Colditz: Wasserburg & Schloss Podelwitz

Wasserburg & Schloss Podelwitz

Am Schloss 1
04680 Colditz OT Podelwitz

Historisches

Im Jahr 1217 war in Podelwitz ein Herrensitz unter Wernherus de Podeluz benannt, der sich lange Zeit im Besitz der Herren von Schellenberg befand. 1445 erfolgte die urkund­li­che Nennung als Rittersitz. Um 1570 ent­stand der Renaissancebau als Wasserschloss unter Hans Rudolph von Schellenberg. Schon zum Ende des 16. Jahrhunderts musste die Familie von Schellenberg Rittergut mit Schloss Podelwitz veräußern.

Im Laufe der Zeit erlebte Schloss Podelwitz viele Besitzerwechsel. Bekannt sind die Familie Braun, ab 1678 Tobias Lichtenegger und nach 1680 Heinrich Anselm von Ziegler und Klipphausen. Ulrich Maximilian von Rechenberg erwarb Schloss und Rittergut 1691. Er ließ das Schloss umfas­send umbauen und neu gestal­ten. Schon zwei Jahre spä­ter ver­kaufte er aller­dings an Moritz von Ankelmann. Die Familie von Kötteritz über­nahm Schloss Podelwitz 1728. Johann Gottfried Lorenz war ab 1781 der nächste Besitzer. Er wurde 1790 in den Freiherrenstand erho­ben und ver­starb zwei Jahre dar­auf. Seine Tochter Johanne Wilhelmine Freiin von Lorenz über­nahm das Erbe und lebte lange Zeit auf Schloss Podelwitz. Sie wirt­schaf­tete offen­bar sehr gut und ver­erbte Schloss Podelwitz, da sie selbst kin­der­los geblie­ben war, 1850 ihrer Nichte Auguste Freifrau von Reiswitz und Kadersin.

Diese zog es mit ihrer Familie jedoch vor, nicht im Schloss Podelwitz zu leben und ließ statt­des­sen das benach­barte, soge­nannte Muldenschlösschen bis 1869 errich­ten. Ihr Sohn bezog aller­dings 1893 wie­der das Schloss. Er ließ es sanie­ren und mit einem Anbau ver­se­hen. 1923 erbte Wenzel Freiherr von Reiswitz und Kadersin das Rittergut mit all sei­nen Aufbauten. Er behielt den Besitz bis 1945.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Wenzel Freiherr von Reiswitz und Kadersin wurde das Rittergut in Neubauernstellen auf­ge­teilt, wozu einige Nebengebäude abge­ris­sen wur­den. Das Schloss wurde durch die Maschinen-​Ausleih-​Station sowie für Wohnzwecke genutzt. Ab 1952 erfolgte außer­dem die Nutzung durch den Kindergarten. Wenige Jahre spä­ter über­nahm die LPG das Gutsgelände und es kam zum Verfall der Gebäude bis 1990.

Nachwendezeit

1991 began­nen die Sanierungsarbeiten durch die Gemeinde. Ab Mitte der 1990er Jahre zog mit dem klei­nen Museum, der Pension und eini­gen Wohnräumen neues Leben ins Schloss Podelwitz ein. Das Augusthochwasser von 2002 erreichte auch das Erdgeschoss des Schlosses. Im Jahr 2005 eröff­nete in einem Nebengebäude das Restaurant.

Heutige Nutzung

Die Nutzung als Pension, Gastronomie, Wohnraum und Museum besteht fort.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wurde durch das Schloss über­baut und der noch deut­lich erkenn­bare Graben tro­cken­ge­legt. Bodendenkmalschutz wurde erst­mals 1936 erteilt und 1956 erneuert.

Colditz: Rittergut Schönbach

Rittergut Schönbach

Bad Lausicker Straße 37
04680 Colditz OT Schönbach

Historisches

1548 wurde das Rittergut Schönbach erst­mals erwähnt. Es befand sich im 17. Jahrhundert im Besitz der Familie von Ziegesar und der Familie von Lüttichau. Mitte des 18. Jahrhunderts folgte die Familie Friedrich. 1837 besaß Christiane Dorothea Kunze das Rittergut, wel­ches um 1850 an Julius Albert Ehlich gelangte. Die letz­ten bei­den Eigentümer waren 1901 Franz Eduard Vettermann sowie ab 1910 die Familie Bellmann. Das Herrenhaus wurde ver­mut­lich im aus­ge­hen­den 18. Jahrhundert erbaut.

