die Schlossgärtnerei in Privatbesitz überführt.
Die frühere Brauerei des Schlosses besteht aus zwei Wohn- und Wirtschaftsgebäude, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut wurden, im Kern vermutlich jedoch schon älter sind.
02692 Doberschau OT Diehmen
Von der Wallburg Diehmen sind noch Wallreste vorhanden, die sich nördlich vom Ort und dort nördlich der Diehmener Mühle befinden. Die mittelalterliche Wehrumlage umfasst ein relativ großes Gebiet. Sie war vermutlich einst vollständig von einem dammartigen Wall umgeben, der heute nur noch teilweise erhalten ist. Zur Orientierung vor Ort dienen der sogenannte 1. Dammweg und 2. Dammweg.
Schutz als Bodendenkmal besteht für die Reste der mittelalterlichen Wehranlage seit 1978.
ehemals Fabrikstraße 11 & 15
02692 Doberschau
Die Wallburg, die auch als Alte Schanze bekannt ist und einst den Einwohnern Schutz in Krisenzeiten bot, soll über einen unterirdischen Tunnel zum Rittergut Doberschau verfügen. Vermutlich geht die Wallburg auf das 1007 erwähnte castellum Trebista zurück, das 1071 als Burgward erwähnt wurde. Aus diesem entwickelte sich ein Vorwerk, als solches 1409 erwähnt und schließlich ein erstmals 1559 genanntes Rittergut.
Das Rittergut mit seinem Schloss wiederum geht auf eine Wasserburg als Vorgängerbau zurück und erlebte viele Besitzerwechsel. Das im 18. Jahrhundert errichtete Schloss wurde um 1900 unter seinem damaligen Besitzer Ewald Hermann von Trosky umgebaut. Nach seinem Tod gelangte das Rittergut als Erbe an die Stadt Bautzen, welche es an die Familie Seyffarth verkaufte. Der letzte Besitzer war die Familie Mühl.
Obwohl der Grundbesitz unter 100 Hektar groß war, fiel das Rittergut unter die Bodenreform und die Familie Mühl wurde enteignet. Im Schloss wurden Flüchtlinge einquartiert. Diese nutzten das Herrenzimmer als Kuhstall um. Einige Räume wurden von einer Schule genutzt.
2001 ging das Rittergut in Privatbesitz über. Das Schloss wurde in der Folgezeit leergezogen und Teile des Ritterguts abgerissen. Anfang 2002 kam es zu einem Brand, der das Dach komplett zerstörte. Nachdem ein neuer Dachstuhl aufgesetzt wurde, war der Eigentümer nicht mehr auffindbar. Der Wiederaufbau unterblieb, der Bauzustand verschlechterte sich zusehends. Der Besitzer beantragte eine Genehmigung zum Abriss.
Heute ist vom Schloss Doberschau selbst nichts mehr erhalten. Das Schloss und die Nebengebäude wurden abgerissen und die Flächen mit Neubauten versehen. Erkennbar sind nur noch Fragmente der Einfriedungsmauer des früheren Gutsparkes sowie Reste des Gutsparkes mit seinem Altbaumbestand.
Die slawische Wallburg zeigt sich noch in sichelförmigen Wallresten südlich des Orts am östlichen Spree-Hochufer. Sie wurde Ende 1937 und erneut Ende 1958 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.
Von der Wasserburg sind noch Reste des Grabens erkennbar. Diese befinden sich im Bereich des ehemaligen Ritterguts. Sie wurde erstmals 1935 und erneut Ende 1958 als Bodendenkmal geschützt.