Nach 1945

Das Rittergut Schönbach war ver­hält­nis­mä­ßig klein und fiel daher nicht unter die Enteignung im Zuge der Bodenreform. Die Landflächen muss­ten 1960 den­noch in die ört­li­che LPG ein­ge­bracht wer­den und wur­den von die­ser bewirtschaftet.

Nachwendezeit

Die recht­mä­ßi­gen Erben erhiel­ten das Rittergut nach 1990 zurück und ver­kauf­ten es 1997 an pri­vat. In den 1990er Jahren brannte die Scheune ab. Zwischen 2008 und 2011 wurde das Herrenhaus saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich in Privatbesitz. Es dient Wohnzwecken. Weiterhin sind meh­rere Wirtschaftsgebäude erhalten.

Colditz: Rittergut Zollwitz

Rittergut Zollwitz

Am Hochbehälter 1–6
04680 Colditz OT Zollwitz

Historisches

Mit Dietrich von Holleufer wurde 1550 der erste Besitzer des Rittergutes Zollwitz benannt. Als wei­tere Besitzer wur­den 1651 Georg Ernst von Hartzlich, 1770 Gregoris Günther, 1789 Siegmund Traugott von Döring sowie 1818 Christian August Kunze genannt. Um 1855 befand sich das Rittergut Zollwitz in den Händen der Gebrüder Aurich. Es kam 1901 an die Familie Nitzsche und befand sich 1930 im Besitz von Ewald Lehmann.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung, mit der die Aufteilung des Rittergutes ein­her­ging. Im dar­auf fol­gen­den Jahr wurde das Herrenhaus abgerissen.

Heutige Nutzung

Heute befin­den sich Hochbehälter auf dem ehe­ma­li­gen Standort des Herrenhauses. Ein noch erhal­te­nes Wirtschaftsgebäude dient Wohnzwecken.

Colditz: Rittergut Zschirla

Rittergut Zschirla

Waldstraße 9
04680 Colditz OT Zschirla

Historisches

1276 wurde ein Herrensitz für Zschirla erwähnt, 1417 ein Vorwerk sowie 1548 ein Rittergut. Dieses befand sich 1612 im Besitz der Familie von Altmannshofen. Als wei­tere Besitzer sind die Familie von Arras, die Familie von Saalhausen, 1681 August von Lüttichau, 1724 die Familie von Oelschwitz, 1764 Christiane Charlotte von Rackel, 1793 J. G. Böhme, 1819 Ch. G. Heßler, 1821 die Familie Steiger  sowie ab 1894 die Familie Winkler bekannt. Das kom­bi­nierte Herrenhaus und Wirtschaftsgebäude wurde mög­li­cher­weise in der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut. Der letzte Eigentümer vor der Enteignung war Ewald Winkler.

Nach 1945

Die Familie Winkler wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde nach­fol­gend als Mehrfamilienhaus genutzt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Rittergutes dient Wohnzwecken.

Colditz: Rittergut Commichau

Rittergut Commichau

Podelwitzer Straße 18
04680 Colditz OT Commichau

Historisches

Ein Rittergut in Commichau wurde erst­mals 1551 urkund­lich nach­ge­wie­sen. Zu den Besitzern des Ritterguts zähl­ten im 17. Jahrhundert Julius von Altmannshofen, ab 1752 Dorothea Magdalena von Mossakowsky, ab 1764 Siegmund Traugott von Döring gefolgt von Georg August von Döring, ab 1804 Johann Paul Hottewitzsch gefolgt von sei­nem Sohn Johann Adolph Hottewitzsch, ab 1844 die Familie Eytelwein und ab 1859 die Familie Baumann. Bruno Kiesling erwarb das Rittergut Commichau 1901. Curt Alfred Kiesling über­nahm es 1914.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung des letz­ten Besitzers. Das Rittergut fiel unter die Bodenreform und wurde auf­ge­teilt. Das Herrenhaus des Ritterguts wurde nach 1945 abgerissen.

Heutige Nutzung

Erhalten sind noch einige der Wirtschaftsgebäude. Der ehe­mals zum Rittergut gehö­rende Park befin­det sich in Privatbesitz.

Colditz: Rittergut Hohnbach

Rittergut Hohnbach

Geithainer Straße 42
04680 Colditz OT Hohnbach

Historisches

Das Rittergut ging aus einem Freigut her­vor, wel­ches 1606 urkund­lich genannt wurde. Noch im 17. Jahrhundert erfolgte die Aufwertung zum Rittergut. Bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts gehörte das Rittergut Hohnbach der Familie von Pistoris, dann folg­ten die bür­ger­li­chen Besitzer Baumann, Holzmüller, Hansen, Ritterich, Seime und Wolf. Das Herrenhaus wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Fritz Lodde ver­kaufte das kleine Rittergut 1936 an Kurt Wilsdorf.

Nach 1945

Im Frühjahr 1945 fiel die Scheune den Kriegseinwirkungen zum Opfer.  Sie wurde nach Kriegsende unter Kurt Wilsdorf neu auf­ge­baut. Das Rittergut war zu klein als dass es unter die Bodenreform fiel. Später musste der Grundbesitz jedoch in die ört­li­che LPG ein­ge­bracht wer­den. Mitte der 1960er Jahre fan­den Sanierungsarbeiten im Außenbereich statt. Das Herrenhaus bil­det zusam­men mit dem Kuhstall eine bau­li­che Einheit. Es ver­blieb wei­ter­hin im Besitz der Familie Wilsdorf und deren ver­hei­ra­te­ter Nachkommen.

Heutige Nutzung

Die Gebäude des Ritterguts wer­den durch die Eigentümerfamilien bewohnt . Die Landwirtschaftsflächen sind verpachtet.

Colditz: Rittergut Collmen

Rittergut Collmen

Kirchstraße 7
04680 Colditz OT Collmen

Historisches

Seit min­des­tens 1552 bestand in Collmen ein Vorwerk. Dieses unter­stand 1667 David von Oppel und 1681 der Familie von Altmannshofen. Im Jahr 1696 erfolgte die Erwähnung als Rittergut. Im 18. Jahrhundert, in dem auch das Herrenhaus erricht wurde, wech­sel­ten die Besitzer des Rittergutes Collmen mehr­fach. 1722 war es von Johann David Tischer erwor­ben wor­den, wel­cher das Herrenhaus bis 1723 erbauen ließ und bis 1742 besaß. 1802 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Zobel, kam 1819 an Johanne Wilhelmine Freiin von Lorenz und befand sich ab 1850 in den Händen von Auguste Freifrau von Reiswitz und Kadersin. Das Rittergut Collmen ver­blieb nun in Familienbesitz, 1901 fand Alfred Freiherr von Reiswitz und Kadersin-​Holtzbrink  Erwähnung, der letzte Rittergutsbesitzer war seit 1923 Wenzel Freiherr von Reiswitz.

Nach 1945

Wenzel Freiherr von Reiswitz und Kadersin wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde zum Mehrfamilienhaus umfunk­tio­niert, die Ländereien des Ritterguts aufgeteilt.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde wei­ter­hin bewohnt und bis 2008 frei­ge­zo­gen. Daraufhin stand es leer. Sanierungsarbeiten unter­blie­ben trotz Verkauf.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Collmen befin­det sich mitt­ler­weile in Privatbesitz und wird schritt­weise saniert.
(Stand: 2020)

Colditz: Herrensitz Kaltenborn

Herrensitz Kaltenborn

04680 Colditz OT Kaltenborn

Historisches

Kaltenborn wurde 1215 als Herrensitz unter Albertus de Caldinburne nach­ge­wie­sen. Ab 1548 übte das Rittergut Zschirla die Grundherrschaft über Kaltenborn aus. Der Herrensitz war nicht von lan­gem Bestand.

Colditz: Wallburg Lastau

Wallburg Lastau

Burgberg
04680 Colditz OT Lastau

Historisches

Die von den Slawen erbaute Wallburg befand sich auf dem Burgberg, der nord­west­lich des Ortes liegt und über einen Wanderweg erreich­bar ist, wel­cher von der Dorfstraße abzweigt. Der Burghügel misst 40 m im Durchmesser mit zwei davor­lie­gen­den, noch rela­tiv hohen Wällen. Diese wur­den teil­weise durch Erdabtragungen beschädigt.

Vor 2005 wurde der rui­nöse Aussichtsturm aus dem 20. Jahrhundert abge­tra­gen, der auf dem Burghügel errich­tet wor­den war. Von ihm sind noch Fundamentreste vorhanden.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz besteht für die Höhenburg seit 1959.